Deutsches Reich 1919-III
DEUTSCHES REICH
Hauptstadt: Berlin
Chronik des Jahres 1919
III. Quartal 1919
Chemnitzer Blutbad
In Deutschland wird das erste Passagierflugzeug der Welt in Dienst gestellt
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1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917 | ||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal (bis 09.11.1918) | ||||
1918 (ab 10.11.1918) | ||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal | ||||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Gotha Der Gothaer Arbeiter- und Soldatenrat unterbreitet dem Landtag erneut einen Verfassungsentwurf, der die Bildung eines Arbeiter- und Bauernrates und einer Landesversammlung vorsieht und eindeutig Reichsrecht verletzt. | ||||
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter General Paul von Lettow-Vorbeck mit rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge wird eine antirepublikanische Neuorganisation der Polizei vorgenommen. | ||||
Deutsches Reich | ||||
Deutsches Reich Seit dem Vortag wird in der Weimarer Nationalversammlung über die endgültige Beschlussfassung des Flaggenartikels der Verfassung beraten. Es wird schließlich ein vom Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Max Quarck und vom Zentrumsabgeordneten Adolf Gröber zu Beginn der Beratungen eingebrachter Vermittlungsantrag mit 213 gegen 90 Stimmen angenommen. Danach lautet Art. 3 der Reichsverfassung: „Die Reichsfarben sind schwarz-rot-gold. Die Handelsflagge ist schwarz-weiß-rot mit den Reichsfarben in der oberen Ecke.“ In der vorangegangenen hitzigen Debatte hatte der Vorsitzende des Rechtsauschusses und Abgeordnete der Deutschen Volks-Partei (DVP) Wilhelm Kahl alle wesentlichen Bedenken zusammengefasst und ausgeführt, dass er „nicht in erster Linie gegen Schwarzrotgold, sondern gegen den Farbenwechsel als solchen“ sei. Dieser sei unzweckmäßig, weil er die deutschen Handelsinteressen verletze, denn das Ausland habe sich schon auf Schwarz-Weiß-Rot eingestellt. Auch sei unter diesen Farben und nicht unter Schwarz-Rot-Gold die nationale Einheit verwirklicht worden. Des Weiteren erfordere die Achtung vor den Opfern des Weltkrieges, dass die Flagge, unter der „unsere Helden“ gefallen seien, nicht gewechselt werde: „Vor allem aber fordert es die Selbstachtung vor uns als Deutsche. In den Augen unserer Feinde würde der Wechsel eine Selbstentwertung sein, die uns geradezu verächtlich macht.“ Zuvor führte der Reichsminister des Inneren, Eduard David (SPD), in einer begeisternden Rede im Namen der Reichsregierung dem später dann auch angenommenen parteiübergreifenden Kompromissvorschlag zustimmt und unter anderem aus: „Wir müssen nach einem Symbol suchen, das über alle Parteigegensätze und alle Parteifahnen hinaus von möglichst allen Parteien als der Ausdruck der Zusammengehörigkeit zur Volksgemeinschaft, die höher ist als alle Parteien, angesehen und empfunden wird. Das ist die Aufgabe. Als Symbol für diese innere Einheit, für dieses nationale Gemeinschaftsgefühl, glaube ich, ist das Schwarz-Rot-Gold durch seine eigene Geschichte gegeben...“ Mit der Ausfertigung im Reichsgesetzbuch wird nun diese Flagge das neue deutsche Staatssymbol werden.
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Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen Der Landtag von Sachsen-Meiningen befürwortet einstimmig den Gemeinschaftsvertrag zu einer Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen. | |||
Deutsches Reich In Nürnberg wird der "Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund" (ADGB) als Spitzenorganisation von 52 Arbeitnehmerverbänden gegründet. Erster Vorsitzender wird der westpreußische Reichstagsabgeordnete Carl Legien aus Marienburg, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehört. Während sich der Deutsche Metallarbeiter-Verband unter dem neuen Vorsitzenden Robert Dißmann nach der Novemberrevolution zum Rätesystem bekannte und die Kooperation der Gewerkschaften im Ersten Weltkrieg kritisierte, positionierte sich Legien gegen revolutionäre Bestrebungen. Legien hatte im Weltkrieg den Beschluss auf Streikverzicht unterstützt und sah den Krieg als nationale Aufgabe, für die er jedoch Gegenleistungen des Staates erwartete. Er war bereits gegen Ende des Ersten Weltkrieges führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt. Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommens die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt und der Achtstundentag eingeführt. | ||||
Deutsches Reich Reichsfinanzminister Matthias Erzberger von der Zentrumspartei stellt der Weimarer Nationalversammlung die geplante Finanzreform mit der Einführung einer Einkommensteuer und eines Finanzausgleichs vor. | ||||
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Deutsches Reich / Französische Republik / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Königreich Belgien Die Weimarer Nationalversammlung ratifiziert den Versailler Vertrag und die Ausführungsbestimmungen über die künftige militärische Besetzung des Rheinlands. | |||
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Deutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Alliierten heben die Seeblockade gegen Deutschland auf. Der 1915 verhängten "Hungerblockade" fielen in Deutschland rund 750.000 Menschen zum Opfer. | |||
Deutsches Reich Reichswirtschaftsminister Rudolf Wissell tritt von seinem Amt nach 198 Tagen zurück, da er seinen Plan, eine "zugunsten der Volksgemeinschaft planmäßig betriebene und gesellschaftlich kontrollierte Volkswirtschaft" zu erreichen, für nicht durchführbar hält. Wissell behält sein Mandat als Reichstagsabgeordneter. Sein Nachfolger im Amt wird Ernährungsminister Robert Schmidt, der beide Ministerien in Personalunion leiten wird. Schmidt hat einen Erfahrungsschatz von 152 Tagen in der Regierungsarbeit. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Das Münchner Standgericht verurteilt den Dramatiker und Münchner Rätepolitiker Ernst Toller zu fünf Jahren Festungshaft wegen Hochverrats. | |||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Bottrop und Gladbeck erhalten durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums die Stadtrechte. Bottrop wurde als "Borthorpe" erstmals 1092 als Siedlung in den Besitzregistern des Klosters Werden erwähnt. In der Gegend um Gladbeck lebten nachweislich um 2000 BC Menschen; erwähnt wurde Gladbeck erstmals in einem Heberegister des Klosters Werden als "Gladbeki" am Anfang des 10. Jahrhunderts. | |||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der im Auftrag der Armee zu "antibolschewistischen Aufklärungskursen" abgeordnete Soldat der bayerischen Propagandaabteilung der Streitkräfte Adolf Hitler wird zu einem „Aufklärungskommando“ von 26 ausgewählten Ausbildern der Münchner Garnison abgeordnet, die angeblich von Bolschewismus und Spartakismus „verseuchte“ Soldaten im Reichswehrlager Lechfeld, darunter viele ehemalige Kriegsgefangene, propagandistisch umerziehen sollen. Diese Aktion soll am 20. August beginnen. | |||
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Der württembergische Justizminister Johann Baptist (von) Kiene tritt von seinem Amt zurück und soll durch Dr. Egon Bolz ersetzt werden; beide Politiker gehören dem Zentrum an. Auch im Arbeitsministerium wechselt der Minister: Dr. (Fr. Eduard) Alexander Schlicke wird durch Theodor Leipart ersetzt; beide gehören der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. | ||||
Deutsches Reich Die Weimarer Nationalversammlung nimmt mit überwältigender Mehrheit - gegen die Stimmen von USPD, DVP und DNVP - die Weimarer Verfassung an: 262 Abgeordnete stimmen für die Verfassungsvorlage, 75 Abgeordnete dagegen. 84 Abgeordnete sind abwesend. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps, das im April 1919 aus der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, der Marine-Division und weiterer Freikorps wie der "Brigade Reinhard" hervorgegangen ist, wird in die Reichswehr-Brigaden 15, 30, 31 und 40 der Vorläufigen Reichswehr aufgeteilt. Noch im Mai wurde das Korps bei der Zerschlagung der Münchner Räterepublik eingesetzt. Oberst Wilhelm Reinhard wird Infanterieführer der 15. Brigade. | |||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen In Chemnitz demonstrieren Arbeiter gegen die akute Lebensmittelknappheit. Truppen treffen am Hauptbahnhof ein, was von den Demonstrierenden als Provokation empfunden wird. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen Vertrauensleute aus Betrieben nehmen in einer Besprechung in der "Linde" Stellung zu der Situation. Nach eingehender Aussprache wird eine paritätisch zusammengesetzte Kommission der drei Parteien Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und Kommunistische Partei Deutschland (KPD) beauftragt, mit der Stadtverwaltung über folgende Forderungen zu verhandeln:
Lange vorher ist bereits eine große Menge Menschen auf dem Theaterplatz versammelt. Plötzlich fallen Schüsse auf die friedliche Menge aus den umliegenden Häusern. Die Menge will verständlicherweise die Urheber feststellen und beginnt damit, die Häuser zu durchsuchen. Dann fallen weitere Schüsse. Viele Menschen strömen nun zum Bahnhof, wo weitere Angehörige der Reichswehr eintreffen. Es kommt zu Schießereien, die die ersten Opfer fordern. Die Reichswehrtruppe besteht hauptsächlich aus ganz jungen Menschen, die alle kriegsmäßig ausgerüstet sind. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen der Zivilbevölkerung und den Reichswehrtruppen, der sich bis 1630 Uhr hinzieht und mit der Niederlage des Militärs und des Rückzugs der Truppen endet. Überall auf dem Platz liegen Tote und Verletzte, der Arbeiter-Samariter-Bund leistet Erste Hilfe. Das "Chemnitzer Blutbad" fordert 50 Menschenleben, 80 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern befinden sich auch völlig Unbeteiligte, unter ihnen Kinder. | ||||
Deutsches Reich Reichspräsident Friedrich Ebert unterzeichnet in Schwarzburg die Weimarer Verfassung, die in drei Tagen durch die Verkündigung im Reichsgesetzblatt Rechtskraft erlangen soll. Ab sofort ist der 11. August der Nationalfeiertag der Weimarer Republik, weil er an die „Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland“ erinnern soll. | ||||
Deutsches Reich / Republik Polen In Berlin beginnen deutsch-polnische Verhandlungen über "politisch-rechtliche Fragen, Kriegsgefangenenfragen und Fragen von wirtschaftlichen- und Finanzangelegenheiten" gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der Landtag beschließt die Verfassung des Freistaats Bayern ("Bamberger Verfassung"), die am 15. September in Kraft treten soll. | |||
Deutsches Reich Mit der Verkündung im Reichsgesetzblatt 1919, S. 1383, tritt die Weimarer Verfassung in Kraft. Die politischen Grundlagen der Weimarer Verfassung sind:
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der Freistaat Bayern gibt sich eine neue Flagge. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Baden Die 6. Landesversammlung der Arbeiter-, Bauern-, Volks- und Soldatenräte von Württemberg beschließt die Auflösung aller Räte. | ||||
Deutsches Reich / Republik Polen Im Rahmen von Streiks kommt es zu bewaffneten Aufständen der polnischen Bevölkerung in Oberschlesien, die von deutschen Truppen unterdrückt werden. | ||||
Deutsches Reich / Republik Polen Die heftigen Unruhen in Oberschlesien veranlassen die polnische Regierung zum Abbruch der Verhandlungen mit der Reichsregierung über Fragen der Gebietsabtretungen. | ||||
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der von der bayerischen Armee propagandistisch geschulte Adolf Hitler wird zum Reichswehrlager Lechfeld abgeordnet, wo er in einem Seminar ehemalige Kriegsgefangene propagandistisch umerziehen soll. Hier tritt er als Redner hervor, der auch mit antisemitischen Äußerungen starke Emotionen wecken kann und wird anschließend die „rechte Hand“ von Hauptmann Karl Mayr, der Leiter der "Aufklärungsabteilung" im Reichswehrgruppenkommando 4 und ein guter Bekannter von Ernst Röhm ist. | ||||
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), tritt von seinem Amt als württembergischer Außenminister zurück; das Amt wird nicht mehr neu besetzt, da sich die Länder nach und nach auf eine gemeinsame Vertretung gegenüber dem Ausland durch die Reichsregierung einstellen. | |||
Deutsches Reich / Freistaat Baden Der Freistaat Baden schafft das Außenministerium ab, da alle Länder zukünftig gemeinsam von der Reichsregierung im Ausland vertreten werden. Der Minister des Auswärtigen Dr. Hermann (Robert) Dietrich von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehört künftig nicht mehr dem Staatsministerium an. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Gemäß des Versailler Abkommens wird das bayerische Militärministerium aufgelöst. Militärminister Ernst Schneppenhorst (SPD) wird seiner Aufgabe entbunden. | |||
Deutsches Reich / Republik Polen Der sogenannte "polnische Aufstand", der am 18. August in Oberschlesien begann und von deutschen Truppen unterdrückt wurde, wird beendet. | ||||
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Deutsches Reich / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Preußen Der Landtag des Volksstaates Sachsen-Meiningen zieht seine am 4. Juli einstimmig gegebene Zustimmung zum Gemeinschaftsvertrag für die Bildung eines zukünftigen Landes Thüringen zurück und erklärt, sein Votum von der Haltung Preußens abhängig machen zu wollen. | |||
fortlaufende Ereignisse |
Seit 29.01.1919 ist die badische Stadt Kehl von französischen Truppen besetzt. Seit 20.04.1919 gilt der "Verschärfte", seit 29.04. der "normale Belagerungszustand" in Bremen. | |||
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg Der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel wird ein Luftkreuz für die erste internationale Flugverbindung, die "Europa-Nordwestflug" genannt wird. Dieser Flug führt von Malmö über Kopenhagen, Hamburg, Bremen und Amsterdam nach London und wird von der niederländischen Fluggesellschaft "Koninklijke Luchtvaart Maatschappij" (KLM) betrieben. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Adolf Hitler, immer noch Propagandist in der bayerischen Armee und "rechte Hand" des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, nimmt erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) teil, wo er heftig der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Sezession Bayerns vom Reich widerspricht. Der Parteivorsitzende Anton Drexler lädt ihn wegen seiner Redegewandtheit zum Parteieintritt ein. | |||
Deutsches Reich Der deutsche Testpilot Emil Monz aus Stuttgart stellt mit einer mit acht Personen besetzten F 13 ("Annelise") mit 6750 Metern einen inoffiziellen Höhenweltrekord auf. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Im Auftrag seines Chefs, des Leiters der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr, verfasst der propagandistisch geschulte Soldat Adolf Hitler für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betont er, dass das Judentum eine Rasse und angeblich keine Religion sei. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld- und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker." Daher müsse der "Antisemitismus der Vernunft" seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. "Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur eine Regierung nationaler Kraft […] fähig und nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl." Mayr stimmt Hitlers Ausführungen weitgehend zu. Mit diesen Äußerungen steht Hitler nicht allein in Deutschland. Und der Tatbestand der Volksverhetzung, definiert in § 130,1 des Strafgesetzbuches von 1871, kann nach gültiger Gesetzeslage nur bedingt angewandt werden, da diese Äußerungen ja in der zeitgenössischen Situation den öffentlichen Frieden nicht einmal gefährden. Durch eine zu laxe Rechtsprechung und ohne das Wissen dieser Zeit darüber, welche Folgen die Äußerung solcher Gedanken in der Öffentlichkeit haben können, ist einem "salonfähigen", brutalen Antisemitismus die Tür geöffnet. | |||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Das Kriegsministerium in Preußen wird dem Versailler Vertrag zufolge aufgelöst; Minister Walter Reinhardt (parteilos) wird von seinem Amt entpflichtet. | |||
Deutsches Reich / Republik Polen Nachdem die polnische Delegation die Berliner Verhandlungen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wegen des "polnischen Aufstandes" in Oberschlesien am 20. August abgebrochen hatte, werden die deutsch-polnischen Verhandlungen über die Übergabe deutscher Gebiete an Polen wieder aufgenommen. | ||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Die Nationalversammlung tritt zu ihrer ersten Sitzung in Berlin zusammen, nachdem "Ruhe und Ordnung" in der Reichshauptstadt wiederhergestellt sind. | |||
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