Chronik 1945.02-II
Weltchronik der zweiten Dekade des Februar 1945
Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland in den letzten zwei Wochen verloren.
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Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1945 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Deutsches Reich Die Amerikaner nehmen Prüm („Operation Veritable“). Truppen der sowjetischen 3. Weißrussischen Front erobern die Stadt Preußisch-Eylau in Ostpreußen; am selben Tag wird die schlesische Stadt Liegnitz von sowjetischen Truppen besetzt. Einheiten der sowjetischen 1. Ukrainischen Front gehen in Schlesien zum Angriff auf die zur Festung erklärte Stadt Breslau über. Schwere Schlacht im Raum Breslau-Liegnitz. Bei Lenbus und Steinach an der Oder zerschlagen Truppen der sowjetischen 1. Ukrainischen Front die Abwehrstellungen der deutschen Wehrmacht. In den Mittagsstunden erneut Bombenabwürfe auf Wiener Wohnviertel. Wehrmachtsbericht - Im Südteil von Pommern wurden von Panzern unterstützte Angriffe der Bolschewisten südlich Stargard aufgefangen. In der Abwehrschlacht zwischen dem Niederrhein und der Maas verhinderten unsere Truppen alle feindlichen Durchbruchsversuche. In Mittelitalien dauern die örtlichen Kämpfe an der ligurischen Küste an. Aufruf Heinrich Himmlers: Seit dem Jahre 1918 droht uns im Innern und von außen diese jüdisch-bolschewistische Gefahr. Sie hat ihre Erscheinungsform oft gewechselt, sie ist in ihrem Wesen immer dieselbe geblieben. Wenn das Schicksal uns nicht den Führer geschenkt hätte, so wäre Deutschland und damit ganz Europa schon längst im roten Sumpf erstickt. Stalin und sein Bolschewismus haben sich nie geändert. Für die Einwohner der noch nicht „feindbesetzten“ Dörfer und Städte beiderseits der Oder beginnt die Umsetzung der Weisung vom 8. Februar 1945, einen 15 Kilometer breiten Verteidigungsstreifen „freizuräumen“. Für die Verteidigung nicht benötigte Einwohner müssen nun aus den frontnahen Ortschaften schrittweise fliehen. Allerdings folgen nicht alle dieser Festlegung. Für viele kommt diese Aufforderung auch zu spät, denn ihre Dörfer liegen bereits im Kampfgebiet oder sind von der Roten Armee besetzt. Bereits wenige Stunden nach der Bildung des ersten Brückenkopfes am 31. Januar 1945 sind Kienitzer Einwohner gestorben. Die Rote Armee zwingt die Einwohner der besetzten Ortschaften in östliche Richtung „auszuweichen“, um einerseits den Menschen eine Chance zum Überleben zu geben und anderseits keinen Unsicherheitsfaktor im Kampfgebiet zu haben. Für die Oderbrücher und Neumärker beginnt damit der Kampf ums Überleben. Bei nasskaltem Wetter, nur mit wenigem an Nahrung und Bekleidung ausgestattet, ziehen sie in eine ungewisse Zukunft. Eine unbekannte Anzahl von ihnen kommt in Arbeitskommandos zum Bau von sowj. Feldflugplätzen oder muss andere Arbeiten im Auftrag der Roten Armee ausführen. Viele Männer, Frauen und Jugendliche werden in die Sowjetunion verbracht, um in Lagern zu arbeiten. Unzählige Spuren von Betroffenen verlieren sich in dieser Zeit. Die Kämpfe nehmen an Intensität deutlich ab. Einzelne dtsch. Angriffe bringen keinen Erfolg. Beide Seiten bereiten sich auf weitere Offensivhandlungen vor. Die sowj. Seite versucht vor allem, ihre Positionen südlich von Küstrin auszubauen. Deshalb erhält die 8. Gardearmee von Marschall Shukow das 11. Panzerkorps mit 111 Panzern zur Unterstützung zugeteilt. Das Korps beginnt mit dem Übersetzen und steht zur Abwehr von deutschen Gegenangriffen bereit. Bei Lebus wehren die Volksturmmänner des Bataillons „Franken“einen sowjetischen Angriff ab und führen mit Unterstützung des Feuers des zweiten Bataillons der Division einen erfolgreichen Gegenangriff durch. Sie ziehen sich am Abend wieder zurück, da sie keinen Flankenschutz haben. Das Fahnenjunkerregiment Dresden zieht sich an der Seelower Chaussee und der Schönfließer Straße bis zur Bahnlinie zurück. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Sonntag, 11. Februar 1945 In Jalta auf der Krim geht eine Konferenz der Alliierten zu Ende, an der Stalin, Churchill und Roosevelt teilnahmen. Dabei werden im wesentlichen die Nachkriegsgrenzen in Europa festgelegt. - Schwere Schlacht im Raum Breslau-Liegnitz. - Plünderer von bombengeschädigten Villen und Wohnhäusern werden vom Sondergericht Wien zum Tode verurteilt. - Wegen der Enge der Gänge und der Anzahl der "Besucher" dürfen Kinderwägen ab sofort nicht mehr in das Luftschutznetz, Katakomben und Tunnels mitgenommen werden, gibt der Polizeipräsident als örtlicher Luftschutzleiter bekannt. - Bei einer Tagung beraten Stadträte und Ortsbauernführer Maßnahmen für den Frühjahrsanbau bei Mangel an Betriebsmitteln und Arbeitskräften auf den Bauernhöfen.
Plünderer von bombengeschädigten Villen und Wohnhäusern werden vom Sondergericht Wien zum Tode verurteilt. Wegen der Enge der Gänge und der Anzahl der "Besucher" dürfen Kinderwagen ab sofort nicht mehr in das Luftschutznetz, Katakomben und Tunnels mitgenommen werden, gibt der Wiener Polizeipräsident als örtlicher Luftschutzleiter bekannt. Bei einer Tagung beraten Stadträte und Ortsbauernführer in der Ostmark Maßnahmen für den Frühjahrsanbau bei Mangel an Betriebsmitteln und Arbeitskräften auf den Bauernhöfen.
Tagebuch Ernst Jünger. Während der Kirchzeit dröhnten die Batterien - ein Aufklärer kreiste, wohl um zu fotografieren, niedrig über dem Ort. Da die Misburger Ölwerke wieder arbeiten, müssen wir mit neuen Angriffen rechnen. In Burgdorf beschoß ein Tiefflieger einen Zug. 20 Tote. Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Sowjetunion / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Abschluss der Jalta-Konferenz auf der Krim zwischen Stalin, Roosevelt und Churchill zwecks Ergänzung der 1943 auf der Teheran-Konferenz gefassten Beschlüsse: Koordinierung der militärischen Operationen, Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen (Bestätigung des 1. und 2. „Zonenprotokolls“ der „Europäischen Beratenden Kommission“), Reparationen, Gebietsabtretungen, Bildung eines Kontrollrates, totale Entwaffnung, Bildung einer provisorischen polnischen Regierung durch Zusammenschluss der Exilregierung mit dem von Sowjetrussland ins Leben gerufenen Lublin-Komitee sowie einer jugoslawischen Koalitionsregierung durch Tito und der Exilregierung Subasic; Anerkennung der Curzon-Linie mit geringen Abweichungen zugunsten Polens, das im Westen durch deutsche Gebiete entschädigt werden soll; Zusammentritt der Vereinten Nationen in San Francisco zur Festlegung ihrer Gründungscharta, wobei der Sowjetunion drei Vertreter zugestanden werden. Eintritt Sowjetrusslands in den Krieg gegen Japan drei Monate nach dem Ende des Krieges in Europa, wofür die Kurileninseln, Südsachalin, der Status quo in der Äußeren Mongolei und Anrechte in der Inneren Mongolei und den pazifischen Häfen zugestanden werden (Geheimabkommen). Frankreich, das trotz seines Verlangens nicht eingeladen ist, soll an der Besetzung Deutschlands und am Kontrollrat beteiligt werden. Die Konferenz in Jalta endet mit der Unterschrift der Großen Drei unter einer Erklärung, in der die Neuordnung Europas dargelegt wird. Deutschland soll von der Anti-Hitler-Koalition besetzt werden. Stalin verspricht, in den Krieg gegen Japan einzutreten, nennt aber keinen Zeitpunkt.
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland ... |
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Deutsches Reich Wehrmachtsbericht - In Niederschlesien nahm die Schlacht an Ausdehnung zu. Nach wochenlangem heroischem Kampf ist die Besatzung von Elbing der Übermacht erlegen. Die Deutsche Wehrmacht sprengt die Rurtalsperre. Eine gewaltige Überschwemmung ist die Folge, Tausende Zivilisten sterben. Der Vormarsch der amerikanischen und britischen Truppen kann dadurch kaum gebremst werden. In Ober- und Mittelschlesien geht Bunzlau an die Sowjets verloren. Einheiten der britischen und kanadischen Armee überschreiten in der Nähe von Kleve die deutsch-niederländische Grenze. Kleve geht an die Angreifer verloren. Die 5. sowj. Stoßarmee beginnt mit drei Schützendivisionen nach einer Artillerievorbereitung gegen 14.00 Uhr im Abschnitt Ortwig–Genschmar mit einem entschlossenen Angriff. Sie erreichen Sophienthal, nehmen das Amt Kienitz ein und befestigen einen Abschnitt etwa vier Kilometer östlich von Letschin. An der rechten Flanke der Stoßgruppierung erzielt die 248. Schützendivision allerdings keinen nennenswerten Erfolg. In den frühen Morgenstunden greift das zweite Bataillon des dtsch. Panzergrenadierregiments 119 den Gegner bei der Manschnower Mühle erfolgreich an. Stunden später muss es allerdings die Position wieder aufgeben. Ein Vorstoß sowj. Einheiten entlang der Zorndorfer Chaussee in Richtung Küstrin-Neustadt wehren dtsch. Soldaten ab. Der Artilleriebeschuss erfasst Neu- und Altstadt. Die Marienkirche wird schwer beschädigt. In Küstrin erscheint die erste Ausgabe der Zeitung „Feste Küstrin“, herausgegeben vom Festungskommandanten und dem Kreisleiter der NSDAP. In der Stadt leben noch etwa 8000 Zivilisten. In Lebus entflammen immer wieder Kämpfe, die von Angriffen und Gegenangriffen begleitet sind. Für die sowj. militärische Führung bildet Lebus eine Schlüsselstellung, um den Brückenkopf bis an die Festung Frankfurt an der Oder auszudehnen. Das Volkssturmbataillon hält noch die Linie Kunersdorfer See bis zur Bahnlinie. Am Abend befindet sich fast die gesamte Oberstadt in den Händen der 69. Armee. Aber nicht – wie die Wehrmacht fälschlicherweise meldet – die gesamte Stadt. Trotzdem ist die Lage für die Verteidiger und die noch im Ort lebenden Einwohner hoffnungslos. Deshalb wird das dritte Bataillon der Panzergrenadierdivision und die Aufklärungsabteilung 125 aus der „Schlauchstellung“ bei Küstrin herausgezogen, um die Division „Kurmark“ zu verstärken. 200 Einwohner sollen von der Roten Armee mit Booten über die Oder gebracht worden sein. Andere fliehen in Richtung Westen. In der Nacht erhöht die 8. Gardearmee mit bataillonsstarken Angriffen den Druck auf die Stellungen bei Podelzig–Wuhden –Klessin. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Montag, 12. Februar 1945 Die Deutsche Wehrmacht sprengt die Rurtalsperre. Eine gewaltige Überschwemmung ist die Folge, tausende Zivilisten sterben. Der Vormarsch der amerikanischen und britischen Truppen kann dadurch nicht gebremst werden. - Aus Anlass der Fliegerangriffe erhalten die Wiener eine Sonderzuteilung von 10 Zigaretten auf Raucherkarten. - FLAK-Schießübungen werden für die kommenden Tage im Schusssektor Arenbergpark und Breitenlee angekündigt. Die Bewohner der Häuser in einem Umkreis von 300 Meter werden aufgefordert, während des Schießens die Fenster offenzuhalten, um Beschädigungen zu vermeiden. Im Deutschen Reich werden durch Erlass des Leiters der Parteikanzlei der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Reichsleiter Martin Bormann, Frauen und Mädchen zum Hilfsdienst im "Volkssturm" aufgerufen, nachdem schon lange vorher Knaben und Mädchen in den Luftwaffenhelfer-Einheiten Flakgeschütze bedienen. Geplant ist u.a. auch die Aufstellung von Frauenbataillonen. Im Deutschen Reich werden mit sofortiger Wirkung die Lebensmittelrationen für die Zivilbevölkerung um mehr als 10% gekürzt. Aus Anlass der Fliegerangriffe erhalten die Wiener eine Sonderzuteilung von 10 Zigaretten auf Raucherkarten. FLAK-Schießübungen werden für die kommenden Tage im Schusssektor Arenbergpark und Breitenlee angekündigt. Die Bewohner der Häuser in einem Umkreis von 300 Meter werden aufgefordert, während des Schiessens die Fenster offen zu halten, um Beschädigungen zu vermeiden.
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Kanadische Truppen erobern Kleve. Damit umfassen sie von Norden den Reichswald, in dem noch zehn Tage lang erbittert gekämpft wird. Obwohl die Alliierten fünffach überlegen sind, verteidigen sich versprengte Wehrmachtseinheiten in Schützengräben. Genaue Verlustzahlen werden nicht festgestellt. Goebbels-Tagebuch. Der Führer steht mit seiner Standhaftigkeit manchmal ganz allein. Er ist in der Tat mit Friedrich dem Großen zu vergleichen, ja, angesichts der Katastrophe, die dieser Krieg für unser Volk gerade in letzter Zeit mit sich bringt, wächst er manchmal über seine Größe geradezu hinaus. Wäre der Ostkrieg von einer bürgerlichen Regierung durchgeführt worden, dann hätten wir ihn längst verloren. Bericht der Mundpropaganda-Aktion der Wehrmacht. Innerhalb der Kleingarten-Kolonie nordöstlich Berlins werde der Bau von Befestigungen vorangetrieben. Man sei seitens der Bevölkerung erbost darüber, da viele Obstbäume vernichtet würden. Auch Zäune seien "sinnlos" niedergerissen worden. Die Soldaten richten oft mutwillig Schaden an, so dass man manchmal sagen könne: "Die sind ja genauso wie die Russen." Erich Kästner, Notabene 1945. Die Friseuse, die neulich Lotte Dauerwellen legte, fasste ihre Ansicht über Wert und Rang des Missbrauchtwerdens drastisch zusammen, als sie erklärte: "Lieber einen Russen auf dem Bauch als ein kaputtes Haus über dem Kopf!" Kassiber von Gerhard Ritter aus dem Gestapo-Gefängnis. Ich nehme an, dass ich auch im allergünstigsten Fall meine Professur verliere, habe inzwischen durch entgangene Einnahmen praktisch schon 3000 bis 4000 Mark Geldstrafe gezahlt. Aber wenn ich nur das Leben behalte, bis alles vorüber ist. Dann will ich zufrieden sein. Meine Hauptsorge ist jetzt die Annäherung der Russen an Berlin: Was wird da die SS mit uns anfangen? | ||
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland ... |
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Vereinigtes Königreich von Großbritannien / Großdeutsches Reich Am Faschingsdienstag um 21:45, wird in Dresden der 175. Fliegeralarm ausgelöst. Die Menschen begeben sich in die Keller ihrer Häuser oder Wohnblocks und die wenigen vorhandenen Luftschutzbunker. Die Angriffe beginnen bei aufgeklartem, wolkenlosem Nachthimmel. Um 22:03 wird die Innenstadt mit Lichtkaskaden („Christbäumen“) ausgeleuchtet, zwei Minuten darauf werfen neun britische De Havilland Mosquitos rote Zielmarkierungen auf das gut sichtbare DSC-Stadion im Ostragehege nordwestlich des Stadtkerns. Von 22:13 Uhr bis 22:28 fallen die ersten Bomben. 244 britische Bomber einer „Pfadfinder“-Einheit der No. 5 Bomber Group zerstören die Gebäudedächer mit 529 Luftminen und 1800 Spreng- und Brandbomben, insgesamt 900 Tonnen. Sie gehen südwestlich des Zielpunktes in einem 45-Grad-Fächer zwischen der großen Elbschleife im Westen der Stadt, dem industriell bebauten „Ostragehege“ (heute Messegelände) und dem Hauptbahnhof, etwa 2,5 km Luftlinie entfernt, nieder. In diesen 15 Minuten wird bereits eine Fläche von etwa drei Vierteln der Dresdner Altstadt in Brand gesetzt. Gezielte Treffer einzelner Gebäude sind bei diesen Nachtangriffen der RAF weder beabsichtigt noch möglich. Vielmehr soll ein Bombenteppich die gesamte Innenstadt großflächig zerstören. Die Flammen der brennenden Innenstadt nach der ersten Angriffswelle waren im weiten Umkreis am Himmel zu sehen. Manche Brände werden noch tagelang lodern.
Um 22.03 Uhr beginnt der erste von insgesamt vier alliierten Bombenangriffen auf die Innenstadt von Dresden. Spreng- und Brandbomben lösen einen fürchterlichen Feuersturm aus, dem bis zu 25.000 Menschen zum Opfer fallen. Die Barockresidenz wird weitgehend zerstört. Deutsches Reich Die sächsische Metropole Dresden wird durch einen britischen Luftangriff fast vollständig zerstört. Die oberschlesische Industriestadt Beuthen wird von Verbänden der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee unter dem Oberbefehl von Marschall Iwan S. Konew besetzt. Einheiten der deutschen Wehrmacht ziehen sich an der Westfront auf die Stadt Wesel am Niederrhein zurück. Heute und morgen versuchen deutsche Kräfte noch einmal, den Brückenkopf bei Ortwig und Kienitz einzudrücken. Mehre kompanie- und regimentsstarke, von gepanzerten Fahrzeugen unterstützte Angriffe bleiben vor den sowj. Linien unter hohen personellen und materiellen Verlusten liegen. Auf dem Bahnhof Werbig treffen die bei Döberitz aufgestellten Einheiten der 309. Infanteriedivision ein und werden sofort in den Abschnitt Letschin–Genschmar verlegt. Das dritte Bataillon des Panzergrenadierregiments 35 richtet den Angriff auf Lebus, bleibt aber am Ortsrand im starken sowj. Abwehrfeuer liegen. Auch die herangeführte Aufklärungsabteilung 125 kann die gestellte Aufgabe nicht erfüllen. Nördlich von Lebus gibt es viele Schwachstellen in der deutschen Verteidigung. Das schwer angeschlagene Fahnenjunkerregiment Dresden wird durch eine Panzergrenadier- und MG-Kompanie verstärkt. In Küstrin tasten beide Seiten durch Stoßtrupps die gegnerische Verteidigung ab. Den Festungssoldaten macht zu nehmend das sowjetische Artilleriefeuer zu schaffen. Die sowj. 69. Armee greift erneut Stellungen bei Lebus an. Dabei gerät das Volksturmbataillon „Franken“ in arge Bedrängnis und weicht zurück. Es droht sogar seine Vernichtung. Es gelingt, nach dem Eintreffen des Fahnenjunker-regiments Wiener-Neustadt die sowj. Einheiten zurückzudrängen. Aus der Lebuser Oberstadt greifen Rotarmisten mit Unterstützung eines Panzerbataillons das Fahnenjunkerregiment Dresden an und zwingen es zum Rückzug. In der Nacht schickt Marschall Shukow an die unterstellten Armeen eine Direktive, in der er sie mit dem Plan des Angriffs auf Berlin und ihre Rolle in der bevorstehenden Operation vertraut macht. Der letzte Punkt der Direktive lautet: „Der Plan der Angriffsoperation der Armee ist mir am 17. 2. 45 um 12:00 Uhr zur Bestätigung vorzulegen.“ Diese Forderungen stehen im Zusammenhang mit einem am 10. Februar 1945 an Stalin übersandten Plan zum Angriff auf Berlin am 20. Februar 1945. Aber die Ereignisse der nächsten Tage werden die Durchführung dieser kühnen Idee nicht zulassen. Mehrere Armeen beginnen dennoch den Marsch in Richtung Oder. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Dienstag, 13. Februar 1945 Der Kampf um Budapest ist zu Ende, die letzten deutschen Soldaten kapitulieren. Im Kampf um Budapest verzeichnete die Deutsche Wehrmacht 49.000 Tote und 110.000 Gefangene. Die Zahl der sowjetischen Opfer ist nicht bekannt, war aber sicher sehr hoch, ebenso die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung. Budapest ist ein Trümmerhaufen. - Wiener Lebensmittelkartenbesitzer erhalten pro Kopf 250 g Zwiebeln und 1 kg holländische Rüben. Besitzer von Reichseierkarten müssen diese als Vormerkung bis 24. Februar vom Lebensmittelhändler abstempeln lassen. Zeitpunkt und Anzahl der zur Verteilung kommenden Eier werden noch verlautbart. - Passfotos werden zwecks Rohstoffersparnis normiert. So dürfen ab sofort bei Fotografen nur mehr "Normallichtbilder" in der Größe von 37 x 52 Millimeter angefordert werden.
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Großdeutsches Reich Der einzige Freiflugversuch mit dem neuen deutschen Volks-Raketenjäger BP-20 (Bachem Ba 349 „Natter“ findet mit einem antriebslosen Flugzeug statt. Die Bachem wird von einer He 111 bis auf 5500 Meter über Grund geschleppt und dort ausgeklingt. Am Steuer sitzt Hans Zübert, nachdem der bisherige Testpilot Erich Klöckner diesen Flug ablehnte. Der Testflug verläuft erfolgreich. Vereinigtes Königreich von Großbritannien / Vereinigte Staaten von Amerika / Großdeutsches Reich Um 1:23 Uhr beginnt die zweite Angriffswelle seit gestern mit 529 britischen Avro Lancaster-Bombern. Sie werfen bis 1:54 Uhr insgesamt 650.000 Stabbrandbomben – 1.500 Tonnen – über einem Gebiet von Dresden, zwischen Löbtau bis Blasewitz und von der Neustadt bis Zschertnitz, ab. Die von der ersten Angriffswelle verursachten Brände dienen nach Augenzeugenberichten englischer Fliegerbesatzungen zur Orientierung für die nachfolgenden Bomber. Ihre Bomben treffen auch die Elbwiesen und den Großen Garten, wohin viele Dresdner nach der ersten Welle geflüchtet sind und beschädigen auch Kliniken wie die Frauenklinik Pfotenhauerstraße und das Diakonissenhaus Neustadt schwer. Beide Bombardements betreffen ein Stadtgebiet von etwa 15 Quadratkilometern. Die zweite Angriffswelle verhindert weitere Löschaktionen, so dass sich die zahlreichen Einzelfeuer rasch zu einem orkanartigen Feuersturm vereinten. Dieser zerstört ganze Straßenzüge; in der extremen Hitze schmelzen Glas und Metall. Der starke Luftsog wirbelt auch größere Gegenstände und Menschen umher oder zieht sie ins Feuer hinein. Sie verbrennen, sterben durch Hitzeschock und Luftdruck oder ersticken in den Luftschutzkellern an Brandgasen. Wer sich ins Freie retten kann, wird auch dort dem Feuersturm und detonierenden Bomben ausgesetzt. Den Nachtangriffen folgt von 12:17 bis 12:31 Uhr ein Tagesangriff von 311 bis 316 B-17-Bombern der USAAF und zwischen 100 und 200 Begleitjägern. Sie werfen bei wolkenbedecktem Himmel über Dresden nach Zielradar 1.800 Sprengbomben (474,5 t) und 136.800 Stabbrandbomben (296,5 t) ab. Ihre Angriffsziele sind einige Rüstungsbetriebe und erneut der Bahnhof und das RAW Friedrichstadt. Getroffen werden auch das dortige Krankenhaus und umliegende Stadtteile. Im etwa 35 km entfernten Neustadt geht ein von den Nachtangriffen verursachter Ascheregen nieder. Deutsches Reich In der Nacht zum 14. Februar 1945 Angriff auf das mit Flüchtlingen vollgestopfte und schon weitgehend zerstörte Dresden, erst mit Brand-, dann mit Sprengbomben. Dresden erlebt zwei Tage lang den schwersten Luftangriff der Geschichte. Die Zahl der Opfer konnte nicht festgestellt werden, lag aber jedenfalls weit über 100.000. Sowjetische Truppen erreichen das KZ Groß-Rosen bei Breslau. Das Lager ist von der SS vor der Ankunft der Roten Armee geräumt worden; deshalb werden nur sehr wenige Häftlinge befreit. Die meisten der zuletzt 44.000 Insassen des Hauptlagers sind vorher auf Evakuierungsmärsche geschickt worden. Wehrmachtsbericht - Im Raum südwestlich Breslau warf der Feind neu herangeführte Kräfte in die Schlacht. In den Mittagsstunden werden wieder Bomben auf Wien abgeworfen, u.a. wird das Belvedere getroffen. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel ruft die Offiziere der 9. Armee zum harten Kampf auf. Die seit dem 11. Februar 1945 immer wieder durch sowj. Artillerie beschossene Zäckericker Brücke wird getroffen und ein etwa 50 Meter langes Teil „herausgesprengt“. Beiderseits von Kienitz führen Teile der 303. und 309. Infanteriedivision Angriffe gegen die sowj. 266. und 248. Schützendivision. Entlang der Oderfront führen beide Seiten Stoßtruppunternehmen durch. Dtsch. Meldungen berichten, dass ein Angriff von zwei sowj. Bataillonen mit acht Panzern auf die Küstriner Altstadt von eigener Artillerie abgewehrt wurde. Gegen Mittag durchbrechen sowj. Regimenter bei Lebus die auseinander gezogene Verteidigung des Fahnenjunkerregiments Dresden. Sie stoßen entlang der Seelower Chaussee bis zum Bahnhof vor. Am Abend gelingt es dem zweiten Bataillon des Panzergrenadierregiments Kurmark, durch einen Gegenangriff von Podelzig in Richtung Bahnhof, die alte Lage wieder herzustellen. Die Reste des Volkssturmbataillons „Franken“ werden dem Fahnenjunkerregiment Wiener-Neustadt unterstellt. An diesem Tag fliegt die dtsch. Luftwaffe mit 43 Schlachtflugzeugen und 36 Jagdflugzeugen beiderseits von Küstrin Einsätze, um vor allem Brücken und Übersetzstellen zu zerstören. Die sowj. 16. Luftarmee greift mit 180 Flugzeugen in das Kampfgeschehen im Oderbruch ein. Ein Angriff auf den Flugplatz Fürstenwalde führt zum Verlust einer Ju-52, am Rollfeld entsteht kein Schaden. Marschall Shukow betrachtet seit einigen Tagen sorgenvoll die Lageentwicklung an seiner nördlichen Flanke. Diese verläuft in einem rechten Winkel von der Oder über 300 Kilometer in Richtung Osten. Sie muss durch das Zurückbleiben der 2. Weißrussischen Front militärisch gesichert werden. Nach Aufforderung Stalins erarbeiten der Frontbefehlshaber und sein Stab einen Plan einer Pommernoperation. So sollen die 61. Armee, die 2. Gardepanzerarmee, das 7. Gardekavalleriekorps und das 9. Panzerkorps, die 1. Polnische Armee und zwei Schützenkorps der 3. Stoßarmee den linken Flügel der Heeresgruppe „Weichsel“ (Oberbefehlshaber Reichsführer-SS Himmler) aufspalten und anschließend vernichten. Den Angriffsbeginn legt Shukow auf den 19. Februar fest. Die Ereignisse des nächsten Tages zwingen Shukow aber zur Aufgabe seiner Idee, noch Anfang März 1945 in Berlin zu sein. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Mittwoch, 14. Februar 1945 Die bis dahin vom Krieg kaum betroffene Stadt Dresden, die mit Flüchtlingen voll ist, erlebt zwei Tage lang den schwersten Luftangriff der Geschichte. Die Zahl der Opfer konnte nicht festgestellt werden, lag aber jedenfalls weit über 100.000. - In den Mittagsstunden werden wieder Bomben auf Wien abgeworfen, u.a. wird das Belvedere getroffen. - Die "Volksopfer-Sammlung" ist offiziell zu Ende - doch es wird weitergesammelt, nun unter dem Motto "Volktstreue heißt Pflicht erfüllen" für das Kriegswinterhilfswerk. - Die Ladenzeiten der Photographen, Friseure und Schuhmacher werden eingeschränkt. Die "Volksopfer-Sammlung" ist offiziell zu Ende - doch es wird weitergesammelt, nun unter dem Motto "Volkstreue heißt Pflicht erfüllen" für das Kriegswinterhilfswerk. Die Ladenzeiten der Photographen, Friseure und Schuhmacher werden eingeschränkt.
Letzte Gestapo-Deportationsliste von Juden aus Hamburg. Arbeitseinsatz 14. Februar 1945 Theresienstadt: Beeck, Hertha geb. Goldschmidt / Behnke, Eva geb. Tichauer / Behrens, Helene geb. Cohen / Bingener, Bertha geb. Markowitz / Boeger, Meta, geb. Abraham / Bogisch, Erna geb. Glück / Bollwagen, Paula geb. Mahler / Borchardt, Lotte geb. Behrens / Bosselmann, Wiltrud geb. Moral / Brickel, Frieda geb. Hasenberg / Dircks, Dora geb. Baß / Dresler, Paula geb. Blättner / Düsing, Rosette geb. Gerechter / Engel, Ida geb. v. d. Walde (...).
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Vereinigte Staaten von Amerika / Großdeutsches Reich In Dresden stürzt etwa um 10:15 die ausgebrannte Frauenkirche ein. Von 11:51 bis 12:01 Uhr folgt ein weiterer Tagesangriff von 211 amerikanischen B 17. Bei schlechter Sicht werfen sie 460 Tonnen Bomben, verstreut auf das gesamte Gebiet zwischen Meißen und Pirna. Bei Küstrin beginnen drei SS-Panzerkorps einen begrenzten Angriff, um den sowjetischen Brückenkopf westlich der Oder zu zerschlagen und die deutsche Besatzung in der Stadt zu entsetzen. Doch schon nach wenigen Stunden bleibt die kleine Offensive stecken, ohne ein Ziel zu erreichen. Deutsches Reich Der Hauptteil Niederschlesiens links der Oder kann von den Deutschen noch gehalten werden. Die zur Festung erklärte Stadt Breslau in Schlesien wird von sowjetischen Truppen eingeschlossen. Wehrmachtsbericht - Bei Striegau wurde der Feind zurückgeworfen. Im Südteil Pommerns behaupteten sich die Stützpunkte Arnswalde und Märkisch-Friedland gegen heftige Angriffe. Zwischen Niederrhein und Maas zerschlugen unsere Truppen alle Angriffe der Engländer. US-amerikanische Bomberverbände fliegen in den frühen Morgenstunden einen weiteren Angriff auf das zerstörte Dresden. Kampfverbände der britischen Streitkräfte erreichen im Raum von Wesel und Kleve auf einer Frontlänge von 15 km das linke Rheinufer, das von deutschen Truppen in den Tagen zuvor geräumt worden ist. Bereits in der Nacht entflammen heftige Kämpf bei Zäckerick, wo sich 200 deutsche Soldaten in einem kleinen Brückenkopf verteidigen. In deren Folge ziehen sich ca. 40 bis 50 Verteidiger über die noch intakte Saldernbrücke bei Hohenwutzen auf das rettende Westufer der Oder zurück. Die 8. Gardearmee stellt an diesem Tag die Offensivhandlungen zur Erweiterung ihres Brückenkopfes aufgrund der starken Verluste und der Verstärkung der deutschen Truppen ein. Sicherlich ein Erfolg der Panzergrenadierdivision Kurmark, allerdings ein mit viel Blut erkaufter. Am Abend trifft das Fahnenjunkerregiment 1241 (Kriegsschule Wetzlar) bei Lebus ein. Für die sowjetischen Armeen westlich der Oder gibt es nur einen Auftrag: „Keinen Schritt zurück“ und die taktischen Positionen ausbauen. Etwa 100 Kilometer weiter östlich beginnt die dtsch. Angriffsoperation „Sonnenwende“, die mehrere Schläge aus nördlicher in südwestliche Richtung auf einer Breite von ca. 60 Kilometern vorsieht. Der Angriff aus dem Raum beiderseits Stargard in Richtung Landsberg an der Warthe und Küstrin hat das Ziel, die an der Oder stehenden sowjetischen Verbände von ihren Hauptkräften abzuschneiden und die Küstriner Festung zu entsetzen. Dafür hat die militärische Führung innerhalb kurzer Zeit beachtliche und kampfstarke Verbände bereitgestellt. Die Westgruppe bildet das XXXIX. Panzerkorps, das bei Stargard die Panzerdivision „Holstein“, die 10. SS-Panzerdivision „Frundsberg“, die 4. SS-Polizeigrenadierdivision und die 28. SS-Panzergrenadierdivision „Wallonien“ bereitstellt. Die Mittelgruppe, bestehend aus dem III. (germ.) SS-Panzerkorps mit den SS-Panzergrenadierdivisionen „Nordland“ und „Nederland“ sowie der Führerbegleitdivision, soll das eingeschlossene Arnswalde freikämpfen, um dann weiter über Berlinchen und Neudamm auf Küstrin vorstoßen. Die Ostgruppe mit der Panzerjagdbrigade 104 und der Führergrenadierdivision hat die östliche Flanke zu sichern und mit Eintreffen der 163. und 281. Infanterie-Division über Friedeburg bis Landsberg an der Warthe anzugreifen. Da dieser Schlag von der sowjetischen Führung vorhergesehen wurde, stoßen die deutschen Verbände von Anfang an auf eine starke Gegenwehr. Shukow selbst hat hier nicht nur Deckungstruppen bereitgehalten, sondern mit der 61. Armee, der 3. Stoßarmee und dem 12. Gardepanzerkorps bereits Teile seiner künftigen Angriffsgruppierung für die Pommernoperation konzentriert. Die Divisionen „Frundsberg“ und „Holstein“ führen den ersten Schlag und können die Ortschaften Werben und Schöningen zurückerobern. Vom Fliegerhorst Strausberg starten mehrere Gruppen des Jagdgeschwaders 11 in Richtung Oder. Unter den Piloten befindet sich der 22-jährige Leutnant Hans Grapenthin. Zwischen Seelow und Lebus kommt es zum Luftkampf, bei dem der Leutnant tödlich getroffen mit seiner Maschine in den Schlosssee Altzeschdorf stürzt. Erst am 21. September 1996 werden seine sterblichen Überreste und das Wrack der Focke Wulf 190 geborgen. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Donnerstag, 15. Februar 1945 Die "Mühlviertler Hasenjagd" ist zu Ende. Von 400 sowjetischen Kriegsgefangenen, die aus dem KZ-Mauthausen ausgebrochen waren, wurden von der SS unter Mithilfe eines Teiles der Bevölkerung etwa die Hälfte erschossen oder erschlagen, die meisten anderen gefangen. Sie wurden im Freien gefesselt und so lange mit kaltem Wasser angeschüttet, bis sie tot waren. - Zehn Männern gelang die Flucht. Sie wurden von Mühlviertler Bauern versteckt und überlebten so den Krieg. - In den Mittagsstunden werden Bomben auf Wien abgeworfen. Es entstehen Personenverluste und Sachschäden in den äußeren Bezirken. Mittlerweile sind die ärgsten Schäden an der Universität notdürftig behoben, so dass die Vorlesungen wieder aufgenommen werden können. Das Robert-Koch-Krankenhaus und das Favoritner Kinderspital (so hießen in jener Zeit das Franz-Josefs-Spital und das Preyer'sche Kinderspital) hingegen werden wegen Bombenschäden geschlossen. Die Hauptabteilung für Gesundheitswesen und Volkswesen der Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien weist die Kranken in Anstalten in "Niederdonau", ein. - Für den kommenden Sonntag werden Wasserballspiele im Dianabad angekündigt. Die Wiener Basketballer, darunter die "Hitlerjungen des Postsportvereins und des Deutschen Turnerbundes" Floridsdorf kämpfen um den Landesmeistertitel.
Verordnung von Reichsjustizminister Thierack: Das Standgericht besteht aus einem Strafrichter als Vorsitzender sowie einem politischen Leiter oder Gliederungsführer der NSDAP und einem Offizier der Wehrmacht, der Waffen-SS oder der Polizei als Beisitzer. Die Standgerichte sind für alle Straftaten zuständig, durch die die deutsche Kampfkraft gefährdet ist, insbesondere für Ortschaften in Frontnähe. Das Urteil des Standgerichts lautet auf Todesstrafe. Es soll auch in der deutschen Zivilbevölkerung gegen den Zusammenbruch der Kampfmoral mit aller Härte vorgehen sollen. Die "Mühlviertler Hasenjagd" ist zu Ende. Von 400 sowjetischen Kriegsgefangenen, die aus dem KZ-Mauthausen ausgebrochen waren, wurden von der SS unter Mithilfe eines Teiles der Bevölkerung etwa die Hälfte erschossen oder erschlagen, die meisten anderen gefangen. Sie wurden im Freien gefesselt und so lange mit kaltem Wasser angeschüttet, bis sie tot waren. - Zehn Männern gelang die Flucht. Sie wurden von Mühlviertler Bauern versteckt und überlebten so den Krieg. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, veröffentlicht in der deutschen Wochenzeitschrift "Das Reich" einen Artikel, in dem er sich für eine Fortsetzung des Krieges ausspricht, weil seiner Auffassung nach der zu erwartende Frieden dem deutschen Volk die Versklavung bringe.
Brief von Hans S. an seine Frau. Seit 9. Februar haben wir einen neuen Bataillonskommandeur, weil Hauptmann Rieger sich z. Zt. vor dem Standgericht wegen eines Rückzugsbefehls verantworten muss. Gestern war ich gerade am Bataillon, als er kam und seine Sachen holte. Sein Leben steht auf dem Spiel. Wer hätte das geahnt, dass man so mit uns umgeht! "Berliner Morgenpost". Zur Verdunkelung. Beginn heute: 18.11; Aufhebung morgen 6.48; Mondaufgang 8.33; Monduntergang 19.31 Uhr.
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Deutsches Reich US-amerikanische Bombenflugzeuge greifen die Messerschmitt-Flugzeugwerke bei Regensburg an der Donau an, in denen das Strahlturbinenflugzeug Me 262 produziert wird. Wehrmachtsbericht - In Niederschlesien versteifte sich unser Widerstand, so dass der Feind seinen Einbruchsraum nur geringfügig erweitern konnte. In Westpreußen hält der Druck zwischen Landeck und Graudenz unvermindert an. Gestern sind Verbände des 15. US-Armeekorps zum Angriff angetreten. Bei Stargard in Pommern beginnen SS-Panzerverbände einen Gegenangriff gegen Einheiten der sowjetischen 1. Belorussischen Front, der jedoch nach zwei Tagen zusammenbricht. Der Kommandierende General des XI. SS-Panzerkorps, General der Waffen-SS Kleinheisterkamp, führt ab Mittag die Küstriner Garnison, die eine Gefechtsstärke von 8196 Mann aufweist. Über den bisher (seit dem 2. Februar 1945) eingesetzten Festungskommandanten schreibt später Generaloberst Guderian: „Kommandant der Festung, deren Festungswerke noch aus Zeiten Friedrich des Großen stammten, war zu dieser Zeit der bereits von Warschau bekannte Polizeigeneral Reinefarth, ein guter Polizeibeamter, aber kein General.“ In Küstrin gibt es heute nur vereinzelte Gefechte. Wehrmachtssoldaten gelingt die Einnahme eines Gehöftes 300 Meter westlich des Dammmeisterhauses bei Kietz. Auch heute gibt es in und um Lebus harte Gefechte. Eine verstärkte Kompanie des Fahnenjunkerregiments Wiener Neustadt führt einen erfolglosen Angriff auf den Elisenberg. Die Soldaten bleiben vor den sowj. Stellungen liegen. In der Nacht erfolgt ein sowj. Angriffe in Bataillonsstärke auf den Raum Wuhden–Podelzig–Klessin, um die Reserven der Division Kurmark zu binden. Die relative Ruhe im Oderbruch steht im Zusammenhang mit den Abwehrhandlungen der 1. Weißrussischen Front in Pommern. Die dtsch. Verbände, die im Rahmen der Operation „Sonnenwende“ handeln, bleiben hinter den gestellten Aufgaben zurück. Das III. (germ.) SS-Panzerkorps kommt nur schleppend voran. Allein die Division „Nordland“ handelt vorerst gegen das 7. Gardekavallerie-korps (3. Stoßarmee) erfolgreich. Es gelingt allerdings nicht, solche wichtigen Ziele wie Schlagenthin und den Verkehrsknoten Reetz einzunehmen. Ihr Stoß richtet sich nun auf Arnswalde. Um diese pommersche Stadt, die seit dem 6. Februar 1945 mit ca. 3000 Mann und den etwa 11 000 Zivilisten eingeschlossen ist, entbrennen tagelange harte Kämpfe. Ein Kapitulationsangebot vom 12. Februar 1945 hat der Kommandant General Voigt jedoch abgelehnt, da er vom bevorstehenden deutschen Angriff weiß. Bevor allerdings die ersehnte Hilfe kommt, müssen sich seine Soldaten den Angriffen von Teilen des 80. Schützenkorps (61. Armee) erwehren. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Freitag, 16. Februar 1945 Die Zeitungen berichten über eine neue "Wunderwaffe", den "Schnorchel", der es U-Booten ermöglichen soll, zehn Wochen unter Wasser zu bleiben. - Alle "Jungen und Mädel", die sich nicht im kriegswichtigen Arbeitseinsatz oder im Kriegsdienst befinden, werden von der Gebietsführung der HJ Wien zur Beseitigung der Luftkriegsschäden herangezogen. - Zu zwei Jahren Zuchthaus wegen Verbrechens nach der Wehrkraftschutzverordnung wird eine 34jährige Wienerin, Mutter eines Kindes, verurteilt, weil sie während des Fronteinsatzes ihres Mannes mit einem Kriegsgefangenen ein ehebrecherisches Verhältnis unterhalten hat. - Auf Gemüse-Karten sind Zwiebeln, Rüben und Essiggemüse erhältlich. - Infolge Bombenschäden an den Aufbahrungshallen des Wiener Zentralfriedhofes können dort keine Beerdigungen mehr vorgenommen werden.
Die Zeitungen berichten über eine neue "Wunderwaffe", den "Schnorchel", der es U-Booten ermöglichen soll, zehn Wochen unter Wasser zu bleiben. Alle "Jungen und Mädel", die sich nicht im kriegswichtigen Arbeitseinsatz oder im Kriegsdienst befinden, werden von der Gebietsführung der HJ Wien zur Beseitigung der Luftkriegsschäden herangezogen. Zu zwei Jahren Zuchthaus wegen Verbrechens nach der Wehrkraftschutzverordnung wird eine 34jährige Wienerin, Mutter eines Kindes, verurteilt, weil sie während des Fronteinsatzes ihres Mannes mit einem Kriegsgefangenen ein ehebrecherisches Verhältnis unterhalten hat. Infolge Bombenschaden an den Aufbahrungshallen des Wiener Zentralfriedhofes können dort keine Beerdigungen mehr vorgenommen werden. Auf Gemüse-Karten sind Zwiebeln, Rüben und Essiggemüse erhältlich.
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Tagebuch Hans-Georg von Studnitz. Auf dem Bahnhof in Eberswalde werde ich Zeuge, wie Truppen ausgeladen werden. Die dortige Gegend ist mit Panzerfallen, Straßensperren, Minenfeldern und Geschützen gespickt. Den Schutz der Befestigungen hat man waffenlosen Volkssturmmännern anvertraut. Auf dem Gut Lichterfelde haben die französischen und russischen Gefangenen Befehl bekommen, sich abmarschbereit zu halten. In den Dörfern der Mark rüsten die Bauern zum Treck. Tagebuch Matthias Menzel. In der Sportbaracke nahe meiner neuen Wohnung ist eine Volkssturmkompanie eingezogen. Ich kam heute dazu, als der Kompanieführer sprach. Ein schnarrendes Organ, das im schneidenden Gegensatz zu dem Kugelbauch steht, über dem ein dickes, braunes Koppel baumelt, riss die halben, ungeformten Sätze aus einem breiten, belanglosen Schädel, auf dem die braune SA-Mütze thronte. US-Fallschirmjäger landen auf der Insel Corregidor in der Bucht von Manila. Die dortige Festung war von den USA ausgebaut worden und bis zum 6. Mai 1942 gehalten worden. Bei der zehn Tage langen Rückeroberung der Stellungen sterben 207 Amerikaner und etwa 6600 Japaner. | ||
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Großdeutsches Reich https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Luzon#Landung_auf_Corregidor_(16._Februar) |
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die 3. US-Armee durchbricht den Westwall und dringt in wenigen Stunden bis zu zwei Dutzend Kilometer nach Deutschland ein. Damit ist die letzte Verteidigungslinie westlich des Rheins gefallen. Nur überflutete Gebiete behindern jetzt noch den Vormarsch der amerikanischen Panzer zum Strom. Deutsches Reich Wehrmachtsbericht. Nördlich Ratibor nahm der Feind die Angriffe mit Panzer- und Schlachtfliegerunterstützung wieder auf. Im Südteil von Pommern sind schwere Angriffs- und Abwehrkämpfe entbrannt. Im Westen warf die 1. kanadische Armee neue Divisionen in die Schlacht. Die Rote Armee erobert Posen. Im Laufe des Tages wird die Kampfgruppe Weikl aus der Front herausgezogen und die Einheiten werden auf unterschiedliche Truppenteile aufgeteilt. Diese Kampfgruppe steht seit dem 1. Februar im Raum Kienitz, Sophienthal und Sydowswiese im Gefecht. Die Küstriner Alt- und Neustadt werden am Nachmittag durch mehrere Katjuscha-Salven getroffen. Die Zerstörung der historischen Stadt hält an. Ein sowj. Einbruch bei Wuhden kann durch das erste Bataillon des Panzergrenadierregiments 119 bereinigt werden. Der Angriff des Panzergrenadierregiments Kurmark mit Unterstützung von Panther-Panzern der Panzerabteilung „Brandenburg“ kommt nur langsam voran. Diese Abteilung gilt als die kampfstärkste Einheit im Raum Podelzig–Lebus. Schon mehrfach ist sie gegen sowj. Truppen im Reitweiner Brückenkopf angetreten, aber alle Angriffe sind infolge starker sowjetischer Pak-Riegel, widrigen Witterungsverhältnissen sowie mangelnder Infanterie- und Artillerieunterstützung gescheitert. So geschehen am 6. Februar beim Vorstoß über Manschnow in Richtung Küstrin. Die Panzerbesatzungen kannten das Gelände und die militärische Lage nicht. Die Besatzungen von vier Panzern gingen verloren. Seit Anfang Februar steht die Abteilung in schweren Kämpfen im Raum Rathstock, Reitwein, Podelzig, Wuhden, Klessin und Lebus. Die Panzer werden von der Korpsführung einzeln oder zugweise für Angriffs- oder Verteidigungshandlungen eingesetzt. Auch an diesem Tag konzentriert die 1. Weißrussische Front ihre ganze Aufmerksamkeit dem pommerischen Operationsgebiet. Dort geraten die 61. Armee und das 12. Gardepanzerkorps in ernsthafte Bedrängnis. Die 4. SS-Polizeigrenadierdivision besetzt Dölitz. An der rechten Flanke nimmt die SS-Division „Frundsberg“ Muscherin und Sallentin ein. Die SS-Division „Wallonien“ erreicht die Lindberg Hügel. Am Morgen beginnt der Sturm einer sowj. Division mit einer schweren Panzerbrigade auf Arnswalde. Wegen schwerer Verluste im Straßenkampf muss der Angriff abgebrochen werden. Wenige Stunden später entsetzt die SS-Division „Nordland“ die eingeschlossene Stadt Arnswalde. Erst am 21. Februar wird es der 61. (sowj.) Armee gelingen, die bis zu 90 % zerstörte Stadt wieder einzunehmen. Den deutschen Soldaten gelingt der Rückzug entlang der Ihna. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Samstag, 17. Februar 1945 "Herrliche Hitlerjugend" titelt die "Kleine Wiener Kriegszeitung" einen Bericht über die Verleihung von hohen Orden an sechzehnjährige Soldaten. - Goethes Wohn- und Sterbehaus in Weimar wird von Bomben zerstört. -Die Rote Armee erobert Posen. - Als letztes lateinamerikanisches Land erklärte Venezuela den Krieg gegen Deutschland und Japan.
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland In London endet eine achttägige Weltkonferenz der Gewerkschaften, an der Vertreter aus 45 Ländern, darunter die Vereinigte Staaten von Amerika (USA) und die Sowjetunion, teilnahmen. In einer gemeinsamen Schlusserklärung appellieren die Delegationen u.a. an die Regierungen der neutralen Staaten, ihre wirtschaftliche Unterstützung für das Deutsche Reich einzustellen.
"Berliner Morgenpost". Anleitung zur Bedienung einer Panzerfaust: Du sollst den Feindpanzer nicht fürchten, sondern alles aufbieten, ihn umzulegen. Die beste Waffe zur Panzernahbekämpfung ist die Panzerfaust. Du sollst ihr vertrauen und dich ihrer immer bedienen, wo du nur kannst. Du sollst bei der Panzerbekämpfung ruhig Blut bewahren, um so sicherer wirst du treffen. | ||
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Der schwedische Abgesandte Folke Graf Bernadotte trifft Heinrich Himmler im SS-Offizierslazarett Lychen. Der SS-Chef bietet an, jüdische KZ-Insassen freizulassen, um mit den Alliierten ins Gespräch über einen Separatfrieden zu kommen. Bernadotte weiß, dass dieser Vorschlag keine Chance hat. Deutsches Reich Wehrmachtsbericht - Der starke Druck der Bolschewisten nördlich Ratibor sowie zwischen Strehlen und Kanth dauert an. Auf ostpreußischem Gebiet ließ die Kampftätigkeit etwas nach. Nach dem Festlaufen ihrer Angriffe beiderseits der Straße Kleve-Kalkar verlegte die 1. kanadische Armee am zehnten Tag der Abwehrschlacht zwischen Niederrhein und Maas ihren Angriffsschwerpunkt in den Südteil des Reichswaldes. An der Sauer behaupteten unsere Truppen das Kampffeld gegen US-Vorstöße. US-amerikanische Bomberverbände fliegen einen schweren Angriff auf die österreichische Stadt Linz. "Hamburger Zeitung": Die Rurtalsperre zwischen Gmünd und Schmidt wurde am 9. Februar gesprengt. Seither ist die Rur um 1,5 Meter gestiegen. Das bedeutet an sich nicht viel. Weil das Gelände sehr flach ist, wirkt sich die Wasserwelle aus. Es ist die natürliche Folge unseres Rückgriffs auf die Gewalt der natürlichen Wasserkraft, dass der Angriff östlich Aachen um zwei, drei Wochen verschoben werden musste. Das Oberkommando der Wehrmacht meldet „An der Oder verstärkt sich der Feind ...“ Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt die militärische Führung das Geschehen um Lebus. Heute treten das Fahnenjunkerregiment Wetzlar und Teile der Panzerabteilung „Brandenburg“ zum Angriff an, um die sowjetischen Brückenköpfe einzudrücken. Eine Staffel Me 109, Geschütze und Werfer unterstützen die Infanteristen, die sich aber bereits nach wenigen Metern eingraben müssen. Nur die Panzer stoßen bis zu 1,5 Kilometer bis über die Kreuzung Reichsstraße 112 und Reichsstraße 167 vor. Ein starker Pak-Riegel zwingt aber die „Panther“ zum Rückzug. Ein sowj. Gegenangriff zwingt das Fahnenjunkerregiment Wetzlar zur Aufgabe seiner Position am Nordrand der Stadt. In der Nacht schießt schwere dtsch. Artillerie auf die gegnerischen Übersetzstellen an der Oder. In der Zwischenzeit hat Marschall Shukow die akute Bedrohung an seiner Nordflanke abgewendet. Den deutschen Verbänden, die trotz der personellen und materiellen Lage der Wehrmacht verhältnismäßig gut aufgefüllt waren, gelingt nicht der Durchbruch durch den sowj. Sperrriegel und der Durchbruch bis nach Landsberg an der Warthe und Küstrin. Der Angriffsschwung der deutschen Verbände hat sich längst erschöpft. Am Abend des morgigen Tages muss die Heeresgruppe Weichsel den Befehl zum Übergang zur Verteidigung geben. Der Versuch, mit der Operation „Sonnenwende“ die Lage zwischen Weichsel und Oder in den Griff zu bekommen und vor allem Zeit zu gewinnen, ist bereits im Ansatz gescheitert. Für Shukow bleibt die Lage in diesem Abschnitt weiterhin gespannt. Ehe er sich dem wichtigsten Ziel – Berlin – zuwenden kann, müssen erst alle dtsch. Kräfte in Pommern zerschlagen werden. Bis zum Beginn der Pommernoperation verbleiben aber noch drei Wochen. Die Vorbereitung auf sie hat für Shukow absolute Priorität. Dann gilt es für seine Front, in zwei operativ getrennten Räumen militärische Handlungen durchzuführen: in Pommern und an der Oder. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Sonntag, 18. Februar 1945 Verbraucher erhalten für ihre Lebensmittelkarten statt einem Halben Kilo Brot ein Viertel Kilo Fleisch. - "Der höllische Luftballon" heißt die Kindervorstellung in der Wiener Marionettenbühne Währinger Straße 12. - Die Wintermantel-Austauschstelle in der Stiftgasse wird geschlossen. - Schon den dritten Tag gibt es mehrstündigen Fliegeralarm, den die Menschen in Kellern verbringen müssen, aber es fallen keine Bomben.
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken JAPAN US-amerikanische Streitkräfte landen nach über 15tägigem Bombardement durch Luft- und Seestreitkräfte auf der zu den Bonininseln gehörenden Insel Iwo Jima. Die Kämpfe um die zum japanischen Kaiserreich gehörende Insel fordern mehr als 27.000 Menschenleben, darunter 21.000 Japaner. 30.000 US-Marines landen auf der nur 21 Quadratkilometer kleinen Vulkaninsel Iwo Jima. Sie ist von strategischer Bedeutung, denn von hier aus können Bomber mit Jagdschutz das japanische Mutterland direkt attackieren. Rund 22.000 japanische Soldaten verteidigen sich verzweifelt. Deutsches Reich Wehrmachtsbericht - Die Besatzung von Breslau verteidigt sich entschlossen gegen den von Süden und Westen angreifenden Feind. In der Tucheler Heide und nordwestlich Graudenz wurden geringe Angriffserfolge des Gegners abgeriegelt. An der nordluxemburgischen Grenze greifen Verbände der 3. US-Armee seit gestern am Südostrand der Schnee-Eifel nach Süden und aus dem Sauerbrückenkopf in nördlicher Richtung gleichzeitig an. Deutschen Truppen gelingt es, zwischen den Hafenstädten Pillau und Königsberg wieder eine Landverbindung herzustellen. Reichsführer SS Heinrich Himmler nimmt heimlich mit dem Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes, Folke Bernadotte, Graf von Wisberg, Kontakt auf. Himmler versucht auf diesem Wege, den Westmächten ein Friedensangebot zu unterbreiten. Heute beginnt endlich die planmäßige Evakuierung der noch schätzungsweise 8000 bis 10 000 Personen zählenden Zivilbevölkerung aus Küstrin. Diese Aktion wird bis zum 28. Februar dauern. Bei Dunkelheit treffen sich die Küstriner in der Altstadt. Fahrzeuge der Wehrmacht bringen die Flüchtlinge unter Nutzung der „Schlauchstellung“ bis nach Gusow. Immer wieder geraten die Zivilisten während ihrer Flucht in sowj. Artillerieüberfälle. Wie jeden Tag schießt die sowj. Artillerie einige Salven auf die Festungsstadt. Eine Granate trifft eine gefüllte Spreng-kammer der Warthe-Brücke. Dadurch zerreißen die Versorgungsleitungen, die in die Altstadt führen. Die Wasserversorgung in der Altstadt erfolgt nun nur noch mithilfe der vorhandenen Brunnen. Die einzige Straßenbrücke zwischen Neu- und Altstadt kann für den Fußgängerverkehr nach kurzer Zeit wieder genutzt werden. Die Fahrzeuge fahren allerdings über die mit Bohlen belegte Eisenbahnbrücke. In den Morgenstunden hat deutsche Infanterie und eine Panzerkompanie der Panzerabteilung 5 einen Angriff im Bereich der nördlichen Schlauchstellung und im Raum Genschmar begonnen. Einige Gehöfte nördlich Altbleyen können genommen werden. Verwundete aus den Gefechten kommen u. a. zum Hauptverbandsplatz der 2. Sanitätskompanie der 25. Panzergrenadierdivision. Dieser ist in Seelow in der Gaststätte „Schwarzer Adler“ entfaltet. Die sowj. Truppen schießen mit Granatwerfern auf dtsch. Stellungen in Gorgast. Im Norden von Lebus wurden in den Morgenstunden die bei Podelzig stehenden Reserven der Grenadierdivision Kurmark alarmiert und gegen vordringende sowj. Einheiten eingesetzt. Am Schäfergrund treffen beide Seiten aufeinander. Die dtsch. Infanteristen stoßen bis zu zwei Kilometer vor, ehe sie gestoppt werden. Die Führung der 9. Armee beantragt zur Verstärkung ihrer Abwehrmöglichkeiten für die Panzergrenadierdivision Kurmark Zuführungen von 20 Panzern „Panther“ und 12 „Panzer 38“ und für die 25. Panzergrenadierdivision von vier Panthern. Sie werden offensichtlich als Ersatz für beschädigte Fahrzeuge benötigt, denn man versichert, dass die Besatzungen vorhanden sind. Eine Woche später wird der Antrag allerdings abgelehnt. | ||
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Montag, 19. Februar 1945 Wieder ein schwerer Luftangriff auf Wien, wobei vor allem Favoriten, Meidling und Hietzing betroffen sind. Auch auf Schloss und Tiergarten Schönbrunn fallen Bomben. Alle Bahngebäude Wiens sind zerstört oder schwer beschädigt. In Hütteldorf wird ein alter Weinkeller, der als Luftschutzraum dient, von Bomben getroffen. Viele Menschen sind tot. Brief des Rotarmisten Andrej Iwanowitsch K. "Da ist es, das verfluchte Deutschland" - so stand mit großen Buchstaben an der Grenze geschrieben. Für die "Arier" sind schwere Tage gekommen: Im Westen die Amerikaner und Engländer, im Osten die Russen, Slowaken und andere Völker schlagen sie erbarmungslos. Die Jahre des Triumphes sind für sie zu Ende. Jetzt sollen sie am eigenen Leib erfahren, was die Russen während der Okkupation erdulden mussten. | ||
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Deutsches Reich Bei zwei schweren Luftangriffen werfen US-amerikanische Bomber 3800 t Bomben über Nürnberg ab. „Die Besatzung von Breslau verteidigt sich entschlossen gegen den von Süden und Westen angreifenden Feind“, meldet das Oberkommando der Wehrmacht in seinem täglichen Bericht: „An der nordluxemburgischen Grenze greifen Verbände der 3. amerikanischen Armee gleichzeitig an.“ In den Mittagsstunden Bomben auf Wien. Der Luftangriff hat zur Folge, dass der Großteil Wiens vom Vormittag bis in den späten Abend, Teile der Stadt Wien auch noch weitere Tage ohne Gas und Strom sind. Erstmals tauchen einzelne Tiefflieger über der Stadt auf, die auf alles schießen, was sich bewegt. Die deutsche Fliegerabwehr ist praktisch nicht mehr vorhanden. Die Festungszeitung von Küstrin meldet: „Nun liegen bereits 20 Kampftage hinter Besatzung und Bevölkerung der Festung Küstrin. Die Spuren der Kampfführung haben sich während dieser Zeit immer deutlicher in das Gesicht der Stadt eingemeißelt.“ Die 25. Panzergrenadierdivision wehrt am Vormittag mehrere gegnerische Vorstöße auf die am Vortag genommenen Gehöfte nördlich von Altbleyen ab. Ein Angriff von zwei Grenadierkompanien auf Kietz und einer bei Ortwig haben keinen Erfolg. Nordostwärts von Sydowswiese erfolgt im Bereich des CI. Armee-korps ein Einbruch in die deutsche Verteidigung. Mit Unterstützung von sieben Panzern dringen die Rotarmisten bis zur Brücke, die über den Jesargraben (zwischen Rehfeld und Sophienthal) führt, vor. Die gesamte Nacht kommt es hier zu vielen Nahkämpfen. Mehrere regimentsstarke sowj. Angriffe werden beiderseits Wuhden abgewehrt. Die Festungsbesatzung von Küstrin hat eine Kampfstärke von 8196 Mann und verfügt über folgende Struktur: Festungskommandantur Stab, Festungsinfanteriebataillon 1450, Panzergrenadierbataillon 50, zwei Marschbataillone der Panzer-Truppe Nr. 346 und das Marsch-bataillon 344, das Pionierersatz- und Ausbildungsbataillon 68, das Landespionierersatz- und Ausbildungsbataillon 68, das Landes-pionierbataillon 513, vier Batterien der ersten Festungsartillerie-abteilung 3132, Artillerieersatzabteilung 39, Flakregiment 114, fünf Kampfwagentürme 7,5-cm (nicht feuerbereit), Festungsnachrichtenkompanie 738, Versprengte (gesammelt in der Stülpnagel-Kaserne), Genesenden-Komp. (festgehalten), ein Bewährungsbataillon, ungarisches Infanteriebataillon IV, Turkmenisches Einsatzbataillon (dtsch.), Turkmenisches Einsatzbataillon (turk.), Nordkaukasisches Einsatzbataillon (dtsch.), Nordkaukasisches Einsatzbataillon (kaukas.), Offiziere und Beamte (der Schlosskaserne) und Küstriner Volkssturm. Erstmals wird in den deutschen Meldungen eine deutliche Zunahme von Einsätzen sowj. Flugzeuge erwähnt. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
Dienstag, 20. Februar 1945 In den Mittagsstunden Bomben auf Wien. - Der Luftangriff hat zur Folge, dass der Großteil Wiens vom Vormittag bis in den späten Abend, Teile der Stadt Wien auch noch weitere Tage ohne Gas und Strom sind. - Erstmals tauchen einzelne Tiefflieger über der Stadt auf, die auf alles schießen, was sich bewegt. Die deutsche Fliegerabwehr ist praktisch nicht mehr vorhanden. - Die Zeitungen melden die Programme von 120 Kinos, aber wegen Bombenschäden oder Strommangel spielt keines mehr. Die Zeitungen melden die Programme von 120 Kinos in der Ostmark, aber wegen Bombenschäden oder Strommangel spielt keines mehr.
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland ... | ||
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