Chronik 1949.11: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|01.11.1949]]''' <br> [[Datei:FAZ.jpg|70px|center]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]] ([[Hessen 1949|Hessen]]''' <br> |
Die erste Ausgabe der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) erscheint. Die Gründung der FAZ geht auf einen Beschluss der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog) zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollen. Gründungsherausgeber der Zeitung sind Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Auf der Titelseite der ersten Ausgabe der Zeitung heißt es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen wurde. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“ Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung. So kann man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, dass einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert; … Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“ Der Titel "Frankfurter Zeitung" wird jedoch von der FAZ für sich markenrechtlich geschützt. Die FAZ wird vorerst in Mainz gedruckt. <br> | Die erste Ausgabe der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) erscheint. Die Gründung der FAZ geht auf einen Beschluss der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog) zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollen. Gründungsherausgeber der Zeitung sind Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Auf der Titelseite der ersten Ausgabe der Zeitung heißt es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen wurde. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“ Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung. So kann man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, dass einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert; … Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“ Der Titel "Frankfurter Zeitung" wird jedoch von der FAZ für sich markenrechtlich geschützt. Die FAZ wird vorerst in Mainz gedruckt. <br> | ||
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Der Deutsche Bundestag entscheidet mit 200 gegen 179 Stimmen, dass Bonn vorläufige Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland wird. <br> | Der Deutsche Bundestag entscheidet mit 200 gegen 179 Stimmen, dass Bonn vorläufige Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland wird. <br> | ||
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Der Ministerausschuss des Europarates spricht sich für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. <br> | Der Ministerausschuss des Europarates spricht sich für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|05.11.1949]]''' <br> [[Datei:Deutschland.png|70px]]</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsche Demokratische Republik 1949|Deutsche Demokratische Republik]]''' <br> |
Der Ministerrat der DDR entscheidet sich für den Text "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland" von Johannes Robert Becher mit der Melodie von Hanns Eisler als Nationalhymne. <br> | Der Ministerrat der DDR entscheidet sich für den Text "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland" von Johannes Robert Becher mit der Melodie von Hanns Eisler als Nationalhymne. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|07.11.1949]]''' <br> [[Datei:Deutschland.png|70px]]</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsche Demokratische Republik 1949|Deutsche Demokratische Republik]]''' <br> |
Die vor zwei Tagen vom Deutschen Volksrat beschlossene Hymne der Deutschen Demokratischen Republik, "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland", wird erstmals öffentlich gesungen. <br> | Die vor zwei Tagen vom Deutschen Volksrat beschlossene Hymne der Deutschen Demokratischen Republik, "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland", wird erstmals öffentlich gesungen. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 11 | + | | <center>'''[[Chronik 1949.11|08.11.1949]]''' <br> [[Datei:Norodom Sihanouk.jpg|70px|center|Prinz Sihanouk]] </center> || [[Datei:Kambodscha 1948-1970.png|70px]] '''[[Französische Republik 1949|Französische Republik]] / [[Staat Kambodscha]]''' <br> |
Kambodscha erhält die formelle Unabhängigkeit von Frankreich als assoziiertes Mitglied der Französischen Union. Prinz Norodom Sihanouk wird von Frankreich als Staatschef anerkannt; er war schon im Alter von 18 Jahren auf Betreiben der französischen Kolonialverwaltung unter dem Vichy-Regime zum König ausgerufen worden. Da Sihanouk es lieber sehen würde, wenn er vom Volk zu König gewählt werden könnte, behält er, obwohl er von den Khmer als "Gottkönig" verehrt wird, den Titel "Prinz". Der Kommunist Yem Sambaur bleibt Premierminister. <br> | Kambodscha erhält die formelle Unabhängigkeit von Frankreich als assoziiertes Mitglied der Französischen Union. Prinz Norodom Sihanouk wird von Frankreich als Staatschef anerkannt; er war schon im Alter von 18 Jahren auf Betreiben der französischen Kolonialverwaltung unter dem Vichy-Regime zum König ausgerufen worden. Da Sihanouk es lieber sehen würde, wenn er vom Volk zu König gewählt werden könnte, behält er, obwohl er von den Khmer als "Gottkönig" verehrt wird, den Titel "Prinz". Der Kommunist Yem Sambaur bleibt Premierminister. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1949.11|09.11.1949]]''' <br> [[Datei:CE.png|70px]] [[Datei:Deutschland 1945.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:Saarland.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Europarat 1949|Europarat]] / [[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]] / [[Französische Republik 1949|Französische Republik]] / [[Saarland 1949|Saarland]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1949|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1949|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
Nach einem Vorschlag des Ministerausschusses des Europarates spricht sich auch die Ständige Kommission des Europarates für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. Nun beschließen auch die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs die Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, die schließlich zum Petersberger Abkommen führen sollen. <br> | Nach einem Vorschlag des Ministerausschusses des Europarates spricht sich auch die Ständige Kommission des Europarates für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. Nun beschließen auch die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs die Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, die schließlich zum Petersberger Abkommen führen sollen. <br> | ||
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Die „Deutsche Parlamentarische Sektion der Europäischen Bewegung“ wird gegründet. Vorsitzender wird der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige Justizminister von Württemberg-Hohenzollern Carlo Schmid, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehört. <br> | Die „Deutsche Parlamentarische Sektion der Europäischen Bewegung“ wird gegründet. Vorsitzender wird der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige Justizminister von Württemberg-Hohenzollern Carlo Schmid, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehört. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|11.11.1949]]''' <br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1949|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]] / [[Deutsche Demokratische Republik 1949-IV|Deutsche Demokratische Republik]]''' <br> |
Die im Juni 1945 gebildete Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst überträgt die Verwaltungshoheit der bisherigen Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). <br> | Die im Juni 1945 gebildete Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst überträgt die Verwaltungshoheit der bisherigen Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 11 | + | | <center>'''[[Chronik 1949.11|20.11.1949]]'''</center> || '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]]''' <br> |
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt in einem Interview mit der französischen Zeitung L´Époque, dass Deutschland an keinem neuen Krieg teilnehmen werde und er keine neue deutsche Armee wünsche. <br> | Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt in einem Interview mit der französischen Zeitung L´Époque, dass Deutschland an keinem neuen Krieg teilnehmen werde und er keine neue deutsche Armee wünsche. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 11 | + | | <center>'''[[Chronik 1949.11|22.11.1949]]'''</center> || '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1949|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland 1949|Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland]] / [[Französische Republik 1949|Französische Republik]]''' <br> |
Das '''Petersberger Abkommen''', die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg, wird zwischen der westdeutschen Bundesregierung unter Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und den Alliierten Hohen Kommissaren geschlossen. Benannt wird es nach dem Petersberg im Siebengebirge, dem Sitz der Hohen Kommissare. Kernpunkte des Abkommens sind: | Das '''Petersberger Abkommen''', die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg, wird zwischen der westdeutschen Bundesregierung unter Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und den Alliierten Hohen Kommissaren geschlossen. Benannt wird es nach dem Petersberg im Siebengebirge, dem Sitz der Hohen Kommissare. Kernpunkte des Abkommens sind: | ||
* die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie '''[[Berlin|Groß-Berlin]]''' | * die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie '''[[Berlin|Groß-Berlin]]''' | ||
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Das Petersberger Abkommen erweitert damit die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus. Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet. <br> | Das Petersberger Abkommen erweitert damit die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus. Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 11 | + | | <center>'''[[Chronik 1949.11|24.11.1949]]'''</center> || '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]]''' <br> |
* Über die Verhandlungen mit den Hohen Kommissaren, die vorgestern zum Abschluss des "Petersberger Abkommens" führten, findet im Deutschen Bundestag eine Aussprache statt. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer verliest eine Presseerklärung der Führung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), welche den Beitritt zur Ruhrunion begrüßt. Die SPD-geführte Opposition hingegen lehnt die „Abmachung“ zwischen Adenauer und den Hohen Kommissaren ab. Sie sieht durch die internationale Ruhrkontrolle ihr Ziel einer Sozialisierung der Montanindustrie auf kaltem Wege ausgehebelt, weil diese Frage damit der nationalen Kompetenz entzogen scheint. Damit stehen die Sozialdemokraten nun zunächst isoliert da. Adenauer sagt: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Er wirft der SPD Verantwortungslosigkeit vor, der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher betitelt Adenauer daraufhin als „Bundeskanzler der Alliierten“. Die Debatte endet im Tumult. Indem Schumacher dem Regierungschef den Patriotismus abzusprechen scheint und der Kanzler an die nationalistische Agitation während der Weimarer Republik erinnert, gerät die SPD in eine Ecke, in die diese als pro-westlich und pro-europäisch geltende Partei eigentlich nicht gehört. Adenauer kann das nur recht sein: Seine Politik der Westintegration wird durch das Bild einer starrköpfigen sozialdemokratischen Opposition, das man sich von nun an in den westlichen Hauptstädten macht, wesentlich erleichtert. Damit werden in der Debatte um das Petersberger Abkommen die Rollen in der Bonner Politik für lange Zeit verteilt werden. Oppositionsführer Kurt Schumacher (SPD) erhält wegen seines Zwischenrufes "Kanzler der Alliierten" einen Sitzungsausschluss von 30 Tagen. | * Über die Verhandlungen mit den Hohen Kommissaren, die vorgestern zum Abschluss des "Petersberger Abkommens" führten, findet im Deutschen Bundestag eine Aussprache statt. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer verliest eine Presseerklärung der Führung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), welche den Beitritt zur Ruhrunion begrüßt. Die SPD-geführte Opposition hingegen lehnt die „Abmachung“ zwischen Adenauer und den Hohen Kommissaren ab. Sie sieht durch die internationale Ruhrkontrolle ihr Ziel einer Sozialisierung der Montanindustrie auf kaltem Wege ausgehebelt, weil diese Frage damit der nationalen Kompetenz entzogen scheint. Damit stehen die Sozialdemokraten nun zunächst isoliert da. Adenauer sagt: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Er wirft der SPD Verantwortungslosigkeit vor, der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher betitelt Adenauer daraufhin als „Bundeskanzler der Alliierten“. Die Debatte endet im Tumult. Indem Schumacher dem Regierungschef den Patriotismus abzusprechen scheint und der Kanzler an die nationalistische Agitation während der Weimarer Republik erinnert, gerät die SPD in eine Ecke, in die diese als pro-westlich und pro-europäisch geltende Partei eigentlich nicht gehört. Adenauer kann das nur recht sein: Seine Politik der Westintegration wird durch das Bild einer starrköpfigen sozialdemokratischen Opposition, das man sich von nun an in den westlichen Hauptstädten macht, wesentlich erleichtert. Damit werden in der Debatte um das Petersberger Abkommen die Rollen in der Bonner Politik für lange Zeit verteilt werden. Oppositionsführer Kurt Schumacher (SPD) erhält wegen seines Zwischenrufes "Kanzler der Alliierten" einen Sitzungsausschluss von 30 Tagen. | ||
* Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert, die Kontrollen der Schwerindustrie durch die Ruhrbehörde im Ruhrgebiet auf die gesamte europäische Schwerindustrie auszudehnen. | * Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert, die Kontrollen der Schwerindustrie durch die Ruhrbehörde im Ruhrgebiet auf die gesamte europäische Schwerindustrie auszudehnen. | ||
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In den Johanngeorgenstädter Gruben der AG Wismut bricht ein Stollenbrand aus, bei dem laut DDR-Nachrichtenagentur ADN 19 Arbeiter leichte Rauchvergiftungen erleiden. Etwa 8000 Kumpel arbeiten in den Wismut-Bergwerken, die bis 1948 zum sowjetischen Speziallager Mühlberg an der Elbe gehörten. Die niederländische Zeitung "Telegraaf" berichtet von über 2000 Toten durch "Brände in der Uraniummine in Johanngeorgenstadt". <br> | In den Johanngeorgenstädter Gruben der AG Wismut bricht ein Stollenbrand aus, bei dem laut DDR-Nachrichtenagentur ADN 19 Arbeiter leichte Rauchvergiftungen erleiden. Etwa 8000 Kumpel arbeiten in den Wismut-Bergwerken, die bis 1948 zum sowjetischen Speziallager Mühlberg an der Elbe gehörten. Die niederländische Zeitung "Telegraaf" berichtet von über 2000 Toten durch "Brände in der Uraniummine in Johanngeorgenstadt". <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|25.11.1949]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1949|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland 1949|Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland]] / [[Französische Republik 1949|Französische Republik]]''' <br> |
In einer Bundestagsdebatte anlässlich der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens und dem damit verbundenen Beitritt Deutschlands zur Internationalen Ruhrbehörde sagt Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Der Parteivorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, nennt Adenauer in diesem Zusammenhang einen „Bundeskanzler der Alliierten“. Dies bringt Schumacher einen Ordnungsruf des Bundestagspräsidenten Erich Köhler ein. Schumacher wird nach Sitzungsunterbrechung für eine Sitzung des Ältestenrates vom Bundestagspräsidenten für 20 Sitzungstage von den Verhandlungen ausgeschlossen. <br> | In einer Bundestagsdebatte anlässlich der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens und dem damit verbundenen Beitritt Deutschlands zur Internationalen Ruhrbehörde sagt Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Der Parteivorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, nennt Adenauer in diesem Zusammenhang einen „Bundeskanzler der Alliierten“. Dies bringt Schumacher einen Ordnungsruf des Bundestagspräsidenten Erich Köhler ein. Schumacher wird nach Sitzungsunterbrechung für eine Sitzung des Ältestenrates vom Bundestagspräsidenten für 20 Sitzungstage von den Verhandlungen ausgeschlossen. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 11 | + | | <center>'''[[Chronik 1949.11|26.11.1949]]''' [[Datei:Pandit Nehru.jpg|70px|center|Nehru bleibt auch nach Ausrufung der Republik Premierminister]] </center> || '''[[Republik Indien]] / [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland 1949|Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland]] ([[Britisch-Indien]]''' <br> |
Indien, das bisher eine Monarchie im Rahmen des Commonwealth of Nations mit dem britischen König George VI. als Staatsoberhaupt gewesen ist, konstituiert sich als Republik. Jawaharlal Nehru, genannt Pandit, vom populistischen, sozialdemokratisch ausgerichteten Indian National Congress INC ("Congress-Partei"), bleibt Premierminister des Landes; ein neues Staatsoberhaupt soll im Januar 1950 gewählt werden. <br> | Indien, das bisher eine Monarchie im Rahmen des Commonwealth of Nations mit dem britischen König George VI. als Staatsoberhaupt gewesen ist, konstituiert sich als Republik. Jawaharlal Nehru, genannt Pandit, vom populistischen, sozialdemokratisch ausgerichteten Indian National Congress INC ("Congress-Partei"), bleibt Premierminister des Landes; ein neues Staatsoberhaupt soll im Januar 1950 gewählt werden. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|27.11.1949]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1949|Vereinigte Staaten von Amerika]]''' <br> |
Der US-amerikanische Verteidigungsminister Louis A. Johnson, erklärt anlässlich einer Rundreise bei den amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, dass keine Pläne für eine Wiederaufrüstung in Deutschland beständen. Der amerikanische Generalstabschef Omar N. Bradley erklärt in Paris, dass die USA derzeit keine Wiederaufrüstung Deutschlands wollen. <br> | Der US-amerikanische Verteidigungsminister Louis A. Johnson, erklärt anlässlich einer Rundreise bei den amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, dass keine Pläne für eine Wiederaufrüstung in Deutschland beständen. Der amerikanische Generalstabschef Omar N. Bradley erklärt in Paris, dass die USA derzeit keine Wiederaufrüstung Deutschlands wollen. <br> | ||
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Die Alliierte Hohe Kommission hebt den seit 1945 gehandhabten Lizenzzwang für politische Parteien auf. <br> | Die Alliierte Hohe Kommission hebt den seit 1945 gehandhabten Lizenzzwang für politische Parteien auf. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 11 | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1949.11|29.11.1949]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Bundesrepublik Deutschland 1949-IV|Bundesrepublik Deutschland]]''' <br> |
In Bonn wählt der erstmal tagende Deutsche Bundestag diese Stadt zur "provisorische Bundeshauptstadt"; sie soll dies bis zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der deutschen Einheit bleiben. <br> | In Bonn wählt der erstmal tagende Deutsche Bundestag diese Stadt zur "provisorische Bundeshauptstadt"; sie soll dies bis zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der deutschen Einheit bleiben. <br> | ||
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Version vom 28. April 2023, 16:32 Uhr
Weltchronik des November 1949
Indien kehrt dem Empire den Rücken und ruft die Republik aus
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943 / 1944 / 1945 / 1946 / 1947 |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1948 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1949 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Bundesrepublik Deutschland (Hessen Die erste Ausgabe der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) erscheint. Die Gründung der FAZ geht auf einen Beschluss der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog) zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollen. Gründungsherausgeber der Zeitung sind Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Auf der Titelseite der ersten Ausgabe der Zeitung heißt es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen wurde. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“ Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung. So kann man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, dass einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert; … Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“ Der Titel "Frankfurter Zeitung" wird jedoch von der FAZ für sich markenrechtlich geschützt. Die FAZ wird vorerst in Mainz gedruckt. Bundesrepublik Deutschland | |
Europarat / Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik (Saarland Der Ministerausschuss des Europarates spricht sich für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. | |
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Deutsche Demokratische Republik Der Ministerrat der DDR entscheidet sich für den Text "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland" von Johannes Robert Becher mit der Melodie von Hanns Eisler als Nationalhymne. |
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Deutsche Demokratische Republik Die vor zwei Tagen vom Deutschen Volksrat beschlossene Hymne der Deutschen Demokratischen Republik, "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland", wird erstmals öffentlich gesungen. |
70px Französische Republik / Staat Kambodscha Kambodscha erhält die formelle Unabhängigkeit von Frankreich als assoziiertes Mitglied der Französischen Union. Prinz Norodom Sihanouk wird von Frankreich als Staatschef anerkannt; er war schon im Alter von 18 Jahren auf Betreiben der französischen Kolonialverwaltung unter dem Vichy-Regime zum König ausgerufen worden. Da Sihanouk es lieber sehen würde, wenn er vom Volk zu König gewählt werden könnte, behält er, obwohl er von den Khmer als "Gottkönig" verehrt wird, den Titel "Prinz". Der Kommunist Yem Sambaur bleibt Premierminister. | |
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Europarat / Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik / Saarland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Nach einem Vorschlag des Ministerausschusses des Europarates spricht sich auch die Ständige Kommission des Europarates für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. Nun beschließen auch die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs die Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, die schließlich zum Petersberger Abkommen führen sollen. |
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Europarat / Bundesrepublik Deutschland / ![]() Die „Deutsche Parlamentarische Sektion der Europäischen Bewegung“ wird gegründet. Vorsitzender wird der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige Justizminister von Württemberg-Hohenzollern Carlo Schmid, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehört. |
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Deutsche Demokratische Republik Die im Juni 1945 gebildete Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst überträgt die Verwaltungshoheit der bisherigen Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). |
Bundesrepublik Deutschland Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt in einem Interview mit der französischen Zeitung L´Époque, dass Deutschland an keinem neuen Krieg teilnehmen werde und er keine neue deutsche Armee wünsche. | |
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik Das Petersberger Abkommen, die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg, wird zwischen der westdeutschen Bundesregierung unter Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und den Alliierten Hohen Kommissaren geschlossen. Benannt wird es nach dem Petersberg im Siebengebirge, dem Sitz der Hohen Kommissare. Kernpunkte des Abkommens sind:
Das Petersberger Abkommen erweitert damit die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus. Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet. | |
Bundesrepublik Deutschland
Deutsche Demokratische Republik (Sachsen | |
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik In einer Bundestagsdebatte anlässlich der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens und dem damit verbundenen Beitritt Deutschlands zur Internationalen Ruhrbehörde sagt Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Der Parteivorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, nennt Adenauer in diesem Zusammenhang einen „Bundeskanzler der Alliierten“. Dies bringt Schumacher einen Ordnungsruf des Bundestagspräsidenten Erich Köhler ein. Schumacher wird nach Sitzungsunterbrechung für eine Sitzung des Ältestenrates vom Bundestagspräsidenten für 20 Sitzungstage von den Verhandlungen ausgeschlossen. | |
Republik Indien / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (Britisch-Indien Indien, das bisher eine Monarchie im Rahmen des Commonwealth of Nations mit dem britischen König George VI. als Staatsoberhaupt gewesen ist, konstituiert sich als Republik. Jawaharlal Nehru, genannt Pandit, vom populistischen, sozialdemokratisch ausgerichteten Indian National Congress INC ("Congress-Partei"), bleibt Premierminister des Landes; ein neues Staatsoberhaupt soll im Januar 1950 gewählt werden. | |
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika Der US-amerikanische Verteidigungsminister Louis A. Johnson, erklärt anlässlich einer Rundreise bei den amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, dass keine Pläne für eine Wiederaufrüstung in Deutschland beständen. Der amerikanische Generalstabschef Omar N. Bradley erklärt in Paris, dass die USA derzeit keine Wiederaufrüstung Deutschlands wollen. | |
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik Die Alliierte Hohe Kommission hebt den seit 1945 gehandhabten Lizenzzwang für politische Parteien auf. | |
Bundesrepublik Deutschland In Bonn wählt der erstmal tagende Deutsche Bundestag diese Stadt zur "provisorische Bundeshauptstadt"; sie soll dies bis zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der deutschen Einheit bleiben. | |
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