Römische Republik 460 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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− | In Rom schreibt man das Jahr 294 (ab urbe condita = seit Gründung der Stadt | + | In Rom schreibt man das Jahr 294 (CCXCIV ab urbe condita = seit Gründung der Stadt). Neue Consuln werden Publius Valerius Poplicola und Gaius Claudius Inregillensis Sabinus. Publius Valerius Poplicola bekleidet dieses Amt zum zweiten Mal seit 475. Die Sabiner nehmen für kurze Zeit unter Führung des Appius Herdonius das Capitol ein. Die Plebejer weigern sich zunächst, das Capitol zu verteidigen. Doch kann sie der Consul Publius Valerius mit dem Versprechen gewinnen, nach der Rückeroberung des Kapitols ihren Wünschen nachzugeben. Publius Valerius selbst fällt im Kampf; seine Aufgaben übernimmt der Consul suffectus Lucius Quinctius Cincinnatus, der bis dahin als Bauer sein Feld bestellt hat. Publius Volumnius Amintinus Gallus, der Vorgänger Publius' Valerius' im Consulat, übernimmt sein Heer und führt den Kampf weiter. Der römische Geschichtsschreiber Livius schreibt über diese Zeit: "Während der Staat sich in diesen Wirren befand, unternahm es ein Mann aus dem sabinischen Stamm, der von angesehenen Voreltern abstammte und an Vermögen mächtig war, Appius Herdonius mit Namen, die römische Vormacht zu stürzen, sei es, um für sich die Alleinherrschaft zu erringen oder dem Sabinervolk Herrschaft und Macht zu erwerben, oder in der Absicht, sich einen großen Namen zu verdienen. Er teilte vielen seiner Freunde seine Absicht mit und erklärte ihnen die Art der Ausführung. Da auch diese sie billigten, versammelte er seine Hörigen und die herzhaftesten von seinen eigenen Sklaven. Nachdem er in kurzer Zeit eine Streitmacht von ungefähr viertausend Mann zusammengebracht und Waffen Lebensmittel und alles, was man sonst für den Krieg braucht, herbeigeschafft hatte, schiffte er sie auf Flusskähnen ein. (2) Er fuhr auf dem Tiberfluss hin und landete in der Gegend von Rom, wo das Capitol ist, nicht einmal ein Stadion vom Fluss entfernt. Es war gerade Mitternacht und in der ganzen Stadt herrschte vollkommene Ruhe. Mit deren Hilfe schiffte er seine Leute in Eile aus, führte seine Schar durch das nicht geschlossene Tor (es steht nämlich auf dem Capitol ein heiliges Tor entsprechend einem Götterspruch offen, man nennt es das Carmentinische) hinauf und war so im Besitz dieses festen Platzes. Von da drang er auf die Burg, die mit dem Kapitol zusammenhängt, und bekam auch diese in seine Gewalt. (3) Sein Plan war, nach der Besetzung der wichtigsten Punkte die Verbannten an sich zu ziehen, die Sklaven zur Freiheit zu rufen, den Armen Schuldenerlass zu versprechen und die übrigen Bürger, die in schlechten Verhältnissen lebten und daher die Vornehmen beneideten und hassten und gern in einen Umsturz eingewilligt hätten, an der Beute teilnehmen zu lassen. Die Hoffnung, die ihn zu mutigem Vertrauen und zu dem Irrtum verleitete, als werde ihm keine seiner Erwartungen fehlschlagen, war die Parteiung unter den Bürgern, deretwegen nach seiner Meinung weder Freundschaft noch Gemeinschaft zwischen dem Volk und Patriziern mehr zustande kommen werde. (4) Wenn ihm aber nichts davon nach seinem Sinn ginge, so hatte er beschlossen, die Sabiner mit ihrer ganzen Heeresmacht aufzurufen, und die Volsker und alle benachbarten Völker, denen die Befreiung von der verhassten Römerherrschaft erwünscht wäre." (Übersetzung nach Christian). <br> |
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− | + | Quintus Fabius Vibulanus wird zum dritten Mal nach 467 und 465 römischer Konsul. Vibulanus gehört der Patrizierfamilie der Fabier an und ist der Sohn des Marcus Fabius Vibulanus (Konsul 483 und 481). Als einziger des Geschlechts soll er die Schlacht an der Cremera im Jahr 477 überlebt haben und somit zum Stammvater aller späteren Fabier geworden sein. Lucius Cornelius Maluginensis Uritinus, ein Vertreter des Zweiges der Maluginensier der Familie der Cornelier, wird gemeinsam mit Quintus Fabius Vibulanus zum römischen Konsul gewählt. In dieser Funktion kämpft er erfolgreich gegen die Volsker und die Aequer und wird dafür mit einem Triumph geehrt. Gegen die Volsker geht es besonders um Antium, das früher im Besitz der Volsker war. Andererseits war Antium auch von den Römern abgefallen. Mit den Aequern schließen die Römer zwar Frieden, doch hält er nur bis zum nächsten Jahr.<br> | |
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− | + | Lucius Quinctius Cincinnatus, der Suffektkonsul von 460, wird Dictator von Rom. Seine Amtszeit als Dictator tritt er an, als Rom durch die Stämme der Aequer, Sabiner und Volsker in seiner Existenz bedroht wird. Der Senat selbst ist es, der ihn bittet, die Rolle des Alleinherrschers zu übernehmen, um die Stadt zu retten. Gaius Nautius Rutilus, ein erklärter Gegner der "Lex Terentilia", wird zum zweiten Mal zum Consuln gewählt. Lucius Minucius Esquilinus Augurinus ebenfalls Consul. Er gehört zur Familie Minucia, einem alten römischen Patriziergeschlecht. Sein Vater ist Publius Minucius Augurinus, der Konsul des Jahres 492, und somit ist er der Bruder von Quintus Minucius Esquilinus. Während seiner Amtszeit zieht Lucius Minucius gegen die Aequer in den Kampf und wird am Fluss Algidus mit seinem Heer eingeschlossen, jedoch vom Dictator Lucius Quinctius Cincinnatus befreit. Anschließend dankt er als Consul ab. Der römische Diktator Cincinnatus belagert die Stadt Alba Fucens der Aequer, die an der Grenze zum Territorium der Marser in einer wichtigen strategischen Position liegt, kann diese allerdings nicht einnehmen. <br> | |
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Version vom 8. März 2017, 00:12 Uhr
RÖMISCHE REPUBLIK
Dekade 460-451 BC
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Römische Republik In Rom schreibt man das Jahr 294 (CCXCIV ab urbe condita = seit Gründung der Stadt). Neue Consuln werden Publius Valerius Poplicola und Gaius Claudius Inregillensis Sabinus. Publius Valerius Poplicola bekleidet dieses Amt zum zweiten Mal seit 475. Die Sabiner nehmen für kurze Zeit unter Führung des Appius Herdonius das Capitol ein. Die Plebejer weigern sich zunächst, das Capitol zu verteidigen. Doch kann sie der Consul Publius Valerius mit dem Versprechen gewinnen, nach der Rückeroberung des Kapitols ihren Wünschen nachzugeben. Publius Valerius selbst fällt im Kampf; seine Aufgaben übernimmt der Consul suffectus Lucius Quinctius Cincinnatus, der bis dahin als Bauer sein Feld bestellt hat. Publius Volumnius Amintinus Gallus, der Vorgänger Publius' Valerius' im Consulat, übernimmt sein Heer und führt den Kampf weiter. Der römische Geschichtsschreiber Livius schreibt über diese Zeit: "Während der Staat sich in diesen Wirren befand, unternahm es ein Mann aus dem sabinischen Stamm, der von angesehenen Voreltern abstammte und an Vermögen mächtig war, Appius Herdonius mit Namen, die römische Vormacht zu stürzen, sei es, um für sich die Alleinherrschaft zu erringen oder dem Sabinervolk Herrschaft und Macht zu erwerben, oder in der Absicht, sich einen großen Namen zu verdienen. Er teilte vielen seiner Freunde seine Absicht mit und erklärte ihnen die Art der Ausführung. Da auch diese sie billigten, versammelte er seine Hörigen und die herzhaftesten von seinen eigenen Sklaven. Nachdem er in kurzer Zeit eine Streitmacht von ungefähr viertausend Mann zusammengebracht und Waffen Lebensmittel und alles, was man sonst für den Krieg braucht, herbeigeschafft hatte, schiffte er sie auf Flusskähnen ein. (2) Er fuhr auf dem Tiberfluss hin und landete in der Gegend von Rom, wo das Capitol ist, nicht einmal ein Stadion vom Fluss entfernt. Es war gerade Mitternacht und in der ganzen Stadt herrschte vollkommene Ruhe. Mit deren Hilfe schiffte er seine Leute in Eile aus, führte seine Schar durch das nicht geschlossene Tor (es steht nämlich auf dem Capitol ein heiliges Tor entsprechend einem Götterspruch offen, man nennt es das Carmentinische) hinauf und war so im Besitz dieses festen Platzes. Von da drang er auf die Burg, die mit dem Kapitol zusammenhängt, und bekam auch diese in seine Gewalt. (3) Sein Plan war, nach der Besetzung der wichtigsten Punkte die Verbannten an sich zu ziehen, die Sklaven zur Freiheit zu rufen, den Armen Schuldenerlass zu versprechen und die übrigen Bürger, die in schlechten Verhältnissen lebten und daher die Vornehmen beneideten und hassten und gern in einen Umsturz eingewilligt hätten, an der Beute teilnehmen zu lassen. Die Hoffnung, die ihn zu mutigem Vertrauen und zu dem Irrtum verleitete, als werde ihm keine seiner Erwartungen fehlschlagen, war die Parteiung unter den Bürgern, deretwegen nach seiner Meinung weder Freundschaft noch Gemeinschaft zwischen dem Volk und Patriziern mehr zustande kommen werde. (4) Wenn ihm aber nichts davon nach seinem Sinn ginge, so hatte er beschlossen, die Sabiner mit ihrer ganzen Heeresmacht aufzurufen, und die Volsker und alle benachbarten Völker, denen die Befreiung von der verhassten Römerherrschaft erwünscht wäre." (Übersetzung nach Christian). | ||||
Römische Republik Quintus Fabius Vibulanus wird zum dritten Mal nach 467 und 465 römischer Konsul. Vibulanus gehört der Patrizierfamilie der Fabier an und ist der Sohn des Marcus Fabius Vibulanus (Konsul 483 und 481). Als einziger des Geschlechts soll er die Schlacht an der Cremera im Jahr 477 überlebt haben und somit zum Stammvater aller späteren Fabier geworden sein. Lucius Cornelius Maluginensis Uritinus, ein Vertreter des Zweiges der Maluginensier der Familie der Cornelier, wird gemeinsam mit Quintus Fabius Vibulanus zum römischen Konsul gewählt. In dieser Funktion kämpft er erfolgreich gegen die Volsker und die Aequer und wird dafür mit einem Triumph geehrt. Gegen die Volsker geht es besonders um Antium, das früher im Besitz der Volsker war. Andererseits war Antium auch von den Römern abgefallen. Mit den Aequern schließen die Römer zwar Frieden, doch hält er nur bis zum nächsten Jahr. | ||||
Römische Republik Lucius Quinctius Cincinnatus, der Suffektkonsul von 460, wird Dictator von Rom. Seine Amtszeit als Dictator tritt er an, als Rom durch die Stämme der Aequer, Sabiner und Volsker in seiner Existenz bedroht wird. Der Senat selbst ist es, der ihn bittet, die Rolle des Alleinherrschers zu übernehmen, um die Stadt zu retten. Gaius Nautius Rutilus, ein erklärter Gegner der "Lex Terentilia", wird zum zweiten Mal zum Consuln gewählt. Lucius Minucius Esquilinus Augurinus ebenfalls Consul. Er gehört zur Familie Minucia, einem alten römischen Patriziergeschlecht. Sein Vater ist Publius Minucius Augurinus, der Konsul des Jahres 492, und somit ist er der Bruder von Quintus Minucius Esquilinus. Während seiner Amtszeit zieht Lucius Minucius gegen die Aequer in den Kampf und wird am Fluss Algidus mit seinem Heer eingeschlossen, jedoch vom Dictator Lucius Quinctius Cincinnatus befreit. Anschließend dankt er als Consul ab. Der römische Diktator Cincinnatus belagert die Stadt Alba Fucens der Aequer, die an der Grenze zum Territorium der Marser in einer wichtigen strategischen Position liegt, kann diese allerdings nicht einnehmen. | ||||
Römische Republik Neue römische Consuln werden Gaius Horatius Pulvillus (2. Amtszeit) und Quintus Minucius Esquilinus Augurinus. Für Gaius Horatius Pulvillus ist es nach 477 die zweite Amtszeit. | ||||
Römische Republik Neue römische Consuln werden Marcus Valerius Maximus Lactuca und Spurius Verginius Tricostus Caeliomontanus. Für Beide ist es die erste Amtszeit. | ||||
Römische Republik Neue römische Consuln werden Titus Romilius Rocus Vaticanus und Gaius Veturius Cicurinus. Für Beide ist es die erste Amtszeit. | ||||
Römische Republik Neue römische Consuln werden Spurius Tarpeius Montanus Capitolinus und Aulus Aternius Varus Fontinalis. Für Beide ist es die erste Amtszeit. | ||||
Römische Republik Neue römische Consuln werden Sextus Quinctilius und Publius Curiatius Fistus Trigeminus. Für Beide ist es die erste Amtszeit. Für Quinctillius wird Spurius Furius Medullinus zum Suffektkonsul gewählt, der bereits 464 Consul war. | ||||
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