Vorderasien
VORDERASIEN
Vorderasien besteht aus dem südwestlichen Teil Asiens und wird im Westen durch das Mittelmeer und das Rote Meer, im Norden durch das Schwarze Meer, das Kaukasus-Gebirge und das Kaspische Meer, im Osten durch die Randgebirge des Iran und im Süden durch den Indischen Ozean begrenzt. Über die Halbinsel Sinai ist Vorderasien mit Afrika verbunden, Dardanellen, Marmarameer und Bosporus bilden eine nur schmale Trennung von Europa.
Es umfasst Anatolien (den asiatischen Teil der Türkei), das Kaukasusgebiet, die Arabische Halbinsel, sowie den Iran.
Folgende Staaten und abhängigen Gebiete werden zu Vorderasien gezählt:
- Ägypten (nur die Halbinsel Sinai)
- Armenien
- Aserbaidschan
- Bahrain
- Georgien
- Irak
- Iran
- Israel
- Jemen (außer Sokotra)
- Jordanien
- Katar
- Kuwait
- Libanon
- Oman
- Palästina
- Saudi-Arabien
- Syrien
- Türkei (außer europäischem Teil)
- Vereinigte Arabische Emirate
- Zypern
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Jahres-Chroniken | ||||
Länderchroniken |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Asien / Europa / Afrika Im Gebiet des heutigen Bayern, aber auch in anderen Teilen Mitteleuropas sowie in Afrika und in Vorderasien existierten die ältesten Rüsseltiere, die sogenannten "Hauer-Elefanten" oder auch Deinotherien (andere Bezeichnung: Dinotherien). Die im Gebiet des heutigen Deutschland lebende Art hat die Bezeichnung "Dinotherium bavaricum". | ||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Vorderasien / Europa / Afrika Die Afrikanische Platte kollidiert mit Vorderasien. Dies führt zur Auffaltung von Kettengebirgen im Nahen Osten und beendet die Verbindung des entstehenden Mittelmeers zum Indischen Ozean. Von nun an bestehen nur noch Verbindungen zum Atlantik in Gestalt der Betischen Straße im Süden der Iberischen halbinsel nördlich der Betischen Kordillere und der Rif-Straße in Nordwest-Afrika, südlich des Rif-Gebirges. Die heutige Straße von Gibraltar wird von einem Gebirgsbogen, der die Betische Kordillere und Rif miteinander verbindet (Gibraltar-Bogen), verschlossen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Vorderasien Der Homo erectus lebt im gesamten Nahen Osten, in der Levante bis zum Zagrosgebirge. Die am Berg Ararat lebenden Menschen stellen Faustkeile aus Obsidian und anderen unterschiedlichen Materialien her. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Neben dem Homo erectus und dem Homo heidelbergensis tritt nun dem Homo neandertalensis auf. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Vorderasien | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Aus Afrika auswandernde Gruppen von Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Israel. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Im gesamten Vorderen Orient wird Getreide, insbesondere Weizen, angebaut und konsumiert. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Die Menschen der Mittelsteinzeit in der Levante leben in Gemeinden von etwa 40 bis 50 Personen. Ihr Leben als Halbnomaden reduziert sich auf das Weiden von Schafen und Ziegen. Er besitzt Steinwerkzeuge, die in der Lage sind, die harten Schalen der Getreidekörner aufzubrechen. Die Werkzeuge sind klein, geometrisch ausgerichtet und präzise. Die von ihnen hergestellten Waffen ermöglichen die Jagd auf Gazellen. Die Menschen dieser Kultur sind die Vorläufer der Menschen im heutigen Palästina und Israel und im heutigen Irak. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien In Vorderasien wird der Hund domestiziert. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Durch das jetzt herrschende mildere Klima auf dem Gebiet des „Fruchtbaren Halbmondes“ breitet sich wildes Getreide weiter aus. In der früheren Steppe wachsen jetzt Eichen und Pistazienbäume. Nach Meinung von Geschichtswissenschaftlern kommt bei den Menschen im Nahen Osten der Glaube an einen einzigen Gott auf (Beginn des Monotheismus). | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Jungpaläolithische Kulturen entfalten sich in Höhlen des Gebietes von Antalya. Sie lassen Beziehungen zu Kulturen in der Levante erkennen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen Israel am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen Syrien eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Vorderasien / China / Nordamerika Beginn der Entstehung der Landwirtschaft im Nahen Osten, in Südchina und in Mittelamerika. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Israel - Vorzeit In Gilgal nördlich von Jericho im Jordantal ernten die Bewohner parthenokarpe Feigen, das heißt Früchte, die nicht durch Saatgut oder menschliches Zutun durch das Pflanzen von Stecklingen entstanden sind. Da diese Frucht dennoch zahlreich auftritt, ist dies mutmaßlich ein Zweig der Landwirtschaft. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa Im Laufe des Neolithikums entstehen die ersten Bauernkulturen und mit ihnen feste, dauerhaft besiedelte Wohnhäuser. Je nach Region bestehen sie aus Lehm, Stein oder Holz. Lehmbauten sind vom Orient bis nach Ungarn bekannt, Holzbauten mit Wänden aus Brettern oder lehmverschmiertem Flechtwerk in den bewaldeten Gebieten. In Mitteleuropa ist der Pfostenbau die übliche Bauweise. | ||||
Vorderasien
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Vorderasien Im Jordantal werden Feigen kultiviert. | ||||
Nordafrika / Südeuropa / Vorderasien / Hellas Im 9. Jahrtausend BC überwinden Menschen im Mittelmeerraum kurze Strecken offenen Meeres mit Wasserfahrzeugen. Auf der Insel Skyros in der Ägäis und auf Zakynthos im Ionischen Meer werden später aus dieser Zeit vom Festland stammende Mikrolithen der frühen Mittelsteinzeit gefunden.
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Vorderasien Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen. | ||||
Datei:Semang.png Semang-Mann
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Vorderasien Die befestigte Stadt Jericho errichtet einen steinernen Turm mit neun Metern Höhe. Einige Experten sind der Auffassung, dass es sich um das älteste bekannte monumentale Bauwerk der Welt handelt. | ||||
Vorderasien Die im Jahre 9000 BC gegründete Siedlung von Catal Hüyük in Anatolien entwickelt sich zu einer Großsiedlung mit dichter Bebauung. Die Siedlung besteht aus eng aneinandergesetzten rechteckigen Häusern, die aus Lehmziegeln oder Stampflehm errichtet und mit einem Flachdach versehen sind. Unterschiedliche Raumhöhen und Bodenniveaus gewährleisten Belüftung und Lichtzufuhr für die einzelnen Bauten und erzeugen eine treppenartige Verschachtelung. Straßen, Gassen oder Durchgänge zwischen den einzelnen Häusern gibt es nicht. Der Zugang zu den Bauten erfolgt über die Flachdächer. Neben einzelnen, dicht bebauten Arealen gibt es auch immer wieder Freiflächen, so dass eine Häuserzahl zwischen 400 bis 1850 je Schicht angenommen werden kann. Während man nach den ersten Ausgrabungen davon ausging, dass 10.000 Menschen gleichzeitig in der Siedlung lebten, was auch zweifellos zur fälschlichen Verwendung der Bezeichnung Stadt beitrug, geht man nunmehr von bis zu 2500 gleichzeitigen Bewohnern aus. Die dichte Besiedlung mit dem an freien Plätzen abgelagerten Müll bringt zahlreiche Probleme hinsichtlich der sanitären Verhältnisse, des Zugangs zu den einzelnen Häusern oder des Materialtransports mit sich. Als Schädling wird die Hausmaus nachgewiesen. Der Zugang in die Häuser erfolgt über eine Leiter, die sich meist an der Südwand befindet. Für den ebenfalls an dieser Wand angelegten Herd dient die Einstiegsluke zugleich als Rauchabzug. Rauch- und Rußbelastungen sind in den Häusern dennoch beträchtlich. Darauf lassen die zahlreichen Bemalungsschichten an den Wänden schließen. Bei einigen Skeletten - vor allem auf den Rippeninnenseiten älterer Individuen – sind Rußablagerungen festzustellen. Das durch die Dachluke eindringende Licht im Zusammenspiel mit den geweißten Wänden der Räume versorgt das Haus tagsüber mit ausreichender Helligkeit. Die Fußböden sind nicht eben, sondern auf unterschiedlichem Niveau angelegt und durch Kanten abgesetzt: Eine effiziente Art, Areale in einräumigen Bauten voneinander abzutrennen und sauber zu halten. Verschiedene Fußbodenareale sind mit Schilfmatten ausgelegt. Einzelnen Wänden sind erhöhte Plattformen vorgelagert, die offenbar als Schlafplätze dienen. An der Nordseite der Häuser ist bisweilen ein schmalerer Raum abgetrennt, der zur Vorratshaltung benutzt wird. Der Großteil der wirtschaftlichen Aktivitäten der Bewohner spielt sich aber auch auf den Dächern ab. Zu den spektakulärsten Zeugnissen aus Çatalhöyük gehören zweifellos die Wandmalereien und -reliefs an den Innenwänden einzelner Häuser. Die am besten erhaltenen Bauten kommen vor allem aus der verbrannten Schicht VI zutage. Mit Ton oder Gips übermodellierte Stierschädel sind einzeln oder zu mehreren an den Wänden angebracht. Als Wandrelief sind auch zwei sich gegenüberstehende Leoparden an der Westwand eines Hauses überliefert. Scharfe und spitze Teile von Wildtieren wie z. B. Eberhauer, Fuchs- und Wieselzähne oder auch Geierschnäbel sind ebenfalls in die Lehmwände eingelassen. Mehrfach belegt ist ein Wandrelief eines Wesens mit gespreizten, jeweils in Kopfrichtung angewinkelten Armen und Beinen. Das Relief zeigt verschiedene Putzlagen und Bemalungen. Der Kopf, aber auch Hände und Füße sind immer abgeschlagen. Die Wandmalereien sind in roter, schwarzer oder weißer Farbe ausgeführt. Zahlreiche übereinander liegende Malschichten zeigen, dass die Bemalung häufig erneuert werden muss. Neben abstrakten Mustern sind es vor allem Tierszenen, bei denen mehrere Menschen beim Reizen und Hetzen eines Wildrindes, Hirsches, Wildschweins oder Bären gezeigt werden. Erstaunlicherweise spielen die dargestellten Wildtiere für die Ernährung des neolithischen Menschen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Die für die Ernährung wichtigen domestizierten Tiere oder Pflanzen treten dagegen in der Wandkunst gar nicht in Erscheinung. Vermutlich werden die Jagden als Initiationsriten oder zu anderen Feieranlässen veranstaltet. Bestimmte gefährliche Teile der Tiere werden dann zur Erinnerung an diese Ereignisse in die Siedlung gebracht. Ähnlich verhält es sich mit dem Leoparden: in den Darstellungen ist er mehrfach belegt und spielt offensichtlich eine wichtige Rolle. Offenbar wird sein Fell als (männliches) Bekleidungsstück benutzt, wie auf verschiedenen Wandmalereien zu sehen ist. Leopardenknochen werden aber kein einziges Mal nachgewiesen. Wilde und domestizierte Tiere lassen sich also zwei ganz verschiedenen Bereichen zuordnen. Jedes Haus hat Einrichtungen zur Bevorratung von Lebensmitteln, zur Lehmziegelherstellung, zur Tierhaltung und zur Getreideverarbeitung. Die einzelnen Haushalte wirtschaften offenbar weitgehend unabhängig voneinander. Eine zentralörtliche Stellung gegenüber dem Umland ist nicht nachweisbar; aus diesen Gründen ist die Bezeichnung "Großsiedlung" wahrscheinlich treffender als "Stadt". | ||||
Vorderasien
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Vorderasien
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Vorderasien In Catal Hüyük im Gebiet der heutigen südlichen Zentraltürkei, das etwa 32 Hektar groß ist, stehen 40 Schreine für eine Göttin, die als Jungfrau und auch als Mutter dargestellt wird. Der Hügel auf der kahlen anatolischen Hochebene, auf dem die Stadt steht, ist 20 Meter hoch. Catal Hüyük entwickelt sich zu einem Zentrum eines matriarchalischen Kult. Die Menschen dort bauen Hunderte von rechteckigen Häusern auf Lehm, die meisten privaten Grundstücke haben ca. 12 Hektar Größe. In den verputzten Häusern gibt es Zimmer mit Kaminen, in dem Dorf Getreidesilos. Am Eingang der Häuser findet man Hörner von Stieren oder auch Göttinnenbilder sowie dargestellte Tiere. In Catal Hüyük werden polierte Obsidian-Spiegel genutzt. Bestattungen finden in dafür vorgesehenen Häusern statt. | ||||
Mesopotamien Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. Im Norden Mesopotamiens, in Syriens in Teilen der Türkei und Irans blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. | ||||
Schwarzes Meer / Vorderasien Der Bosporus wird überflutet. Salzwasser bricht in das Schwarze Meer ein und läßt den Meeresspiegel um mehr als 100 Meter ansteigen. Zahlreiche Siedlungen an den Ufern werden überflutet. Vermutlich stellt diese Katastrophe einen historischen Hintergrund der Sintflut im Gilgamesch-Epos und in der Bibel dar. Es gibt weltweit mehr als 200 verschiedene Fluterzählungen, von denen 85 Prozent ein großes Schiff beschreiben, das die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu retten hilft. Jüngere Untersuchungen datieren die Flut auf 16.000 BC bis 14.000 BC. | ||||
Vorderasien Beginn der Besiedlung des Gebietes des heutigen Israel und Palästinas durch Völker der Post-Ghassulischen neusteinzeitlichen Kultur. | ||||
Vorderasien
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Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Im Mittelmeerraum endet das vorherrschende Monsunklima und das Klima wird trockener. | ||||
Vorderasien Im 5. Jahrtausend BC siedeln die ersten Bewohner in Byblos am Mittelmeer in der Gegend des heutigen Stadtgebietes und gründen nach dem Historiker Philo von Alexandria die älteste Stadt der Welt. | ||||
Vorderasien / Mesopotamien / Ägyptisches Reich - Vordynastische Zeit Ein reger Handel zwischen Mesopotamien und dem Mittelmeergebiet führt zur Gründung der ersten Küstenstädte im heutigen Syrien, Libanon und Palästina. Der Seehandel nach Westen führt entlang der Küste von Kleinasien in die Ägäis und in Richtung Süden nach Ägypten. Stamm der Hethiter | ||||
Volk der Semiten / Mesopotamien / Vorderasien Die vermutlich aus dem Sinai und der Arabischen Halbinsel stammenden Semiten beginnen, sich im Vorderen Orient auszubreiten. Sie dringen ins spätere Palästina und nach Mesopotamien vor, wo die sumerischen Stadtstaaten von den Akkadern erobert werden. | ||||
Vorderasien Die Hafenstadt Byblos (heute Libanon) wird von semitischen Stämmen besiedelt. Zusammen mit der bereits seit Jahrtausenden dort siedelnden Menschen erbauen sie einen bedeutenden Mittelmeerhafen und leben immer mehr vom Handel. Byblos wird ebenso Hauptumschlagplatz für Papyrus, den Rohstoff zur Herstellung der Papyrusrollen, die unter anderem auch für die Überlieferung von Literatur in der griechischen Welt verwendet wurden. Nach der Stadt bezeichneten die Griechen die Papyrusrolle mit dem Neutrum ??????? (biblion, allgemein „Büchlein“, „Buch“), auf das wiederum das Wort „Bibel“ zurückgeht. Mit Papyrus als neuem Beschreibstoff scheint auch die Entwicklung einer eigenen Schrift in Zusammenhang zu stehen: Die neue Silbenschrift aus Byblos ließ sich leicht auf Papyrus schreiben, anders als das schon vorher in Ugarit entwickelte Keilschrift-Alphabet. | ||||
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