Chronik 21
DIE EREIGNISSE DES JAHRES 21
Arminius, der Sieger der Schlacht vom Teutoburger Wald, wird ermordet
Quirinius, der frühere Landpfleger in Syrien, stirbt
In Gallien kommt es zum Aufstand des Sacrovir
Hauptseite | ![]() In Gallien kommt es zum Aufstand des Sacrovir
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(nach Geburtsjahr geordnet) | ||||||
Jahres-Chroniken | ||||||||
Länderchroniken |
Nation | Name | Regierungszeit | ||
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(50 BC - 125 AD) |
(Hermann der Cherusker) |
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(Xin-Dynastie) (221 BC - 1912 AD) |
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(247 BC - 224 AD) |
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(27 BC - 395 AD) |
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(9 BC - 250 AD) |
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Imperium Romanum
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Imperium Romanum Kaiser Tiberius, der zurzeit auch Consul ist, tritt von diesem Amt zurück und wird durch den Consul suffectus Mamercus Aemilius Scaurus abgelöst. |
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika Fortsetzung des Aufstandes des Tacfarinas in Nordafrika (seit 17). Tacfarinas als Führer der nomadischen Musulamii fordert Land. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen lehnen die Römer diese Forderung ab. |
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Imperium Romanum / Königreich Thrakien Die Menschen in Thrakien, die mit großer Härte zur Hälfte von König Rhoemetalces, zur anderen Hälfte von dem römischen Vormund zweier unmündiger Kinder regiert werden, begehren gegen Rom auf, dessen Truppen den Aufstand rasch und blutig niedergeschlagen. |
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien Der römische Senator und zeitweilige Statthalter von Syrien, Publius Sulpicius Quirinius (* 45 BC in Lanuvium, heute Lanuvio in der italienischen Region Latium), stirbt. Seine Familie war wohlhabend, hatte aber bisher keine Senatoren hervorgebracht. Im Gefolge des Aufstiegs von Octavian, der als Augustus zum ersten römischen Kaiser wurde, öffneten sich für Quirinius zuvor verschlossene Karrierewege. Über den Verlauf von Quirinius’ früher Laufbahn liegen keine Informationen vor. Im Jahre 15 BC wurde er Prokonsul (Statthalter) der Provinz Creta et Cyrene. Hier bekämpfte Quirinius erfolgreich die Garamanten, einen Stamm, der südlich der Grenze seiner Provinz in der Sahara ansässig war. Er kehrte als Kriegsheld nach Rom zurück und wurde im Jahre 12 BC zum Konsul gewählt. Augustus ernannte ihn später zum Statthalter der Provinz Galatien in der heutigen Türkei. Dort bekämpfte Quirinius in den Jahren 5 bis 3 BC den kriegerischen Stamm der Homonadenser. Auch nachdem Augustus im Jahre 14 verstorben und Tiberius Kaiser geworden war, blieb Quirinius eine bedeutende Persönlichkeit: Er heiratete, obwohl er bereits ein alter Mann war, in zweiter Ehe Aemilia Lepida, eine Enkeltochter des Triumvirn Lepidus, der das höchste römische Priesteramt des Pontifex Maximus bekleidet hatte. Sie wurde im Jahre 20 schwanger, doch Quirinius, der damals etwa 65 Jahre alt war, stritt die Vaterschaft ab, ließ sich scheiden und klagte Aemilia des Ehebruchs an, woraufhin sie schuldig gesprochen wurde. Quirinius starb im darauffolgenden Jahr. Ihm zu Ehren wurde eine öffentliche Trauerfeier abgehalten. Weder mit Aemilia Lepida noch mit seiner ersten Ehefrau Claudia Appia hinterließ er Kinder. Nach Tacitus hat Quirinius nach seinem Konsulat im Jahre 12 BC und vor seinem Sonderkommando im Stabe des Augustusenkels Gaius im Orient im Jahre 1 BC den Krieg gegen die Homonadenser in Südkleinasien geführt. Meilensteine der Via Sebaste weisen im Krisengebiet das Jahr 6 BC als Fertigstellung der Straße aus, also sind die Feinde zuvor besiegt worden; die dortige Militärkolonie wählte Quirinius aus Dankbarkeit zu ihrem "Duumvir" (Bürgermeister). Eine in Tibur gefundene Inschrift ohne Namen, die sogenannte akephale tiburtinische Inschrift, nennt einen Statthalter, der zweimal in Syrien war: proconsul Asiam provinciam optinuit legatus pro praetore divi Augusti iterum Syriam et Phoenicen optinuit. Schon Theodor Mommsen identifizierte diesen zweimaligen Statthalter später als den Publius Sulpicius Quirinius. Ob Quirinius auch die Statthalterschaft der reichen Provinz Asia übertragen bekam, ist ungewiss. Es steht jedoch fest, dass er sich durch seine Erfolge Augustus’ Vertrauen erworben hatte und deshalb zum rector (Leiter, Betreuer) für Gaius Caesar, den Enkel und designierten Nachfolger des Kaisers, ernannt wurde. Gaius Caesar sollte gemeinsam mit Quirinius die östlichen Provinzen des Reiches bereisen, um dort Erfahrungen in Regierungsdingen zu sammeln; er trat die Reise am 29. Januar 1 BC an. Vermutlich war Quirinius zugegen, als Gaius Caesar den Partherkönig Phraatakes traf, und er war mit Sicherheit sein militärischer Berater, als der junge Caesar in Armenien einmarschierte. Dabei wurde Gaius Caesar verwundet und starb im Jahre 3 AD während seiner Rückreise nach Rom an den Folgen seiner Verletzung. Sehr bald nach diesen Ereignissen wurde Quirinius zum Statthalter von Syrien ernannt, einer der wichtigsten Provinzen des Römischen Reiches. In dieser Funktion befehligte er vier Legionen (legio III Gallica, legio VI Ferrata, legio X Fretensis, legio XII Fulminata). Im südlich davon gelegenen Gebiet Judäa herrschte Aufruhr, zurückzuführen auf die Unfähigkeit des dortigen Herrschers Herodes Archelaus. Im Jahre 6 enthob Augustus den judäischen Fürsten seines Amtes und gliederte Judäa als autonomes Gebiet, das fortan einem römischen Präfekten unterstellt war, der Provinz Syrien an. Nachdem Iudaea damit Teil seines Amtsbereichs geworden war, musste Quirinius das Steuerwesen der neuen Präfektur organisieren. Dazu war es notwendig, die steuerpflichtige Bevölkerung in Listen zu erfassen. Diese nachweisbare Volkszählung im Jahre 6 traf auf Widerstand, unter anderem, da die Bilder und Inschriften der zur Begleichung der Steuern künftig notwendigen römischen Münzen für gewöhnlich römische Gottheiten oder ein Porträt des Augustus in seiner Funktion als göttlicher Kaiser zeigten; beides erschien der jüdischen Bevölkerung als unvereinbar mit ihrem monotheistischen Glauben. Dennoch gelang es schließlich dem Hohepriester Joazar, die Mehrheit der Bevölkerung zur Zusammenarbeit zu bewegen. Ganz jedoch legte sich der Widerstand nicht. Der Pharisäer Zadok und der Schriftgelehrte Judas von Gamala setzten die Besteuerung mit der Einführung von Sklaverei gleich. Sie verkündeten außerdem, dass Gott allein Herrscher über Judäa sei und dass es daher Blasphemie wäre, einem anderen Herrn Steuern zu entrichten. Eine Rebellion würde daher von Gott begünstigt. Zwar kam es nicht zu einem größeren Aufstand, der ein Eingreifen von Quirinius’ syrischen Legionen notwendig gemacht hätte; doch die Volkszählung des Statthalters und die damit verbundenen Unruhen blieben der jüdischen Bevölkerung so deutlich in Erinnerung, dass der Verfasser des Lukas-Evangeliums zwei Generationen später davon ausgehen konnte, dass der Statthalter Quirinius jedem seiner Leser ein Begriff war. Laut dem Evangelium nach Lukas (2,2) erging das Gebot des Kaisers Augustus, eine „Einschreibung“ der Reichsbevölkerung vorzunehmen, „als Quirinius Statthalter in Syrien war“. Die Statthalterschaft des Quirinius in Syrien ist ab 6 AD belegt. Seit dieser Zeit gehörte auch Iudaea zur Provinz Syria. Nach der Darstellung im Evangelium nach Matthäus (Kap. 2) wurde Jesus jedoch in der Zeit Herodes des Großen geboren, der ihn beseitigen lassen wollte (Kindermord in Bethlehem). Herodes starb 4 BC. Auch nach Lukas (1,5) gehört Jesu Geburt in die Zeit des Herodes, womit sich ein chronologischer Widerspruch ergibt. Es sind vor allem zwei Wege beschritten worden, diesen Widerspruch aufzulösen. Entweder nimmt man einen weiteren Zensus des Quirinius bereits in der Zeit des Herodes an oder unterstellt Lukas, Herodes den Großen mit Herodes Antipas verwechselt zu haben. Die erste Möglichkeit besteht darin, einen außerhalb des Lukas-Evangeliums nicht belegten Zensus des Quirinius bereits in der Zeit des Herodes zu postulieren. Die äußerst ausführliche Darstellung dieser Zeit bei Flavius Josephus beinhaltet jedoch keinen solchen Zensus. Sein Bericht über den Zensus des Quirinius und die jüdischen Reaktionen setzt zudem voraus, dass man an einen Zensus der Römer nicht gewöhnt war. Die Idee, ein römischer Beamter habe im Reich des Herodes einen Zensus durchführen können, widerspricht zudem der ansonsten feststellbaren Politik der Nichteinmischung Roms in die inneren Angelegenheiten Judäas zur Zeit des Herodes. Mayer-Maly betrachtet diesen Zensus vom römischen Recht her. Er vermutet einen Provinzialzensus; da es insgesamt unter Augustus viele solcher Zensus gab, habe Lukas von einer Einschreibung der ganzen bewohnten Erde gesprochen. Im Rahmen einer Volkszählung wurden von den peregrini Kopfsteuern erhoben. Dieser erste von Quirinius in Syrien durchgeführte Zensus könnte sich über mehrere Jahre hingezogen haben, vielleicht von 7 BC bis 7 AD. |
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Imperium Romanum In Rom finden weitere Prozesse statt, in denen regelmäßig zusätzlich der Vorwurf der Majestätsbeleidigung erhoben wird. Auch ein Prozess gegen den Dichter Lutorius Priscus ist darunter, der im voraus ein Gedicht auf den Tod des Drusus geschrieben und in einem literarischen Zirkel vorgetragen hatte: Er wird dafür zum Tode verurteilt und hingerichtet. |
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Stamm der Cherusker / Stamm der Chatten / Königreich der Markomannen Die Markomannen werfen Arminius vor, die Königsherrschaft über Germania Magna anzustreben. Ein Angebot des Chattenfürsten Adgandestrius, Arminius mit Gift töten zu lassen, lehnt Rom formal ab; ob Rom dennoch versucht haben könnte, seinen Tod herbeizuführen, ist nicht bekannt. Das brieflich unterbreitete Angebot verdeutlicht nicht nur weitere Spannungen in der Führungssippe, sondern einen Bruch des cheruskisch-chattischen Bündnisses. Schließlich wird Arminius von Verwandten ermordet. Der Name seines Nachfolgers ist nicht bekannt. |
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Westeuropa Die Lebensmittelversorgung, die Steuerbelastungen sowie die Arroganz und Grausamkeit der römischen Statthalter sorgen in Gallien für Unruhen der beiden gallischen Stämme der Andecaver und der Turonen an der Loire, die zum Aufstand des Haeduers Iulius Sacrovir und des Treverers Iulius Florus führen. Dieser Aufstand wird jedoch in kurzer Zeit in Augustodunum (Autun) im Arduenna silva (Ardenner Wald) niedergeschlagen, weil einige Stämme, besonders die Treverer, zu früh losschlagen und so getrennt niedergerungen werden können. Der Treverer Iulius Florus begeht daraufhin Selbstmord. Der Haeduer Sacrovir gibt nicht auf und bringt die Haeduerstadt Augustodunum (heute Autun) in seine Gewalt. In seinem 40.000 Mann starken Heer sind besonders die ganz in Eisen gekleideten Cruppellarier (Gladiatoren) gefürchtet. Gaius Silius, der Statthalter der Provincia Romana Germania superior, schlägt die Aufständischen mit zwei Legionen, woraufhin Iulius Sacrovir Selbstmord begeht; seine Familie besaß ein von Iulius Caesar verliehenes römisches Bürgerrecht. Dies teilt der römische Geschichtsschreiber Tacitus später mit. |
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Kaiserreich China (Xin-Dynastie)
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