Chronik 33

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 33



Christen gründen in Jerusalem die erste Kommune, die sich nicht auf Clanstrukturen stützt

In China bricht ein neuer Bürgerkrieg aus

Ständig wiederkehrende Geldverknappung im Imperium Romanum führt zu sozialen Unruhen und politischen Krisen



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Das Imperium Romanum 18-40 AD
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artabanos II.
12 - 38
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Tiberius
14 - 37
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Patrimonium Petri
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 23 - 24 - 25 - 26 - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 - 32
fortlaufende Ereignisse
01.01.33
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCLXXXVI (786) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba und Lucius Cornelius Sulla Felix werden Consules des Römischen Reiches. Zu Consules suffecti werden Lucius Salvius Otho und Gaius Octavius Laenas berufen.
03.04.33
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Patrimonium Petri

In der ersten christlichen Gemeinde, die sich in Jerusalem gebildet hat, wählen die zwölf Jünger Jesu sieben Armenpfleger aus, die in der Bibel "Diakone" genannt werden. Dies wird von dem Evangelisten Lukas in der Apostelgeschichte in Kapitel 6 geschildert (mit Versangaben:)

1 In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden.
2 Die Zwölf aber beriefen die Menge der Jünger und sprachen: Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und die Tische bedienen.
3 So seht euch nun um, Brüder, nach sieben Männern unter euch, von [gutem] Zeugnis, voll Geist und Weisheit, die wir über dieses Geschäft bestellen wollen;
4 wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren.
5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien.
6 Diese stellten sie vor die Apostel; und als sie gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf.

12.09.33
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Patrimonium Petri

Eine weitere Sonnenfinsternis wird im Vorderen Orient beobachtet.
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18.10.33
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Imperium Romanum
Agrippina die Ältere
Vipsania Agrippina (* 14 BC), die Witwe des Germanicus und Mutter des Caligula und der „jüngeren“ Agrippina, stirbt in der Verbannung während eines Hungerstreiks. Agrippina war Tochter von Augustus’ Freund und potentiellen Nachfolger Marcus Vipsanius Agrippa und Iulia, der Tochter des Kaisers. Sie wurde vermutlich in Mytilene geboren, während ihre Eltern die östlichen Provinzen bereisten. Nach dem Tod ihres Vaters und der Wiederverheiratung ihrer Mutter mit Tiberius wuchs sie am Kaiserhof auf. Augustus selbst nahm wie bei allen seinen Enkelkindern großen Einfluss auf ihre Erziehung. In einem Brief lobte er ihre Talente und guten Anlagen. Auf seine Weisung hin wurde Agrippina im Jahre 5 mit Germanicus, dem Neffen und Adoptivsohn des Tiberius, verheiratet, mit dem sie insgesamt neun Kinder hatte, darunter Nero Caesar, Drusus Caesar, Gaius (genannt Caligula), Agrippina die Jüngere, die Frau des Claudius und Mutter Neros, Drusilla und Iulia Livilla. Sie begleitete ihren Mann während der Jahre 14 bis 16 nach Germanien, wo sie bei den Soldaten wegen ihrer vorbildhaften Tugend und Treue zu Germanicus, aber auch wegen ihres unzähmbaren Willens großes Ansehen besaß. Als eine germanische Streitmacht über die Rheinbrücke zu setzen drohte, nahm sie selbst das Kommando der Truppen in die Hand und verhinderte die Zerstörung der Brücke, so dass die Truppen des Aulus Caecina Severus sich auf das linke Rheinufer zurückziehen konnten. Auch spielte sie eine entscheidende Rolle bei der Niederschlagung der Meuterei der Rheinlegionen nach dem Tod des Augustus, was ihr den Neid des Tiberius einbrachte. Nachdem Germanicus nach Rom zurückgerufen worden war und einen Triumph feiern konnte, wurde er im Jahr 17 in den Osten des Reiches gesandt. Auch auf dieser Reise begleitete Agrippina ihn und gebar auf der Insel Lesbos ihr letztes Kind, Iulia Livilla. Im Jahre 19 verstarb Germanicus unter mysteriösen Umständen in Antiochia. Agrippina brachte seine Asche nach Rom zurück. Für den Tod ihres Mannes machte sie den Statthalter der Provinz Syria, Gnaeus Calpurnius Piso, und dessen Frau Munatia Plancina, eine Freundin der Kaiserin Livia Drusilla, verantwortlich und bezichtigte damit letztlich, wie auch Tacitus annahm, den Kaiser selbst, den beliebten Konkurrenten aus dem Weg geschafft zu haben. Agrippinas Verhältnis zu Tiberius war daher zunehmend gespannt, auch nachdem der Kaiser im Jahr 23 ihre beiden ältesten Söhne nach dem Tod seines eigenen Sohnes Drusus als Nachfolger adoptiert hatte. Er verweigerte ihr auch die Erlaubnis, sich wieder zu verheiraten. Im Jahr 26 unternahm der Prätorianerpräfekt Seianus, der mehr und mehr die Macht in Rom an sich zog, einen indirekten Angriff auf Agrippina, in dem er Gnaeus Domitius Afer veranlasste, ihre Freundin und Cousine Claudia Pulchra wegen angeblicher Vergiftung des Kaisers, Hexerei und Unzucht anzuklagen. Trotz Agrippinas Protest bei Tiberius wurde Claudia verurteilt. Im Jahr 27 redete Seianus Agrippina ein, Tiberius wolle sie vergiften. Sie wies daraufhin bei einem Festmahl alle Speisen zurück, auch die, die Tiberius ihr persönlich reichte. Tiberius verzieh ihr diese Beleidigung nicht und hielt sie die folgenden Jahre unter Hausarrest.
26.12.33
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Patrimonium Petri

Der erst im Frühjahr von der christlichen Gemeinde gewählte Diakon Stephanus wird als Opfer falscher Anschuldigungen in Jerusalem gesteinigt. Zum ersten Mal wird ein Mann namens Saulus erwähnt, der aus Tharsus stammt und als erster Christenverfolger in die Geschichte eingehen wird. Dies wird von dem Evangelisten Lukas in der Apostelgeschichte geschildert (mit Versangaben):

Kapitel 6
7 Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem mehrte sich sehr; und eine große Menge der Priester wurde dem Glauben gehorsam.
8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und grosse Zeichen unter dem Volk.
9 Es standen aber einige aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner auf und derer von Zilizien und Asien und stritten mit Stephanus.
10 Und sie konnten der Weisheit und dem Geist nicht widerstehen, womit er redete.
11 Da schoben sie heimlich Männer vor, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott.
12 Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten; und sie fielen über ihn her und rissen ihn mit sich fort und führten ihn vor den Hohen Rat.
13 Und sie stellten falsche Zeugen auf, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden gegen die heilige Stätte und das Gesetz;
14 denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Mose überliefert hat.
15 Und alle, die im Hohen Rat saßen, schauten gespannt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
Kapitel 7
1 Der Hohepriester aber sprach: Ist das so?
2 Er aber sprach: Ihr Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,
3 und sprach zu ihm: `Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.
4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da siedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land um, in dem ihr jetzt wohnt.
5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fussbreit, und er verhieß, es ihm zum Besitztum zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte.
6 Gott aber sprach so: `Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in fremdem Land, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre.
7 Und die Nation, der sie dienen werden, werde ich richten, sprach Gott, `und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen.
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen.
9 Und die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm
10 und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus.
11 Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise.
12 Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus.
13 Beim zweiten Mal wurde Joseph von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josephs bekannt.
14 Joseph aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft, an fünfundsiebzig Seelen.
15 Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter;
16 und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte.
17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten,
18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte.
19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, so dass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war `schön für Gott; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters.
21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn.
22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken.
23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen.
24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug.
25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht.
26 Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie sich stritten, und trieb sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht?
27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?
28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?
29 Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
31 Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn:
32 `Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs. Mose aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten.
33 Der Herr aber sprach zu ihm: `Löse die Sandale von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.
34 Gesehen habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, sie herauszureißen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.
35 Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: `Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den hat Gott zum Obersten und Retter gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien.
36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre.
37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: `Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.
38 Dieser ist es, der in der Gemeinde in der Wüste gewesen ist mit dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete und mit unseren Vätern. Er empfing lebendige Aussprüche, um sie uns zu geben.
39 Unsere Väter aber wollten nicht gehorsam sein, sondern stiessen ihn von sich, wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück
40 und sagten zu Aaron: `Mach uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten geführt hat - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.
41 Sie machten in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.
42 Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: `Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel?
43 Ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und das Sternbild des Gottes Räfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus.
44 Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Mose redete, befohlen hatte, es nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte.
45 Und unsere Väter übernahmen es und führten es mit Josua ein bei der Besitzergreifung [des Landes] der Nationen, die Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids,
46 der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs.
47 Salomo aber baute ihm ein Haus.
48 Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht:
49 `Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füsse. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr.
52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten zuvor verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,
53 die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt habt.
54 Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen;
56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
57 Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.
58 Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestossen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.
59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60 Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.
Kapitel 8
1 Saulus aber willigte in seine Tötung mit ein. An jenem Tag entstand aber eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem; und alle wurden in die Landschaften von Judäa und Samaria zerstreut, ausgenommen die Apostel.
2 Gottesfürchtige Männer aber bestatteten den Stephanus und stellten eine grosse Klage über ihn an.
3 Saulus aber verwüstete die Gemeinde, indem er der Reihe nach in die Häuser ging; und er schleppte sowohl Männer als Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis.
4 Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten das Wort.

33
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Patrimonium Petri

Jakobus, ein leiblicher Bruder von Jesus Christus, wird zum Ältesten (Leiter) der christlichen Gemeinde in Jerusalem gewählt.

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Imperium Romanum
  • Der römische Imperator Tiberius befiehlt, alle Bürger, die mit dem vor drei Jahren hingerichteten Praetorianerpraefekten Seianus kollaborierten und dafür zum Tode verurteilt wurde, an einem Tag hinzurichten. Manche Geschichtsschreiber gehen davon aus, dass hier der Satz "Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" geprägt wurde. Es handelt sich um eine Massenhinrichtung, der Hunderte zum Opfer fallen. Drusus ist bereits in seinem Gefängnis verhungert, nach seinem Tod werden die Überwachungsprotokolle seiner Wächter im Senat verlesen. Und Nero ist bereits im Exil aus unbekanntem Grund ums Leben gekommen. Die Nachfolge des Tiberius läuft gerade auf Caligula zu.
  • Von seinem Alterssitz auf Capri aus greift Kaiser Tiberius in die Finanzkrise (Deflation) in Rom ein, erlässt neue Gesetze, die vor dem Hintergrund seiner restriktiven Geldpolitik durch illegale Zinserhöhung der Geldverleiher ausgelöst wurde, die zugleich immer weniger Kredite gewähren. Da der Senat die Finanzkrise nicht mit eigenen Mitteln bewältigen kann, stellt Tiberius Kreditvermittlern 100 Millionen Sesterzen zur Vergabe von zinslosen Krediten auf drei Jahre zur Verfügung, mit der Bedingung, dass ihre Schuldner dem römischen Staat Grundstücke von doppeltem Wert als Sicherheiten überschreiben müssen. Es gelingt auf diese Weise, die Finanzkrise zu beheben.
  • Die römische Adlige und Gattin des syrischen Statthalters Gnaeus Calpurnius Piso, Munatia Plancina, stirbt. Das Ehepaar wurde beschuldigt, Germanicus, den Neffen und Adoptivsohn des Kaisers Tiberius, vergiftet zu haben. Zunächst freigesprochen, verübt Munatia Plancina nach Wiederaufnahme der Anklage Selbstmord. Die meist ohne ihren Gentilnamen nur als Plancina bezeichnete Munatia Plancina war wahrscheinlich die Tochter eines Munatius, der als Comes des Tiberius bei dessen diplomatischer Mission im Osten agierte. In diesem Fall war sie die Enkelin des Konsuls von 42 BC, Lucius Munatius Plancus, der während der Bürgerkriege mehrmals die Seiten jeweils zu seinem Vorteil gewechselt hatte. Aufgrund ihrer vornehmen Abstammung trat die reiche Munatia Plancina sehr selbstbewusst auf. Sie war vermutlich die zweite Gattin des Gnaeus Calpurnius Piso. Aus dieser Ehe entsprangen zwei Söhne namens Gnaeus und Marcus Calpurnius Piso. Mit Livia (Gattin des Kaisers Augustus und Mutter von dessen Nachfolger Tiberius) war Munatia Plancina gut befreundet. Als ihr Gatte 17 AD Statthalter von Syrien wurde, begleitete sie ihn in seine Provinz. Dort brachen heftige Streitigkeiten aus zwischen dem von seiner Gattin tatkräftig unterstütztem Piso und dem nach seinen Erfolgen in Germanien mit einem außerordentlichen Kommando in den Osten des Imperiums gereisten Germanicus und dessen Gattin Agrippina. Wie diese nahm Munatia Plancina öfters an Truppenparaden teil; außerdem hielt sie beleidigende Reden gegen Germanicus und dessen Gemahlin. Sie und ihr Gatte Piso wurden daher verdächtigt, den Tod des Germanicus am 10. Oktober 19 durch eine Vergiftung verursacht zu haben. Diesen Vorwurf soll auch der sterbende Germanicus erhoben haben. Es heißt, dass sich Munatia Plancina sehr über das Ableben des Germanicus gefreut habe. Piso wollte dann Syrien mit kriegerischen Mitteln wieder in seinen Besitz bringen und wurde bei diesem Vorhaben von seiner Gattin unterstützt. Im Herbst 20 kam Munatia Plancina mit ihrem Gatten nach Rom zurück. Das Ehepaar musste sich vor dem Senat wegen seiner möglichen Verwicklung in den Tod des Germanicus verantworten. Angeblich konnten Munatia Plancina „schwerste Verbrechen“ nachgewiesen werden. Weil sich aber ihre mächtige Freundin Livia für sie bei Tiberius einsetzte und ihr Freispruch daher absehbar war, distanzierte sie sich während des Prozesses von ihrem Gatten, weshalb Piso sich selbst tötete. Auch ein erhaltenes Senatskonsult bestätigt, dass Munatia Plancina ihre Straflosigkeit der aufgrund von Livias Einsatz erfolgten Fürsprache des Tiberius verdankte. Nachdem aber Livia verstorben war, hatte Munatia Plancina keine so einflussreiche Beschützerin mehr und musste in diesem Jahr einer von Tiberius befohlenen Wiederaufnahme der Anklage entgegensehen. Vor dem Urteilsspruch beging sie nun Selbstmord. Dass ihre Familie zur Zeit der Regierung des Tiberius nur noch wenig geachtet war, dürfte aus der äußerst negativen Charakterisierung ihres Großvaters durch ihren Zeitgenossen, den Historiker Velleius Paterculus, zu erschließen sein.
  • Der römische Politiker Gaius Asinius Gallus (* 41 BC), ein Sohn des Historikers gleichen Namens, stirbt. Im Jahr 8 BC wurde Gallus ordentlicher Konsul. 6/5 BC bekleidete er das Amt des Prokonsuls der Provinz Asia; einige Jahre später (um 1 AD) war er vielleicht Statthalter der Provinz Hispania citerior. Als Augustus im Jahr 14 starb, war Gallus einer der führenden Senatoren, dem Ambitionen auf die Herrschaft nachgesagt wurden. Beim neuen Kaiser Tiberius war er verhasst, weil er 12 BC dessen frühere Frau Vipsania Agrippina geheiratet hatte. Im Jahr 17 BC wird Gallus bei den augusteischen Säkularfeiern als einer der Quindecimviri Sacris Faciundis angeführt. Im Jahr 15 AD beantragte er in dieser Eigenschaft, wegen einer Hochwasserkatastrophe in Rom die Sibyllinischen Bücher zu befragen. Er galt als Anhänger des Prätorianerpräfekten Seianus und wurde wegen angeblichen Verrats im Jahr 30 AD zum Tode verurteilt, aber nicht hingerichtet, sondern drei Jahre lang bis zu seinem Hungertod gefangen gehalten.
  • Der römische Politiker und Senator Lucius Aelius Lamia stirbt in Rom. Die Aelii Lamiae waren in augusteischer Zeit eine wohlhabende und angesehene Ritterfamilie. Unter Augustus wurden sie unter die Patrizier aufgenommen. Lamias gleichnamiger Vater war wohl im Jahr 42 BC Prätor. Seine Laufbahn begann Lamia wahrscheinlich als Tresvir aere argento auro flando feriundo (Münzmeister). Nach seiner Praetur bekleidete Lamia im Jahr 3 AD das ordentliche Konsulat. Danach war er mehrmals Legat, unter anderem von 4 bis 6 in Germanien und 10/11 als Heerführer unter dem Oberbefehl des Tiberius. Anschließend folgten zwei Statthalterschaften, von denen Lamia allerdings nur eine wirklich wahrnehmen konnte: Wohl 15/16 ging er als Prokonsul nach Africa Proconsularis. Obwohl er im Jahr 21 zum Statthalter von Syria ernannt wurde, verbot ihm Tiberius, die Provinz auch tatsächlich zu besuchen. Im Vorjahr wurde Lamia noch Stadtpräfekt; er stirbt als langjähriges Mitglied des Priesterkollegiums der Quindecimviri sacris faciundis.
  • Der römische Senator und Jurist Marcus Cocceius Nerva stirbt. Von 24 AD bis zu seinem Tod war er als curator aquarum für die Wasserversorgung der Stadt Rom zuständig. Als engster Freund (proximus amicorum) des Tiberius begleitete er als einziger Senator den Kaiser, als dieser sich im Jahr 26 nach Kampanien zurückzog. Nun nimmt er sich gegen den Willen des Tiberius das Leben, weil er angeblich den weiteren Verfall des Staates nicht mehr ansehen wolle ("ich wähle den Tod, um der Ungunst der Zeiten zu entgehen"). Nerva war ein bedeutender Jurist des frühklassischen römischen Rechts. Er war Vorgänger des Juristen Proculus als Haupt der sogenannten prokulianischen Rechtsschule. Sein gleichnamiger Sohn wird ebenfalls als Jurist hervortreten. Marcus Cocceius Nerva hat auch einen Enkel gleichen Namens.
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Imperium Romanum / Römische Provinzen Westeuropas

Sixtus Marius, der reichste Mann in Baetica, wird unter der Beschuldigung des Inzests mit seiner Tochter zum Tode durch Herabstürzen vom Tarpeya-Felsen verurteilt. Seine Gold- und Silberminen werden auf Befehl des Kaisers konfisziert.

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Kaiserreich China (Östliche Han-Dynastie)

Nach der Chimei-Rebellion und der Regierung des Usurpators Wang Mang steht Kaiser Han Guangwu-di vor einer neuen Bedrohung seiner Dynastie. In der Provinz Sichuan rebelliert das Volk unter seinem Führer Gongsun-Shu, der sich zum Kaiser des südwestlichen Chinas ernannt hat. Kaiser Han Guangwu-di besiegt seinen Rivalen Wei Ao, der Unterstützung von Gongsun-Shu erhielt. Gongsun-Shu ist mit seinen Seestreitkräften gegen Han Guangwu-di erfolglos, sodass Gongsun-Shu beschließt, seine Position mit einer Blockade des gesamten Jangtse-Flusses durch eine große, schwimmende Ponton-Brücke zu stärken. An beiden Ufern der Brücke errichtet er Festungen, in denen er Raketenbatterien installiert. Nachdem der kaiserliche Admiral Cen Peng die Barriere nicht durchbrechen kann, lässt er seine Schiffe verstärken, damit diese die Ponton-Brücke rammen können, wodurch die Brücke zerstört wird.

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