Römische Republik 390 BC

RÖMISCHE REPUBLIK

Chronik der Dekade 390-381 BC

Hauptstadt: Rom Aristokratische Staatsform mit demokratischen Elementen

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fortlaufende Ereignisse	Römische Republik - Zweite Konsulats-Phase (449-367 BC)
390 BC	Römische Republik In Rom schreibt man das Jahr 364 (CCCLXIV ab urbe condita = seit Gründung der Stadt).
Frühjahr 390 BC	Römische Republik / Stamm der Gallier Die Gallier stehen bereits im Norden der Apenninenhalbinsel, was den römischen Senat veranlasst, erneut Militärtribune an die Spitze des Staates zu stellen. Die Eindringlinge fordern über Unterhändler die Auslieferung von Quintus Fabius, Kaeso und Numerius Ambustus, die im Vorjahr gegen die Gallier kämpften und ihren Führer töteten. Die Antwort der Römer ist, dass sie die drei Fabier in diesem Jahr zu Militärtribunen wählen. Dies ist das erste Mal, dass ein Brüdertrio gleichzeitig in der höchsten Autorität des Landes sitzen. Gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern werden sie mit konsularischer Gewalt ausgestattet: Tribun Quintus Fabius Ambustus (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Kaeso Fabius Ambustus; er war 409 BC Quaestor und Militärtribun in den Jahren 404 BC, 401 BC und 395 BC. Tribun Numerius Fabius Ambustus; er war 406 BC Militärtribun und eroberte Anxur. Tribun Quintus Sulpicius Longus (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Quintus Servilius Fidenas; er war er war Militärtribun in den Jahren 402 BC, 398 BC und 395 BC. Tribun Publius Cornelius Maluginensis (erstmals im höchsten Staatsamt).
18.07.390 BC	Römische Republik / Stamm der Gallier Der römische Militärtribun Quintus Sulpicius Longus führt das römische Heer in die Niederlage an der Allia (Alliensis), erobern Rom und brennen es nieder. Einige Senatoren und der Pontifex maximus Marcus Folius Flaccinator bleiben voller Stolz in der Stadt und werden getötet. Die übrigen Römer verschanzen sich unter dem Kommando des Marcus Manlius Capitolinus auf dem Capitol, das die Gallier sieben Monate lang belagern werden. Die übrig gebliebenen Senatsmitglieder wählen Marcus Furius Camillus zum Dictator und bitten ihn, aus dem Exil zurückzukehren; Camillus besiegte bereits vor 40 Jahren zum ersten Mal die Aequer und Volsker am Algidus, war 403 BC Censor sowie Militärtribun in den Jahren 401 BC, 398 BC und 394 BC. Im Jahre 396 war er schon einmal Dictator und eroberte nach zehnjähriger Belagerung Veii durch einen Minengang. Bei den Römern weckte er durch seinen Stolz und die Rückforderung des zehnten Teils der Beute (um ein Gelübde an Apollo einzulösen) Antipathien. Nach 396 BC stiftete er ein Weihegeschenk nach Delphi. Im Vorjahr war er wegen der Vorkommnisse bei der angeblichen Unterschlagung von Beute noch aus Rom verbannt worden.
Anfang 389 BC	Römische Republik / Stamm der Gallier Die Gallier sind bereits sieben Monate in Rom und halten es besetzt. Viele Römer haben Schutz gesucht unter dem Capitol und warten auf Hilfe von römischen Truppen, die in Veii stationiert sind. Von hier kommt tatsächlich der Umschwung. Die Generäle in Veii schicken Pontius Cominius auf das Capitol, damit die römische Magistratur den Dictator Marcus Furius Camillus zurückrufe. Auf seinen Spuren versuchen die Gallier, die Burg zu besteigen. Doch gelingt es dem Kommandanten Marcus Manlius, sie mit Hilfe der heiligen Gänse der Iuno zu verteidigen. Ein späterer Geschichtsschreiber beschreibt diese Situation: Unter Brennus' Führung zogen die senonischen Gallier gegen Rom und vernichteten das gesamte Heer des römischen Volkes, das ihnen an der Allia entgegentrat. Als sie anderntags in die Stadt eindringen wollten, zögerten sie zunächst aus Furcht vor einem Hinterhalt, denn sie sahen, dass die Tore offen standen und niemand die Mauern verteidigte. Später drangen sie allmählich ein und zerstörten innerhalb von acht vollen Monaten alles so gründlich, dass sie, was sie nicht anzünden konnten, mit militärischer Gewalt niederrissen. Allein das Kapitol blieb unberührt, auf das sich der Rest der Bürger mit seinen Habseligkeiten hatte retten können. Diese wurden allerdings von den Galliern belagert, die auch dort eindringen wollten. Einige sagen sie hätten versucht, es durch das Dornengestrüpp und über die unwegsamen Felsen zu besteigen, andere durch unterirdische Stollen. Da konnte Manlius, der wachhabende Kommandant des Kapitols, die Gallier von der Burg hinabwerfen, weil ihn das Schnattern einer Gans geweckt hatte, die ein Privatmann der Iuno geschenkt hatte. Denn nach Plinius kann kein anderes Tier so gut den Geruch eines Menschen wahrnehmen. [...] Im Nachhinein wurde Manlius allerdings vom Volk verurteilt, weil man ihn verdächtigte, er habe nach der Königsmacht gestrebt, oder weil ihn die Partei seiner Feinde unter Druck gesetzt hatte. (Übersetzung E.Gottwein) Der sagenumwobene Held der römischen Republik Dictator Marcus Furius Camillus rettet durch geschicktes Verhandeln mit dem Gallier Brennus nicht nur die Stadt Rom und bewahrt seine Einwohner vor der Übersiedlung nach Veii. Brennus, der den Goldschatz als Lösegeld in Empfang nimmt, prägt den Satz "vae victis!" ("Wehe den Besiegten"). Doch Camillus gelingt es, während des allgemeinen Aufbruchs der Gallier diese zu verjagen und ihnen das Gold, mit dem sich die Römer freikaufen wollten, wieder abzujagen. Einige Geschichtsschreiber behaupten, dass die Gallier Rom mit 1000 Talenten Silber dennoch verließen, erklären aber ebenfalls, dass es Camillus später gelungen sei, ihnen auch dieses Lösegeld wieder abzujagen. Der Dictator wird vollständig rehabilitiert und erhält einen Triumph. Er wird nach Romulus nun zum "zweiten Gründer Roms" erklärt. Bei der nun durchgeführten Neuwahl der Militärtribunen erhält Marcus Furius Camillus ganz bewusst keinen Sitz im neuen Kollegium, sondern ihm wird noch einmal die Aufgabe des "Dictators" angetragen. Hier die Liste der höchsten Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden (möglicherweise ist der Dictator einer von ihnen), sowie den Namen des weiteren Würdenträgers: Tribun Lucius Valerius Poplicola; er war bereits 394 BC Militärtribun. Tribun Lucius Verginius Tricostus (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Aulus Manlius Capitolinus; der Bruder des Marcus Manlius Capitolinus ist erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Lucius Aemilius Mamercinus; er war bereits 391 BC Militärtribun. Tribun Lucius Postumius Albinus (Regillensis ?) (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun und Dictator Marcus Furius Camillus; er besiegte bereits vor über 40 Jahren zum ersten Mal die Aequer und Volsker am Algidus, war 403 BC Censor sowie Militärtribun in den Jahren 401 BC, 398 BC und 394 BC. In den Jahren 396 BC und 390 BC war er schon einmal Dictator und eroberte 396 BC nach zehnjähriger Belagerung Veii durch einen Minengang. Magister equitum Gaius Servilius Ahala; er war in den Jahren 408 BC, 407 BC und 402 BC Militärtribun. Nach der großen Schwächung der Römischen Republik durch die Gallier fallen auch alte Bundesgenossen von Rom ab: Die Latiner und die Herniker setzen das Bündnis außer Kraft. Die Aequer und Volsker, besonders Antium, greifen zu den Waffen. Die Etrusker erobern Sutrium, das mit Rom verbündet ist. Livius schreibt hierüber: (1) Aber nicht lange war es gestattet, sich in aller Ruhe mit den Plänen zu beschäftigen, die Stadt nach einem so schweren Fall wieder aufzurichten. (2) Von der einen Seite hatten die alten Feinde, die Volsker, die Waffen ergriffen, um das römische Volk völlig zu vernichten. Von der anderen Seite meldeten die Kaufleute, dass die Vorsteher aller Völker Etruriens bei dem Heiligtum der Voltumna sich verschworen hätten. (3) Ein neuer Schrecken war durch den Abfall der Latiner und Herniker hinzugekommen, die seit der Schlacht am See Regillus beinahe hundert Jahre mit unwandelbarer Treue in der Freundschaft des Römischen Volkes verharrt hatten. (4) Da also so große Schrecknisse von allen Seiten den Staat umringten und es klar war, dass der römische Name nicht nur bei den Feinden verhallt, sondern auch bei den Bundesgenossen in Verachtung gekommen sei, beschloss man, unter derselben Leitung das Gemeinwesen zu verteidigen, unter der es gerettet worden sei, und dass Marcus Furius Camillus zum Dictator ernannt werde. (6) Dieser erwählte als Dictator den Gaius Servilius Ahala zum Befehlshaber der Reiterei, kündigte einen Gerichtsstillstand an und hielt eine Aushebung der jüngeren Mannschaft, so dass er auch die Älteren, die noch einen Rest von Kraft hatten, auf seinen Namen vereidigte und in Zenturien einteilte. (7) Das angeworbene und bewaffnete Heer teilte er in drei Teile: Eine Abteilung stellte er im Veientischen Gebiet Etrurien entgegen; eine zweite ließ er vor der Stadt ihr Lager aufschlagen; über diese wurde Aulus Manlius als Kriegsoberster gesetzt; über die, die gegen die Etrusker geschickt wurden, Lucius Aemilius. Die dritte Abteilung führte er selbst gegen die Volsker und versuchte es nicht weit von Lanuvium - der Ort wird Maecium genannt - das Lager zu stürmen. (Übersetzung nach Gerlach) Tribun und Dictator Marcus Furius Camillus verhindert durch eine eindrucksvolle Rede eine Auswanderung der Einwohner Roms nach Veii und fordert die Bevölkerung auf, die Stadt binnen eines Jahres, egal in welchem Zustand, wieder aufzubauen. Livius schreibt über diese Begebenheit: (1) Camillus soll sowohl durch den übrigen Inhalt seiner Rede, als durch den Teil, der sich auf die Religion bezog, großen Eindruck gemacht haben. Aber noch war der Ausgang zweifelhaft, als eine zur gelegenen Zeit gemachte Äußerung entschied: Als bald hernach der Senat wegen dieser Angelegenheit in der hostilischen Curie versammelt war und die von ihren Posten zurückkehrenden Kohorten zufällig über den Markt zogen, rief ein Hauptmann auf dem Comitium aus: (2) "Fahnenträger, steck die Fahne ein, hier werden wir am besten bleiben!" Nachdem man diese Stimme gehört hatte, kam der Senat aus der Curie und schrie, er nehme die Vorbedeutung an, und das herumstehende Volk sprach seine Genehmigung aus. Das Gesetz wurde verworfen und man fing an, die Stadt zu bauen. (3) Die Ziegeln wurden vom Staat gegeben. Jedem wurde gestattet, Steine zu holen und Holz zu fällen, wo er wolle, wenn Bürgen gestellt würden, dass das Gebäude in diesem Jahr vollendet werde. (4) Aus Eile kümmerte man sich nicht darum, die Straßen gerade zu richten, während man, ohne den Unterschied des eigenen und fremden Grund und Bodens zu beachten, auf herrenlosem Boden baute. (5) Das ist der Grund dafür, dass die alten Abzugsgräben die ursprünglich durch Staatseigentum führten, jetzt hier und da unter den Häusern der Bürger hinlaufen, und dass das Stadtbild mehr dem einer in Besitz genommen als dem einer verteilten Stadt gleicht. (Üb. nach Gerlach) Erst bei dieser Gelegenheit dürfte die sogenannte "Servianische Mauer" (agger Servii) entstehen, mit der nach der Überlieferung König Servius Tullius die sieben Hügel (Capitol, Palatium, Aventin, Caelius, Esquilin, Viminal, Quirinal) einschließt. Auch die Verwendung des Forums als Marktplatz gehört hierher. Die Quellen heben hervor, dass sich das Volk durch die Baumaßnahmen erheblich verschulden muss.
	Römische Republik / Etruskisches Reich Tribun und Dictator Marcus Furius Camillus schlägt die Volsker und zwingt sie, außer Antium, sich zu unterwerfen.
	Römische Republik / Tyrannis Syrakusai / Etruskisches Reich Dionysios I: von Syrakus nimmt während drei Jahren Einfluss in Italien: Er besetzt mit seiner Flotte die Mündung des Po und legt an der Adriaküste weitere Stützpunkte an. In Etrurien plündert er den auf der Höhe von Caere liegenden Hafen Pyrgi.
388 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Es sind: Titus Quinctius Cincinnatus Capitolinus (erstmals im höchsten Staatsamt). Quintus Servilius Fidenas; er war bereits Militärtribun in den Jahren 402 BC, 398 BC, 395 BC und 390 BC. Lucius Iulius Iullus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Aquilius Corvus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Lucretius Flavius Tricipitinus; er war bereits Consul im Jahre 393 BC und im Jahre 391 BC Militärtribun. Servius Sulpicius Rufus (erstmals im höchsten Staatsamt).
388 BC	Römische Republik / Etruskisches Reich Nach den Überlieferungen des Livius sind angeblich alle sechs Militärtribune persönlich am Zug in das Gebiet der Aequer beteiligt, der allein mit der Absicht der völligen Zerschlagung und Plünderung verfolgt wird. Der Grund für den Feldzug sind laut Livius "der Hass und der Auslöschung des etruskischen Stammes, der ihnen keine Kräfte für Gedanken der Empörung mehr lassen" soll. Das Ziel der völligen Vernichtung der Aequer wird allerdings nicht erreicht.
387 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Es sind: Lucius Papirius Cursor (erstmals im höchsten Staatsamt). Gnaeus Sergius Fidenas Coxo (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Aemilius Mamercinus; er war bereits 391 BC und 389 BC Militärtribun. Licinius Menenius Lanatus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Valerius Poplicola; er war bereits 394 BC und 389 BC Militärtribun. Der sechste Militärtribun ist namentlich nicht mehr bekannt. Vier Männer werden diskutiert: Lucius Quinctius (?), Lucius Cornelius (?), Aulus Mallius (Manlius ?) (?) oder Fabius (?) Die bisherigen 21 Bezirke Roms ("Tribus") werden um 4 Tribus auf 25 vermehrt. Dazu kommt es, weil die Ortschaften, die zuvor von Veii, Capena und Falerii abhängig waren, jetzt das römische Bürgerrecht erhalten. Durch diese Maßnahme soll der durch den Galliersturm verursachte Bevölkerungsrückgang gemildert werden.
386 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Es sind: Marcus Furius Camillus; der sagenumwobene Held der römischen Republik besiegte bereits 431 BC angeblich am Algidus die Aequer und Volsker. Im Jahre 403 BC war er Censor, in den Jahren 401 BC, 398 BC und 394 BC Militärtribun und 396 BC, 390 BC und 389 BC Dictator. In diesem Jahr bekleidet er das Amt des Militärtribunen und des Dictators. Zusammen mit dem früheren Consul Titus Quinctius Capitolinus Barbatus und dem Militärtribun Quintus Servilius Fidenas belegt er aktuell den dritten Platz in der Tabelle der bisherigen Oberhäupter der Römischen Republik mit sechs Amtszeiten. Servius Cornelius Maluginensis (erstmals im höchsten Staatsamt). Quintus Servilius Fidenas; er war bereits in den Jahren 402 BC, 398 BC, 395 BC, 390 BC und 388 BC Militärtribun. Lucius Quinctius Cincinnatus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Horatius Pulvillus (erstmals im höchsten Staatsamt; Historizität fraglich). Publius Valerius Potitus Poplicola (erstmals im höchsten Staatsamt). Der Bau der Servianischen Mauer um Rom herum beginnt. Der Militärtribun und Dictator Marcus Furius Camillus erringt bei Satricum einen Sieg über die Volsker und bei Sutrium und Nepete über die Aequer.
	Römische Republik / Etruskisches Reich Militärtribun und Dictator Marcus Furius Camillus entreißt den Etruskern die wichtigen Städte Sutrium und Nepete. Livius schreibt darüber: Denn weil diese Plätze am Eingang Etruriens lagen, und gleichsam den Schlüssel und das Tor bildeten, waren sowohl jene bemüht, sie zu besetzen, wenn sie mit Empörung umgingen, als die Römer, sie wieder zu gewinnen und zu behaupten. (Übersetzung nach Gerlach)
385 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Die römischen Führer in diesem Jahr sind: Tribun Aulus Manlius Capitolinus; der Bruder des Marcus Manlius Capitolinus ist zum zweiten Mal seit 389 BC Militärtribun. Tribun Publius Cornelius (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun und Magister equitum Titus Quinctius Cincinnatus Capitolinus (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Lucius Quinctius Cincinnatus Capitolinus (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Lucius Papirius Cursor (erstmals im höchsten Staatsamt). Tribun Gnaeus Sergius Fidenas Coxo; er ist zum zweiten Mal seit 387 BC Militärtribun. Dictator Aulus Cornelius Cossus (erstmals im höchsten Staatsamt). Dictator Aulus Cornelius Cossus triumphiert über die Volsker. Der frühere Militärtribun Marcus Manlius Capitolinus unternimmt es jetzt, den Plebeiern die Schuldenlast zu erleichtern. Über 400 Schuldner kauft er angeblich aus der Schuldhaft frei und fordert eine Schuldentilgung durch Verkauf des ager publicus. Daraufhin veranlasst Dictator Aulus Cornelius Cossus, dass Marcus Manlius Capitolinus zunächst ins Gefängnis gebracht wird, woraufhin man ihn jedoch wieder freilässt. Die Militärtribunen versuchten in früheren Jahren vergeblich, den Plebejern durch Ackergesetze eine materiell tragfähige Existenz zu verschaffen. Die Not des Volkes und die Unerbittlichkeit der Patrizier wird von Livius eindringlich geschildert. Gellius stellt das Schuldrecht der 12 Tafeln dar: (45) Die Gesetzesworte lauten, glaub' ich, so: Hat einer die Schuld eingestanden und ist solche zu Recht gesprochen (,das heißt: hat die Verurteilung in Rechtsform stattgefunden), so soll er 30 gesetzmäßige Tage (Frist zur Abtragung der Schuld) haben. Nach Ablauf derselben soll Hand an ihn gelegt und er vor das Gericht gebracht werden; wenn er diesem Rechtserkenntnisse nicht Folge leistet, oder einer vor Gericht sich (nicht) für ihn verbürgt, soll er (vom Gläubiger) abgeführt werden können und dann gebunden werden, entweder mit einem Riemen oder mit 15 Pfund schweren Fußschellen, nicht darunter, aber so jener (Gläubiger) es will, auch mit schwereren. Will er (der Schuldner) es, kann er auf eigene Kosten leben; will er sich nicht selbst beköstigen, so soll ihm der, der ihn in Fesseln halten lässt, täglich ein Pfund Mehl reichen lassen müssen. Will er, so darf er ihm auch mehr verabreichen lassen." (46) Indessen stand aber dem Schuldner das Recht zu, sich mit dem Gläubiger zu setzen (zu vergleichen), und kam kein Vergleich zu Stande, so dauerte die Gefangenschaft 60 Tage fort. (47) Innerhalb dieser 60 Tage wurde er (der Schuldner) an drei unmittelbar hintereinander folgenden Markttagen vor dem Praetor (= Konsul) an Gerichtsstelle geführt und es wurde öffentlich bekannt gemacht, einer wie großen Schuld er war verurteilt worden. Allein am dritten Markttag verurteilte man ihn zum Tod, oder er konnte (von dem Gläubiger) jenseits des Tiber über Land (außerhalb der Stadt) als Sklave verkauft werden. (Übersetzung nach F.Weiss) Die latinischen Kolonien Circeii und Velitrae fallen von Rom ab.
384 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Die römischen Führer in diesem Jahr sind: Servius Cornelius Maluginensis; er war bereits im Jahre 386 BC Militärtribun. Publius Valerius Potitus Poplicola; er ist bereits zum zweiten Mal Militärtribun seit 386 BC. Marcus Furius Camillus; der sagenumwobene Held der römischen Republik besiegte bereits 431 BC angeblich am Algidus die Aequer und Volsker. Im Jahre 403 BC war er Censor, in den Jahren 401 BC, 398 BC und 394 BC Militärtribun und 396 BC, 390 BC, 389 BC und 385 BC Dictator. In diesem Jahr bekleidet er lediglich das Amt des Militärtribunen. Zusammen mit dem früheren Censoren Lucius Furius Medullinus (Amtszeiten zwischen 413 und 391 BC) belegt er aktuell den Spitzenplatz in der Tabelle der bisherigen Oberhäupter der Römischen Republik mit acht Amtszeiten. Servius Sulpicius Rufus, er war bereits im Jahre 388 BC Militärtribun. Gaius Papirius Crassus (erstmals im höchsten Staatsamt). Titus Quinctius Cincinnatus Capitolinus; er war bereits 388 BC und 385 BC Militärtribun. Marcus Manlius Capitolinus, zweimal Militärtribun Roms, wird von dem Rekord-Tribun Marcus Furius Camillus, dem "Held von Rom", endgültig gestürzt. Marcus Manlius Capitolinus hat sein cognomen von seinem Privathaus auf dem Capitol. Er macht sich zum Anwalt verschuldeter Plebeier, wird aber von den Patriziern beschuldigt, nach der Königsmacht zu streben. Er wird wegen Hochverrat zum Tode verurteilt und den Tarpeischen Felsen hinabgestürzt; sein Haus wird geschleift. Für die Zukunft ist es verboten, auf dem Capitol ein Privathaus zu bauen. Nicht zuletzt aufgrund dieses Vorkommnisses verschlechtert sich der Zustand des Volkes von jetzt an zunehmend.
383 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Die römischen Führer in diesem Jahr sind: Lucius Valerius Poplicola; er war bereits 394 BC, 389 BC und 387 BC Militärtribun. Aulus Manlius Capitolinus; er war bereits 389 BC und 385 BC Militärtribun. Servius Sulpicius Rufus; er war bereits 388 BC und im Vorjahr Militärtribun. Lucius Lucretius Flavus Tricipitinus; er war bereits 393 Consul und siegte über die Aequer; anschließend war er 391 BC und 388 BC Militärtribun. Lucius Aemilius Mamercinus; er war bereits 391 BC, 389 BC und 387 BC Militärtribun. Der sechste Militärtribun ist namentlich nicht mehr bekannt. Zwei Männer werden diskutiert: Marcus Trebonius und Fabius (?) Das ehemalige etruskische Sutrium wird als römische Colonie eingerichtet. Außerdem siegen römische Streitkräfte über Lanuvium.
382 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Die römischen Führer in diesem Jahr sind: Spurius Papirius Crassus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Papirius Mugillanus (erstmals im höchsten Staatsamt). Servius Cornelius Maluginensis; er war bereits Militärtribun in den Jahren 386 BC und 384 BC Quintus Servilius Fidenas (erstmals im höchsten Staatsamt). Gaius Sulpicius Camerinus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Aemilius Mamercinus; er war bereits Militärtribun in den Jahren 391 BC, 389 BC und 387 BC. Römische Streitkräfte und Siedler legen die Kolonie Setia im Gebiet der Volsker an. Praeneste und acht andere latinische Städte liegen gegen die Römer im Krieg. Praeneste tritt dabei als eigenständige Macht auf. Anlass ist eine Kolonie, die die Römer nach Satricum (nordöstlich von Antium) legten, wodurch sich Praeneste direkt bedroht fühlte. Gegen Satricum richtete sich auch die erste Aktion von Praeneste.
381 BC	Römische Republik Der römische Senat wählt für dieses Jahr sechs Militärtribune als höchste Autoritäten des Landes, die mit konsularischer Gewalt ausgestattet werden. Die römischen Führer in diesem Jahr sind: Marcus Furius Camillus; der sagenumwobene Held der römischen Republik besiegte bereits 431 BC angeblich am Algidus die Aequer und Volsker. Im Jahre 403 BC war er Censor, in den Jahren 401 BC, 398 BC, 394 BC, 386 BC und 384 BC Militärtribun und 396 BC, 390 BC, 389 BC und 385 BC Dictator. Er belegt nun aktuell den Spitzenplatz in der Tabelle der bisherigen Oberhäupter der Römischen Republik mit neun Amtszeiten. Aulus Postumius Albinus Regillensis (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Postumius Albinus Regillensis (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Furius Medullinus (erstmals im höchsten Staatsamt). Lucius Lucretius Tricipitinus Flavus; er war bereits in den Jahren 391 BC, 388 BC und 383 BC Militärtribun. Marcus Fabius Ambustus (erstmals im höchsten Staatsamt). Die latinische Stadt Tusculum hatte zwar die Feinde Roms unterstützt, unterwirft sich aber wieder unverzüglich und bittet Rom um Verzeihung. Es bekommt als erste Stadt überhaupt den rechtlichen Status eines römisches Municipium (civitas sine suffragio). So werden "veteres socii" zu "novi cives". Die bisherigen Consuln Roms mit den häufigsten Amtszeiten Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Anzahl Amtsperioden Militärtribun 401, 398, 394, 386, 384, 381 BC Dictator 396, 390, 389, 386 BC Marcus Furius Camillus 9 Amtszeiten Consul 413, 409 BC Militärtribun 407, 405, 398, 397, 395, 394, 391 BC Lucius Furius Medullinus 8 Amtszeiten Militärtribun 414, 406, 403, 401, 398 BC Consul 393, 392 BC Lucius Valerius Potitus 7 Amtszeiten
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