Deutscher Bund 1815.09

DEUTSCHER BUND

Chronik des September 1815

Hauptstadt: Frankfurt (Main)

Österreich, Russland und Preußen begründen die "Heilige Allianz"

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Fortlaufende Ereignisse	* (seit ...)
26.09.1815	Deutscher Bund Der russische Zar Alexander I., der österreichische Kaiser Franz I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. bilden die "Heilige Allianz", ein gegen liberale Strömungen gerichtetes konservativ-christliches Bündnis, welches die bestehende Ordnung in Europa sichern soll. Bereits im Jahre 1814 bat der britische Staatssekretär für Äußeres (Außenminister) Robert Stewart, der zukünftige 2. Marquess of Londonderry, um regelmäßige Treffen der Pentarchiemächte, was jetzt zusammen mit der Anregung des Zaren Alexanders I., der bereits 1804 erste Vorstöße in London unternommen hatte, zur Gründung der Heiligen Allianz führte. Alexander I. war es auch, der den Vertrag entwarf, der dann von Ioannis Kapodistrias und Alexandru Sturdza herausgegeben wurde. Das Bündnis kommt zustande, obwohl alle drei Monarchen unterschiedlichen christlichen Konfessionen angehören: Der russische Zar ist orthodox, Kaiser Franz I. von Österreich römisch-katholisch und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen evangelisch. In der Gründungserklärung der Heiligen Allianz heißt es: Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit! Ihre Majestäten, der Kaiser von Österreich, der König von Preußen und der Zar von Russland haben infolge der großen Ereignisse, die Europa in den letzten drei Jahren erfüllt haben, und besonders der Wohltaten, die die göttliche Vorsehung über die Staaten ausgegossen hat, deren Regierungen ihr Vertrauen und ihre Hoffnungen auf sie allein gesetzt haben, die innere Überzeugung gewonnen, dass es notwendig ist, ihre gegenseitigen Beziehungen auf die erhabenen Wahrheiten zu begründen, die die unvergängliche Religion des göttlichen Erlösers lehrt. Sie erklären daher feierlich, dass die gegenwärtige Vereinbarung lediglich den Zweck hat, vor aller Welt ihren unerschütterlichen Entschluss zu bekunden, als die Richtschnur ihres Verhaltens in der inneren Verwaltung ihrer Staaten sowohl als durch in den politischen Beziehungen zu jeder anderen Regierung alleine die Gebote der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens, die, weit entfernt, nur auf das Privatleben anwendbar zu sein, erst recht die Entschließung der Fürsten direkt beeinflussen und alle ihre Schritte lenken sollen, damit sie so den menschlichen Einrichtungen Dauer verleihen und ihren Unvollkommenheiten abhelfen. Kerngedanke der Heiligen Allianz ist die Sicherung eines „Ewigen Friedens“ durch konsequente Selbstverpflichtung aller europäischen Monarchen auf die Grundsätze der christlichen Nächstenliebe. Die Fürsten denken an einen großen Fürstenbund, in dem die Grundsätze des Christentums als höchstes Gesetz des Völkerlebens gelten sollen. Sowohl in der Regierung ihrer Staaten als auch in ihrer Innen- und Außenpolitik erklären sich die drei Monarchen bereit, sich an christliche Prinzipien zu halten. Am Ende der Urkunde, die von allen Monarchen unterzeichnet wurde, findet man zudem eine Bitte an alle christlichen Fürsten Europas, dass sie der Heiligen Allianz beitreten sollen. In der Praxis wird der österreichische Staatskanzler und Außenminister Fürst Klemens von Metternich die "Heilige Allianz" zu einer Bastion gegen Demokratie, Revolution und Säkularismus gebrauchen. Sie ermöglicht auch die Koordinierung der Unterdrückung der polnischen Bemühungen um die Wiederherstellung eines unabhängigen Staates durch Österreich im Königreich Galizien und Lodkmeria, durch Russland in seinem Kongresspolen und durch Preußen im Großfürstentum Posen und in Westpreußen. Die Monarchen in der Allianz werden diese nutzen, um den revolutionären Einfluss (insbesondere der Französischen Revolution) daran zu hindern, in ihre eigenen Nationen einzudringen.
29.09.1815	Deutscher Bund ...
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