Chronik 49

Aus Oteripedia
Version vom 24. Februar 2021, 20:34 Uhr von Oteriwutaban (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „__NOTOC__ <font face="Verdana"> 150px|left = <CENTER> '''DIE EREIGNISSE DES JAHRES 49'''</center> = <br> <br> == <center> ''' '…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pixabay-Globus.jpg

DIE EREIGNISSE DES JAHRES 49





Hauptseite Map Paulus 1. Missionsreise.jpg
Erste Missionsreise des Paulus (Quelle: cms.bistum-trier.de)
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
Kaiserreich China.png
Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
Fisch.png
Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
Faravahar.png
Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Gotarz II. (Gotarzes)
38 - 51
Colosseum.png
Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Claudius
41 - 54
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 39 - 40 - 41 - 42 - 43 - 44 - 45 - 46 - 47 - 48
fortlaufende Ereignisse
01.01.49
Colosseum.png
Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCCII (802) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Quintus Veranius und Gaius Pompeius Longinus Gallus werden zu Consules ernannt. Zu Consules suffecti werden Lucius Mammius Pollio und Quintus Allius Maximus ernannt.
  • Kaiser Claudius und der dreifache Konsuls Lucius Vitellius bekleiden im zweiten Jahr in Folge das Amt des Censors, das bis zum Vorjahr seit vielen Jahren niemand mehr inne hatte.
  • Kaiser Claudius heiratet Agrippina, deren Sohn L. Domitius Ahenobarbus (= der spätere Kaiser Nero) von dem stoischen Philosophen und Dichter L. Annaeus Seneca erzogen wird.
  • Nero verlobt sich mit Claudia Octavia, der Tochter des Claudius.
  • Kaiser Tiberius Claudius, der im letzten Jahr seine Frau wegen Ehebruchs hinrichten ließ, heiratet seine Nichte Agrippina die Jüngere, eine Schwester seines Vorgängers Caligula und Tochter des Germanicus. Da der Senat in dieser Heiratsabsicht eine Inzesthandlung sieht, wird eine Tagung einberufen, bei der der dreifache Konsul Lucius Vitellius den Senat mit einer geschickten Rede von den Vorteilen dieser Verbindung überzeugt. Er kann die anderen Senatoren dazu bewegen, sich nicht nur bei Claudius für die Eheschließung einzusetzen, sondern die bisher als Inzest betrachtete Vermählung von Onkel und Nichte generell zu gestatten.
  • Der römische Politiker und Praetor des Vorjahres Lucius Iunius Silanus (* um 12) begeht Selbstmord. Er war ein Sohn des Marcus Iunius Silanus Torquatus, des Consuls des Jahres 19, und der Aemilia Lepida. Er und seine Geschwister Decimus Iunius Silanus Torquatus, Marcus Iunius Silanus (Consul 46), Iunia Silana und Iunia Calvina gehören als Nachkommen des Augustus zu den angesehensten Personen der Zeit unter Claudius und Nero. Im Jahr 41 wurde er mit der erst zweijährigen Octavia, der Tochter des Claudius und der Messalina verlobt. Der auch sonst schon angesehene Lucius Silanus wurde jetzt zusätzlich durch die Verleihung der Triumphinsignien und die Pracht eines Fechterspiels ausgezeichnet. Auch erhielt er das Amt eines Vigintivir und die Erlaubnis, die Ämter fünf Jahre vor der im Cursus honorum vorgeschriebenen Zeit auszuüben. Im Vorjahr war er bis Ende Dezember Praetor, ein Amt, das eigentlich erst im Alter von 40 Jahren ausgeübt werden durfte. Lucius Vitellius streute in diesem Jahr für Agrippina Beschuldigungen gegen Silanus aus, damit Nero Octavia heiraten konnte und unterstellte ihm zwar nicht blutschänderische, aber doch unvorsichtige Liebe zu seiner Schwester Iunia Calvina, der Ehefrau von Vìtellius’ Sohn. Durch ein Edikt des Vitellius vom 29. Dezember 48 wurde Silanus zwei Tage vor Beendigung seiner Amtszeit aus dem Senat gestoßen. Er begeht seinen Selbstmord an dem Tag der Eheschließung zwischen Agrippina und Claudius. Laut Seneca wird er von Claudius wegen Blutschande hingerichtet.
Anfang 49
Colosseum.png Fisch.png
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die ersten christlichen Missionare, Paulus und Barnabas, erreichen auf ihrer ersten Missionsreise Ikonion.

Frühjahr 49
Colosseum.png
Imperium Romanum

Lollia Paulina, (* 26), die dritte Ehefrau des ehemaligen römischen Kaisers Caligula, wird in der Verbannung zum Selbstmord gezwungen. Lollia Paulina war die Enkelin des Marcus Lollius, der 21 BC Konsul war. In erster Ehe war sie mit Publius Memmius Regulus verheiratet. Kurz nach dem Tod seiner Schwester Drusilla im Jahr 38 zwang Caligula Memmius, ihn mit seiner Frau zu verloben. Laut Sueton ließ er sie extra aus Mösien, wo ihr Ehemann Statthalter war, herbeiholen, weil er von der früheren Schönheit ihrer Großmutter erfahren hatte. Schon ein halbes Jahr später ließ er sich wieder von ihr scheiden. Als Kaiser Claudius nach dem Tod Valeria Messalinas im Vorjahr überlegte, erneut zu heiraten, zogen seine Berater auch Lollia als geeignete Ehefrau in Betracht. Callistus favorisierte sie, weil sie keine eigenen Kinder hatte, die in Konkurrenz zu Claudius’ Sohn Britannicus stehen könnten. Als Claudius sich schließlich für seine Nichte Agrippina entschied, klagte diese Lollia an. Sie habe sich schwarzer Magie bedient, um Claudius für sich zu gewinnen. Lollia wurde verbannt und ihr Besitz konfisziert.

März 49
Colosseum.png Fisch.png
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die christlichen Missionare Paulus und Barnabas müssen aus Ikonion fliehen und treffen in Lystra (in der Nähe des heutigen Konya) ein.

Mai 49
Colosseum.png Fisch.png
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die christlichen Missionare Paulus und Barnabas evangelisieren in Derbe, das nahe an der Grenze zu Kappadokien liegt.

September 49
Colosseum.png Fisch.png
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die christlichen Missionare Paulus und Barnabas kehren zum Abschluss ihrer ersten Missionsreise nach Antiochia in Syria zurück.

Herbst 49
Colosseum.png Fisch.png
Imperium Romanum / Römische Provinze Judäa / Christliche Gemeinschaft

In Jerusalem findet das sogenannte Apostelkonzil, ein Treffen der leitenden Christen, statt. In der Hauptsache treffen sich hier Angehörige der Jerusalemer Urgemeinde mit Paulus von Tarsus und seinen Begleitern. Dort wird die für das Urchristentum zentrale Entscheidung über die so genannte Heidenmission getroffen. Es wird verbindlich anerkannt, dass Heiden sich nicht erst beschneiden lassen müssen, um Christen werden zu können. Die wichtigste und für das gesamte Christentum fundamentale Entscheidung jedoch ist, dass der Mensch, egal ob Jude oder Heide, aus Glauben durch die Gnade errettet wird und somit ewiges Heil erlangt. Damit wird die Fortführung der Heidenmission ermöglicht, obwohl der judaistische Widerstand in der Gemeinde andauert. Der Evangelist Lukas berichtet im 15. Kapitel seiner Apostelgeschichte über das Konzil (mit Versangaben):

1 Und einige kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht errettet werden.
2 Als nun ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und Paulus und Barnabas, ordneten sie an, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage.
3 Sie nun erhielten von der Gemeinde das Geleit, durchzogen Phönizien und Samarien und erzählten die Bekehrung derer [aus den] Nationen; und sie machten allen Brüdern grosse Freude.
4 Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Gemeinde und den Aposteln und Ältesten aufgenommen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen getan hatte.
5 Einige aber von denen aus der Sekte der Pharisäer, die gläubig waren, traten auf und sagten: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten.
6 Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen.
7 Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Brüder, ihr wisst, dass Gott [mich] vor langer Zeit unter euch auserwählt hat, dass die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten.
8 Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab wie auch uns;
9 und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er durch den Glauben ihre Herzen reinigte.
10 Nun denn, was versucht ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten?
11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise errettet zu werden wie auch jene.
12 Die ganze Menge aber schwieg und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan habe.
13 Als sie aber schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Brüder, hört mich!
14 Simon hat erzählt, wie Gott zuerst darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen.
15 Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16 `Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten;
17 damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut,
18 was von jeher bekannt ist.
19 Deshalb urteile ich, man solle die, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen,
20 sondern ihnen schreiben, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.
21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt [solche], die ihn predigen, da er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird.
22 Dann schien es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Gemeinde gut, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden: Judas mit dem Beinamen Barsabas und Silas, Männer, die Führer unter den Brüdern waren.
23 Und sie schrieben [und sandten] durch ihre Hand: `Die Apostel und die Ältesten [als] Brüder an die Brüder aus den Nationen zu Antiochia und in Syrien und Zilizien [ihren] Gruss.
24 Weil wir gehört haben, dass einige aus unserer Mitte euch mit Worten beunruhigt und eure Seelen verstört haben - denen wir keine Befehle gegeben haben -,
25 schien es uns, nachdem wir einstimmig geworden, gut, Männer auszuwählen und sie zu euch zu senden mit unseren geliebten [Brüdern] Barnabas und Paulus,
26 Leuten, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus.
27 Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkünden werden.
28 Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine grössere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke:
29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl tun. Lebt wohl!
30 Nachdem sie nun entlassen waren, kamen sie nach Antiochia hinab; und sie versammelten die Menge und übergaben den Brief.
31 Als sie ihn aber gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost.
32 Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie.
33 Nachdem sie sich aber eine Zeitlang aufgehalten hatten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie gesandt hatten.

49
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
49
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die ehemalige Königin von Pontos, Antonia Tryphania (* 15 BC), auch Tryphaena oder Tryphäna genannt, stirbt. Tryphaina war bisher eine zentrale Persönlichkeit im östlichen Mittelmeerraum: Ihre Söhne Kotys und Polemon beherrschten den Pontos, Kleinarmenien und einen Teil Arabiens, ihr Bruder Zenon Großarmenien, ihr Schwiegersohn war König von Thrakien. Antonia Tryphaina war die Tochter von Polemon I., 37–8 BC König von Pontos, und der Pythodoris, einer Enkelin des Marcus Antonius, und damit eine entfernte Cousine von Nero und Caligula. Von ihren drei Brüdern sind zwei, Zenon Artaxias III., 18-35 König von Großarmenien und Marcus Antonius Polemon namentlich bekannt, ein Dritter fungierte als Verwalter ihrer klugen Mutter Pythodoris. Tryphainas Mutter Pythodoris heiratete in zweiter Ehe Archelaos, den Schwiegervater der Herodessöhne Alexander und Herodes Archelaos. Glaphyra war also eine Stiefschwester der Tryphaina. Tryphaina war verheiratet mit dem Thrakerkönig Kotys VIII. Thrakien war unter Augustus nach dem Tod des Rhoemetalkes im Jahr 1 AD unter dessen Bruder Rheskuporis und dessen Sohn Kotys (VIII.) geteilt worden. Kotys erhielt das Land der Odrysen und Asten. Kotys war auch Archon in Athen und erbaute eine Säulenhalle am Asklepiostempel in Epidauros. Etwa 17/18 wurde Kotys, nun auch König von Großarmenien, Kilikien und Thrakien, von seinem Onkel, dem König Rheskuporis, bei einem Friedensbankett unter dem Vorwand der Verschwörung gefangengesetzt. Als Tiberius seine Auslieferung verlangte, ließ Rheskuporis Kotys töten, und spiegelte dessen Selbstmord vor. Tryphaina klagte Rheskuporis im Jahr 19 in Rom vor dem Senat an. Rheskuporis wurde zu Verbannung verurteilt und Thrakien zwischen Rhoemetalkes, dem Sohn des Rheskuporis, und den noch unmündigen Söhnen der Tryphaina aufgeteilt. Tryphaina, die mit dem römischen Kaiserhaus über ihre Mutter Pythodoris, die Tochter von Marcus Antonius’ ältesten Tochter verwandt war, ließ ihre Söhne in Rom zusammen mit dem jungen Caligula im Hause der Livia Drusilla erziehen. Nachdem Claudius im Jahre 42 seine (im Jahr 29 gestorbene) Großmutter Livia Drusilla zur Göttin erheben ließ, ist Tryphaina als eine ihrer Priesterinnen bezeugt. Ein in einer Legende bezeugte Übertritt der Tryphaina zum Christentum mag über die Erwähnung einer Tryphaina im Römerbrief des Paulus im 16. Kapitel des Römerbriefes als Gegenstück zum aufsehenerregenden Übertritt ihres Sohnes Polemon zum Judentum gestaltet worden sein. Auch ihre Schwiegertochter Berenike galt (wie die Tryphaina-„Tochter“ der Legende) als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit. Darüber hinaus stammt der christliche Apostel Paulus bekanntlich aus Tarsus in Kilikien, so dass Antonia Tryphaina (nach der Übereignung der Provinz an ihren Sohn Polemon im Jahre 41) als Königinmutter quasi als natürliche Unterstützungsinstanz für den Apostel gedacht werden könnte.