Chronik 17
DIE EREIGNISSE DES JAHRES 17
Nach dem Rückzug der Römer aus Germania Magna bekämpfen sich die germanischen Stämme untereinander
Commagene und Kappadokien werden von Rom verwaltet
Schweres Erdbeben in der Provinz Asia
Hauptseite | Das Imperium Romanum 10-17 AD |
(nach Geburtsjahr geordnet) | |||
Jahres-Chroniken | |||||
Länderchroniken |
Nation | Name | Regierungszeit | ||
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(9 BC - 250 AD) |
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(50 BC - 125 AD) |
(Arminius) |
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(Westliche Han-Dynastie) (221 BC - 1912 AD) |
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(247 BC - 224 AD) |
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(27 BC - 395 AD) |
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Imperium Romanum
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Königreich der Markomannen Der pro-römische Markomannenkönig Marbod zieht mit seinen Kriegern gegen die Cherusker unter Arminius. Der Legende nach überquert er dabei als Erster mit seinem Heer das Erzgebirge. Die Streitkräfte sind mit je rund 50.000 etwa ausgeglichen. Arminius gelingt es, seinen Rivalen in sein Stammesgebiet in Böhmen zurückzudrängen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Königreich der Markomannen / Stamm der Cherusker / Stamm der Langobarden Nach dem endgültigen Abzug der Römer aus Germania Magna bricht zwischen den Cheruskern und den Markomannen ein innergermanischer Konflikt aus, der entscheiden soll, welcher der beiden Machtblöcke künftig den elbgermanischen Raum beherrschen soll. Aus der von römischen Moralvorstellungen geprägten Darstellung des Tacitus geht nicht klar hervor, welche Seite als Aggressor auftritt. Nachdem Germanicus mit seinen Legionen aus Germanien abberufen wurde, tritt Arminius gegen eine zu starke Ausdehnung des Reiches von Marbod auf. Tacitus malt Arminius als den strahlenden Kämpfer für die Freiheit und stellt ihm Marbod als Verkörperung von Willkürherrschaft gegenüber; diese Charakteristik gibt eher innenpolitische römische Vorstellungen des Senates über Freiheit gegen die Tyrannei eines Einzelnen wider als reale Verhältnisse bei germanischen Stämmen. Vor der Entscheidungsschlacht zwischen den gegnerischen germanischen Machtblöcken wird die Streitmacht des Arminius durch den Zuzug von Semnonen und Langobarden verstärkt, die von Marbod abgefallen sind. Mit diesen würde Arminius das Übergewicht besitzen, wenn nicht sein Onkel Inguiomer mit seiner Gefolgschaft zu Marbod übergelaufen wäre und so wieder in etwa ein Gleichgewicht der Stärke der feindlichen Heere hergestellt hätte. Auch wenn also die Streitmacht des Marbod nicht mehr die alte Höchststärke ausmacht, so wird sie ohne Zweifel mehrere zehntausend Mann stark sein. Die natürlich recht vage Schätzung von 50.000 Mann erscheint realistisch. Zwar kann die Schlacht von keiner Seite als Sieg betrachtet werden, doch scheut sich Marbod davor, den Kampf zu erneuern. Damit setzt er sich dem Vorwurf aus, dem Gegner das Feld überlassen zu haben, wofür er von den meisten germanischen Stämmen als Verlierer angesehen wird. Arminius verstärkt den Eindruck einer gegnerischen Niederlage wohl noch propagandistisch; jedenfalls muss Marbod wegen der Schwächung seiner Heeresstärke durch zahlreiche Desertionen in sein Kernland zurückkehren. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Stamm der Cherusker / Stamm der Sugambrer Gaius Iulius Caesar Germanicus zieht nach seinem Feldzug gegen die Germanen im Triumph nach Rom. Der ehemalige Cheruskerfürst Segestes, seine Tochter Thusnelda, die Gattin des Arminius, und ihr Sohn, der erst wenige Monate alte Thumelicus, werden als Gefangene präsentiert. Deudorix, ein Neffe des früheren Königs der Sugambrer, Maelo, wird im Triumphzug des Germanicus in Rom ebenfalls als Gefangener mitgeführt. Alle Gefangenen werden im Anschluss ins Exil geschickt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Stamm der Cherusker / Stamm der Sugambrer Der bisherige Feldherr in Germania Magna, Germanicus wird von Kaiser Tiberius nach Syrien geschickt; wie Germanicus selbst und Agrippina meinen, aus bloßem Neid, weil ihres Erachtens nach ein einziger weiterer Zug genügt hätte, um die Unterwerfung Germaniens abzuschließen. Dies steht seit dem Vorjahr nicht mehr auf der Agenda des Kaisers. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reich der Parther / Königreich Armenien In Parthien wird König Vonones, einer der vier Söhne des Phraates IV., den die Parther im Jahre 5 AD von Augustus zurückerbeten hatten, von dem Parther Artabanus III. im Jahre 11 entmachtet, von den Armeniern, deren Thron derzeit verwaist ist, als König aufgenommen. Weil der griechische Statthalter Silanus Creticus einen Krieg zwischen Vonones und Artabanus befürchtete, lockte er Vonones nach Syrien und hielt ihn dort fest. Nun droht Armenien völlig in die Abhängigkeit der Parther zu geraten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Königreich Commagene Der in den Südosten Europas mit einem außerordentlichen Kommando entsandte römische Feldherr Germanicus setzt kurz nach seiner Ankunft in Commagene Antiochios III., den König des Klientelstaates, ab. Das Land wird von nun an direkt von Rom verwaltet. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Königreich Kappadokien Unter dem noch von Antonius eingesetzten König Archalaos Sisines wird Cappadocia um Teile Kilikiens und Armeniens erweitert. Schwierigkeiten mit den Untertanen führen verschiedentlich zu Klagen in Rom. Archelaos, der vor zwei Jahren wegen angeblicher gesetzwidriger Neuerungen sowie einer Kränkung des Tiberius in Rom zum Tode verurteilt wurde, der Strafe jedoch wegen seines hohen Alters und echter oder vorgetäuschter Demenzerscheinungen entging, stirbt im Arrest in Rom. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus lässt offen, ob er einen natürlichen Tod fand oder Selbstmord beging. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien Etwa 17 Städte in der römischen Provinz Asia, darunter Magnesia am Mäander, werden durch ein Erdbeben zerstört. Kaiser Tiberius beabsichtigt, sie in der nächsten Dekade mit eigenen Mitteln wieder aufzubauen und gebietet den Einwohnern der Städte, dass sie aus eigener Kraft für den Wiederaufbau sorgen sollen. Hierbei setzt er ihnen einen Zeitrahmen von zwölf Jahren. Außerdem spendet der Kaiser zehn Millionen Sesterzen und gewährt den betroffenen Orten einen fünfjährigen Steuererlass. Diese Fürsorge des Tiberius wird in der Münzprägung civitatibus Asiae restitutis („für den Wiederaufbau der Städte Asiens“) proklamiert. Durch das Erdbeben wird unter anderem in Magnesia der Tempel der Artemis Leukophryne zerstört, den Hermogenes um 130 BC schuf. Syrien und Judäa beklagen sich bei Germanicus über zu hohe Abgaben, was darauf hindeutet, dass diese Provinzen von den finanziellen Hilfen Roms für die Menschen im Erdbebenzentrum nicht weit von ihnen entfernt ebenfalls profitieren möchten. Mit dem Eintreffen des Germanicus in Asien wird der römische Statthalter in Syrien, Silanus Creticus, abberufen und durch Gnaeus Calpurnius Piso ersetzt, von dem bekannt ist, dass er Germanicus gegenüber feindselig eingestellt sei. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Indo-Parthisches Königreich In Indien wird von Siddha Nagarjuna das Ratiramana verfasst. Das Werk behandelt die Aspekte der ehelichen Liebe in 11 Kapiteln. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Westeuropa / Römische Provinzen in Germanien Die im Jahre 51 BC gegründete römische Provinz Gallia wird in die drei Provinzen (Tres Galliae) Gallia Belgica mit dem Hauptort Durocortorum (heute Reims), Gallia Lugdunensis mit dem Hauptort Lugdunum (heute Lyon) und Gallia Aquitania mit dem Hauptort Burdigala (heute Bordeaux) aufgeteilt. Zu Gallia Belgica gehört im Osten das Gebiet, das heute in Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz liegt. Die römischen Provinzen:
Der römische Geschichtsschreiber Titus Livius (* ca. 59 BC in Patavium, heute Pavia) stirbt in seinem Geburtsort. Seine größte Leistung stellt das 142 Bücher umfassende Hauptwerk Ab urbe condita dar, das trotz lückenhafter Überlieferung als eine der wichtigsten Quellen für die frühe Geschichte des Römischen Reiches gilt. Livius beschreibt darin den Aufstieg Roms zur Weltmacht von der sagenhaften Gründung der Stadt im Jahre 753 BC bis in seine Gegenwart des Jahres 9 BC, also bis in die Anfänge der Kaiserzeit. Über Livius’ Leben ist wenig bekannt. Suetons Biographiensammlung De viris illustribus (Von den berühmten Männern), die ihn im Abschnitt über Historiker und Philosophen behandelte, ist verloren gegangen. Geboren wurde er zu einer Zeit, als die Einwohner von Patavium noch nicht das römische Bürgerrecht erhielten, was erst 49 BC der Fall war. Wahrscheinlich entstammte Livius einer urbanen bürgerlichen Familie mit konservativem Lebensstil. In Patavium erhielt er vielleicht auch seine grundlegende philosophische und rhetorische Ausbildung. Jedenfalls blieb er seiner Heimatstadt sein Leben lang verbunden, was sich auf seinen Stil und seine Aussprache ausgewirkt haben soll. Es ist unwahrscheinlich, dass Livius Patavium noch vor Ende der Bürgerkriege (30 BC) verlassen und sich den Gefahren eines Lebens in Rom ausgesetzt hat. So kam er wohl erst als etwa 30jähriger nach Rom – nach Augustus’ endgültigem Sieg bei Actium und der damit beginnenden Friedenszeit in Italien, der pax Augusta. Livius muss nicht ständig in der Hauptstadt des Imperiums gelebt haben, aber er vervollständigte dort seine wissenschaftliche Ausbildung. Überdies schloss er Bekanntschaft mit Augustus, der ihn trotz zum Teil gegensätzlicher politischer Ansichten förderte. So bestimmte der Princeps ihn zum Lehrer seines Stief-Enkels, des späteren Kaisers Claudius. Auch mit ihm stand Livius auf gutem Fuß und ermutigte ihn, geschichtliche Darstellungen zu schreiben. Livius’ Tochter war die Gattin des Rhetors Magius, einer seiner Söhne, der ebenfalls Titus Livius heißt, verfasst ein geographisches Werk, das von Plinius dem Älteren als eine seiner Quellen erwähnt werden wird. Neben seinem historischen Hauptwerk verfasste Livius auch wissenschaftliche philosophische Schriften und historisch-philosophische Dialoge sowie einen Lehrbrief an seinen Sohn, in dem er stilistische Fragen erörterte und Demosthenes und Cicero als nachahmenswert hervorhob. Diese kleineren Werke sind bereits verschollen. Bleibende Bedeutung erlangte Livius durch sein Anfang der 20er Jahre des 1. Jahrhunderts BC begonnenes Geschichtswerk, an dem er bis zu seinem Lebensende arbeitete. Anders als die meisten römischen Geschichtsschreiber wie etwa Sallust oder Tacitus war er nicht selbst politisch aktiv und damit der erste bedeutende römische Gelehrte, der ohne eigene politische Erfahrung historische Werke verfasste. Da er weder militärische noch öffentliche Ämter bekleidete, war es ihm möglich, sich ganz auf seine schriftstellerische Tätigkeit zu konzentrieren. In seiner Jugend hatte er die Endphase der Bürgerkriege erlebt, in denen die Römische Republik unterging. In seinem Werk drückt sich Wertschätzung gegenüber Pompeius aus, der die alte Adelsrepublik am Ende verteidigt hatte, während er dessen Gegenspieler Caesar kritisch sah. Caesars Erbe Augustus, der Begründer des römischen Kaisertums, nannte ihn daher scherzend einen „Pompeianer“, ohne dass sich dadurch Livius’ Beziehungen zum Princeps verschlechterten. Schon zu Lebzeiten erlangte Livius derartigen Ruhm, dass einer seiner Bewunderer eigens von Gades anreiste, um ihn kennenzulernen. In römischen Bibliotheken standen auch Bildnisse des Historikers. Nach dem Tod des Augustus im Jahre 14 AD kehrte Livius endgültig nach Patavium zurück. Das umfangreiche Geschichtswerk des Titus Livius trägt den Titel Ab urbe condita libri CXLII (lateinisch: Von der Gründung der Stadt an – 142 Bücher). Es handelt sich um eine Geschichte der Stadt Rom und ihres Herrschaftsgebietes von der Gründung (der Legende nach durch Romulus und Remus im Jahr 753 BC) bis zum Tod von Augustus‘ Stiefsohn Drusus im Jahr 9 BC. Bis zum Jahre 2000 AD erhalten ist jedoch nur ungefähr ein Viertel des ursprünglichen Textes, nämlich die Bücher 1–10 und 21–45. Der Rest ist durch Inhaltsangaben (periochae), Auszüge (epitomae) und Fragmente teilweise bekannt. Zitiert wird es mit dem Kürzel Liv.
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Germania Magna / Königreich der Markomannen Drusus, der römische Statthalter von Illyricum, fördert weitere Abfälle germanischer Stämme von Marbod und seinen Markomannen. Auch Arminius kann sich wegen des Verdachts, dass er nach der Alleinherrschaft in Germania Magna strebe, nicht länger an der Macht halten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika Beginn des Aufstandes des Tacfarinas in Numidia und Mauretania. Tacfarinas als Führer der nomadischen Musulamii fordert Land. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen lehnen die Römer diese Forderung ab. Im ersten Aufeinandertreffen der Kämpfer Tacfarinas und der Römer wird die afrikanische Streitmacht von den römischen Legionären unter Marcus Furius Camillus geschlagen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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