Deutscher Bund 1866.08

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Deutschland.png
Wappen Deutscher Bund.png

DEUTSCHER BUND

Chronik des August 1866


Ende des Krieges Preußens mit den Staaten im Süden des Deutschen Bundes

Vorbereitung der Gründung des Norddeutschen Bundes als Schutzbündnis

Den Staaten Süddeutschland wird anheimgestellt, einen Süddeutschen Bund zu gründen

Map Deutscher Bund.jpg


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Chronik des Deutschen Bundes des Jahres 1865 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Deutschen Bundes des Jahres 1866 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1866 August / September / Oktober / November / Dezember
Fortlaufende Ereignisse
* Ereignis (seit ...)
01.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Württemberg 1816-1945.png Hessen 1839-1903.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Württemberg / Großherzogtum Hessen

Das Königreich Preußen schließt mit dem Königreich Württemberg sowie mit dem Großherzogtum Hessen einen Waffenstillstand.

02.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Baden 1862-1871.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden

Das Großherzogtum Baden zieht seine Truppen aus dem Bundeskontingent des Deutschen Bundes ab und erklärt den Bund für aufgelöst.

03.08.1866
Deutschland.png Frankreich.png

Großbritannien.png Schweiz.png
Deutscher Bund / Französisches Kaiserreich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Schweizerische Eidgenossenschaft

In Genf beginnt der erste Kongress der 1864 gegründeten "Internationalen Arbeiterassoziation" (Erste Internationale), der sechs Tage dauern soll. Es nehmen rund 60 Delegierte aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz teil.

Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Baden 1862-1871.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden

Das Königreich Preußen und das Großherzogtum Baden schließen einen Waffenstillstand.

09.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Deutschland.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Fürstentum Reuss Ältere Linie

Das Fürstentum Reuss Ältere Linie tritt aus dem Deutschen Bund aus.

10.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Luxemburg.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Luxemburg

Das Großherzogtum Luxemburg zieht seinen Gesandten aus dem Bundestag des Deutschen Bundes zurück.

13.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Württemberg 1816-1945.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Württemberg

Das Königreich Preußen und das Königreich Württemberg schließen einen Friedens- und Bündnisvertrag. Württemberg verpflichtet sich zur Zahlung von 8 Millionen Gulden als Kriegsentschädigung an Preußen.

16.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Frankfurt 1833-1866.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Freie Stadt Frankfurt

Die Freie Stadt Frankfurt, seit dem 18. Juli von preußischen Truppen besetzt, zieht ihren Gesandten aus dem Bundestag des Deutschen Bundes zurück.

17.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Baden 1862-1871.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden

Das Königreich Preußen und das Großherzogtum Baden schließen einen Friedens- und Bündnisvertrag. Baden verpflichtet sich zur Zahlung von 6 Millionen Gulden als Kriegsentschädigung an Preußen.

18.08.1866
Deutsches Reich.png Preußen 1803-1892.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen

Das Königreich Preußen und 21 weitere Staaten schließen Verträge über die Gründung eines Norddeutschen Bundes, der offiziell im kommenden Jahr entstehen soll. Unter der Führung Preußens schließen sich folgende Fürstentümer und Hansestädte nördlich des Mains in dem sogenannten "August-Bündnis" zu einem künftigen Norddeutschen Bund zusammen, der zunächst folgende Mitglieder umfasst:

  • Königreich Preußen
  • Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
  • Großherzogtum Oldenburg
  • Herzogtum Braunschweig
  • Herzogtum Sachsen-Altenburg
  • Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha
  • Herzogtum Anhalt
  • Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
  • Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
  • Fürstentum Reuß jüngere Linie
  • Fürstentum Waldeck
  • Fürstentum Schaumburg-Lippe
  • Fürstentum Lippe
  • Freie Stadt Lübeck
  • Freie Stadt Hamburg
  • Freie Stadt Bremen

Zu diesem Gebiet gehören auch die preußischen Territorien südlich des Mains, die von Württemberg und Baden umschlossenen Hohenzollernsche Lande. Das Großherzogtum Hessen dagegen gehört dem Bund nur mit seinem nördlichen Landesteil an; der Südteil wird ein bundesfreies Gebiet. Der Norddeutsche Bund soll zunächst lediglich ein militärisches Schutz- und Trutzbündnis sein. Auch wenn der Norddeutsche Bund nicht der Nachfolger des Deutschen Bundes sein wird, so wird die Vorgeschichte des Deutschen Bundes von großer Bedeutung für die Staatsgründung von 1866/1867 sein. Zu den vielen Bezügen zwischen Deutschem Bund und Norddeutschem Bund gehört vor allem der Bundesrat, der dem Bundestag nachempfunden wird. In Artikel 6 bezieht sich die Norddeutsche Bundesverfassung sogar ausdrücklich auf die frühere Stimmenverteilung im Bundestag. Im Vertrag nennt das Bündnis sich nur schlicht „Bündnis“ und spricht von einem „neuen Bund“, der noch zu gründen sei. Eine Bundesverfassung soll die Zwecke des Bündnisses sicherstellen. Als Zweck nennt der Vertrag nur eine gemeinsame Verteidigungspolitik, die Grundlage für das neue Bundesverhältnis sei aber der preußische Reformplan für den Deutschen Bund.

21.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Mecklenburg.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin / Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz

Die beiden Großherzogtümer Mecklenburgs erklären ihr Interesse an einer Teilnahme an einem zu gründenden Norddeutschen Bund. Beide Großherzogtümer bestehen aufgrund von Vorbehalten ihrer Länderparlamente auf eigenen Beitrittsverträgen mit Preußen.

22.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

70px
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Bayern

Das Königreich Preußen und das Königreich Bayern schließen einen Friedens- und Bündnisvertrag miteinander. Bayern muss kleinere Gebietsverluste gegenüber Preußen hinnehmen und erklärt sich mit einer Zahlung von 30 Millionen Gulden als Kriegsentschädigung an Preußen einverstanden.

23.08.1866
Deutschland.png Preußen 1803-1892.png

Österreich 1804-1869.png Italien 1861-1946.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Kaisertum Österreich / Königreich Italien

Im Hotel "Zum blauen Stern" in Prag wird der als "Prager Frieden" bezeichnete Friedensvertrag zwischen dem Königreich Preußen und dem Kaisertum Österreich geschlossen. Es wird vereinbart, dass Österreichs Rechte in Schleswig und Holstein auf Preußen übergehen. Zudem muss Österreich Preußen freie Hand lassen, Norddeutschland bis zur Mainlinie unter seiner Führung zu einigen. Im Gegenzug muss Österreich keine weiteren Gebiete an Preußen abtreten und eine relativ geringe Kriegsentschädigung von 20 Millionen Taler an Preußen entrichten. Es gibt noch keine offizielle Nachfolgeorganisation für den Deutschen Bund. Im Prager Frieden werden allerdings Wege beschrieben, was aus den bisherigen Mitgliedsstaaten werden darf:

  • Nördlich der Mainlinie darf Preußen Gebiete annektieren und „ein engeres Bundesverhältnis begründen“. Mit dem Norddeutschen Bund, einem Bundesstaat, beabsichtigt Preußen zumindest für einen Teil Deutschlands seinen Bundesreformplan zu verwirklichen.
  • Den Staaten in Süddeutschland (Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt) wird es freigestellt, einen Süddeutschen Bund zu gründen, einen Staatenbund. Dieser Südbund darf auch ein Bündnis mit dem Norden eingehen. Vorerst erhalten die süddeutschen Staaten den militärischen Schutz, den ihnen der Deutsche Bund gewährt hatte, durch sogenannte Schutz- und Trutzbündnisse mit Preußen.
24.08.1866
Deutschland.png Österreich 1804-1869.png
Deutscher Bund / Kaisertum Österreich

Da die Abgeordneten der bislang im Deutschen Bund verbliebenen Ländern kurz vor der Einnahme Frankfurts am Main durch die preußischen Truppen die Stadt verließen, um einen neuen Standort des Bundestages in Augsburg zu finden, findet nun hier im Speisesaal des Hotels "Drei Mohren" die letzte Sitzung des Bundestages des Deutschen Bundes statt. Neun Regierungen sind noch vertreten. Der Bundestag beendet laut Protokoll seine Tätigkeit, „nachdem in Folge der Kriegsereignisse und der Friedensverhandlungen der Deutsche Bund als aufgelöst zu betrachten ist.“ Es kommt darüber trotz des Einstimmigkeitsprinzips zu keiner Abstimmung. Friedensverträge mit der Anerkennung der Auflösung hat Preußen zuvor mit Württemberg, Baden und Bayern unterzeichnet, mit den übrigen Kriegsgegnern steht dies noch aus. Damit ist also nicht genau festgelegt, wann der Bund aufgelöst wurde. Einige der letzten Mitgliedsstaaten wie Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt sind von Preußen besetzt und sollen annektiert werden. Nach preußischer Auffassung besteht der Bund seit dem Bundesbeschluss vom 14. Juni nicht mehr. Die Besetzung und dann Annexion dieser vier Staaten, die im Herbst vollzogen werden soll, findet demzufolge allein im Rahmen des Völkerrechts statt, das nach derzeitiger Auslegung die Annexion von Kriegsgegnern gestattet. Wenn man aber der Ansicht folgt, dass der Bund während des Krieges fortbestand, würde Preußen damit seine Pflichten als Bundesmitglied verletzen. Vor allem waren die vier Staaten nicht an der Auflösung des Bundes beteiligt und haben bisher auch keine Friedensverträge mit entsprechenden Klauseln unterzeichnet. Der Präsident des Deutschen Bundes, Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, legt die Präsidentschaft nieder. Der Deutsche Bund wird aufgelöst, der Präsidialgesandte Aloys Freiherr von Kübeck verlässt Frankfurt am Main, wo er 2650 Tage lang im Amt war. Die Nachfolgeorganisation für die norddeutschen Staaten, der Norddeutsche Bund, wurde bereits beschlossen, ist jedoch noch nicht installiert; Deutschland existiert für die nächsten Monate ohne einen offiziellen Bund lediglich als eine Gemeinschaft von "Kleinstaaten", die im Norden von Preußen dominiert werden und im Süden aus vier großen Staaten wie Bayern, Württemberg, Baden und Hessen bestehen. Österreich verlässt den Bund mit Deutschland für immer. Der Deutsche Bund war 51 Jahre lang die Klammer zwischen den deutschen Staaten gewesen.

Die wichtigsten Protagonisten des Deutschen Bundes bei seiner Auflösung
Funktion Name seit Jahre
Franz Joseph I.jpg
Präsident des Deutschen Bundes
Kaiser von Österreich
König von Böhmen und Ungarn
Franz Joseph I.
20.12.1849
(02.12.1848)
16,7
(17,7)
Wilhelm I.jpg
König von Preußen
Wilhelm I.
07.10.1858
7,9
Präsidialgesandter
Aloys Freiherr von Kübeck
23.05.1859
7.3
Die Präsidenten des Deutschen Bundes mit der längsten Amtszeit
Funktion Name von- bis Jahre
Franz II.jpg
Präsident des Deutschen Bundes
Kaiser Franz II.
1815-1835
19,7
(17,7)
Franz Joseph I.jpg
Präsident des Deutschen Bundes
Kaiser Franz Joseph I.
1849-1866
16,7
Ludwig von Habsburg-Lothringen.jpg
Präsident des Deutschen Bundes
Erzherzog Ludwig von Habsburg-Lothringen
1835-1848
13,4
Chronik des Deutschen Bundes des Jahres 1866 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1866 August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1867 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1868 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes der Jahre ... 1869 / 1870
Chronik des Deutschen Bundes ... vom 15.11. bis zum 10.12.1870
Chronik des Deutschen Reiches ... zwischen 10.12.1870 und 17.01.1871
Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres ... 1871 / 1872 / 1873 / 1874 / 1875 / 1876
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