Norddeutscher Bund 1870
DIE EREIGNISSE IM NOVEMBER 1870
DIE SCHLAGZEILEN DES MONATS
'
DIESE SEITE IST EINE BAUSTELLE
Home | Datei:Xxx.jpg |
(nach Geburtsjahr geordnet)
| ||||
Jahres-Chroniken | ||||||
Länderchroniken |
Nation | Name | Regierungszeit | ||
---|---|---|---|---|
Premierminister William Ewart Gladstone |
1868-1874 | |||
![]() |
Kanzler Otto Graf von Bismarck |
1861-1871 | ||
![]() |
Chronik 1860 / Chronik 1861 / Chronik 1862 / Chronik 1863 / Chronik 1864 / Chronik 1865 / Chronik 1866 / Chronik 1867 / Chronik 1868 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik Januar 1869 / Februar 1869 / März 1869 / April 1869 / Mai 1869 / Juni 1869 / Juli 1869 / August 1869 / September 1869 / Oktober 1869 / November 1869 / Dezember 1869 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik Januar 1870 / Februar 1870 / März 1870 / April 1870 / Mai 1870 / Juni 1870 / Juli 1870 / August 1870 / September 1870 / Oktober 1870 / November 1870 / Dezember 1870 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Kaiserreich Großjapan In Japan wird der Yen als neue Währung eingeführt. Das Wort „En“ ist chinesischen Ursprungs und bedeutet wörtlich übersetzt „runder Gegenstand.“ Bis zum kommenden Jahr wird das alte, seit der Edo-Zeit (Beginn 1603) gültige Währungssystem noch parallel in Kraft bleiben. Mit der im nächsten Jahr beabsichtigten Währungsreform wird auch in Japan das Dezimalsystem eingeführt werden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Kaiserreich Brasilien In Rio de Janeiro wird ein "Republikanischer Klub" eröffnet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Königreich Spanien / Königreich Italien Nach dem Sturz der spanischen Bourbonen unter Königin Isabel II. de España, wird Amadeus Ferdinand Maria von Savoyen von der Cortes zum König gewählt. Amadeus, der die Krone als Amadeo I. annehmen wird, ist der zweite Sohn des italienischen Königs Vittorio Emanuele II. (Viktor Emanuel II.) aus dem Hause Savoyen. Bis zum Eintreffen des neuen Königs in Spanien ist Ministerpräsident Francisco Serrano Domínguez der Regent von Spanien. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Königreich Italien / Kirchenstaat Papst Pius IX. protestiert in der Enzyklika Respicientes gegen die Einnahme Roms durch italienische Truppen und verhängt über Urheber und Teilnehmer die sofortige Exkommunikation. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereinigte Staaten von Amerika Das am 9. Februar neu geschaffene U.S. Weather Bureau macht seine erste offizielle meteorologische Prognose: „Starke Winde in Chicago und Milwaukee … und entlang der Seen.“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französische Republik Die preußischen Truppen beginnen die Einschließung von Belfort. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französische Republik Die preußischen Truppen stürmen die Stadt Reims und nehmen sie ein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französische Republik Die preußischen Truppen beginnen die Einschließung von Belfort. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Großherzogtum Hessen / Großherzogtum Baden Das Königreich Württemberg sowie die Großherzogtümer Baden und Hessen schließen mit dem Königreich Bayern Zustimmungsverträge über die zwischen Württemberg, Baden, Hessen und dem Norddeutschen Bund beziehungsweise Bayern und dem Norddeutschen Bund geschlossenen Verträge. Die Novemberverträge bedürfen der Zustimmung der Volksvertretungen des Norddeutschen Bundes als auch der Volksvertretungen, da sie mit dem Deutschen Bund (der Name wird später geändert werden) einen neuen Staat schaffen und die bestehende Norddeutsche Bundesversammlung abzuändern. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französische Republik
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich BayernFranzösische Republik Bei Coulmiers im Kanton Meute-sur-Loire Arrondissement Orléans, Département Loiret, findet ein Gefecht zwischen einem bayerischen Korps und französischen Einheiten statt. Während der Belagerung von Paris war es bisher Aufgabe der Armeeabteilung unter General Ludwig von der Tann-Rathsamhausen, die Belagerungstruppen gegen die neu aufgestellte Loirearmee abzusichern. Die Armeeabteilung besteht aus dem 1. Bayerischen Korps, der 22. Division und einigen Kavallerieeinheiten, nämlich der 2., 4. und 6. Kavallerie-Division. Nach dem bayerischen Sieg im Gefecht bei Artenay zogen sich die Franzosen zurück und die bayerischen Truppen konnten am 11. Oktober Orléans einnehmen. Vorhuten stießen bis weit über die Loire vor. Die 22. Division und die 4. Kavalleriedivision unter Friedrich Wilhelm Ludwig von Wittich wurden aber wieder nach Paris zur Unterstützung der Belagerungstruppen abgezogen und nahmen dabei am 18. Oktober Châteaudun und am 21. Oktober Chartres ein. General von der Tann standen in Orléans nicht mehr als 26.000 Mann zur Verfügung. Den in und um Orléans stehenden deutschen Truppen standen an der Loire die neu zusammengezogenen Verbände der Loirearmee gegenüber. Diese erhielten ununterbrochen Zulauf von Kriegsfreiwilligen und waren bis Ende Oktober 1870 auf bis zu 200.000 Mann angewachsen. Probleme ergaben sich für die Franzosen aber aus der mangelnden Ausbildung der Freiwilligen und dem großen Mangel an Unteroffizieren und Offizieren. Die Ausbildung der Soldaten wurde jedoch mit großem Nachdruck vorangetrieben. Waffen und Ausrüstung standen in dieser Phase des Krieges noch in größerem Umfang zur Verfügung. General d´Aurelle de Paladines hatte Anfang November 1870 etwa 70.000 einsatzbereite Soldaten zur Verfügung und unternahm mit diesen einen Vorstoß in Richtung Paris. Diese Einheiten wurden aber bereits am 7. November von deutscher Kavallerie bemerkt und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Orléans wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. November geräumt und der größte Teil der Truppen (etwa 23.000 Mann) zog sich in den Raum Coulmiers zurück, wo es nun zur Schlacht kommt. Die bayerischen Truppen stellen sich vom Ort St. Peravy entlang der Straße nach Châteaudun über Coulmiers bis nach La Renardiere auf. Die Franzosen greifen am frühen Vormittag aus Richtung Süd-West an und haben mit ihrem rechten Flügel ersten Kontakt mit dem Gegner. Unmittelbar nach den ersten Gefechten machen große Teile der französische Armee einen Schwenk und greifen im Zentrum und auf dem Flügel an. Bedingt durch eine recht weit aufgefächerte Marschformation dauert es jedoch einige Zeit, bis alle Einheiten in den Kampf eingreifen können. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit können die Franzosen die Bayern nicht aus ihren Stellungen vertreiben. Die französische Kavallerie unter dem Befehl von Reyau steht zu weit im Westen, sodass eine mögliche Umfassung des rechten Flügels der Bayern lange unterbleibt. Als es der französischen Infanterie endlich gelingt, Coulmiers zu stürmen und damit auch den rechten Flügel zu umfassen, muss sich von der Tann zurückziehen. Jetzt beginnt bereits die Dämmerung und der Rückzug gelingt ohne Verfolgung. Die Bayern gehen geordnet bis über Saint-Pévary-la-Colombe auf Toury zurück. Zur Vereinigung mit weiteren deutschen Verbänden erfolgt dann der weitere Rückzug nach Angerville. Die noch in Orléans zurückgebliebene Garnison mit einer Gesamtstärke von etwa 2500 Mann muss sich ebenfalls zurückziehen, dabei ist es nicht mehr möglich, die Kranken und Verwundeten mitzuführen. Dies führt zur hohen Zahl von Gefangenen, etwa 800 bis 1000 Mann. Auch fallen den Franzosen ein Munitionstrupp mit zwei Geschützen in die Hand. Die Franzosen unterlassen die Verfolgung durch die Kavallerie ebenso wie einen weiteren Vormarsch auf Paris. Insgesamt betragen die Verluste bei dieser Schlacht auf bayerischer Seite 1112 Soldaten und 54 Offiziere, auf französischer Seite insgesamt 1500 Mann.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französische Republik Die französischen Truppen in Neu-Breisach Breisach (frz. Neuf-Brisach) im Arrondissement Colmar im Départment Haut-Rhin in der Region Elsassund das Fort Mortier kapitulieren nach neuntägigem Beschuss durch deutsche Bündnistruppen. Neu-Breisach wurde seit 7. Oktober belagert.
Königreich Bayern / Französische Republik | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Österreichisch-Ungarische Monarchie Vertreter des Norddeutschen Bundes auf der einen und der Großherzogtümer Baden und Hessen auf der anderen Seite unterzeichnen einen Vertrag, der mit den Worten "Verfassung des Deutschen Bundes" überschrieben ist. Bis auf die Verabredung von einigen Übergangsregeln, zum Beispiel werden die Steuereinnahmen für das Heer bis zum 31. Dezember 1871 noch in die Kassen von Baden und Hessen direkt fließen, erkennen die beiden Staaten mit ihrer Unterschrift die Norddeutsche Bundesverfassung bei einem Beitrag unverändert an. Der Vertrag besagt, dass bei einem zukünftigen Beitritt der beiden Länder der Name Norddeutscher Bund in "Deutscher Bund" geändert wird; allerdings stehen die Ratifizierungen der Vertragspartner noch aus. Bayern, Württemberg und Österreich können sich noch nicht zu einem Beitritt entschließen, da sie mehr föderale Elemente in der Verfassung stärker betont haben möchten; hier sichert Preußen Vorschläge zur Nachbesserung zu.
Norddeutscher Bund / Französische Republik
Königreich Spanien
Norddeutscher Bund / Französische Republik
Norddeutscher Bund / Französische Republik
Österreich-Ungarische Monarchie Norddeutscher Bund / Französische Republik Bei der französischen Kommune La Madeleine-Bouvet im Département Orne im Arrondissement Mortagne-au-Perche in der Region Basse-Normandie findet ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Einheiten statt.
Norddeutscher Bund / Französische Republik
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen / Österreichisch-Ungarische Monarchie Nachdem der Norddeutsche Bund seinen Entwurf für eine neue Verfassung im Falle einer Erweiterung hinsichtlich der Verbesserung föderaler Elemente geändert hat, tritt das Königreich Bayern dem Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bund, Baden und Hessen in Berlin bei, nachdem es Sonderrechte ausgehandelt hat. Die sogenannten "Novemberverträge" gestatten Bayern unter anderem ein eigenes Heer, eigenes Postwesen und eigene Eisenbahnen. Württemberg und Österreich schließen sich dem Vertrag nicht an. Der 1. Artikel des Vertrages lautet: „Die Staaten des Norddeutschen Bundes und das Königreich Bayern schließen einen ewigen Bund, welchem das Großherzogthum Baden und das Großherzogthum Hessen für dessen südlich vom Main belegenes Staatsgebiet schon beigetreten sind und zu welchem der Beitritt des Königreichs Württemberg in Aussicht steht. Dieser Bund heißt der Deutsche Bund.“ Im weiteren legt der Vertrag aber keinen neuen Verfassungstext vor und verweist auch nicht auf den Text aus dem badisch-hessischen Vertrag. Vielmehr bestimmt der Vertrag die norddeutsche Bundesverfassung als Grundlage und beschreibt dann die vorzunehmenden Verfassungsänderungen. Die 26 zu ändernden Paragraphen entsprechen inhaltlich aber fast alle dem Text aus dem badisch-hessischen Vertrag. Hinzu kommen unter anderem Reservatrechte für Bayern. Der Vertrag macht den Anschein, als wenn Bayern mit dem Norddeutschen Bund, ohne die übrigen Staaten, eine Gesamtrevision der Verfassung vorgenommen hat. Damit gönnt der Kanzler des Norddeutschen Bundes, Graf Otto von Bismarck, es Bayern, sich ein letztes Mal als süddeutsche Führungsmacht darzustellen.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutscher Bund
Der Reichstag des Deutschen Bundes tritt in Berlin zusammen. Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Österreichisch-Ungarische Monarchie Das Königreich Württemberg folgt Baden, Hessen und Bayern und unterzeichnet einen Vertrag mit dem Norddeutschen Bund. Dieser ist - wie auch der Vertrag, den der Bund mit Baden und Hessen schloss - wiederum ein eigentlicher Beitrittsvertrag, in dem sich Württemberg der Verfassung aus dem badisch-hessischen Vertrag ausdrücklich anschließt. Zudem regelt der Vertrag die Folgen für Württemberg, wie die Anzahl der württembergischen Bundesratsstimmen und die Sonderregelung für Post und Telegraphie, wie sie auch Bayern genießt. Damit werden alle deutschen Staaten bis auf Luxemburg und Österreich Mitglied eines neuen Deutschen Bundes, der nach Ratifizierung durch die Länderparlamente am 1. Januar 1871 in Kraft treten soll. Die Novemberverträge bereiten die sogenannte Reichsgründung vor, indem die Beitrittsbedingungen der Südstaaten geregelt werden. Dabei ändert sich das politische System kaum. Von bleibender Bedeutung werden die Sonderregeln für einige Südstaaten, die sogenannten Reservatrechte sein. Württemberg und Bayern dürfen eigene Verbrauchssteuern und Eisenbahntarife erheben und erhalten Sonderrechte im Post- und Telegrafenwesen. Alle drei Staaten dürfen weiterhin eigene Armeen unterhalten.
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
Norddeutscher Bund / Französische Republik
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
Norddeutscher Bund / Königreich Bayern
Der preußische Ministerpräsident und Kanzler des ehemaligen Norddeutschen Bundes Otto von Bismarck formuliert für Bayerns König Ludwig II. den Kaiserbrief, welcher Preußens König Wilhelm I. als deutschen Kaiser vorschlägt.
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
Bei Beaune-la-Rolande findet eine zweite Schlacht zwischen preußischen und französischen Verbänden statt, und zwar zwischen dem XX. Korps (Jean-Constant Crouzat) und dem XVIII. Korps Jean-Baptiste Billot) der französischen Loirearmee und dem deutschen X. Armee-Korps. Der rechte Flügel der Loirearmee mit dem XX. und XVIII. Korps verfügte über 60.000 Mann und 138 Geschütze und hatte den Auftrag, die Belagerung von Paris zu entsetzen. Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass ein großer Teil dieser Soldaten erst vor kurzen eingezogen wurde bzw. sich gemeldet hatte. Die Loirearmee litt, wie alle anderen nach Sedan aufgestellten neuen Großverbände, unter einem Mangel an erfahrenen Soldaten, gerade im Bereich der Offiziere und Unteroffiziere. Durch die am 24. November erfolgten Treffen bei Ladon und Maizières waren die Deutschen von dem französischen Aufmarsch informiert. Das X. Armee-Korps unter Voigts-Rhetz, bestehend aus Hannoverschen Truppen, verschanzte daraufhin seine Positionen bei Beaune-la-Rolande. Insbesondere die Stadt selbst wurde, soweit es möglich war, zur Verteidigung vorbereitet. Die weitere Aufstellung der Flügel lehnte sich jeweils an die Stadt an. Voigts-Rhetz hatte 3 Brigaden mit 11.000 Mann und 70 Geschützen zur Verfügung. Die französischen Angriffe begannen morgens ab 8 Uhr, es kamen aber nicht sofort alle Einheiten zum Angriff, insbesondere die Einheiten des XVIII. Korps kamen erst mit einiger Verspätung zum Einsatz. Die Stadt Beaune-la-Rolande wurde dabei von der 38. Infanteriebrigade unter Generalmajor von Wedell verteidigt, auch nachdem der Ort durch Artillerie in Brand geschossen wurde. Trotz der gegnerischen Übermacht gelang es dem X. Korps, sich zu behaupten, da die Franzosen nicht zu gleicher Zeit ihre ganze Streitkraft entwickelten. Das X. Korps war schon erschöpft und die vorhandene Munition war nahezu aufgebraucht, als um 4 Uhr nachmittags das III. Korps zur Unterstützung eingriff. Die 1. preußische Kavalleriedivision unter General Jakob von Hartmann und 4 Bataillone von der 5. Infanteriedivision (von Stülpnagel) griffen auf dem linken französischen Flügel an. Die 5. Division ging hier gegen einen ausdrücklichen Befehl zum Halten einer rückwärtigen Stellung vor. Ein Durchbruch war aber auch diesen Verstärkungen nicht sofort möglich, so dass sich die Kämpfe bis zum Einbruch der Nacht hinzogen. Da die Franzosen in allen Abschnitten nicht vorankamen, an einigen Bereichen sogar zurückgedrängt worden waren, befahl General Jean-Constant Crouzat den Rückzug in den Wald von Orléans. Die erst vor kurzem aufgestellten Einheiten des 20. und 18. Korps waren bei den Kämpfen stark durcheinander geraten. Auf die bloße Vermutung hin, dass die Preußen bald geschlagen sein könnten, wollte er seine Einheiten nicht riskieren. Die Preußen gingen sofort zur Verfolgung über und konnten weitere Erfolge erzielen. Obwohl der Kampf über mehr als 10 Stunden geführt wurde, sind die im Raum Artenay etwa 25 km stehenden weiteren französischen Verbände untätig geblieben und haben es daher den Preußen ermöglicht, die zahlenmäßig weit überlegenen Franzosen nacheinander zu schlagen. Der geplante Vormarsch auf Paris war nach dieser Schlacht nicht mehr möglich. Die rechte Flanke der Franzosen war geschlagen und bis zur neuen Sammlung nicht mehr einsetzbar. Dort befanden sich jetzt stattdessen Preußische Verbände, über deren Stärke das Armeekommando keine genaue Information hatte. Da diese Bedrohung beseitigt werden musste, machte die Loirearmee eine Schwenkung nach rechts in Richtung auf Pithiviers. Über die Höhe der Verluste gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben. Die deutschen Verlust werden recht übereinstimmend ca. 38 Offiziere und 817 - 858 Mann an Toten und Verwundeten angegeben. Der Verlust der Franzosen beziffert Meyers Lexikon auf 1.300 Mann an Toten und Verwundeten und 1.800 Gefangene. Andere Quelle geben hier bis zu 8.000 Mann (zzgl. 1.000 Gefangene) an.
Königreich Württemberg / Königreich Sachsen / Französische Republik
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
Königreich Württemberg / Königreich Sachsen / Französische Republik Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) / Französische Republik
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|