Baltikum

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BALTIKUM

480.000.000 bis 4500 BC

Die Region Baltikum ist nicht zu verwechseln mit dem Kontinent Baltica, aus dem die Region entstammt. Zum Kontinent Baltica geht es hier

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Das Baltikum (Von Nord nach Süd: Estland, Lettland, Litauen, Kaliningradskaja Oblast
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Länderchroniken
Ereignis
480.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium

Der vor fünf Millionen Jahren von Gondwana abgebrochene Kontinent Avalonia kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent Baltica.

470.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / Baltica / Gondwana

Nachdem der Mikrokontinent Avalonia sich vor rund 10 Millionen Jahren vom Nordrand Gondwanas abspaltete und nach Norden driftete, öffnete sich zwischen Avalonia und Gondwana der Rheische Ozean. Avalonia bildet nun eine eigene Faunenprovinz, die sich von der von Gondwana, Baltica und Laurentia unterscheidet. Das Erdenjahr hat jetzt 396 Tage und es beginnt eine Eiszeit, die die Bezeichnung Dapingium erhält. Dapingium ist in der Erdgeschichte die ältere der beiden chronostratigraphischen Stufen der Mittelordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Stufe ist benannt nach einem kleinen Dorf in der Nähe des GSSP (= "Global Stratotype Section and Point"). Das Klima ist tropisch feucht und ist sehr heiß.

  • Im Gebiet der heutigen schwedischen Provinz Östergötlands Iän schlägt der Asteroid Granby ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Finnischen Meerbusens vor Estland schlägt der Asteroid Neugrund ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
460.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avalonia / Laurentia

Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen Skandinaviens (zum Beispiel Schweden) und des Baltikums (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. Im heutigen Deutschland finden sich hauptsächlich Tonablagerungen (Tonschiefer) aus dem Ordovizium. Vor allem in Thüringen enthalten diese Sedimentgesteine auch Fossilien. Eine Besonderheit unter ihnen stellt der Lederschiefer dar. Er enthält als Dropstones gedeutete Klasten (oft Quarzite), die Fossilien enthalten, während der umgebende Schiefer mindestens als fossilarm gilt. Sie sind ein wichtiger Beleg für die sich damals noch in Südpolnähe befindliche Armorica-Gruppe von Kleinkontinenten, die später mit Baltica verschmolzen werden und heute den Untergrund von Mitteleuropa bilden. Grünalgen sind im oberen Kambrium und im Ordovizium verbreitet. Vermutlich entstehen daraus bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen in Form von nicht vaskulären Moosen, ähnlich den heutigen Lebermoosen. Sporen dieser ersten Landpflanzen werden in den obersten ordovizischen Sedimenten gefunden. Man vermutet, dass Arbuskuläre Mykorrhizapilze unter den ersten landlebenden Pilzen sind und für die Besiedelung des Landes durch Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen, indem sie mit den Pflanzen eine Symbiose eingehen und ihnen mineralische Nährstoffe verfügbar machen. Fossilierte Hyphen und Sporen werden in Wisconsin gefunden.

455.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltikum / Avalonia

Drei Asteroideneinschläge prägen die Zeit um 455 Millionen Jahre BC. Im Gebiet des heutigen Estland schlägt der Asteroid Kärdla ein und verursacht einen Krater von vier Kilometern Durchmesser.

440.000.000 BC
Der neue Kontinent Laurussia (Euramerica) (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / Baltikum / Laurentia / Laurussia

Der Kontinentverbund Avalonia und Baltikum kollidiert mit dem Kontinent Laurentia, der heute in Nordamerika, Grönland, dem nördlichen Irland und Schottland zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von Laurentia auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten Baltikum/Avalonia, die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen Laurussia. Man könnte ihn auch als Euramerica bezeichnen.

400.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia

Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige Norddeutsche Tiefebene ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten Laurentia, Baltikum und Avalonia zu einem neuen Großkontinent Laurussia (auch Euramerika genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete Norddeutschland, der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile Nordamerikas wie Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas. Die heute europäischen Teile Avalonias werden auch als Ost-Avalonia bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als West-Avalonia.

360.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Pangaea / Laurussia

Im Gebiet des heutigen Pskow im russischen Baltikum schlägt der Asteroid Mishina Gora ein und verursacht einen Krater von 4,5 Kilometern Durchmesser.

358.900.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
Die Erde um 359 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Am Südrand von Pangaea, dem Kontinent, der sich durch die Kollision von Laurentia (Nordamerika) und Baltikum mit Westrussland gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute Nordamerika ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von Irland/England, Belgien und die Ardennen über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach Polen. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter.

300.000.000 BC
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea
  • Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Skandinavien/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen.
  • Im Gebiet des heutigen Lettland schlägt der Asteroid Dobele ein und verursacht einen Krater von 4,5 Kilometern Durchmesser.
250.000.000 BC
Die Erde um 250 Millionen Jahre BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien

Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien
Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und des Tibet. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Baltica mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien.

165.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Callovium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Litauen schlägt der Asteroid Vepriai ein und verursacht einen Krater von 7,5 Kilometern Durchmesser.

65.000.000 BC
Die Erde um 66 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana
  • Die jüngeren Bergketten und insbesondere die alpidischen Gebirgszüge der Alpen, des Apennin, der Karpaten, des Balkangebirges, der Pyrenäen und des Himalaya in Laurasia (Eurasien), das Atlasgebirge in Gondwana (Nordafrika) und die Rocky Mountains in Laurentia (Nordamerika) sowie die Anden in Südamerika entstehen. Die Rocky Mountains und die Anden erheben sich aus dem Ur-Ozean. Der Erdmantel unter Afrika ist immer noch heiß. Wegen der damit im Zusammenhang stehenden Konvektionsströmung des Magmas liegt Afrika etwa zehn Meter höher als alle übrigen Kontinente.
  • Weltweit wird es wärmer und feucht. Dies begünstigt die Bildung von Bernstein.
25.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australia / Antarktika

Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktika haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden.

70.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Baltikum / Grönland

Die vor 5000 Jahren begonnene letzte Eiszeit bewirkt nur geringfügige Klimaverschlechterungen, dass im Norden der Schnee nicht mehr abtaut. Im Laufe der Zeit verfestigt sich dieser zu enormen Gletschern, die am Zentrum der Vereisung am dicksten sind, nämlich am Nordende des heutigen Bottnischen Meerbusens und des heutigen Finnisch-Lappland. Von hier aus werden die Gletscher nach Südwesten wandern und durch ihre mitgeführten Geröllmassen und ihr Gewicht den Untergrund nachhaltig abschmirgeln.

30.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Skandinavien / Baltikum

In Ostasien und in Zentralasien entstehen aus der mongoliden Menschheitsgruppe die Mongolen, Chinesen, Koreaner und Japaner, außerdem die späteren Inuit, Lappen (Samen), Finnen und Esten.

11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Baltikum

Die Besiedelung des Gebietes des heutigen Lettland beginnt in der Jungsteinzeit, nachdem die zurückweichenden Gletscher dies ermöglichen.

9600 BC
Mitteleuropa / Skandinavien / Baltikum

Das Eis zieht sich aus Norddeutschland zurück, so dass die ersten Küstenlinien entstehen. Die Erwärmung führt unter anderem zur Öffnung der sogenannten Billinger Pforte, durch die das Wasser der zum Eissee angestauten Ostsee in den Atlantik abfließen kann. Der Wasserspiegel des Baltischen Eisstausees sinkt dadurch um 26 Meter auf Meeresspiegelniveau und umgekehrt dringt mit dem Meerwasser arktische Faune mit Yoldia (Portlandia arctica) in das Ostsee-Becken ein, das für diesen Zeitpunkt die Bezeichnung Yoldia-Meer trägt. Mit dem Klimawechsel und der Veränderung der Flora endet auch das Massensterben vieler großer Säugetiere der Eiszeit, das vor mehr als 3000 Jahren begann und als „Holozän-Massensterben“ bezeichnet wird. Obwohl das Einwirken des Menschen auf das Ökosystem noch nicht geklärt ist, zeigen jedoch neue Radiokohlenstoff-Daten, dass bestimmte Säugerspezies wie das Bison und das Wapiti sowie der Elch vor und während der menschlichen Kolonisation in ihrem Bestand zunehmen, obwohl diese vom Menschen erfolgreich bejagt werden. Andere Spezies wiederum wie das Pferd und das Mammut sterben regional aus, obwohl zum Beispiel die nordamerikanischen Pferde nicht vom Menschen bejagt werden. Diese Erkenntnis legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Tiere des Holozäns nicht in erster Linie durch menschliches Einwirken von der Bildfläche verschwinden, sondern diese Änderung im Erscheinungsbild der Gesamtfauna Folge des massiven ökologischen Umbruchs aufgrund einer stattgefundenen Klimaänderung zu sehen sind. So werden die Sommer jetzt langsam feuchter und wärmer, so dass die bisher wasserarme Steppenvegetation sich allmählich fundamental wandet: das Weideland dehnt sich zunächst aus und später entwickelt sich eine Tundra aus Hochstauden, Büschen und Wäldern, deren Pflanzengemeinschaft sich in zunehmendem Maße aus für Pflanzenfressern ungenießbaren oder sogar giftigen Pflanzen wie der Zwergbirke (Betula) zusammensetzt und so deren Bestand und Verbreitung beeinflusst. Insgesamt ändern sich die Lebensbedingungen der betroffenen Säugetiere so dramatisch, dass rasche Anpassungen erforderlich sind, die vermutlich nicht alle Spezies leisten können, wodurch es zu der beobachteten drastischen ökologischen Restrukturierung kommt. In Mitteleuropa beginnt die Mittelsteinzeit.

9500 BC
Nordeuropa / Baltikum

Zwei Kulturen von Einwanderern leben im Litauen. Eine Gruppe stammt von den Ufern der mittleren Weichsel im Südwesten, die andere Gruppe kommt aus dem Nordwesten Europas.

8300 BC
Skandinavien / Baltikum

Der Eisstausee am Öresund schmilzt endgültig und fließt in den Atlantik ab und das brackige Yoldia-Meer entsteht; es geht durch eine vom Nordseeraum ausgehende marine Inkursion Mittelschwedens aus dem vormaligen Baltischen Eisstausee hervor. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt noch unterhalb von 40 Metern unter NN.

7500 BC
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland

Aufgrund einer isostatischen Hebung wird das seit 800 Jahren bestehende Yoldia-Meer in Skandinavien durch Aussüßung vom Ancylussee abgelöst. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt jetzt noch unterhalb von 40 Metern unter NN, im Jahre 2000 AD wird sie nur noch bei 20 Metern unter NN liegen.

7400 BC
Europa / Baltikum
Werkzeuge der Kunda-Kultur

Im Baltikum und im Gebiet des heutigen Nordens des europäischen Russlands verbreitet sich die Kunda-Kultur, die nach einem der Hauptfundorte in Estland benannt ist. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Wäldern, Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und der Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen.

6800 BC
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland

Am Südrand des Baltischen Eismeers ergießt sich das Wasser in den Atlantik. Dies hat das Auftauchen weiterer Landesteile des heutigen Finnlands zur Folge. Da die Senke des ehemaligen Baltischen Eissees, der nun als „Yoldia-Meer“ bezeichnet wird, deutlich tiefer als der Meeresspiegel liegt, strömt nun im Gegenzug auch salzhaltiges Wasser von Westen her ein. Nach wie vor fließt Schmelzwasser aus dem Norden in dieses Meer.

6500 BC
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland

Das Yoldia-Meer, ein Vorläufer der Ostsee, wird wieder zu einem Süßwassersee und trägt jetzt die Bezeichnung „Ancylus-See“. Der Spiegel dieser See steigt wegen der Landhebung und des Schmelzwasserzuflusses ständig.

6000 BC
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland

Das Eis ist aus dem Ancylus-See (heute Ostsee) endgültig verschwunden. Die Insel Gotland wird besiedelt.


Baltikum
Die vor 1400 Jahren begonnene Kunda-Kultur im heutigen nördlichen europäischen Russland sowie im Baltikum wird nicht mehr angetroffen.

5300 BC
Baltikum

Im Gebiet des heutigen Ostpreußen (Kaliningradskaja Oblast), Litauen, Lettland und Estland kommt die semi-neolithische Narva-Kultur auf, die sich aus der mesolithischen Kunda-Kultur entwickelte. Die Wirtschaft der Narva-Kultur beruht auf Jagd und Sammeln. Funde von Knochen und Geweihartefakten werden später die Jagd auf Vögel, Fische, Seehunde und Land-Säugetiere belegen. Insbesondere im Vergleich mit der zeitgleichen, südlich anschließenden Nemunas-Kultur spielt der Feuerstein keine wichtige Rolle. Es finden sich auch Hacken, Tüllenäxte und Handreibmühlen, so dass Pflanzbau möglich scheint. Die Kultur kennt die Tonverarbeitung. Ein Zusammenhang in der Gestaltung der spitzbodigen Keramik wird mit der Kammkeramik-Kultur gesehen. Zur Zeit der Schnurkeramik, in Ostpreußen als Haffküsten-Kultur ausgeprägt, werden zwei Varianten unterschieden:

  • die nordöstliche Variante scheint autonom zu sein. Möglicherweise gehört sie der uralischen Sprachfamilie an.
  • die südwestliche weist Elemente der zeitlich früheren Trichterbecherkultur sowie der späteren Schnurkeramik- und der Kugelamphoren-Kultur auf. Huld und Bley wollen die südwestliche Variante in Beziehung zum Proto-Baltischen stellen, dem Vorläufer des Lettischen, Litauischen und Prussischen, was jedoch spekulativ bleibt. Das größte bisher bekannte Gräberfeld ist das Gräberfeld von Zvejnieki im heutigen nördlichen Lettland auf einer kleinen Erhebung am Ufer des Burtnieker Sees, etwa 200 Meter von einer Siedlung der Narva-Kultur entfernt. Die früheren Toten werden ausgestreckt, in Felle gehüllt und mit Ocker bestäubt bestattet. Gelegentlich werden später Kollektivgräber mit zwei bis sechs Toten übereinander gefunden, wie bei Dnjepr-Donez-Bestattungen. Grabbeigaben bestehen aus Anhängern und Halsketten aus Eber-, Elch- und Grandeln (Hirschzähnen). Später kommen Anhänger aus Dachs-, Fuchs-, Hunde-, Marder- und Wolfszähnen sowie Anhänger und Perlen aus Bernstein hinzu. Geschnitzte Skulpturen aus Knochen zeigen Elchkühe und Vögel. In den Gräbern gefundene Vogelknochen lassen Vögel als Grabbeigaben vermuten. Einige Gräber werden unter den Häusern angelegt.
4600 BC
Baltikum

In das Gebiet des heutigen Estland schlägt der Meteorit "Ilumetsä" ein und hinterlässt mindestens fünf Krater. Die drei größeren tragen die Namen Põrguhaud („Höllengrab“), Sügavhaud („Tiefes Grab“) und Kuradihaud („Teufelsgrab“). Der Durchmesser des Põrguhaud beträgt etwa 80 Meter. Die Krater befinden sich auf dem Gebiet der heutigen südestnischen Gemeinde Orava im Kreis Põlva nahe der gleichnamigen Haltestelle der Bahnlinie von Tartu nach Orava.

4500 BC
Nordeuropa / Skandinavien / Baltikum

Der sogenannte Ancylus-See, ein Vorläufer der Ostsee, existiert jetzt 2000 Jahre. In dieser Zeit ist kontinuierlich Schmelzwasser in die Ancylus geflossen, so dass der See überläuft. Der Durchbruch zum Atlantik erfolgt an der flachsten Stelle, nämlich im Gebiet des heutigen Dänemark, wo sich Öresund und Großer und Kleiner Belt herausbilden. Diese Meeresstraßen, durch das ausströmende Wasser vertieft, geben anschließend dem salzhaltigen Nordsee-Wasser in das Ostseebecken frei: Das Litorina-Meer entsteht. Es ist deutlich größer als die heutige Ostsee, da viele heutige Binnenseen noch Meeresbuchten sind.

3000 BC
Baltikum / Skandinavien

Finnisch-ugrische Stämme, Vorfahren von heutigen Finnen, Esten und Liven, erreichen den Ostseeraum.

2000 BC
Baltikum
  • Baltische Völker, Vorfahren der heutigen Litauer und Letten erreichen den Ostseeraum.
  • Im Gebiet des heutigen Saaremaa (Estland) geht ein Meteor nieder, der sich in der Erdatmosphäre kurz vor dem Einschlag in mindestens neun Objekte teilt, die die Bezeichnung Kaali 1-8 bekommen, der größte die Bezeichnung Kaalijärv, der einen Krater von 110 Metern Durchmesser hinterlässt. Die Krater 1-8 haben folgende Durchmesser: 39, 27, 33, 20, 13, 26, 15 und 36 Meter.
anschließend
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