Deutscher Bund 1816.06: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Oesterreichische Nationalbank wird als Aktiengesellschaft gegründet. Die Nationalbank besitzt von nun an das Monopol für die Emission von Banknoten, was nach dem Staatsbankrott von 1811 zu einer Beruhigung im österreichischen Geldwesen und zu einem Anstieg des Papiergeldwertes führen soll. Die Wirtschaft hat nun wieder eine solide Geldquelle, die unabhängig von den Ausgabeplänen des Staates den Geldwert konstant hält. Am Ende der napoleonischen Kriege stand der Vielvölkerstaat der Habsburger vor einer neuen Herausforderung: der Wiederherstellung einer europäischen Balance. Kirche, Adel, die Armee und das Beamtentum als Elemente im Ancien Régime reichten nicht aus, diese Aufgabe zu lösen, eine gut fundierte Wirtschaftslage war vonnöten. Außerdem konnte man die Gesetze von Angebot und Nachfrage nicht ohne weiteres vernachlässigen. In Hinblick darauf werden heute von Kaiser Franz I. zwei Patente erlassen (später zur Unterscheidung als „Hauptpatent“ bzw. „Bankpatent“ bezeichnet); die „privilegirte Oesterreichische National-Bank“, als Aktiengesellschaft konzipiert, hatte sich ehestens zu konstituieren, dem Kaiser drei ihrer Direktoren zur Auswahl des Gouverneurs vorzuschlagen und ihre Tätigkeit provisorisch bereits am 1. Juli 1816 aufzunehmen. Die Nationalbank besitzt von nun an das Monopol für die Emission von Banknoten, was zu einer Beruhigung im österreichischen Geldwesen und zu einem Anstieg des Papiergeldwertes führen wird. Die Wirtschaft hat nun wieder eine solide Geldquelle, die unabhängig von den Ausgabeplänen des Staates den Geldwert konstant hält. Das Eigenkapital der Bank begründet diese durch Aktienemissionen. Zunächst umfasst die Tätigkeiten der Bank – unter provisorischer Leitung – die Einlösung von Papiergeld und die Ausstellung von Aktien. Die volle Wirksamkeit erlangt die Nationalbank erst nach der Ausgabe von 1.000 Aktien und der damit verbundenen Möglichkeit der Aktionäre, die Leitung selbst festzusetzen. <br> | ||
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+ | [[Datei:THE DEFIANCE 1812.jpg|thumb|150px|left|''THE DEFIANCE'']] In der deutschen Geschichte der Binnenschifffahrt befährt das erste Dampfschiff den Rhein. Von London kommend fährt der britische Schaufelraddampfer THE DEFIANCE flussaufwärts bis Köln. <br> | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1816.06|15.06.1816]]''' <br> [[Datei:Wappen Frankfurt.png|70px]] [[Datei:Hamburg 1751-1835.png|70px]]<br><br>[[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Preußen 1803-1892.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |'''[[Deutscher Bund 1815.06|Deutscher Bund]] / [[Freie Stadt Hamburg 1815|Freie Stadt Hamburg]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1816|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | ||
+ | Zum ersten Mal legt ein Dampfschiff in einem deutschen Hafen, Cuxhaven, an. Es handelt sich um die LADY OF THE LAKE des Glasgower Unternehmers Peter Kincaid. Das Dampfschiff soll noch in diesem Monat als Linienschiff zwischen Hamburg und Cuxhaven eingesetzt werden. <br> | ||
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+ | Der britische Raddampfer "The Lady of the Lake" läuft als erstes Dampfschiff im Hamburger Hafen ein. Der Raddampfer, des Glasgower Eigners und Unternehmers Peter Kincaid lief vor zwei Jahren bei John Gray in Kincardina vom Stapel und hat einen hölzernen Rumpf. Er ist mit einer 24 PS starken Niederdruck-Dampfmaschine der Firma James Cook ausgestattet, die zwei Schaufelräder antreibt. Das Schiff ist 19,80 Meter lang und hat eine Breite von 4,97 Meter. Die Verdrängung beträgt 76 Tonnen. Peter Kincaid erhielt am 6. März vom Hamburger Senat das Privileg, vier Jahre lang auf der Elbe eine Dampfschifflinie zu betreiben. Um dieses Privileg zu erhalten, musste er Hamburger Bürger werden. Captain John Watson Cook, der Bruder des Maschinenbauers und Mitinhabers James Cook, überführte das Schiff nach Hamburg. <br> | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1816.06|29.06.1816]]''' <br> [[Datei:Wappen Frankfurt.png|70px]] [[Datei:Hamburg 1751-1835.png|70px]]<br><br>[[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Preußen 1803-1892.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |'''[[Deutscher Bund 1815.06|Deutscher Bund]] / [[Freie Stadt Hamburg 1815|Freie Stadt Hamburg]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1816|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | ||
+ | Die LADY OF THE LAKE, das erste Dampfschiff in Deutschland, beginnt ihren Linienverkehr zwischen Hamburg und Cuxhaven. Flussabwärts braucht sie etwa sieben und zurück etwa neun Stunden. Der Passagierdampfer startet an drei Tagen in der Woche in Hamburg, und zwar am Samstag, Montag und Mittwoch, und macht sich am folgenden Tag auf den Rückweg. Der Raddampfer erregt viel Aufsehen in Hamburg. Viele Menschen sind auch skeptisch; die Fischer fürchten, dass durch den Lärm der Maschine die Fische vertrieben werden. <br> | ||
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Aktuelle Version vom 20. September 2023, 13:48 Uhr
DEUTSCHER BUND
Chronik des Juni 1816
Die Österreichische Nationalbank wird gegründet
Das erste Dampfschiff befährt den Rhein
Raddampfer-Linienverkehr zwischen Hamburg und Cuxhaven
Fortlaufende Ereignisse | * (seit ...) |
Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Die Oesterreichische Nationalbank wird als Aktiengesellschaft gegründet. Die Nationalbank besitzt von nun an das Monopol für die Emission von Banknoten, was nach dem Staatsbankrott von 1811 zu einer Beruhigung im österreichischen Geldwesen und zu einem Anstieg des Papiergeldwertes führen soll. Die Wirtschaft hat nun wieder eine solide Geldquelle, die unabhängig von den Ausgabeplänen des Staates den Geldwert konstant hält. Am Ende der napoleonischen Kriege stand der Vielvölkerstaat der Habsburger vor einer neuen Herausforderung: der Wiederherstellung einer europäischen Balance. Kirche, Adel, die Armee und das Beamtentum als Elemente im Ancien Régime reichten nicht aus, diese Aufgabe zu lösen, eine gut fundierte Wirtschaftslage war vonnöten. Außerdem konnte man die Gesetze von Angebot und Nachfrage nicht ohne weiteres vernachlässigen. In Hinblick darauf werden heute von Kaiser Franz I. zwei Patente erlassen (später zur Unterscheidung als „Hauptpatent“ bzw. „Bankpatent“ bezeichnet); die „privilegirte Oesterreichische National-Bank“, als Aktiengesellschaft konzipiert, hatte sich ehestens zu konstituieren, dem Kaiser drei ihrer Direktoren zur Auswahl des Gouverneurs vorzuschlagen und ihre Tätigkeit provisorisch bereits am 1. Juli 1816 aufzunehmen. Die Nationalbank besitzt von nun an das Monopol für die Emission von Banknoten, was zu einer Beruhigung im österreichischen Geldwesen und zu einem Anstieg des Papiergeldwertes führen wird. Die Wirtschaft hat nun wieder eine solide Geldquelle, die unabhängig von den Ausgabeplänen des Staates den Geldwert konstant hält. Das Eigenkapital der Bank begründet diese durch Aktienemissionen. Zunächst umfasst die Tätigkeiten der Bank – unter provisorischer Leitung – die Einlösung von Papiergeld und die Ausstellung von Aktien. Die volle Wirksamkeit erlangt die Nationalbank erst nach der Ausgabe von 1.000 Aktien und der damit verbundenen Möglichkeit der Aktionäre, die Leitung selbst festzusetzen. | |
Deutscher Bund / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Königreich der Vereinigten Niederlande / Königreich Preußen In der deutschen Geschichte der Binnenschifffahrt befährt das erste Dampfschiff den Rhein. Von London kommend fährt der britische Schaufelraddampfer THE DEFIANCE flussaufwärts bis Köln. | |
Deutscher Bund / Freie Stadt Hamburg / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Zum ersten Mal legt ein Dampfschiff in einem deutschen Hafen, Cuxhaven, an. Es handelt sich um die LADY OF THE LAKE des Glasgower Unternehmers Peter Kincaid. Das Dampfschiff soll noch in diesem Monat als Linienschiff zwischen Hamburg und Cuxhaven eingesetzt werden. | |
Deutscher Bund / Freie Stadt Hamburg / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Der britische Raddampfer "The Lady of the Lake" läuft als erstes Dampfschiff im Hamburger Hafen ein. Der Raddampfer, des Glasgower Eigners und Unternehmers Peter Kincaid lief vor zwei Jahren bei John Gray in Kincardina vom Stapel und hat einen hölzernen Rumpf. Er ist mit einer 24 PS starken Niederdruck-Dampfmaschine der Firma James Cook ausgestattet, die zwei Schaufelräder antreibt. Das Schiff ist 19,80 Meter lang und hat eine Breite von 4,97 Meter. Die Verdrängung beträgt 76 Tonnen. Peter Kincaid erhielt am 6. März vom Hamburger Senat das Privileg, vier Jahre lang auf der Elbe eine Dampfschifflinie zu betreiben. Um dieses Privileg zu erhalten, musste er Hamburger Bürger werden. Captain John Watson Cook, der Bruder des Maschinenbauers und Mitinhabers James Cook, überführte das Schiff nach Hamburg. | |
Deutscher Bund / Freie Stadt Hamburg / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die LADY OF THE LAKE, das erste Dampfschiff in Deutschland, beginnt ihren Linienverkehr zwischen Hamburg und Cuxhaven. Flussabwärts braucht sie etwa sieben und zurück etwa neun Stunden. Der Passagierdampfer startet an drei Tagen in der Woche in Hamburg, und zwar am Samstag, Montag und Mittwoch, und macht sich am folgenden Tag auf den Rückweg. Der Raddampfer erregt viel Aufsehen in Hamburg. Viele Menschen sind auch skeptisch; die Fischer fürchten, dass durch den Lärm der Maschine die Fische vertrieben werden. ... | |
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