Chronik 23
DIE EREIGNISSE DES JAHRES 23
Eine Bauernarmee setzt den chinesischen Usurpator ab
Der designierte Thronfolger von Kaiser Tiberius, Drusus, wird vergiftet
Rom wird zu einer absoluten Monarchie
Hauptseite | Das Imperium Romanum 18-40 AD
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(nach Geburtsjahr geordnet) | ||||||
Jahres-Chroniken | ||||||||
Länderchroniken |
Nation | Name | Regierungszeit | ||
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(221 BC - 1912 AD) |
Kaiser Han Genshi-di (Westliche Han-Dynastie) |
23 - 25 | ||
(247 BC - 224 AD) |
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(27 BC - 395 AD) |
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(9 BC - 250 AD) |
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Imperium Romanum
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Imperium Romanum Kaiser Tiberius hält im Senat eine lange Rede, zu der er Nero und Drusus, die beiden ältesten Söhne des Germanicus, holen lässt und dem Senat die Fürsorge für die Kinder des Germanicus ans Herz legt. Dabei kokettiert er wieder mit seinem Rücktritt. | |
Kaiserreich China (Xin-Dynatie) Liu Yan (Pinyin Líu Yan), Hofname Bosheng, ein chinesischer General, der den Aufstand gegen Kaiser Wang Mang der Xin-Dynastie, wird hingerichtet. Liu Yan stammte in der sechsten Generation vom Han-Kaiser Jing ab. Sein Vater Liu Qin war ein minderer Beamter des Bezirks Nandun und verheiratet mit der Tochter eines gewissen Fan Chong. Liu Yan war der älteste ihrer drei Söhne, die anderen waren Liu Zhong und Liu Xiu. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wuchsen die drei Brüder bei ihrem Onkel Liu Liang auf. Dem Buch von Han zufolge schwor sich Liu Yan im selben Jahr, als Wang Mang den letzten Kaiser der Westlichen Han-Dynastie (Ruzi Ying) abgesetzt und sich zum Kaiser der Xin-Dynastie ausgerufen hatte, den Usurpator zu stürzen und die Han-Dynastie zu erneuern. Sein jüngster Bruder Liu Xiu soll dagegen mit dem Leben eines Bauern zufrieden gewesen sein. Als im Vorjahr im gesamten Reich Aufstände gegen den Kaiser aufflammten, setzte Liu Yan seine Pläne in die Tat um. Er wollte mit der Hilfe seiner Brüder und der Vettern Li Tong und Li Yi Zhen Fu, den Gouverneur der Nanyang-Kommandantur entführen. Die Bewohner seiner Heimat schlossen sich ihm an als sie erfuhren, dass auch der für seine Besonnenheit bekannte Liu Xiu das Vorhaben seines Bruders unterstützte. Da jedoch der Gouverneur von der Verschwörung erfuhr, konnten Li Tong und Li Yi den Plan nicht ausführen und kamen nur knapp mit dem Leben davon; ihre Familien wurden allerdings hingerichtet. Liu Yan reagierte, indem er zwei Heere der Lülin überzeugte, die Xinshi- und die Pinglin-Streitmacht sich ihm anzuschließen. Unter Liu Yans Führung stürmten sie Wancheng, die Hauptstadt der Nanyang-Kommandantur, mussten aber eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Im Gefecht fielen Liu Yans Bruder Liu Zhong und seine Schwester Liu Yuan; er selbst und sein Bruder Liu Xiu sowie seine Schwester Liu Boji überlebten. Nur mit Mühe gelang es dem General, die Überreste seiner Truppen zusammenzuhalten, aber es gelang ihm, eine weitere Streitmacht der Lülin, die Xiajiang, auf seine Seite zu ziehen. Jetzt besiegten sie Zhen Fu, der auf dem Schlachtfeld fiel. Nach diesem Erfolg wollten einige der Lülin-Offiziere Liu Yan zum Kaiser ausrufen, aber eine mächtige Opposition hatte bereits ihren Favoriten bestimmt: Liu Xuan, einen weiteren Nachkommen des Kaiserhauses, der den Titel General Gengshi angenommen hatte. Nach anfänglichem Widerstreben fügte sich Liu Yan und wurde zum Dank zu dessen Erstem Minister (chin. Pinyin dasitu) ernannt. Dem Gegenkaiser Liu Xuan gelang es noch im selben Jahr, Wang Mang zu stürzen und sich in seiner Hauptstadt Chang’an zum Kaiser von China auszurufen. Da seine Position aber noch nicht gesichert war, hielt er Liu Yans Popularität für eine Bedrohung. In der Entscheidungsschlacht von Kunyang hatten die Brüder Liu Yan und Liu Xiu einen gewaltigen Sieg errungen, der ihnen große Achtung vor den Soldaten und dem Volk verschafft hatte. Der Kaiser nahm schließlich die Kritik Liu Jis, eines Anhängers Liu Yans, zum Prüfstein für dessen Loyalität. Er drohte, den Beamten hinzurichten, und als Liu Yan für ihn eintrat, stellten sich Li Yi und der Minister Zhu Wei gegen ihn und empfahlen dem Kaiser, beide hinzurichten, was dieser auch tat. Liu Yans Bruder Liu Xiu konnte einer Hinrichtung nur entgehen, indem er sich sofort von seinem derzeitigen Feldzug an den Kaiserhof begab und sich unterwarf. | |
Kaiserreich China (Xin-Dynatie / Westliche Han-Dynastie) Liu Bosheng, der Führer der "Armee der Roten Augenbrauen", siegt über die Truppen des Usurpators Wang Mangs (* 45 BC), wird aber nicht zum neuen Kaiser ausgerufen, weil seine Verbündeten ihm misstrauen. Die "Armee der Roten Augenbrauen" ist eigentlich eine Bauernarmee die sich so bezeichnet, weil sie ihre Stirn zur Unterscheidung von den kaiserlichen Soldaten mit waschechter Farbe (Henna oder Safflor) rot bemalen und so auf Banner verzichten können. Die Führer der Bauernarmee haben einfache Titel. Auch die Disziplin dieser Armee ist einfach umrissen: Wer einen Kameraden tötet, wird selbst getötet, wer einen Kameraden verletzt, muss diesen entschädigen. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass die "Roten Augenbrauen" eine ideologisch motivierte Sekte ist: Das einzige Ziel ihrer Mitglieder ist es, Auswege aus dem Hunger zu finden. | |
Kaiserreich China (Westliche Han-Dynastie) Da der Sieger über den Usurpator Wang Mang, Liu Bosheng, von seinen Verbündeten keine Mehrheit für die Thronbesteigung erhält, beruft man seinen Cousin Liu Xuan zum neuen Kaiser (einer Han-Dynastie) aus. Der neue Kaiser nennt sich nun Han Genshi-di und besiegt Wang Mangs Armee erneut, diesmal bei Kunyang. Dann marschierte er auf die Hauptstadt Changan, so dass die dortigen Einwohner und Machthaber sich gegen Wang Mang wenden und ihn der Han-Armee ausliefern. Kurz danach fällt auch die zweite Hauptstadt Luoyang. | |
Imperium Romanum Kaiser Tiberius’ Sohn und designierter Nachfolger Drusus der Jüngere wird vermutlich von seiner Cousine und Ehefrau Livilla und, wie sich erst später herausstellen wird, dem Prätorianerpräfekten Lucius Aelius Seianus ermordet. Seianus streut anschließend Gerüchte aus, Drusus habe seinen Vater während einer gemeinsamen Mahlzeit vergiften wollen. Da er Tiberius jedoch gewarnt habe, habe der Kaiser die Becher vertauscht. Tiberius, der laut Sueton keine enge väterliche Beziehung zu ihm hatte, trauert angeblich nicht um ihn, lässt ihn aber unter großem Pomp beisetzen. Die von Seianus angestrebte Hochzeit mit Livilla verbietet Tiberius. | |
Kaiserreich China (Westliche Han-Dynastie) Gongsun Shu, der seit dem Jahr 15 für den Usurpator die Provinz Shu im Südwesten leitete, schließt sich mit den aufständischen Generälen Wang Cen und Liu Bosheng zusammen, die die benachbarte Kommandantur Hanzhong kontrollieren. Um Handhabe gegen den unkontrollierbaren General Bosheng zu erhalten, fälscht Gongsun Shu ein Dokument des neuen Kaisers Liu Xuan. Dieses Dokument bestätigt Gongsun Shu in seinem Amt und ernennt ihn zusätzlich zum Gouverneur der Yi-Provinz. In diesem Amt übernimmt er den Befehl über die Truppen der Yi-Provinz und tötete Bosheng. | |
Imperium Romanum Seianus zieht die Prätorianer in einem Lager vor Rom (castra praetoria) zusammen. Auf sein Anstiften hin wird Drusus vergiftet, wahrscheinlich gemeinsam mit Livia, der Gattin des Drusus und Schwester des Germanicus. Seianus wird von Kaiser Tiberius mit der Geschäftsführung des Reiches beauftragt. | |
Kaiserreich China (Westliche Han-Dynastie) Der abgesetzte Kaiser Wang Mang wird hingerichtet. Der neue Kaiser Gengshi überzeugt einige Provinzialbeamten, sich zu unterwerfen und einen gewaltlosen Übergang unter die neue Herrschaft zu ermöglichen. Daneben knüpft er Beziehungen mit den „Roten Augenbrauen“, die seit einigen Jahren überall im Reich gegen die Zentralmacht kämpfen. Formell erkennen die Anführer der Roten Augenbrauen Gengshi als Kaiser an. Ihre Operationen führen die Anführer dennoch unabhängig von ihm weiter und verfolgen dabei ihre eigenen Ziele. | |
Königreich Nabataea König Aretas IV. Philopatris (Harithath; eigentlich Aeneas), seit 9 BC König der Nabataer, heiratet Shaqilath (Shuqeilat), seine Schwester. Er war von 1 bis 16 AD mit Huldu (Chuldu) verheiratet. | |
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Römische Provinzen in Asien Die Stadt Cibyra in Phrygien und Aigion in Achaia erhalten wegen Erdbebenschäden für drei Jahre einen Steuererlass. | |
Imperium Romanum
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Kaiserreich China (Xin-Dynastie / Westliche Han-Dynastie) Der Astronom und Historiker Liu Xin sirbt. Sein Vater war der Autor Liu Xiang. Liu Xin ist der Urheber eines astronomischen Systems namens „dreifache Übereinstimmung“, das er im Jahre 8 beschrieb und in einem Buch herausgab. Darin bestimmte er die synodische Umlaufzeit des Mondes mit 29 43/81 Tagen und eine Summe von 235 synodischen Perioden als 19 Jahre. Demnach würde die Länge eines Jahres 365,25016 Tage betragen, was nur elf Minuten länger als der im Jahre 2000 gültige Wert ist. Darüber hinaus verfasste Liu Xin einen Katalog mit 1080 Sternen, in welchem er die scheinbare Helligkeit in einer sechsstelligen Skala angibt. Er erwähnt dabei auch das Werk des Beamten Fu Buqi aus dem 6. Jahrhundert BC und berechnete ebenso die Umlaufzeit einiger Planeten. | |
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