Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland 1606
VEREINIGTE KÖNIGREICHE ENGLAND, IRLAND UND SCHOTTLAND
Chronik des Jahres 1606
Erste britische Siedler gründen eine Kolonie im nordamerikanischen Virginia
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Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika Sir Thomas Gates und Sir Edwin Sandys gelten als die treibenden Kräfte der "London Virginia Company", die gemeinsam mit Edward Maria Wingfield Sammlungen organisieren, um die erste englische Kolonie auf amerikanischem Boden in die Tat umzusetzen. Leider ist die Hilfe, die ihnen bei ihren Plänen zuteil wird, nur spärlich. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika König James I. von England bringt den Plan, eine Kolonie in Nordamerika zu gründen, voran, indem er Besitzurkunden für das noch in Besitz zu nehmende Land in Aussicht stellt sowie die Erlaubnis gibt, dass diese neue Kolonie sich selbst verwalten und regieren darf. Diese Wende in der Entwicklung ruft auch Kritiker wie Cecil und Richard Hakluyt auf den Plan, die darüber besorgt sind, dass der Earl of Essex sein eigenes Reich in Virginia gründen könnte. Beide machen sich auf die Suche nach Kriegsteilnehmern, die loyal zur Krone stehen und bereit sind, das Wagnis einzugehen, eine Kolonie in Amerika zu gründen. Eine erneute Geldsammlung für die Expedition ergibt, dass Edward Maria Wingfield der größte Geldgeber des Unternehmens ist; es folgen Sir Thomas Gates, der Vizegouverneur des Tower of London, Sir William Waad (auch Wade genannt), der Schatzmeister der London Virginia Company, Sir Thomas Smythe, John Martin sen., Sir Oliver Cromwell und Kapitän John Ratcliffe, der ebenfalls mit an Bord der Schiffe gehen soll. Es werden weitere Siedler gesucht. Am erfolgreichsten bei der Suche ist der Cousin von Wingfield, Bartholomew Gosnold, der allen 40 Prozent der 105 Siedler rekrutiert. Die meisten der Anwärter sind mittellose jüngere Söhne, die keine Perspektive haben, den Hof ihres Vaters zu erben. Es werden aber auch mehr als ein Dutzend Männer registriert, die aus reichem Hause stammen und die das Abenteuer in die Neue Welt treibt. Wingfield erhält die Genehmigung von Richard Bancroft, des Erzbischofs von Canterbury, seinen alten Londoner Vikar Robert Hunt auf die Reise mitzunehmen. Hunt hatte sich vor vier Jahren von seiner Ehefrau getrennt, der er Ehebruch vorwarf und war nun in seiner neuen Pfarrei erneut in Misskredit geraten, nachdem ihm eine Affäre mit einer Dienerin und Vernachlässigung seiner Gemeinde vorgeworfen wurde. Nun soll er sich gemeinsam mit 104 Männern und Jungen auf den Weg nach Amerika machen. Ein weiterer Freiwilliger ist Wingfields Cousin Thomas West, der Baron de la Warr. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika Mit königlicher Urkunde von James I. gründen acht Engländer die Aktiengesellschaften "Virginia Company of London" sowie die "Plymouth Company", die beide koloniale Siedlungen in Nordamerika gründen sollen. Die Plymouth Company erhält das Recht, zwischen dem 38. und dem 45. Breitengrad in Besitz zu nehmen. Das der Virginia Company of London zugesprochene Gebiet umfasst die nordamerikanische Küste vom 34. Breitengrad bei Cape Fear im Süden bis zum Long Island Sund am 41. Breitengrad im Norden. Das Geschäftsziel der Gesellschaft ist die Gründung einer Kolonie in Virginia mit Hilfe der Arbeitskraft freiwilliger Abenteurer nach dem üblichen Prinzip der zeitlich begrenzten Leibeigenschaft. Hierbei verpflichtet die Gesellschaft die Arbeiter für sieben Jahre und bietet als Gegenleistung Landbesitz und die Kosten zu übernehmen für die Überfahrt, Verpflegung und den Schutz der Siedler. Der Virginia Company gehören Edward Maria Wingfield, Richard Hakluyt, Sir Thomas Gates und Sir George Somers an. In der Urkunde des Königs wird den Führern der Virginia Company, die namentlich aufgeführt werden, gestattet, ihre ersten Plantagen "für unsere Stadt London" an der Küste von Virginia innerhalb der verabredeten Position zu errichten. Außerdem wird ihnen auferlegt, die Ungläubigen und Wilden in diesem Teil der Welt in menschlicher Höflichkeit zu begegnen. James I. fordert die Siedler auf, eine ständige Kolonie mit Behausungen zu errichten; die Kolonie soll mit regelmäßigen Lieferungen aus England unterstützt werden, dass es ihr nicht an Möbeln, Rüstungen, Waffen, Sprengkörpern, Pulver und Proviant mangeln soll. Sollte in der Kolonie Gold oder Silber gefunden werden, soll ein Fünftel mit den Versorgungsschiffen nach England zurückgebracht, der Rest zu Münzen geprägt werden, um einen Geldverkehr in Amerika zu realisieren. 25 Jahre lang sollen die Kolonisten ansonsten frei über ihren Ertrag verfügen können, bevor das Land dann Teil der englischen Krone werden soll. Das Geschäftsziel der Gesellschaft ist die Gründung einer Kolonie in Virginia mit Hilfe der Arbeitskraft freiwilliger Abenteurer nach dem üblichen Prinzip der zeitlich begrenzten Leibeigenschaft. Hierbei verpflichtet die Gesellschaft die Arbeiter für sieben Jahre und bietet als Gegenleistung Landbesitz und die Kosten zu übernehmen für die Überfahrt, Verpflegung und den Schutz der Siedler. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika Der Vorstand der "Virginia Company of London", der sich auch "Rat von Virginia" nennt, entscheidet, dass Kapitän Christopher Newport der Kommandant der drei Schiffe werden soll, die am Ende dieses Jahres die ersten englischen Kolonisten nach Amerika bringen soll. Bis zur Ankunft in der Neuen Welt und der Gründung der Kolonie soll Newport die Expedition leiten und später durch einen von den Siedlern gewählten Ratspräsidenten ersetzt werden. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika Der englische König James I. weist in einem Schreiben die Geschäftsführer der Virginia Company of London an, dass eine der wichtigen Aufgaben der Nordamerika-Expedition, deren Start bevorsteht, die amerikanischen Ureinwhner gewaltsam zum Anglikanismus zu bekehren. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika Die Zustimmung des Erzbischofs von Canterbury, Richard Bancroft, für die Teilnehme des unter dem Verdacht der Unzucht stehenden Pfarrers der Church of England, Robert Hunt, an der Amerika-Expedition, die unter anderem von Edward Maria Wingfield geleitet werden soll, trifft nach einem dreiviertel Jahr des Wartens ein. 105 Männer und Jungen sind bereit, sich auf den Weg zu machen, um die erste englische Kolonie auf amerikanischem Boden zu gründen. Da man die Befürchtung hegt, dass sich besonders Katholiken dafür interessieren, Amerika zu besiedeln, müssen alle Teilnehmer einen Eid schwören, in dem sie die Autorität des Papstes und seine Lehren verneinen und England die Treue halten werden. Tatsächlich macht es einem wahren Katholiken unmöglich an einer Besiedlung Amerikas auf einem englischen Schiff teilzunehmen. | |||||
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Englisch-Amerika 144 englische Kolonisten starten unter dem Kommando von Captain Christopher Newport eine von König James I. angeordnete Expedition der "Virginia Company" vom Blackwall Dock in London in Richtung Nordamerika. Da es sich bei diesem Unternehmen um den ersten Siedlungsversuch Englands handelt, sind nur Männer an Bord. Ihre Aufgabe sind die Erkundung einer Route zu den Reichtümern des Orients, die Bekehrung nordamerikanischer Ureinwohner zum Christentum sowie das Aufspüren von Gold und Silber sowie der Export von größeren Mengen von Gütern nach England. Zwischen einem Drittel und der Hälfte der Männer gehörten dem englischen Gentry an, einer Schicht des gehobenen Bürgertums und niederen Adels. Viele von ihnen sind von Sir Thomas Smythe, einem reichen Londoner Kaufmann, angeworben worden, der zugleich zu den Hauptinvestoren des Unternehmens gehört. Die meisten der Jüngeren unter ihnen sind Zweitgeborene, die von der Aussicht auf Reichtum und Abenteuer in die Neue Welt gelockt werden. Eine Reihe der Männer wie John Smith, Edward Maria Wingfield und Christopher Newport sind ehemalige Soldaten. Eine weitere Gruppe besteht aus Handwerkern, darunter ein Schmied, ein Steinmetz, zwei Maurer, vier Schreiner, ein Schneider und zwei Barbiere. Der Rest der Ankömmlinge besteht aus ungelernten Arbeitern und den Schiffsmannschaften. Frauen und Kinder sollen später nachgeholt werden, sobald die Kolonie gesichert ist. Zunächst geht es lediglich darum, das Land für die englische Krone in Besitz zu nehmen. | |||||
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Chronik der Vereinigten Königreiche England, Irland und Schottland der Jahre ... 1607 - 1608 - 1609 - 1610 - 1611 - 1612 - 1613 - 1614 - 1615 - 1616 | |||||
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