Fränkisches Reich 550

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Franken.gif

FRÄNKISCHES REICH

Dekade 550-559

Regionale Hauptorte: Reims, Paris und Soissons
Staatsform: Monarchie

Hauptseite Map Frankenreich 548.jpg
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Chronik des Stammesverbandes der Franken der folgenden Dekaden
450 / 460 / 470 / 480 / 490 / 500 / 510
Chronik des Fränkischen Reiches der folgenden Dekade
ab 511 / 520 / 530 / 540
01.01.550
Franken.gif
Fränkisches Reich
Die Herrscher des Fränkischen Reiches zu Beginn der Dekade
Franken.gif Funktion Name seit Jahre
Childebert I.jpg
König
(Teilkönigreiche Paris und Burgund)
Childebert I.
511
39
Clotaire I.jpg
König
(Teilkönigreich Soissons)
Clotaire I.
(Chlothar I.)
511
39
70px
König
(Teilkönigreich Metz)
Theudebald
548
2
551
Franken.gif
Fränkisches Reich
  • Nach etwa elf Jahren Ehe mit Radegunde, der Tochter des besiegten Thüringerkönigs Berthacher, stimmt der fränkische Teilkönig Clotaire I. der Auflösung der Ehe unter der Bedingung zu, dass Radegunde in ein Kloster eintritt. Inzwischen hat Clotaire eine weitere Ehefrau, Chunsine, mit der er den Sohn Chram zeugte. Außerdem existiert ein weiterer Sohn von einer unbekannten Gattin - Gundowald - den Clotaire I. allerdings nicht als seinen Sohn anerkennt.
  • Die beiden Teilkönige Frankens, Childebert I. und Clotaire I., feiern ihr 40jähriges Thronjubiläum. Beide sind nunmehr die zweitlängste Zeit auf dem Thron der Franken, gemeinsam mit Hilderic, der von 213 bis 253 über die Sugambrer herrschte. Allein Genobald, Herzog der Sugabrer von 317 bis 358, herrschte mit 41 Jahren länger als sie.
552
Franken.gif Byzanz.gif
Fränkisches Reich / Oströmisches Reich

Der oströmische Kaiser Justinian I. sendet nach drei Jahren die zweite Gesandtschaft an Theudebald; er fordert die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagiert ausweichend; er entsendet eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. Der byzantinische Feldherr Narses fällt in Italien ein und vernichtet in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermeiden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnt ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer könnten die Franken Venetien noch halten.

Franken.gif
Fränkisches Reich
  • Die beiden Teilkönige Frankens, Childebert I. und Clotaire I., feiern ihr 41jähriges Thronjubiläum. Beide sind nunmehr die längste Zeit auf dem Thron der Franken, gemeinsam mit Genobald, der von 317 bis 358 als Herzog der Sugambrer herrschte.
  • Radegunde, die frühere Ehefrau des fränkischen Teilkönigs Clotaire I., gründet das Kloster Sainte-Croix in Poitiers, in das sie selbst eintritt.
553
Franken.gif
Fränkisches Reich
Die bisherigen Oberhäupter der Franken mit der längsten Herrschaftszeit
Funktion und Amtszeit Name Herrschaftsjahre
Childebert I.jpg
König von Paris und Burgund
seit 511
Childebert I.
42
Clotaire I.jpg
König von Soissons
seit 511
Clotaire I.
(Chlothar I.)
42
70px
Herzog der Sugambrer
317-358
Genobald
41
555
Franken.gif Fränkisches Reich

Der erst 15 Jahre alte König Theudebald, einziger Sohn des fränkischen Teilkönigs Theudebert I., heiratet Walderada (Waldrada, Vuldetrada), der er vor zwölf Jahren zur Ehe versprochen wurde. Theudebald ist von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten dennoch einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Durch die Heirat mit der Tochter des Langobarden-Königs Wacho zerbricht das Bündnis der Franken mit den Langobarden.

Ende 555
Franken.gif Fränkisches Reich

Im November oder Dezember stirbt der fränkische Teilkönig Theudebald kinderlos nach längerer Krankheit und Siechtum. Theudebald war der einzige Sohn des Königs Thibert I. Seine Mutter war die Galloromanin Deoteria, die im Jahr 532 Theudeberts Konkubine geworden war und 537 oder 538 auf Drängen der Franken verstoßen wurde. 551 wurde Theudebald noch als Kind bezeichnet, hatte also das Mündigkeitsalter von 15 Jahren noch nicht erreicht. Daraus ergibt sich, dass er nicht lange vor der Verstoßung seiner Mutter geboren wurde. Theudebald war von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Schon als Kind war er um 540 mit Walderada (Waldrada, Vuldetrada) verlobt worden, einer Tochter des Langobarden-Königs Wacho, die zugleich eine Schwester seiner Stiefmutter Wisigarde war, welche sein Vater nach der Verstoßung Deuterias geheiratet hatte. Als er volljährig war, heiratete er Walderada. Dies war ein Affront gegen die Langobarden, denn als Tochter Wachos gehörte sie der gerade vom langobardischen Thron verdrängten lethingischen Dynastie an. Das Bündnis der Franken mit den Langobarden zerbrach. Der neue Langobardenkönig Audoin verbündete sich mit den Oströmern. Bald nach Theudebalds Regierungsantritt kam es in Oberitalien zu Zusammenstößen zwischen den Franken, die sich unter Theudebert I. dort festgesetzt hatten, und den Oströmern. Der oströmische Kaiser Justinian I. sandte zwei Gesandtschaften an Theudebald (548/549 und 551/552); er forderte die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagierte ausweichend; er entsandte eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. 552 griff der byzantinische Feldherr Narses in Italien ein und vernichtete in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermieden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnte ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer konnten die Franken Venetien noch einige Jahre halten, mussten aber Nordwestitalien schon im Jahr nach Theudebalds Tod nach einer Niederlage aufgeben. Den Reichsteil des Verstorbenen erbt nun sein Großonkel Clotaire I., der Theudebalds Witwe Walderada heiratet (es ist unklar, ob die Ehe regulär geschlossen wird). Clotaire eignet sich das gesamte Reich von Reims, das größte der Merowingerreiche, an, und Childebert geht leer aus. Den Herrscherwechsel nutzen Sachsen und Thüringer zu einem Aufstand, woraufhin sich ein fränkisches Heer unter Clotaire nach Westen in Bewegung setzt.

Die aktuellen Herrscher des Fränkischen Reiches
Franken.gif Funktion Name seit Jahre
Childebert I.jpg
König
(Teilkönigreiche Paris und Burgund)
Childebert I.
511
44
Clotaire I.jpg
König
(Teilkönigreich Soissons und Metz)
Clotaire
(Chlothar I.)
511
44
556
Franken.gif
Fränkisches Reich
  • Nach wechselhaften Kämpfen werden die aufständischen Sachsen und Thüringer durch das Heer des fränkischen Königs Clotaire I. bezwungen. Eine große Gefahr für Clotaire ist der Aufstand seines Sohnes Chram, den er zum Unterkönig im Süden des heutigen Frankreichs erhoben hat. Chram verbündet sich mit Childebert gegen seinen Vater.
  • Auf Druck des Klerus löst der Teilkönig von Soissons, Clotaire I., seine Ehe mit Walderada, der Tochter des Langobardenkönigs Wacho und witwe des im Vorjahr verstorbenen Großneffen Theudebald, und gibt Walderada dem Bayernherzog Garibald I. zur Ehe.
23.12.558
Franken.gif
Fränkisches Reich
König Childebert I.
Der Teilkönig von Paris und Burgund, Childebert I. (* 497 Reims), stirbt nach 47 Jahren Herrschaft in Paris. Der viertälteste Sohn des merowingischen Frankenkönigs Clovis I. (Chlodwig I.) aus dessen Ehe mit Chrodechild, erhielt zunächst das Teilreich mit dem Königssitz in Paris. Er hatte außer seinem älteren Halbbruder Thierry I. noch drei Brüder, von denen der älteste, Ingomer, schon als Kind starb. Als einziger der vier Brüder lebt noch Clotaire. Childebert bekam das Küstengebiet zwischen Somme und Loire (Bretagne, Normandie und Brie) mit Paris als Residenz sowie ein westliches Stück von Aquitanien. Nach dem Tod Chlodomers, der 524 auf einem Feldzug gegen die Burgunden ums Leben kam, beschlossen Childebert und Clotaire, Chlodomers drei erbberechtigte unmündige Söhne, ihre Neffen, aus dem Weg zu räumen, um sich das Erbe anzueignen. Auf Anstiften Childeberts tötete Clotaire die beiden älteren Kinder eigenhändig. Nun konnte Childebert sein Reich um einen Teil von Chlodomers Hinterlassenschaft erweitern. Ein Versuch Childeberts, seinem Halbbruder Theuderich I. die Auvergne zu entreißen, misslang. Später adoptierte er Thibert I., den einzigen Sohn Theuderichs, und bestimmte ihn damit zum Nachfolger, doch starb Theudebert schon 547/548. Nach der endgültigen Unterwerfung Burgunds zusammen mit seinen Brüdern vergrößerte er sein Reich um Teile Burgunds und der Provence. Mehrfach führte er Kriege gegen die Westgoten unter Amalrich und besiegte sie schließlich 531 bei Narbonne. Childebert heiratete frühestens 512 Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. Mit ihr hatte er zwei Töchter, Chrodoswinth und Chrodoberga, aber keinen Sohn. Da er somit ohne Erben ist, fällt nach seinem Tod nun sein Reich an seinen Bruder Clotaire I., dem nunmehr einzigen König im Fränkischen Reich. Childebert I. ist der erste Merowinger, der in der Pariser Abtei St. Vincent, dem späteren St. Germain-des-Prés begraben wird, wo sich später die Familiengrabstätte befinden wird. Chram, der Sohn Clothars, unterwirft sich seinem Vater; damit gelingt es Clothar, das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft zu vereinigen.
Der aktuellen Herrscher des Vereinigten Fränkischen Reiches
Franken.gif Funktion Name seit Jahre
Clotaire I.jpg
König
(Vereinigtes Fränkisches Reich)
Clotaire
(Chlothar I.)
511
47
31.12.559
Franken.gif Fränkisches Reich
Die bisherigen Oberhäupter der Franken mit der längsten Herrschaftszeit
Funktion und Amtszeit Name Herrschaftsjahre
Clotaire I.jpg
König der Franken
seit 511
Clotaire
(Chlothar I.)
48
Childebert I.jpg
König von Paris und Burgund
511-558
Childebert I.
47
70px
Herzog der Sugambrer
317-358
Genobald
41
Chronik des Fränkischen Reiches der folgenden Dekaden
560 / 570 / 580 / 590 / 600 / 610 / 620 / 630 / 640 / 650
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