Deutsches Reich 1919-IV
DEUTSCHES REICH
Hauptstadt: Berlin
Chronik des Jahres 1919
IV. Quartal 1919
Zwischen Basel und Lörrach wird eine Straßenbahnverbindung eröffnet
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1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917 | ||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal (bis 09.11.1918) | ||||
1918 (ab 10.11.1918) | ||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal | ||||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. Seit August 1919 streiken die Arbeiter von Büssing in Braunschweig gegen die Wiedereinführung der Akkordarbeit. | |||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der ehemalige Präsident der Reichsregierung Philipp Scheidemann (SPD) bezeichnet in einer als "Sensation" gewerteten Rede in Kassel das weitere Festhalten an Oberst Wilhelm Reinhard als "unerträglich" und wird dafür von Reichspräsident Friedrich Ebert und dem Reichswehrminister Gustav Noske streng zurechtgewiesen. | |||
Französische Republik / Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Saargebiet Der preußische Innenminister beauftragt den Saarbrücker Landrat von Halfern mit der Wahrnehmung der Amtsgeschäfte des Trierer Regierungspräsidenten im preußischen Saargebiet, was von Frankreich nicht akzeptiert wird. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Der dreimonatige Büssing-Streik in Braunschweig um die Wiedereinführung der Akkordarbeit endet mit einer Niederlage der Gewerkschaften. | ||||
Deutsches Reich In allen deutschen Ländern werden gemäß des Versailler Vertrages die Kriegsministerien aufgelöst. | ||||
Deutsches Reich Nach dem Wiedereintritt der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) in die Reichsregierung nimmt Reichskanzler Gustav Bauer eine Kabinettsumbildung vor. Matthias Erzberger von der Zentrumspartei muss das Amt des Stellvertretenden Reichskanzlers an einen Abgeordneten der DDP abgeben. Das Justizministerium erhält nach dreieinhalb Monaten wieder einen Minister. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Adolf Hitler, seit ein paar Monaten Sympathisant der Deutschen Arbeiter-Partei (DAP), erbittet von seinem Chef, dem Leiter der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, die Erlaubnis, der DAP beizutreten. Hitler steht durch seine Militärzugehörigkeit immer noch in einem Treueverhältnis zur bayerischen Regierung, die von einem Sozialdemokraten angeführt wird. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) tritt nach einem halben Jahr der Alleinherrschaft der Sozialdemokraten in das sächsische Kabinett ein, sodass der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Dr. Georg Gradnauer von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), sein 2. Ministerium umbildet. Das neue Kabinett Sachsens hat folgende Zusammensetzung:
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Französische Republik / Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Saargebiet Ein von Tumulten und Plünderungen begleiteter Generalstreik veranlasst die französische Militärverwaltung des Saargebietes zu Verhandlungen mit den Gewerkschaften, die zu wirtschafts- und kommunalpolitischen Versprechungen führen. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Strelitz Neuer Vorsitzender der sozialliberalen Landesregierung wird Kurt Artur von Reibnitz von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Er löst seinen Parteifreund Hans Krüger ab. Minister bleibt Wilhelm Sauerwein von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Die preußische Landesversammlung verabschiedet einen Gesetzesentwurf zur Errichtung der Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien aus der preußischen Provinz Schlesien. Oberschlesien besteht vorläufig aus den Kreisen des Regierungsbezirks Oppeln, die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz bilden nunmehr die Provinz Niederschlesien. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Adolf Hitler beantragt die Aufnahme in die Deutsche Arbeiter-Partei (DAP) und wird als 55. (und nicht, wie von ihm später stets behauptet, siebentes) Mitglied aufgenommen. Von nun an beeinflusst der antisemitische Schriftsteller Dietrich Eckart Hitlers Denken, verschafft ihm Kontakte zum Münchner Bürgertum sowie wichtigen Geldgebern und fördert ihn als rechtsradikalen Agitator bei sozialen Unterschichten. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Die preußische Landesversammlung verabschiedet einen Gesetzentwurf zur Errichtung der Provinz Oberschlesien; diese besteht vorläufig aus den Kreisen des Regierungsbezirkes Oppeln. | |||
Deutsches Reich Die Reichsregierung erklärt alle deutschen Soldaten im Baltikum, die nicht bis zum 11. November 1919 die deutsche Grenze passieren, als "fahnenflüchtig". | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Republik Polen Zwischen Deutschland und Polen wird ein Abkommen über die militärische Räumung der an Polen abzutretenden Gebiete unterzeichnet. | ||||
Deutsches Reich Reichskanzler Gustav Bauer schafft ein spezielles Ministerium für den Wiederaufbau des Landes. Erster Minister dieses Ministeriums wird ein Abgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei (DDP): | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Oldenburg Die Separatisten-Regierung von Birkenfeld, die am 14. Juli eine "Republik Birkenfeld" proklamierte, tritt aufgrund des Widerstandes aus der Bevölkerung und des Landesausschusses Birkenfeld sowie des Staatsministeriums zurück. Birkenfeld ist eine oldenburgische Exklave in der Nähe des Saarlandes. | ||||
Deutsches Reich Das erste Passagierflugzeug der Welt, die Junkers F 13 der Junkers Flugzeugwerke in Dessau, das am 25. Juni 1919 mit dem Testpiloten Emil Monz seinen Erstflug absolvierte, wird in Dienst gestellt. Es ist das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt. Der einmotorige Tiefdecker bietet vier Passagieren Platz, die in einer geschlossenen Kabine befördert werden. Das Flugzeug wurde ausschließlich für den zivilen Einsatz entwickelt, militärische Aspekte spielten keine Rolle. Trotzdem kommt der neue Flugzeugtyp offiziell zunächst in Deutschland nicht zum Einsatz, so dass die Junkers Flugzeugwerke das erste F 13-Serienmodell heute in den USA an John M. Larsen verkaufen. Der Grund liegt in dem Verbot der Entente-Mächte Frankreich und England, im besiegten Deutschland Flugverkehr zuzulassen. Daraus entwickelt sich die „Junkers-Larsen Aircraft Corporation“ mit Sitz in New York City, die die in Kisten angelieferte F 13 zusammenbauen wird. Larsen wird auch zwei Maschinen als JL6 mit Schwimmern an die US-Marine liefern. Als zweite deutsche Produktionsstätte wird neben Dessau die erworbene Flugwerft in Fürth genutzt werden. | ||||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. | |||
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Deutsches Reich / (ehemaliges Schutzgebiet) Deutsch-Südwestafrika Die deutschen Beamten werden aus Südwestafrika ausgewiesen. Der Ausweisungsbefehl lautet wörtlich: "Offiziere, Verbrecher und Beamte werden nach Deutschland abtransportiert." Der Abtransport geschieht dementsprechend in unwürdigster Weise. | ||||
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Der württembergische Innenminister Dr. (Karl) Hugo Lindemann, SPD, tritt von seinem Amt zurück und soll alsbald durch Dr. Johannes von Hieber, DDP, ersetzt werden. Auch der Ernährungsminister Julius Baumann, DDP, stellt sein Amt zur Verfügung und soll durch den Zentrums-Abgeordneten Eugen Graf ersetzt werden. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Bayern In Bayern wird der Ausnahmezustand verhängt. | ||||
Deutsches Reich Die Reichsregierung gibt bekannt, dass das Reichskolonialministerium aufgelöst wird. Reichsminister Dr. Johannes Bell, der sowohl Verkehrs- als auch Minister für Kolonien ist, behält sein Amt als Verkehrsminister. | ||||
Deutsches Reich (Freistaat Baden) / Schweizerische Eidgenossenschaft Zwischen Basel und Lörrach wird eine Straßenbahnverbindung eröffnet. Die "Straßenbahn Lörrach (St.B.L.)" ist ein kommunaler Eigenbetrieb der südbadischen Kreisstadt und ist für den Teil des Basler Straßenbahnnetzes zuständig, der über die Schweizer Staatsgrenze hinweg nach Deutschland führt. Bereits seit 1897 bemühte sich die Badische Landesregierung, mit der Stadt Basel eine Einigung über eine Konzession zur Errichtung und Betrieb eines Straßenbahnverkehrs zwischen Basel und Lörrach zu erzielen. Aufgrund verschiedenster Bedenken und Ansichten zogen sich die Verhandlungen in die Länge. Zu den größten Gegnern gehörten damals die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen, die sich um die Wirtschaftlichkeit der zwischen Riehen und Lörrach fast parallel führenden Wiesentalbahn fürchteten. Weitere Gegner waren unter anderem die Gemeinde Riehen, die eine für eine Straßenbahnstrecke nach Basel nötige Verbreiterung der Lörracher Straße für unrentabel hielt. Die nun eröffnete Bahnlinie verkehrt allerdings nur im Stadtgebiet von Lörrach; wer nach Basel möchte, muss die Grenze zu Fuß überschreiten und auf Schweizer Gebiet die Anschlussbahn besteigen. Die Fahrzeuge und das Personal werden von den "Basler Strassenbahnen (B.St.B.)" gestellt, die den Betrieb führen und eine Pacht an die Stadt Lörrach zahlen. | ||||
Deutsches Reich Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff nehmen vor dem Untersuchungsausschuss des Reichstags über die Friedensmöglichkeiten im Ersten Weltkrieg Stellung. Hindenburgs Aussage, die deutsche Armee sei nicht besiegt, sondern von hinten "erdolcht" worden, begründet die "Dolchstoßlegende". Diese ist eine von der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL) in die Welt gesetzte Verschwörungstheorie, die die Schuld an der von ihr verantworteten militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie und andere demokratische Politiker abwälzen soll. Sie besagt, das deutsche Heer sei im Weltkrieg „im Felde unbesiegt“ geblieben und habe erst durch oppositionelle „vaterlandslose“ Zivilisten aus der Heimat einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten. Antisemiten verknüpfen „innere“ und „äußere Reichsfeinde“ dabei zusätzlich mit dem Trugbild vom „internationalen Judentum“. Diese Legende dient deutschnationalen, völkischen und anderen rechtsextremen Gruppen und Parteien zur Propaganda gegen die Ziele der Novemberrevolution, die Auflagen des Versailler Vertrags, die Linksparteien, die ersten Regierungskoalitionen der Weimarer Republik und die Weimarer Verfassung. Sie wird in der Zeitgeschichte als bewusst konstruierte Geschichtsfälschung und Rechtfertigungsideologie der militärischen und nationalkonservativen Eliten des Kaiserreichs gelten und dem Nationalsozialismus wesentliche Argumente zur Begünstigung seines Aufstiegs liefern. | ||||
Deutsches Reich / Republik Lettland In Riga wird die Republik Lettland ausgerufen, die aus den drei Gebieten Kurland, einem Teil Livland und Lettgallens besteht. Das Deutsche Reich erklärt sich als Schutzmacht der neuen Republik. | ||||
Deutsches Reich Karl Trimborn wird neuer Vorsitzender der Zentrumsfraktion der Nationalversammlung. Der Rechtsanwalt aus Köln ist erster Vorsitzender des "Volksvereins für das katholische Deutschland" und Vorstandsmitglied des im Jahre 1910 gegründeten Verein für soziale Kolonisation Deutschlands, der Ödland durch Arbeitslose urbar machen lassen wollte. Im Jahre 1904 war Trimborn in Osnabrück Präsident der Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands. Im Ersten Weltkrieg wurde er in der deutschen Zivilverwaltung für Belgien zunächst in Verviers und später bis August 1917 als Generalreferent für das Unterrichtswesen in Brüssel eingesetzt. Trimborn verdankte diesen Einsatz vermutlich seinen langjährigen Beziehungen zum Königreich Belgien. Denn er hatte 1884, 30jährig, die 22jährige Jeanne Mali (geboren in Verviers/Belgien am 12. Februar 1862, gestorben in Köln am 2. August 1919), Tochter eines belgischen Tuchfabrikanten in der Textilstadt Verviers geheiratet. Diese spielte später eine wichtige Rolle in der frühen katholischen Frauenbewegung. Hermann von Wedderkop schrieb über ihn in einem Buch: "Als ich vor langen Jahren mal Karl Trimborn jemanden als Direktor des Wallraf-Richartz-Museum als Nachfolger Hagelstanges empfahl, der aber das Pech hatte Protestant zu sein, sagte er mir unvermittelt "Nächstens werden Se wohl auch noch verlangen, daß wir enne protestantische Erzbischof bekommen." Er war berühmt für seine Reden und hatte das komischste Auge, was einen jemals angeschaut hat. Er gehörte zu denjenigen Komikern, - wenn man dieses elend kompromittierte Wort auf ihn anwenden darf, - die niemals selbst lachen, sondern die unerhörtesten Reden in einer absoluten Pince-sans-rire-Manier von sich geben." | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin Die Regierung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin beschließt die Auflösung des großherzoglichen Haushalts. Der Großherzog, der vor einem Jahr mit seiner Familie nach Dänemark ins Exil ging, kehrte im September 1919 wieder zurück nach Mecklenburg. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Republik Polen Das Deutsche Reich und die Republik Polen schließen ein Abkommen über den Abzug von Truppen aus den Teilen Westpreußens, in denen eine Volksabstimmung über den endgültigen Verbleib dieses Landesteiles stattfinden soll. | |||
Deutsches Reich
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Deutsches Reich / Freistaat Coburg / Freistaat Bayern Eine Volksabstimmung im Freistaat Coburg ergibt eine klare Mehrheit für den Anschluss an den Freistaat Bayern. Von den 29.568 Teilnehmern der Abstimmung stimmen 26.102 (88,3%) gegen einen Anschluss an ein künftiges Land Thüringen und nur 3466 (11,7%) dafür. Die Wahlbeteiligung liegt bei etwa 70 Prozent, was als eine klare Mehrheit für den Anschluss an Bayern gewertet wird. | ||||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen Die Regierung des Freistaates Schwarzburg-Sondershausen wird umgebildet. Das Amt des Leitenden Staatsministers wird abgeschafft, Wilhelm Bärwinkel von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) wird durch einen Staatsminister und durch einen Staatsrat ersetzt:
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Deutsches Reich / Königreich Italien / Französische Republik Gemäß des Versailler Vertrages wird der Passagierbetrieb der deutschen Luftschiffe eingestellt, LZ 120 „Bodensee“ und LZ 121 „Nordstern“ werden beschlagnahmt. Die Luftschiffe werden als Reparationsleistungen an Italien und nach Frankreich übergeben werden. Das seit dem 24. August 1919 im Einsatz befindliche Linienluftschiff LZ 120 „Bodensee“ hat bislang 103 Passagierfahrten absolviert. Insgesamt war das Luftschiff dabei 532 Stunden in der Luft und bewährte sich auch bei schlechtem Wetter. Es war praktisch immer ausgebucht und beförderte insgesamt 4050 Personen, davon 2379 Passagiere, von denen 126 als geladene Gäste keinen Fahrpreis zu entrichten brauchten. LZ 120 legte auf diesen Fahrten eine Gesamtstrecke von 51.258 Kilometer zurück. Es wurden 4500 Kilogramm Post und 30.000 Kilogramm Fracht (inkl. Gepäck) befördert. 38 Mal stieg der Zeppelin in Friedrichshafen auf, um nach Berlin und zurückzufahren, 15 Mal landete er dabei auch in München. Nur eine Fahrt musste nach dem Start in Berlin am 24. November wegen zu starkem Gegenwind abgebrochen werden. Sieben Mal führte LZ 120 in Berlin Rundfahrten durch, einmal fuhr er von Berlin nach Stockholm und zurück. Eine ungeplante Fahrt endete am 2. November mit einer Notlandung in einem Wald in Sachsen-Anhalt. Mit der 103. Passagierfahrt wird das Luftschiff außer Betrieb genommen, wird aber in diesem Monat noch Testfahrten von Friedrichshafen aus durchführen, bei denen das Schiff und verschiedene Anlagen an Bord überprüft und weiterentwickelt werden sollen. | ||||
Deutsches Reich Der sechstägige Parteitag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) endet mit der Verabschiedung eines Aktionsprogramms, das eine politische Kooperation mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) ausschließt. Die USPD hält an einer auf dem Rätesystem basierenden sozialistischen Demokratie fest. | ||||
Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen Das Staatsministerium von Sachsen-Meiningen legt dem Thüringer Volksrat eine Denkschrift mit seinen Eintrittsbedingungen für die Gründung eines zukünftigen Staates Thüringen vor. | ||||
Deutsches Reich / Volksstaat Reuß Gründung der Volkshochschule Reuß in Gera-Tinz. Die als überparteilich-sozialistische Einrichtung konzipierte "Heimvolkshochschule" soll Arbeitern und unteren sozialen Schichten den Zugang zu Wissen und Bildung erleichtern. | ||||
Deutsches Reich Die Deutsche Nationalversammlung in Berlin verabschiedet das Reichsnotopfergesetz, das eine einmalige Vermögensabgabe zur Begleichung der Reichsschulden vorsieht. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Baden / Freier Volksstaat Württemberg / Freistaat Bayern Die preußische Landesversammlung beschließt mehrheitlich einen Antrag, der sich für ein unitarisches Reich einsetzt; dies wird von den süddeutschen Ländern zurückgewiesen. | ||||
Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen Der thüringische Volksrat akzeptiert die Beitrittsbedingungen des Volksstaates Sachsen-Meiningen zu einem künftigen Staat Thüringen. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Der Braunschweiger Landtag verabschiedet ein Gesetz über die Trennung von staatlichem und kirchlichen Vermögen. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Gotha Der Landtag verabschiedet das "Gesetz für die vorläufige Regierungsgewalt in der Republik Gotha". Lediglich die Bezeichnung "Volksbeauftragte" für Regierungsmitglieder erinnert an den Rätegedanken. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Bremen Der Bremer Senator Dr. Friedrich Nebelthau von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gibt sein Amt auf und wird "Bevollmächtigter Minister beim Reich". Damit unterhält Bremen zukünftig eine eigene Gesandtschaft in Berlin. | ||||
Deutsches Reich Da nunmehr in ganz Deutschland vom ganzen Volk legitimierte Vertreter in den Parlamenten sitzen, werden die Arbeiter-, Soldaten-, Beamten- und Bauernräte nach und nach aufgelöst. | ||||
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