Deutsches Reich 1919-III: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Gothaer Arbeiter- und Soldatenrat unterbreitet dem Landtag erneut einen Verfassungsentwurf, der die Bildung eines Arbeiter- und Bauernrates und einer Landesversammlung vorsieht und eindeutig Reichsrecht verletzt. <br>
 
Der Gothaer Arbeiter- und Soldatenrat unterbreitet dem Landtag erneut einen Verfassungsentwurf, der die Bildung eines Arbeiter- und Bauernrates und einer Landesversammlung vorsieht und eindeutig Reichsrecht verletzt. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|01.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Hamburg.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Freie und Hansestadt Hamburg]]''' <br>
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Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter General Paul von Lettow-Vorbeck mit rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge wird eine antirepublikanische Neuorganisation der Polizei vorgenommen. <br>
 
Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter General Paul von Lettow-Vorbeck mit rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge wird eine antirepublikanische Neuorganisation der Polizei vorgenommen. <br>
 
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| colspan="9" align="center" | <center>'''Die Regierung des Deutschen Reiches zu Beginn des Quartals''' </center>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|03.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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[[Datei:Deutschland.gif|thumb|150px]] Seit dem Vortag wird in der Weimarer Nationalversammlung über die endgültige Beschlussfassung des Flaggenartikels der Verfassung beraten. Es wird schließlich ein vom Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Max Quarck und vom Zentrumsabgeordneten Adolf Gröber zu Beginn der Beratungen eingebrachter Vermittlungsantrag mit 213 gegen 90 Stimmen angenommen. Danach lautet Art. 3 der Reichsverfassung: „Die Reichsfarben sind schwarz-rot-gold. Die Handelsflagge ist schwarz-weiß-rot mit den Reichsfarben in der oberen Ecke.“ In der vorangegangenen hitzigen Debatte hatte der Vorsitzende des Rechtsauschusses und Abgeordnete der Deutschen Volks-Partei (DVP) Wilhelm Kahl alle wesentlichen Bedenken zusammengefasst und ausgeführt, dass er „nicht in erster Linie gegen Schwarzrotgold, sondern gegen den Farbenwechsel als solchen“ sei. Dieser sei unzweckmäßig, weil er die deutschen Handelsinteressen verletze, denn das Ausland habe sich schon auf Schwarz-Weiß-Rot eingestellt. Auch sei unter diesen Farben und nicht unter Schwarz-Rot-Gold die nationale Einheit verwirklicht worden. Des Weiteren erfordere die Achtung vor den Opfern des Weltkrieges, dass die Flagge, unter der „unsere Helden“ gefallen seien, nicht gewechselt werde: „Vor allem aber fordert es die Selbstachtung vor uns als Deutsche. In den Augen unserer Feinde würde der Wechsel eine Selbstentwertung sein, die uns geradezu verächtlich macht.“ Zuvor führte der Reichsminister des Inneren, Eduard David (SPD), in einer begeisternden Rede im Namen der Reichsregierung dem später dann auch angenommenen parteiübergreifenden Kompromissvorschlag zustimmt und unter anderem aus: „Wir müssen nach einem Symbol suchen, das über alle Parteigegensätze und alle Parteifahnen hinaus von möglichst allen Parteien als der Ausdruck der Zusammengehörigkeit zur Volksgemeinschaft, die höher ist als alle Parteien, angesehen und empfunden wird. Das ist die Aufgabe. Als Symbol für diese innere Einheit, für dieses nationale Gemeinschaftsgefühl, glaube ich, ist das Schwarz-Rot-Gold durch seine eigene Geschichte gegeben...“ Mit der Ausfertigung im Reichsgesetzbuch wird nun diese Flagge das neue deutsche Staatssymbol werden. <br>
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[[Datei:Deutschland.png|thumb|150px]] Seit dem Vortag wird in der Weimarer Nationalversammlung über die endgültige Beschlussfassung des Flaggenartikels der Verfassung beraten. Es wird schließlich ein vom Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Max Quarck und vom Zentrumsabgeordneten Adolf Gröber zu Beginn der Beratungen eingebrachter Vermittlungsantrag mit 213 gegen 90 Stimmen angenommen. Danach lautet Art. 3 der Reichsverfassung: „Die Reichsfarben sind schwarz-rot-gold. Die Handelsflagge ist schwarz-weiß-rot mit den Reichsfarben in der oberen Ecke.“ In der vorangegangenen hitzigen Debatte hatte der Vorsitzende des Rechtsauschusses und Abgeordnete der Deutschen Volks-Partei (DVP) Wilhelm Kahl alle wesentlichen Bedenken zusammengefasst und ausgeführt, dass er „nicht in erster Linie gegen Schwarzrotgold, sondern gegen den Farbenwechsel als solchen“ sei. Dieser sei unzweckmäßig, weil er die deutschen Handelsinteressen verletze, denn das Ausland habe sich schon auf Schwarz-Weiß-Rot eingestellt. Auch sei unter diesen Farben und nicht unter Schwarz-Rot-Gold die nationale Einheit verwirklicht worden. Des Weiteren erfordere die Achtung vor den Opfern des Weltkrieges, dass die Flagge, unter der „unsere Helden“ gefallen seien, nicht gewechselt werde: „Vor allem aber fordert es die Selbstachtung vor uns als Deutsche. In den Augen unserer Feinde würde der Wechsel eine Selbstentwertung sein, die uns geradezu verächtlich macht.“ Zuvor führte der Reichsminister des Inneren, Eduard David (SPD), in einer begeisternden Rede im Namen der Reichsregierung dem später dann auch angenommenen parteiübergreifenden Kompromissvorschlag zustimmt und unter anderem aus: „Wir müssen nach einem Symbol suchen, das über alle Parteigegensätze und alle Parteifahnen hinaus von möglichst allen Parteien als der Ausdruck der Zusammengehörigkeit zur Volksgemeinschaft, die höher ist als alle Parteien, angesehen und empfunden wird. Das ist die Aufgabe. Als Symbol für diese innere Einheit, für dieses nationale Gemeinschaftsgefühl, glaube ich, ist das Schwarz-Rot-Gold durch seine eigene Geschichte gegeben...“ Mit der Ausfertigung im Reichsgesetzbuch wird nun diese Flagge das neue deutsche Staatssymbol werden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|04.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Sachsen-Coburg 1826-1918.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Land Thüringen|Volksstaat Sachsen-Meiningen]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|04.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Sachsen-Coburg 1826-1918.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Land Thüringen 1919|Volksstaat Sachsen-Meiningen]]''' <br>
 
Der Landtag von Sachsen-Meiningen befürwortet einstimmig den Gemeinschaftsvertrag zu einer Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen. <br>
 
Der Landtag von Sachsen-Meiningen befürwortet einstimmig den Gemeinschaftsvertrag zu einer Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen. <br>
 
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Braunschweig.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Braunschweig.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig 1919|Freistaat Braunschweig]]''' <br>
 
In Braunschweig tritt das Gesetz über die Landbeschaffung in Kraft, das die Verteilung von Land an die Arbeiter sowie eine langfristige Umwandlung der Großbetriebe in Genossenschaften vorsieht. Bis Ende 1921 sollen zehn Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen verteilt sein. <br>
 
In Braunschweig tritt das Gesetz über die Landbeschaffung in Kraft, das die Verteilung von Land an die Arbeiter sowie eine langfristige Umwandlung der Großbetriebe in Genossenschaften vorsieht. Bis Ende 1921 sollen zehn Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen verteilt sein. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|05.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|05.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:Carl Legien.jpg|thumb|150px|''Der Reichstagsabgeordnete Carl Legien (SPD)'']] In Nürnberg wird der "Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund" (ADGB) als Spitzenorganisation von 52 Arbeitnehmerverbänden gegründet. Erster Vorsitzender wird der westpreußische Reichstagsabgeordnete Carl Legien aus Marienburg, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehört. Während sich der Deutsche Metallarbeiter-Verband unter dem neuen Vorsitzenden Robert Dißmann nach der Novemberrevolution zum Rätesystem bekannte und die Kooperation der Gewerkschaften im Ersten Weltkrieg kritisierte, positionierte sich Legien gegen revolutionäre Bestrebungen. Legien hatte im Weltkrieg den Beschluss auf Streikverzicht unterstützt und sah den Krieg als nationale Aufgabe, für die er jedoch Gegenleistungen des Staates erwartete. Er war bereits gegen Ende des Ersten Weltkrieges führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt. Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommens die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt und der Achtstundentag eingeführt. <br>
 
[[Datei:Carl Legien.jpg|thumb|150px|''Der Reichstagsabgeordnete Carl Legien (SPD)'']] In Nürnberg wird der "Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund" (ADGB) als Spitzenorganisation von 52 Arbeitnehmerverbänden gegründet. Erster Vorsitzender wird der westpreußische Reichstagsabgeordnete Carl Legien aus Marienburg, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehört. Während sich der Deutsche Metallarbeiter-Verband unter dem neuen Vorsitzenden Robert Dißmann nach der Novemberrevolution zum Rätesystem bekannte und die Kooperation der Gewerkschaften im Ersten Weltkrieg kritisierte, positionierte sich Legien gegen revolutionäre Bestrebungen. Legien hatte im Weltkrieg den Beschluss auf Streikverzicht unterstützt und sah den Krieg als nationale Aufgabe, für die er jedoch Gegenleistungen des Staates erwartete. Er war bereits gegen Ende des Ersten Weltkrieges führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt. Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommens die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt und der Achtstundentag eingeführt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|08.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|08.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
Reichsfinanzminister Matthias Erzberger von der Zentrumspartei stellt der Weimarer Nationalversammlung die geplante Finanzreform mit der Einführung einer Einkommensteuer und eines Finanzausgleichs vor. <br>
 
Reichsfinanzminister Matthias Erzberger von der Zentrumspartei stellt der Weimarer Nationalversammlung die geplante Finanzreform mit der Einführung einer Einkommensteuer und eines Finanzausgleichs vor. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|09.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] [[Datei:Belgien.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Französische Republik]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Königreich Belgien]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|09.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Belgien.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Französische Republik 1919|Französische Republik]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1919|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Königreich Belgien 1919|Königreich Belgien]]''' <br>
 
Die Weimarer Nationalversammlung ratifiziert den Versailler Vertrag und die Ausführungsbestimmungen über die künftige militärische Besetzung des Rheinlands. <br>
 
Die Weimarer Nationalversammlung ratifiziert den Versailler Vertrag und die Ausführungsbestimmungen über die künftige militärische Besetzung des Rheinlands. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|12.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|12.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1919|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Die Alliierten heben die Seeblockade gegen Deutschland auf. Der 1915 verhängten "Hungerblockade" fielen in Deutschland rund 750.000 Menschen zum Opfer. <br>
 
Die Alliierten heben die Seeblockade gegen Deutschland auf. Der 1915 verhängten "Hungerblockade" fielen in Deutschland rund 750.000 Menschen zum Opfer. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|14.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Oldenburg.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Oldenburg]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|14.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Oldenburg.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Oldenburg 1919|Freistaat Oldenburg]]''' <br>
 
Proklamation der "Republik Birkenfeld" durch Separatisten, die von der französischen Besatzungsmacht protegiert werden. Birkenfeld gehört politisch zu Oldenburg, ist aber eine Exklave in der Nähe des Saarlandes. <br>
 
Proklamation der "Republik Birkenfeld" durch Separatisten, die von der französischen Besatzungsmacht protegiert werden. Birkenfeld gehört politisch zu Oldenburg, ist aber eine Exklave in der Nähe des Saarlandes. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|15.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|15.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:Rudolf Wissell.jpg|thumb|150px|left|''Wirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt zurück'']] [[Datei:Robert Schmidt.jpg|thumb|150px|''Robert Schmidt wird Ernährungs- und Wirtschaftsminister in Personalunion'']] Reichswirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt von seinem Amt nach 198 Tagen zurück, da er seinen Plan, eine "zugunsten der Volksgemeinschaft planmäßig betriebene und gesellschaftlich kontrollierte Volkswirtschaft" zu erreichen, für nicht durchführbar hält. Wissell behält sein Mandat als Reichstagsabgeordneter. Sein Nachfolger im Amt wird Ernährungsminister Robert Schmidt, der beide Ministerien in Personalunion leiten wird. Schmidt hat einen Erfahrungsschatz von 152 Tagen in der Regierungsarbeit. <br>
 
[[Datei:Rudolf Wissell.jpg|thumb|150px|left|''Wirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt zurück'']] [[Datei:Robert Schmidt.jpg|thumb|150px|''Robert Schmidt wird Ernährungs- und Wirtschaftsminister in Personalunion'']] Reichswirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt von seinem Amt nach 198 Tagen zurück, da er seinen Plan, eine "zugunsten der Volksgemeinschaft planmäßig betriebene und gesellschaftlich kontrollierte Volkswirtschaft" zu erreichen, für nicht durchführbar hält. Wissell behält sein Mandat als Reichstagsabgeordneter. Sein Nachfolger im Amt wird Ernährungsminister Robert Schmidt, der beide Ministerien in Personalunion leiten wird. Schmidt hat einen Erfahrungsschatz von 152 Tagen in der Regierungsarbeit. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|16.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bayern.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern 1919|Freistaat Bayern]]''' <br>
 
Das Münchner Standgericht verurteilt den Dramatiker und Münchner Rätepolitiker Ernst Toller zu fünf Jahren Festungshaft wegen Hochverrats. <br>
 
Das Münchner Standgericht verurteilt den Dramatiker und Münchner Rätepolitiker Ernst Toller zu fünf Jahren Festungshaft wegen Hochverrats. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|21.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Preußen]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|21.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Preußen 1863-1922.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Preußen 1919|Freistaat Preußen]]''' <br>
 
Bottrop und Gladbeck erhalten durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums die Stadtrechte. Bottrop wurde als "Borthorpe" erstmals 1092 als Siedlung in den Besitzregistern des Klosters Werden erwähnt. In der Gegend um Gladbeck lebten nachweislich um 2000 BC Menschen; erwähnt wurde Gladbeck erstmals in einem Heberegister des Klosters Werden als "Gladbeki" am Anfang des 10. Jahrhunderts. <br>
 
Bottrop und Gladbeck erhalten durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums die Stadtrechte. Bottrop wurde als "Borthorpe" erstmals 1092 als Siedlung in den Besitzregistern des Klosters Werden erwähnt. In der Gegend um Gladbeck lebten nachweislich um 2000 BC Menschen; erwähnt wurde Gladbeck erstmals in einem Heberegister des Klosters Werden als "Gladbeki" am Anfang des 10. Jahrhunderts. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|22.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|22.07.1919]]''' <br>  [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bayern.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern 1919|Freistaat Bayern]]''' <br>
 
Der im Auftrag der Armee zu "antibolschewistischen Aufklärungskursen" abgeordnete Soldat der bayerischen Propagandaabteilung der Streitkräfte Adolf Hitler wird zu einem „Aufklärungskommando“ von 26 ausgewählten Ausbildern der Münchner Garnison abgeordnet, die angeblich von Bolschewismus und Spartakismus „verseuchte“ Soldaten im Reichswehrlager Lechfeld, darunter viele ehemalige Kriegsgefangene, propagandistisch umerziehen sollen. Diese Aktion soll am 20. August beginnen. <br>
 
Der im Auftrag der Armee zu "antibolschewistischen Aufklärungskursen" abgeordnete Soldat der bayerischen Propagandaabteilung der Streitkräfte Adolf Hitler wird zu einem „Aufklärungskommando“ von 26 ausgewählten Ausbildern der Münchner Garnison abgeordnet, die angeblich von Bolschewismus und Spartakismus „verseuchte“ Soldaten im Reichswehrlager Lechfeld, darunter viele ehemalige Kriegsgefangene, propagandistisch umerziehen sollen. Diese Aktion soll am 20. August beginnen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|24.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Württemberg 1816-1945.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freier Volksstaat Württemberg]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|24.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Württemberg 1816-1945.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freier Volksstaat Württemberg 1919|Freier Volksstaat Württemberg]]''' <br>
 
Der württembergische Justizminister Johann Baptist (von) Kiene tritt von seinem Amt zurück und soll durch Dr. Egon Bolz ersetzt werden; beide Politiker gehören dem Zentrum an. Auch im Arbeitsministerium wechselt der Minister: Dr. (Fr. Eduard) Alexander Schlicke wird durch Theodor Leipart ersetzt; beide gehören der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. <br>
 
Der württembergische Justizminister Johann Baptist (von) Kiene tritt von seinem Amt zurück und soll durch Dr. Egon Bolz ersetzt werden; beide Politiker gehören dem Zentrum an. Auch im Arbeitsministerium wechselt der Minister: Dr. (Fr. Eduard) Alexander Schlicke wird durch Theodor Leipart ersetzt; beide gehören der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. <br>
 
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Braunschweig.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Braunschweig.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig 1919|Freistaat Braunschweig]]''' <br>
 
Der Landtag von Braunschweig verabschiedet mit den Stimmen von Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (SPD) und Unabhängiger Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (USPD) ein Betriebsrätegesetz, das eine Verschlechterung gegenüber den vorläufigen Regelungen darstellt und bis zur reichsrechtlichen Regelung in Kraft bleiben wird. <br>
 
Der Landtag von Braunschweig verabschiedet mit den Stimmen von Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (SPD) und Unabhängiger Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (USPD) ein Betriebsrätegesetz, das eine Verschlechterung gegenüber den vorläufigen Regelungen darstellt und bis zur reichsrechtlichen Regelung in Kraft bleiben wird. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|31.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 07.1919|31.07.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
Die Weimarer Nationalversammlung nimmt mit überwältigender Mehrheit - gegen die Stimmen von USPD, DVP und DNVP - die Weimarer Verfassung an: 262 Abgeordnete stimmen für die Verfassungsvorlage, 75 Abgeordnete dagegen. 84 Abgeordnete sind abwesend. <br>
 
Die Weimarer Nationalversammlung nimmt mit überwältigender Mehrheit - gegen die Stimmen von USPD, DVP und DNVP - die Weimarer Verfassung an: 262 Abgeordnete stimmen für die Verfassungsvorlage, 75 Abgeordnete dagegen. 84 Abgeordnete sind abwesend. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|Ende Juli 1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Preußen]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1919|Ende Juli 1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Preußen 1863-1922.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Preußen 1919|Freistaat Preußen]]''' <br>
 
Das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps, das im April 1919 aus der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, der Marine-Division und weiterer Freikorps wie der "Brigade Reinhard" hervorgegangen ist, wird in die Reichswehr-Brigaden 15, 30, 31 und 40 der Vorläufigen Reichswehr aufgeteilt. Noch im Mai wurde das Korps bei der Zerschlagung der Münchner Räterepublik eingesetzt. Oberst Wilhelm Reinhard wird Infanterieführer der 15. Brigade. <br>
 
Das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps, das im April 1919 aus der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, der Marine-Division und weiterer Freikorps wie der "Brigade Reinhard" hervorgegangen ist, wird in die Reichswehr-Brigaden 15, 30, 31 und 40 der Vorläufigen Reichswehr aufgeteilt. Noch im Mai wurde das Korps bei der Zerschlagung der Münchner Räterepublik eingesetzt. Oberst Wilhelm Reinhard wird Infanterieführer der 15. Brigade. <br>
 
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Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen. <br>
 
Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen. <br>
 
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Bei der Lastkraftwagenfabrik Büssing in Braunschweig beginnt ein Streik um die Wiedereinführung der Akkordarbeit, die die Gewerkschaft verhindern möchte. <br>
 
Bei der Lastkraftwagenfabrik Büssing in Braunschweig beginnt ein Streik um die Wiedereinführung der Akkordarbeit, die die Gewerkschaft verhindern möchte. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|07.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Sachsen 1918-1919.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Sachsen]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|07.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Sachsen 1918-1919.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Sachsen 1919|Freistaat Sachsen]]''' <br>
 
In Chemnitz demonstrieren Arbeiter gegen die akute Lebensmittelknappheit. Truppen treffen am Hauptbahnhof ein, was von den Demonstrierenden als Provokation empfunden wird. <br>  
 
In Chemnitz demonstrieren Arbeiter gegen die akute Lebensmittelknappheit. Truppen treffen am Hauptbahnhof ein, was von den Demonstrierenden als Provokation empfunden wird. <br>  
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|08.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Sachsen 1918-1919.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Sachsen]]''' <br>
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Vertrauensleute aus Betrieben nehmen in einer Besprechung in der "Linde" Stellung zu der Situation. Nach eingehender Aussprache wird eine paritätisch zusammengesetzte Kommission der drei Parteien Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und Kommunistische Partei Deutschland (KPD) beauftragt, mit der Stadtverwaltung über folgende Forderungen zu verhandeln: <br>
 
Vertrauensleute aus Betrieben nehmen in einer Besprechung in der "Linde" Stellung zu der Situation. Nach eingehender Aussprache wird eine paritätisch zusammengesetzte Kommission der drei Parteien Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und Kommunistische Partei Deutschland (KPD) beauftragt, mit der Stadtverwaltung über folgende Forderungen zu verhandeln: <br>
 
# Bessere Verteilung der Lebensmittel
 
# Bessere Verteilung der Lebensmittel
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Lange vorher ist bereits eine große Menge Menschen auf dem Theaterplatz versammelt. Plötzlich fallen Schüsse auf die friedliche Menge aus den umliegenden Häusern. Die Menge will verständlicherweise die Urheber feststellen und beginnt damit, die Häuser zu durchsuchen. Dann fallen weitere Schüsse. Viele Menschen strömen nun zum Bahnhof, wo weitere Angehörige der Reichswehr eintreffen. Es kommt zu Schießereien, die die ersten Opfer fordern. Die Reichswehrtruppe besteht hauptsächlich aus ganz jungen Menschen, die alle kriegsmäßig ausgerüstet sind. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen der Zivilbevölkerung und den Reichswehrtruppen, der sich bis 1630 Uhr hinzieht und mit der Niederlage des Militärs und des Rückzugs der Truppen endet. Überall auf dem Platz liegen Tote und Verletzte, der Arbeiter-Samariter-Bund leistet Erste Hilfe. Das "Chemnitzer Blutbad" fordert 50 Menschenleben, 80 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern befinden sich auch völlig Unbeteiligte, unter ihnen Kinder. <br>
 
Lange vorher ist bereits eine große Menge Menschen auf dem Theaterplatz versammelt. Plötzlich fallen Schüsse auf die friedliche Menge aus den umliegenden Häusern. Die Menge will verständlicherweise die Urheber feststellen und beginnt damit, die Häuser zu durchsuchen. Dann fallen weitere Schüsse. Viele Menschen strömen nun zum Bahnhof, wo weitere Angehörige der Reichswehr eintreffen. Es kommt zu Schießereien, die die ersten Opfer fordern. Die Reichswehrtruppe besteht hauptsächlich aus ganz jungen Menschen, die alle kriegsmäßig ausgerüstet sind. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen der Zivilbevölkerung und den Reichswehrtruppen, der sich bis 1630 Uhr hinzieht und mit der Niederlage des Militärs und des Rückzugs der Truppen endet. Überall auf dem Platz liegen Tote und Verletzte, der Arbeiter-Samariter-Bund leistet Erste Hilfe. Das "Chemnitzer Blutbad" fordert 50 Menschenleben, 80 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern befinden sich auch völlig Unbeteiligte, unter ihnen Kinder. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|11.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|11.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:Friedrich Ebert.jpg|thumb|150px|''Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet die Verfassung der Weimarer Republik'']] Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet in Schwarzburg die Weimarer Verfassung, die in drei Tagen durch die Verkündigung im Reichsgesetzblatt Rechtskraft erlangen soll. Ab sofort ist der 11. August der Nationalfeiertag der Weimarer Republik, weil er an die „Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland“ erinnern soll. <br>
 
[[Datei:Friedrich Ebert.jpg|thumb|150px|''Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet die Verfassung der Weimarer Republik'']] Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet in Schwarzburg die Weimarer Verfassung, die in drei Tagen durch die Verkündigung im Reichsgesetzblatt Rechtskraft erlangen soll. Ab sofort ist der 11. August der Nationalfeiertag der Weimarer Republik, weil er an die „Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland“ erinnern soll. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Polen 1919-1928.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Republik Polen]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1919-1928.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Republik Polen 1919|Republik Polen]]''' <br>
 
In Berlin beginnen deutsch-polnische Verhandlungen über "politisch-rechtliche Fragen, Kriegsgefangenenfragen und Fragen von  wirtschaftlichen- und Finanzangelegenheiten" gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags. <br>
 
In Berlin beginnen deutsch-polnische Verhandlungen über "politisch-rechtliche Fragen, Kriegsgefangenenfragen und Fragen von  wirtschaftlichen- und Finanzangelegenheiten" gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|12.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
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Der Landtag beschließt die Verfassung des Freistaats Bayern ("Bamberger Verfassung"), die am 15. September in Kraft treten soll. <br>
 
Der Landtag beschließt die Verfassung des Freistaats Bayern ("Bamberger Verfassung"), die am 15. September in Kraft treten soll. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|14.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Deutschland.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|14.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Deutschland.png|70px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]]''' <br>
 
Mit der Verkündung im Reichsgesetzblatt 1919, S. 1383, tritt die Weimarer Verfassung in Kraft. Die politischen Grundlagen der Weimarer Verfassung sind: <br>
 
Mit der Verkündung im Reichsgesetzblatt 1919, S. 1383, tritt die Weimarer Verfassung in Kraft. Die politischen Grundlagen der Weimarer Verfassung sind: <br>
 
* Verstärkter Rückgriff auf die Ideen von 1848  
 
* Verstärkter Rückgriff auf die Ideen von 1848  
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* Der  Reichsrat, die Vertretung der Länderinteressen, wirkt an der Gesetzgebung mit. Mit Zweidrittelmehrheit kann er vom Reichstag überstimmt werden. Die Zustimmung des Reichsrats muss nicht bei jedem Gesetz eingeholt werden. Die tatsächliche Mitwirkung des Reichsrats an der Gesetzgebung ist weitgehend zu vernachlässigen. Durch diesen Passus büßt Preußen seine bisher beherrschende Stellung in der Ländervertretung ein; sein Einfluss auf die Reichspolitik ist bei weitem nicht mehr so groß wie zu Zeiten des Kaiserreichs.
 
* Der  Reichsrat, die Vertretung der Länderinteressen, wirkt an der Gesetzgebung mit. Mit Zweidrittelmehrheit kann er vom Reichstag überstimmt werden. Die Zustimmung des Reichsrats muss nicht bei jedem Gesetz eingeholt werden. Die tatsächliche Mitwirkung des Reichsrats an der Gesetzgebung ist weitgehend zu vernachlässigen. Durch diesen Passus büßt Preußen seine bisher beherrschende Stellung in der Ländervertretung ein; sein Einfluss auf die Reichspolitik ist bei weitem nicht mehr so groß wie zu Zeiten des Kaiserreichs.
 
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || [[Datei:Bayern.gif|thumb|150px]] '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bayern.png|70px]] </center> || [[Datei:Bayern.png|thumb|150px]] '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern 1919|Freistaat Bayern]]''' <br>
 
Der Freistaat Bayern gibt sich eine neue Flagge. <br>
 
Der Freistaat Bayern gibt sich eine neue Flagge. <br>
 
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Die 6. Landesversammlung der Arbeiter-, Bauern-, Volks- und Soldatenräte von Württemberg beschließt die Auflösung aller Räte. <br>
 
Die 6. Landesversammlung der Arbeiter-, Bauern-, Volks- und Soldatenräte von Württemberg beschließt die Auflösung aller Räte. <br>
 
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| <center> [[Datei:Deutschland.gif|50px]] [[Datei:Polen 1919-1928.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Republik Polen]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Polen 1919-1928.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Republik Polen 1919|Republik Polen]]''' <br>
 
Im Rahmen von Streiks kommt es zu bewaffneten Aufständen der polnischen Bevölkerung in Oberschlesien, die von deutschen Truppen unterdrückt werden. <br>
 
Im Rahmen von Streiks kommt es zu bewaffneten Aufständen der polnischen Bevölkerung in Oberschlesien, die von deutschen Truppen unterdrückt werden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|20.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.gif|50px]] [[Datei:Polen 1919-1928.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Republik Polen]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|20.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Polen 1919-1928.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Republik Polen 1919|Republik Polen]]''' <br>
 
Die heftigen Unruhen in Oberschlesien veranlassen die polnische Regierung zum Abbruch der Verhandlungen mit der Reichsregierung über Fragen der Gebietsabtretungen. <br>
 
Die heftigen Unruhen in Oberschlesien veranlassen die polnische Regierung zum Abbruch der Verhandlungen mit der Reichsregierung über Fragen der Gebietsabtretungen. <br>
 
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| <center>''' [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
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| <center>''' [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bayern.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern 1919|Freistaat Bayern]]''' <br>
 
Der von der bayerischen Armee propagandistisch geschulte Adolf Hitler wird zum Reichswehrlager Lechfeld abgeordnet, wo er in einem Seminar ehemalige Kriegsgefangene propagandistisch umerziehen soll. Hier tritt er als Redner hervor, der auch mit antisemitischen Äußerungen starke Emotionen wecken kann und wird anschließend die „rechte Hand“ von Hauptmann Karl Mayr, der Leiter der "Aufklärungsabteilung" im Reichswehrgruppenkommando 4 und ein guter Bekannter von Ernst Röhm ist. <br>
 
Der von der bayerischen Armee propagandistisch geschulte Adolf Hitler wird zum Reichswehrlager Lechfeld abgeordnet, wo er in einem Seminar ehemalige Kriegsgefangene propagandistisch umerziehen soll. Hier tritt er als Redner hervor, der auch mit antisemitischen Äußerungen starke Emotionen wecken kann und wird anschließend die „rechte Hand“ von Hauptmann Karl Mayr, der Leiter der "Aufklärungsabteilung" im Reichswehrgruppenkommando 4 und ein guter Bekannter von Ernst Röhm ist. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|22.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bremen.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bremen]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|22.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bremen.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bremen 1919|Freistaat Bremen]]''' <br>
 
Die Fraktion der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Bremen erklärt bis auf vier Mitglieder ihren Austritt aus der Nationalversammlung; die Nachrücker werden aufgrund einer Listenverbindung von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) gestellt. <br>
 
Die Fraktion der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Bremen erklärt bis auf vier Mitglieder ihren Austritt aus der Nationalversammlung; die Nachrücker werden aufgrund einer Listenverbindung von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) gestellt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|24.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Württemberg.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freier Volksstaat Württemberg]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|24.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Württemberg.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freier Volksstaat Württemberg 1919|Freier Volksstaat Württemberg]]''' <br>
 
Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), tritt von seinem Amt als württembergischer Außenminister zurück; das Amt wird nicht mehr neu besetzt, da sich die Länder nach und nach auf eine gemeinsame Vertretung gegenüber dem Ausland durch die Reichsregierung einstellen. <br>
 
Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), tritt von seinem Amt als württembergischer Außenminister zurück; das Amt wird nicht mehr neu besetzt, da sich die Länder nach und nach auf eine gemeinsame Vertretung gegenüber dem Ausland durch die Reichsregierung einstellen. <br>
 
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Baden.gif|50px]] </Center> ||  '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Baden]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Baden.png|70px]] </Center> ||  '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Baden 1919|Freistaat Baden]]''' <br>
 
Der Freistaat Baden schafft das Außenministerium ab, da alle Länder zukünftig gemeinsam von der Reichsregierung im Ausland vertreten werden. Der Minister des Auswärtigen Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehört künftig nicht mehr dem Staatsministerium an. <br>
 
Der Freistaat Baden schafft das Außenministerium ab, da alle Länder zukünftig gemeinsam von der Reichsregierung im Ausland vertreten werden. Der Minister des Auswärtigen Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehört künftig nicht mehr dem Staatsministerium an. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|25.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|25.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Bayern.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern 1919|Freistaat Bayern]]''' <br>
 
Gemäß des Versailler Abkommens wird das bayerische Militärministerium aufgelöst. Militärminister Ernst Schneppenhorst (SPD) wird seiner Aufgabe entbunden. <br>
 
Gemäß des Versailler Abkommens wird das bayerische Militärministerium aufgelöst. Militärminister Ernst Schneppenhorst (SPD) wird seiner Aufgabe entbunden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|26.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.gif|50px]] [[Datei:Polen 1919-1928.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Republik Polen]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|26.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Polen 1919-1928.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Republik Polen 1919|Republik Polen]]''' <br>
 
Der sogenannte "polnische Aufstand", der am 18. August in Oberschlesien begann und von deutschen Truppen unterdrückt wurde, wird beendet. <br>
 
Der sogenannte "polnische Aufstand", der am 18. August in Oberschlesien begann und von deutschen Truppen unterdrückt wurde, wird beendet. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|29.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Sachsen-Coburg 1826-1918.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Land Thüringen|Volksstaat Sachsen-Meiningen]] / [[Freistaat Preußen]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 08.1919|29.08.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Sachsen-Coburg 1826-1918.png|70px]] [[Datei:Preußen 1863-1922.png|70px]] </Center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Land Thüringen 1919|Volksstaat Sachsen-Meiningen]] / [[Freistaat Preußen 1919|Freistaat Preußen]]''' <br>
 
Der Landtag des Volksstaates Sachsen-Meiningen zieht seine am 4. Juli einstimmig gegebene Zustimmung zum Gemeinschaftsvertrag für die Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen zurück und erklärt, sein Votum von der Haltung Preußens abhängig machen zu wollen. <br>
 
Der Landtag des Volksstaates Sachsen-Meiningen zieht seine am 4. Juli einstimmig gegebene Zustimmung zum Gemeinschaftsvertrag für die Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen zurück und erklärt, sein Votum von der Haltung Preußens abhängig machen zu wollen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|Ende August 1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.gif|50px]] [[Datei:Braunschweig.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 08.1919|Ende August 1919]]''' <br> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Braunschweig.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig 1919|Freistaat Braunschweig]]''' <br>
 
In Braunschweig tritt das Gesetz über die Einwohnerwehren in Kraft. <br>
 
In Braunschweig tritt das Gesetz über die Einwohnerwehren in Kraft. <br>
 
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Seit August 1919 streiken die Arbeiter von Büssing in Braunschweig gegen die Wiedereinführung der Akkordarbeit. <br>
 
Seit August 1919 streiken die Arbeiter von Büssing in Braunschweig gegen die Wiedereinführung der Akkordarbeit. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 09.1919|September 1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Mecklenburg.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Mecklenburg-Schwerin]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 09.1919|September 1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Mecklenburg.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Mecklenburg-Schwerin 1919|Freistaat Mecklenburg-Schwerin]]''' <br>
 
Großherzog Friedrich Franz IV. Michael von Mecklenburg, der am 16. November ins Exil nach Dänemark ging, kehrt nach Mecklenburg-Schwerin zurück. <br>
 
Großherzog Friedrich Franz IV. Michael von Mecklenburg, der am 16. November ins Exil nach Dänemark ging, kehrt nach Mecklenburg-Schwerin zurück. <br>
 
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| <center> [[Datei:Deutschland.gif|50px]] [[Datei:Braunschweig.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Braunschweig.png|70px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Braunschweig 1919|Freistaat Braunschweig]]''' <br>
 
Der Braunschweiger Landtag verabschiedet einmütig ein Pächterschutzgesetz. <br>
 
Der Braunschweiger Landtag verabschiedet einmütig ein Pächterschutzgesetz. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 09.1919|01.09.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Hamburg.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich]] / [[Freie und Hansestadt Hamburg]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 09.1919|01.09.1919]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Hamburg.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1919|Deutsches Reich]] / [[Freie und Hansestadt Hamburg 1919|Freie und Hansestadt Hamburg]]''' <br>
 
Der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel wird ein Luftkreuz für die erste internationale Flugverbindung, die "Europa-Nordwestflug" genannt wird. Dieser Flug führt von Malmö über Kopenhagen, Hamburg, Bremen und Amsterdam nach London und wird von der niederländischen Fluggesellschaft "Koninklijke Luchtvaart Maatschappij" (KLM) betrieben. <br>
 
Der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel wird ein Luftkreuz für die erste internationale Flugverbindung, die "Europa-Nordwestflug" genannt wird. Dieser Flug führt von Malmö über Kopenhagen, Hamburg, Bremen und Amsterdam nach London und wird von der niederländischen Fluggesellschaft "Koninklijke Luchtvaart Maatschappij" (KLM) betrieben. <br>
 
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Der Braunschweiger Landtag verabschiedet ein Steuergesetz zur Deckung des Haushaltsdefizits, das vor allem die Landwirtschaft belastet. Außerdem besetzt der Braunschweiger Landeswahlverband mit August Hampe seinen Platz in der Regierung, die nun über die absolute Mehrheit der Sitze verfügt. Einzige Oppositionspartei ist die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). <br>
 
Der Braunschweiger Landtag verabschiedet ein Steuergesetz zur Deckung des Haushaltsdefizits, das vor allem die Landwirtschaft belastet. Außerdem besetzt der Braunschweiger Landeswahlverband mit August Hampe seinen Platz in der Regierung, die nun über die absolute Mehrheit der Sitze verfügt. Einzige Oppositionspartei ist die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). <br>
 
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In Bremen wird der Belagerungszustand aufgehoben. <br>
 
In Bremen wird der Belagerungszustand aufgehoben. <br>
 
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Adolf Hitler, immer noch Propagandist in der bayerischen Armee und "rechte Hand" des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, nimmt erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) teil, wo er heftig der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Sezession Bayerns vom Reich widerspricht. Der Parteivorsitzende Anton Drexler lädt ihn wegen seiner Redegewandtheit zum Parteieintritt ein. <br>
 
Adolf Hitler, immer noch Propagandist in der bayerischen Armee und "rechte Hand" des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, nimmt erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) teil, wo er heftig der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Sezession Bayerns vom Reich widerspricht. Der Parteivorsitzende Anton Drexler lädt ihn wegen seiner Redegewandtheit zum Parteieintritt ein. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 09.1919|13.09.1919]] <br> [[Datei:Deutschland.gif|50px]]  </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | [[Datei:F 13.jpg|thumb|150px]] '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
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Der deutsche Testpilot Emil Monz aus Stuttgart stellt mit einer mit acht Personen besetzten F 13 ("Annelise") mit 6750 Metern einen inoffiziellen Höhenweltrekord auf. <br>
 
Der deutsche Testpilot Emil Monz aus Stuttgart stellt mit einer mit acht Personen besetzten F 13 ("Annelise") mit 6750 Metern einen inoffiziellen Höhenweltrekord auf. <br>
 
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Im Auftrag seines Chefs, des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, verfasst der propagandistisch geschulte Soldat Adolf Hitler für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betont er, dass das Judentum eine Rasse und angeblich keine Religion sei. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld- und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker." Daher müsse der "Antisemitismus der Vernunft" seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. "Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur eine Regierung nationaler Kraft […] fähig und nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl." Mayr stimmt Hitlers Ausführungen weitgehend zu. Mit diesen Äußerungen steht Hitler nicht allein in Deutschland. Und der Tatbestand der Volksverhetzung, definiert in § 130,1 des Strafgesetzbuches von 1871, kann nach gültiger Gesetzeslage nur bedingt angewandt werden, da diese Äußerungen ja in der zeitgenössischen Situation den öffentlichen Frieden nicht einmal gefährden. Durch eine zu laxe Rechtsprechung und ohne das Wissen dieser Zeit darüber, welche Folgen die Äußerung solcher Gedanken in der Öffentlichkeit haben können, ist einem "salonfähigen", brutalen Antisemitismus die Tür geöffnet. <br>
 
Im Auftrag seines Chefs, des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, verfasst der propagandistisch geschulte Soldat Adolf Hitler für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betont er, dass das Judentum eine Rasse und angeblich keine Religion sei. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld- und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker." Daher müsse der "Antisemitismus der Vernunft" seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. "Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur eine Regierung nationaler Kraft […] fähig und nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl." Mayr stimmt Hitlers Ausführungen weitgehend zu. Mit diesen Äußerungen steht Hitler nicht allein in Deutschland. Und der Tatbestand der Volksverhetzung, definiert in § 130,1 des Strafgesetzbuches von 1871, kann nach gültiger Gesetzeslage nur bedingt angewandt werden, da diese Äußerungen ja in der zeitgenössischen Situation den öffentlichen Frieden nicht einmal gefährden. Durch eine zu laxe Rechtsprechung und ohne das Wissen dieser Zeit darüber, welche Folgen die Äußerung solcher Gedanken in der Öffentlichkeit haben können, ist einem "salonfähigen", brutalen Antisemitismus die Tür geöffnet. <br>
 
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Das Kriegsministerium in Preußen wird dem Versailler Vertrag zufolge aufgelöst; Minister Walter Reinhardt (parteilos) wird von seinem Amt entpflichtet. <br>
 
Das Kriegsministerium in Preußen wird dem Versailler Vertrag zufolge aufgelöst; Minister Walter Reinhardt (parteilos) wird von seinem Amt entpflichtet. <br>
 
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Nachdem die polnische Delegation die Berliner Verhandlungen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wegen des "polnischen Aufstandes" in Oberschlesien am 20. August abgebrochen hatte, werden die deutsch-polnischen Verhandlungen über die Übergabe deutscher Gebiete an Polen wieder aufgenommen. <br>
 
Nachdem die polnische Delegation die Berliner Verhandlungen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wegen des "polnischen Aufstandes" in Oberschlesien am 20. August abgebrochen hatte, werden die deutsch-polnischen Verhandlungen über die Übergabe deutscher Gebiete an Polen wieder aufgenommen. <br>
 
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Die Nationalversammlung tritt zu ihrer ersten Sitzung in Berlin zusammen, nachdem "Ruhe und Ordnung" in der Reichshauptstadt wiederhergestellt sind. <br>
 
Die Nationalversammlung tritt zu ihrer ersten Sitzung in Berlin zusammen, nachdem "Ruhe und Ordnung" in der Reichshauptstadt wiederhergestellt sind. <br>
 
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* [http://www.gonschior.de/weimar/Baden/index.htm Baden bei gonschoir.de]
 
* [http://www.gonschior.de/weimar/Baden/index.htm Baden bei gonschoir.de]
 
* [http://www.territorial.de/regionen.htm Deutsche Regionen bei territorial.de]
 
* [http://www.territorial.de/regionen.htm Deutsche Regionen bei territorial.de]
 
 
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2019, 20:03 Uhr

Deutsches Reich.png
Wappen Weimarer Republik
Deutschland.png

DEUTSCHES REICH

Hauptstadt: Berlin

Chronik des Jahres 1919

III. Quartal 1919


Chemnitzer Blutbad

In Deutschland wird das erste Passagierflugzeug der Welt in Dienst gestellt


Hauptseite Map Deutsches Kaiserreich.jpg
Die wichtigsten Persönlichkeiten des Quartals
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Wichtige Ereignisse des Jahres im Deutschen Bund
frühere Chroniken Deutschlands
Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres ...
1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917
Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres 1918
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal (bis 09.11.1918)
Chronik des Deutschen Reiches des Jahres ...
1918 (ab 10.11.1918)
Chronik des Deutschen Reiches des Jahres 1919
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal
Juli 1919
fortlaufende Ereignisse
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt.

Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen.


Juli 1919
Deutsches Reich.png Gotha.png
Deutsches Reich / Freistaat Gotha

Der Gothaer Arbeiter- und Soldatenrat unterbreitet dem Landtag erneut einen Verfassungsentwurf, der die Bildung eines Arbeiter- und Bauernrates und einer Landesversammlung vorsieht und eindeutig Reichsrecht verletzt.

01.07.1919
Deutsches Reich.png Hamburg.png
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg

Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter General Paul von Lettow-Vorbeck mit rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge wird eine antirepublikanische Neuorganisation der Polizei vorgenommen.

01.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Die Regierung des Deutschen Reiches zu Beginn des Quartals
Deutsches Reich.png Funktion Name, Parteizugehörigkeit Beginn der Amtszeit Tage im Amt
Gustav Bauer.jpg
Präsident der
Reichsregierung
Gustav Bauer
(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
04.10.1918
270
Matthias Erzberger.jpg
Reichsfinanzminister und
Stellvertreter des Ministerpräsidenten
Matthias Erzberger
(* 1875 Buttenhausen, Württemberg)
Zentrum
13.02.1919
138
Hermann Müller.jpg
Reichsminister des Auswärtigen
Hermann Müller
(* 1876 Mannheim, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
21.06.1919
insgesamt
56
Eduard David.jpg
Reichsinnenminister
Dr. Eduard David
(* 1863 Ediger/Mosel, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
13.02.1919
138
Wilhelm Mayer.jpg
Reichsschatzminister
Wilhelm Mayer
(* 1877 Enkenbach, Pfalz)
Zentrumspartei (Z)
21.06.1919
10
Rudolf Wissell.jpg
Reichswirtschaftsminister
Rudolf Wissell
(* 1869 Göttingen, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
13.02.1919
184
Alexander Schlicke.jpg
Reichsarbeitsminister
Dr. Alexander Schlicke
(* 1863 Berlin)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
21.06.1919
10
Robert Schmidt.jpg
Reichsernährungsminister
Robert Schmidt
(* 1864 Berlin, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
13.02.1919
138
Gustav Noske.jpg
Reichswehrminister
Gustav Noske
(* 1868 Brandenburg, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
13.02.1919
184
Johannes Bell.jpg
Reichsverkehrsminister
und Reichsminister für Kolonien
Dr. Johannes Bell
(* 1868 Essen, Preußen)
Zentrum
13.02.1919
138
Johannes Giesberts.jpg
Reichspostminister
Johannes Giesberts
(* 1865 Straelen, Preußen)
Zentrum
13.02.1919
138
03.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Deutschland.png
Seit dem Vortag wird in der Weimarer Nationalversammlung über die endgültige Beschlussfassung des Flaggenartikels der Verfassung beraten. Es wird schließlich ein vom Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Max Quarck und vom Zentrumsabgeordneten Adolf Gröber zu Beginn der Beratungen eingebrachter Vermittlungsantrag mit 213 gegen 90 Stimmen angenommen. Danach lautet Art. 3 der Reichsverfassung: „Die Reichsfarben sind schwarz-rot-gold. Die Handelsflagge ist schwarz-weiß-rot mit den Reichsfarben in der oberen Ecke.“ In der vorangegangenen hitzigen Debatte hatte der Vorsitzende des Rechtsauschusses und Abgeordnete der Deutschen Volks-Partei (DVP) Wilhelm Kahl alle wesentlichen Bedenken zusammengefasst und ausgeführt, dass er „nicht in erster Linie gegen Schwarzrotgold, sondern gegen den Farbenwechsel als solchen“ sei. Dieser sei unzweckmäßig, weil er die deutschen Handelsinteressen verletze, denn das Ausland habe sich schon auf Schwarz-Weiß-Rot eingestellt. Auch sei unter diesen Farben und nicht unter Schwarz-Rot-Gold die nationale Einheit verwirklicht worden. Des Weiteren erfordere die Achtung vor den Opfern des Weltkrieges, dass die Flagge, unter der „unsere Helden“ gefallen seien, nicht gewechselt werde: „Vor allem aber fordert es die Selbstachtung vor uns als Deutsche. In den Augen unserer Feinde würde der Wechsel eine Selbstentwertung sein, die uns geradezu verächtlich macht.“ Zuvor führte der Reichsminister des Inneren, Eduard David (SPD), in einer begeisternden Rede im Namen der Reichsregierung dem später dann auch angenommenen parteiübergreifenden Kompromissvorschlag zustimmt und unter anderem aus: „Wir müssen nach einem Symbol suchen, das über alle Parteigegensätze und alle Parteifahnen hinaus von möglichst allen Parteien als der Ausdruck der Zusammengehörigkeit zur Volksgemeinschaft, die höher ist als alle Parteien, angesehen und empfunden wird. Das ist die Aufgabe. Als Symbol für diese innere Einheit, für dieses nationale Gemeinschaftsgefühl, glaube ich, ist das Schwarz-Rot-Gold durch seine eigene Geschichte gegeben...“ Mit der Ausfertigung im Reichsgesetzbuch wird nun diese Flagge das neue deutsche Staatssymbol werden.
04.07.1919
Deutsches Reich.png Sachsen-Coburg 1826-1918.png
Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen

Der Landtag von Sachsen-Meiningen befürwortet einstimmig den Gemeinschaftsvertrag zu einer Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

In Braunschweig tritt das Gesetz über die Landbeschaffung in Kraft, das die Verteilung von Land an die Arbeiter sowie eine langfristige Umwandlung der Großbetriebe in Genossenschaften vorsieht. Bis Ende 1921 sollen zehn Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen verteilt sein.

05.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Der Reichstagsabgeordnete Carl Legien (SPD)
In Nürnberg wird der "Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund" (ADGB) als Spitzenorganisation von 52 Arbeitnehmerverbänden gegründet. Erster Vorsitzender wird der westpreußische Reichstagsabgeordnete Carl Legien aus Marienburg, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehört. Während sich der Deutsche Metallarbeiter-Verband unter dem neuen Vorsitzenden Robert Dißmann nach der Novemberrevolution zum Rätesystem bekannte und die Kooperation der Gewerkschaften im Ersten Weltkrieg kritisierte, positionierte sich Legien gegen revolutionäre Bestrebungen. Legien hatte im Weltkrieg den Beschluss auf Streikverzicht unterstützt und sah den Krieg als nationale Aufgabe, für die er jedoch Gegenleistungen des Staates erwartete. Er war bereits gegen Ende des Ersten Weltkrieges führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt. Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommens die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt und der Achtstundentag eingeführt.
08.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich

Reichsfinanzminister Matthias Erzberger von der Zentrumspartei stellt der Weimarer Nationalversammlung die geplante Finanzreform mit der Einführung einer Einkommensteuer und eines Finanzausgleichs vor.

09.07.1919
Deutsches Reich.png Frankreich.png Großbritannien.png Belgien.png
Deutsches Reich / Französische Republik / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Königreich Belgien

Die Weimarer Nationalversammlung ratifiziert den Versailler Vertrag und die Ausführungsbestimmungen über die künftige militärische Besetzung des Rheinlands.

12.07.1919
Deutsches Reich.png Großbritannien.png
Deutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Die Alliierten heben die Seeblockade gegen Deutschland auf. Der 1915 verhängten "Hungerblockade" fielen in Deutschland rund 750.000 Menschen zum Opfer.

14.07.1919
Deutsches Reich.png Oldenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Oldenburg

Proklamation der "Republik Birkenfeld" durch Separatisten, die von der französischen Besatzungsmacht protegiert werden. Birkenfeld gehört politisch zu Oldenburg, ist aber eine Exklave in der Nähe des Saarlandes.

15.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Wirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt zurück
Robert Schmidt wird Ernährungs- und Wirtschaftsminister in Personalunion
Reichswirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt von seinem Amt nach 198 Tagen zurück, da er seinen Plan, eine "zugunsten der Volksgemeinschaft planmäßig betriebene und gesellschaftlich kontrollierte Volkswirtschaft" zu erreichen, für nicht durchführbar hält. Wissell behält sein Mandat als Reichstagsabgeordneter. Sein Nachfolger im Amt wird Ernährungsminister Robert Schmidt, der beide Ministerien in Personalunion leiten wird. Schmidt hat einen Erfahrungsschatz von 152 Tagen in der Regierungsarbeit.
16.07.1919
Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Das Münchner Standgericht verurteilt den Dramatiker und Münchner Rätepolitiker Ernst Toller zu fünf Jahren Festungshaft wegen Hochverrats.

21.07.1919
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Bottrop und Gladbeck erhalten durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums die Stadtrechte. Bottrop wurde als "Borthorpe" erstmals 1092 als Siedlung in den Besitzregistern des Klosters Werden erwähnt. In der Gegend um Gladbeck lebten nachweislich um 2000 BC Menschen; erwähnt wurde Gladbeck erstmals in einem Heberegister des Klosters Werden als "Gladbeki" am Anfang des 10. Jahrhunderts.

22.07.1919
Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Der im Auftrag der Armee zu "antibolschewistischen Aufklärungskursen" abgeordnete Soldat der bayerischen Propagandaabteilung der Streitkräfte Adolf Hitler wird zu einem „Aufklärungskommando“ von 26 ausgewählten Ausbildern der Münchner Garnison abgeordnet, die angeblich von Bolschewismus und Spartakismus „verseuchte“ Soldaten im Reichswehrlager Lechfeld, darunter viele ehemalige Kriegsgefangene, propagandistisch umerziehen sollen. Diese Aktion soll am 20. August beginnen.

24.07.1919
Deutsches Reich.png Württemberg 1816-1945.png
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg

Der württembergische Justizminister Johann Baptist (von) Kiene tritt von seinem Amt zurück und soll durch Dr. Egon Bolz ersetzt werden; beide Politiker gehören dem Zentrum an. Auch im Arbeitsministerium wechselt der Minister: Dr. (Fr. Eduard) Alexander Schlicke wird durch Theodor Leipart ersetzt; beide gehören der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Landtag von Braunschweig verabschiedet mit den Stimmen von Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (SPD) und Unabhängiger Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (USPD) ein Betriebsrätegesetz, das eine Verschlechterung gegenüber den vorläufigen Regelungen darstellt und bis zur reichsrechtlichen Regelung in Kraft bleiben wird.

31.07.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich

Die Weimarer Nationalversammlung nimmt mit überwältigender Mehrheit - gegen die Stimmen von USPD, DVP und DNVP - die Weimarer Verfassung an: 262 Abgeordnete stimmen für die Verfassungsvorlage, 75 Abgeordnete dagegen. 84 Abgeordnete sind abwesend.

Ende Juli 1919
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps, das im April 1919 aus der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, der Marine-Division und weiterer Freikorps wie der "Brigade Reinhard" hervorgegangen ist, wird in die Reichswehr-Brigaden 15, 30, 31 und 40 der Vorläufigen Reichswehr aufgeteilt. Noch im Mai wurde das Korps bei der Zerschlagung der Münchner Räterepublik eingesetzt. Oberst Wilhelm Reinhard wird Infanterieführer der 15. Brigade.

August 1919
fortlaufende Ereignisse
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt.

Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Bei der Lastkraftwagenfabrik Büssing in Braunschweig beginnt ein Streik um die Wiedereinführung der Akkordarbeit, die die Gewerkschaft verhindern möchte.

07.08.1919
Deutsches Reich.png Sachsen 1918-1919.png
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen

In Chemnitz demonstrieren Arbeiter gegen die akute Lebensmittelknappheit. Truppen treffen am Hauptbahnhof ein, was von den Demonstrierenden als Provokation empfunden wird.

08.08.1919
Deutsches Reich.png Sachsen 1918-1919.png
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen

Vertrauensleute aus Betrieben nehmen in einer Besprechung in der "Linde" Stellung zu der Situation. Nach eingehender Aussprache wird eine paritätisch zusammengesetzte Kommission der drei Parteien Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und Kommunistische Partei Deutschland (KPD) beauftragt, mit der Stadtverwaltung über folgende Forderungen zu verhandeln:

  1. Bessere Verteilung der Lebensmittel
  2. sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes
  3. Rückzug der Regierungstruppen

Lange vorher ist bereits eine große Menge Menschen auf dem Theaterplatz versammelt. Plötzlich fallen Schüsse auf die friedliche Menge aus den umliegenden Häusern. Die Menge will verständlicherweise die Urheber feststellen und beginnt damit, die Häuser zu durchsuchen. Dann fallen weitere Schüsse. Viele Menschen strömen nun zum Bahnhof, wo weitere Angehörige der Reichswehr eintreffen. Es kommt zu Schießereien, die die ersten Opfer fordern. Die Reichswehrtruppe besteht hauptsächlich aus ganz jungen Menschen, die alle kriegsmäßig ausgerüstet sind. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen der Zivilbevölkerung und den Reichswehrtruppen, der sich bis 1630 Uhr hinzieht und mit der Niederlage des Militärs und des Rückzugs der Truppen endet. Überall auf dem Platz liegen Tote und Verletzte, der Arbeiter-Samariter-Bund leistet Erste Hilfe. Das "Chemnitzer Blutbad" fordert 50 Menschenleben, 80 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern befinden sich auch völlig Unbeteiligte, unter ihnen Kinder.

11.08.1919
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet die Verfassung der Weimarer Republik
Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet in Schwarzburg die Weimarer Verfassung, die in drei Tagen durch die Verkündigung im Reichsgesetzblatt Rechtskraft erlangen soll. Ab sofort ist der 11. August der Nationalfeiertag der Weimarer Republik, weil er an die „Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland“ erinnern soll.
Deutsches Reich.png Polen 1919-1928.png
Deutsches Reich / Republik Polen

In Berlin beginnen deutsch-polnische Verhandlungen über "politisch-rechtliche Fragen, Kriegsgefangenenfragen und Fragen von wirtschaftlichen- und Finanzangelegenheiten" gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags.

12.08.1919
Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Der Landtag beschließt die Verfassung des Freistaats Bayern ("Bamberger Verfassung"), die am 15. September in Kraft treten soll.

14.08.1919
Deutsches Reich.png Deutschland.png
Deutsches Reich

Mit der Verkündung im Reichsgesetzblatt 1919, S. 1383, tritt die Weimarer Verfassung in Kraft. Die politischen Grundlagen der Weimarer Verfassung sind:

  • Verstärkter Rückgriff auf die Ideen von 1848
  • Aufrechterhaltung der Einheit der deutschen Länder. Der Vorschlag des Staatsrechtlers Hugo Preuß, die Länderkompetenzen völlig zu zerschlagen, scheitert am Widerspruch der Einzelstaaten.
  • Ausdehnung des allgemeinen Wahlrechts auf die Frauen
  • Verhältniswahlrecht: 1 Wähler = 1 Stimme
  • Volksbegehren und Volksentscheide sollen die repräsentative Demokratie - also die Herrschaft des Volkes durch gewählte Vertreter - für die Mitwirkung der ganzen Bevölkerung an politischen Entscheidungen öffnen.
  • Grundrechte schützen Recht und Freiheit der Persönlichkeit, der Kirchen und der sozialen Gruppen (allerdings ohne diese zu benennen)
  • Der Reichstag nimmt als demokratische Vertretung der Nation die entscheidende Machtstellung ein. Er entscheidet über Gesetzgebung, Bewilligung von Geldmitteln sowie über Krieg und Frieden. Bei der Gesetzgebung hat der Reichstag allerdings kein Initiativrecht. Gegenüber der Reichsregierung hat der Reichstag das Recht, ein Misstrauensvotum auszusprechen und sie damit zu stürzen. Der Rücktritt eines Ministers kann vom Parlament erzwungen werden.
  • Der bisherige "Präsident der Reichsregierung" trägt ab sofort die Bezeichnung "Reichskanzler". Reichskanzler und Reichsregierung brauchen das Vertrauen der Mehrheit des Reichstags. Inhaber des höchsten Regierungsamtes bleibt Gustav Adolf Bauer, der seit dem 21. Juni die Geschäfte führt.
  • Der Reichspräsident wird unmittelbar vom Volk auf sieben Jahre gewählt. Er vertritt das Reich nach außen, ernennt und entlässt die obersten Reichsbeamten, führt den Oberbefehl über die Streitkräfte und besitzt ein Notverordnungsrecht (Art. 48) zur Sicherung des inneren Friedens. Aufgrund des Notverordnungsrechts hat der Reichspräsident verdeckte legislative Befugnisse. Die Notverordnungen müssen allerdings vom Reichstag nachträglich gebilligt werden. Der Reichspräsident ernennt den Reichskanzler und die Reichsregierung. Außerdem kann er den Reichstag auflösen. Die Neuwahlen müssen innerhalb von 60 Tagen stattfinden (innerhalb des Zeitraums von der Auflösung des Reichstags bis zu den Neuwahlen kann der Reichspräsident Notverordnungen ausgeben).
  • Aufgrund der weitgehenden exekutiven Befugnisse des Reichspräsidenten ist die 'Weimarer Republik' keinesfalls eine Demokratie. Der Grund für die Bündelung der Kompetenzen in der Hand des Reichspräsidenten liegt wohl darin, dass man der Ansicht ist, einen "Ersatzkaiser" zu benötigen, der die Interessengegensätze zu einer Einheit verbindet.
  • Die Machtfülle des Reichspräsidenten muss sich nicht unbedingt zum Nachteil der parlamentarischen Demokratie auswirken. Solange ein republiktreuer Politiker wie Friedrich Ebert (er wurde am 11. Februar 1919 zum vorläufigen Reichspräsidenten gewählt) an der Spitze des Staates steht, ist kein solcher Nachteil zu befürchten. Friedrich Ebert geht es um Ausgleich in mehrfacher Hinsicht: Zwischen sozialdemokratischer Arbeiterbewegung und demokratischem Bürgertum, zwischen Neuordnung und Bewahrung, zwischen Reich und Ländern. Er versteht sein Amt immer als Teil und nicht als Gegenpol der Regierung. In das politische Tagesgeschäft greift Ebert so wenig wie möglich ein; seine Rolle sieht er vielmehr als Hüter der Verfassung und als Bewahrer der demokratischen Ordnung.
  • Das Reich ist gegenüber den Ländern oberster Träger der Gesetzgebung.
  • Die Länder verlieren das Gesandtschafts- und Konsulatsrecht und damit die Mitwirkung an der Außenpolitik.
  • Die Flagge des Deutschen Reiches hat die Farben Schwarz-Rot-Gold.
  • Die Streitkräfte und die Einkünfte aus der Einkommens- und Vermögenssteuer gehen auf das Reich über.
  • Der Reichsrat, die Vertretung der Länderinteressen, wirkt an der Gesetzgebung mit. Mit Zweidrittelmehrheit kann er vom Reichstag überstimmt werden. Die Zustimmung des Reichsrats muss nicht bei jedem Gesetz eingeholt werden. Die tatsächliche Mitwirkung des Reichsrats an der Gesetzgebung ist weitgehend zu vernachlässigen. Durch diesen Passus büßt Preußen seine bisher beherrschende Stellung in der Ländervertretung ein; sein Einfluss auf die Reichspolitik ist bei weitem nicht mehr so groß wie zu Zeiten des Kaiserreichs.
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Der Freistaat Bayern gibt sich eine neue Flagge.

18.08.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Baden

Die 6. Landesversammlung der Arbeiter-, Bauern-, Volks- und Soldatenräte von Württemberg beschließt die Auflösung aller Räte.

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Deutsches Reich / Republik Polen

Im Rahmen von Streiks kommt es zu bewaffneten Aufständen der polnischen Bevölkerung in Oberschlesien, die von deutschen Truppen unterdrückt werden.

20.08.1919
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Deutsches Reich / Republik Polen

Die heftigen Unruhen in Oberschlesien veranlassen die polnische Regierung zum Abbruch der Verhandlungen mit der Reichsregierung über Fragen der Gebietsabtretungen.

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Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Der von der bayerischen Armee propagandistisch geschulte Adolf Hitler wird zum Reichswehrlager Lechfeld abgeordnet, wo er in einem Seminar ehemalige Kriegsgefangene propagandistisch umerziehen soll. Hier tritt er als Redner hervor, der auch mit antisemitischen Äußerungen starke Emotionen wecken kann und wird anschließend die „rechte Hand“ von Hauptmann Karl Mayr, der Leiter der "Aufklärungsabteilung" im Reichswehrgruppenkommando 4 und ein guter Bekannter von Ernst Röhm ist.

22.08.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Bremen

Die Fraktion der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Bremen erklärt bis auf vier Mitglieder ihren Austritt aus der Nationalversammlung; die Nachrücker werden aufgrund einer Listenverbindung von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) gestellt.

24.08.1919
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg

Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), tritt von seinem Amt als württembergischer Außenminister zurück; das Amt wird nicht mehr neu besetzt, da sich die Länder nach und nach auf eine gemeinsame Vertretung gegenüber dem Ausland durch die Reichsregierung einstellen.

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Deutsches Reich / Freistaat Baden

Der Freistaat Baden schafft das Außenministerium ab, da alle Länder zukünftig gemeinsam von der Reichsregierung im Ausland vertreten werden. Der Minister des Auswärtigen Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehört künftig nicht mehr dem Staatsministerium an.

25.08.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Gemäß des Versailler Abkommens wird das bayerische Militärministerium aufgelöst. Militärminister Ernst Schneppenhorst (SPD) wird seiner Aufgabe entbunden.

26.08.1919
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Deutsches Reich / Republik Polen

Der sogenannte "polnische Aufstand", der am 18. August in Oberschlesien begann und von deutschen Truppen unterdrückt wurde, wird beendet.

29.08.1919
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Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Preußen

Der Landtag des Volksstaates Sachsen-Meiningen zieht seine am 4. Juli einstimmig gegebene Zustimmung zum Gemeinschaftsvertrag für die Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen zurück und erklärt, sein Votum von der Haltung Preußens abhängig machen zu wollen.

Ende August 1919
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

In Braunschweig tritt das Gesetz über die Einwohnerwehren in Kraft.

September 1919
fortlaufende Ereignisse
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt.

Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen.
Seit August 1919 streiken die Arbeiter von Büssing in Braunschweig gegen die Wiedereinführung der Akkordarbeit.

September 1919
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Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin

Großherzog Friedrich Franz IV. Michael von Mecklenburg, der am 16. November ins Exil nach Dänemark ging, kehrt nach Mecklenburg-Schwerin zurück.

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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Braunschweiger Landtag verabschiedet einmütig ein Pächterschutzgesetz.

01.09.1919
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Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg

Der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel wird ein Luftkreuz für die erste internationale Flugverbindung, die "Europa-Nordwestflug" genannt wird. Dieser Flug führt von Malmö über Kopenhagen, Hamburg, Bremen und Amsterdam nach London und wird von der niederländischen Fluggesellschaft "Koninklijke Luchtvaart Maatschappij" (KLM) betrieben.

05.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Braunschweiger Landtag verabschiedet ein Steuergesetz zur Deckung des Haushaltsdefizits, das vor allem die Landwirtschaft belastet. Außerdem besetzt der Braunschweiger Landeswahlverband mit August Hampe seinen Platz in der Regierung, die nun über die absolute Mehrheit der Sitze verfügt. Einzige Oppositionspartei ist die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD).

09.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Bremen

In Bremen wird der Belagerungszustand aufgehoben.

12.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Adolf Hitler, immer noch Propagandist in der bayerischen Armee und "rechte Hand" des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, nimmt erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) teil, wo er heftig der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Sezession Bayerns vom Reich widerspricht. Der Parteivorsitzende Anton Drexler lädt ihn wegen seiner Redegewandtheit zum Parteieintritt ein.

13.09.1919
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Deutsches Reich

Der deutsche Testpilot Emil Monz aus Stuttgart stellt mit einer mit acht Personen besetzten F 13 ("Annelise") mit 6750 Metern einen inoffiziellen Höhenweltrekord auf.

16.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Im Auftrag seines Chefs, des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, verfasst der propagandistisch geschulte Soldat Adolf Hitler für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betont er, dass das Judentum eine Rasse und angeblich keine Religion sei. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld- und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker." Daher müsse der "Antisemitismus der Vernunft" seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. "Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur eine Regierung nationaler Kraft […] fähig und nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl." Mayr stimmt Hitlers Ausführungen weitgehend zu. Mit diesen Äußerungen steht Hitler nicht allein in Deutschland. Und der Tatbestand der Volksverhetzung, definiert in § 130,1 des Strafgesetzbuches von 1871, kann nach gültiger Gesetzeslage nur bedingt angewandt werden, da diese Äußerungen ja in der zeitgenössischen Situation den öffentlichen Frieden nicht einmal gefährden. Durch eine zu laxe Rechtsprechung und ohne das Wissen dieser Zeit darüber, welche Folgen die Äußerung solcher Gedanken in der Öffentlichkeit haben können, ist einem "salonfähigen", brutalen Antisemitismus die Tür geöffnet.

18.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Das Kriegsministerium in Preußen wird dem Versailler Vertrag zufolge aufgelöst; Minister Walter Reinhardt (parteilos) wird von seinem Amt entpflichtet.

26.09.1919
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Deutsches Reich / Republik Polen

Nachdem die polnische Delegation die Berliner Verhandlungen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wegen des "polnischen Aufstandes" in Oberschlesien am 20. August abgebrochen hatte, werden die deutsch-polnischen Verhandlungen über die Übergabe deutscher Gebiete an Polen wieder aufgenommen.

30.09.1919
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Die Nationalversammlung tritt zu ihrer ersten Sitzung in Berlin zusammen, nachdem "Ruhe und Ordnung" in der Reichshauptstadt wiederhergestellt sind.

Chronik des Deutschen Reiches des Jahres 1919
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