Chronik 1949.10

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pixabay-Globus.jpg

Weltchronik des Oktober 1949


800px


xxx
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943 / 1944 / 1945 / 1946 / 1947
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1948 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1949 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Oktober 1949
USA 1912-1959.png Deutschland.png

Württemberg-Baden.png
Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesrepublik Deutschland / Württemberg-Baden

Die US-amerikanische Maryland-Universität gründet eine Einrichtung in Heidelberg, der zum gleichnamigen Hochschulverband der USA gehört. Die University of Maryland bietet unter anderem Fernstudienlehrgänge für US-Soldaten an.

02.10.1949
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland
  • Die Sommerzeit geht um 0200 Uhr zu Ende. Es soll in absehbarer Zeit keine Sommerzeit mehr in Deutschland geben.
  • Die Sozialistische Reichspartei (SRP) wird gegründet; sie ist eine Abspaltung des nationalsozialistischen Flügels der DKP-DRP um Otto Ernst Remer, einen ehemaligen Generalmajor der Wehrmacht, und den nationalistischen Schriftsteller Fritz Dorls. Die weiteren der neun Mitbegründer sind Wolfgang Falck, August Finke, Bernhard Gericke, Gerhard Heinze, Helmut Hillebrecht, Gerhard Krüger und Wolf Graf von Westarp. Diese bilden (außer Remer und von Westarp, die verzichten) auch den ersten Parteivorstand. Prominenter Unterstützer der Partei ist der ehemalige Luftwaffenoberst der Deutschen Wehrmacht Hans-Ulrich Rudel. Die SRP rekrutiert ihre Mitglieder und zukünftigen Wähler vor allem unter ehemaligen NSDAP-Angehörigen, von denen die Hälfte die nationalsozialistische Diktatur als Jugendlicher miterlebt hat. Das Parteiprogramm der SRP basiert in wesentlichen Teilen auf dem der NSDAP. Die SRP lehnte eine Rechtsidentität des Deutschen Reiches mit der Bundesrepublik Deutschland ab und beansprucht ein Widerstandsrecht zum Schutz des Reiches. Forderungen sind unter anderem:
    • „Treue zum Reich“,
    • „Schutz und Ehre des deutschen Soldaten“ und
    • „Anspruch auf die Gesamtheit des Reichsraumes“, sowie unter anderem die
    • „Notwendigkeit“ einer „Lösung der Judenfrage“, allerdings mit anderen Mitteln als zur Zeit des Nationalsozialismus; kritisiert wird nicht die „Notwendigkeit“ einer „Lösung der Judenfrage“, sondern nur die Methoden.
Durch eine offene Glorifizierung der nationalsozialistischen Ideologie wird sich die SRP schnell vom übrigen Parteienspektrum isolieren. Auch der ehemalige SS-General Leo von Jena tritt in der ersten Zeit in der SRP als Redner auf. Dieser unterstützt die Partei auch anfänglich mit großzügigen Geldspenden in der Hoffnung, in den Parteivorstand aufzurücken. Die SRP unterhält als Jugendorganisation die sogenannte "Reichsjugend" und als paramilitärische Ordnertruppe die sogenannte "Reichsfront".
03.10.1949
Deutschland.png Bayern.png
Bundesrepublik Deutschland / Bayern

Als erster Radiosender Deutschlands startet der Bayerische Rundfunk mit Werbesendungen.

04.10.1949
Deutschland.png USA 1912-1959.png

Großbritannien.png Frankreich.png

Belgien.png Niederlande.png

Luxemburg.png 70px
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg / Nordrhein-Westfalen

Auf der 9. Kabinettssitzung der Bundesregierung macht Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer den Vorschlag, dass einer der drei deutschen stimmberechtigten Vertreter bei der internationalen Ruhrbehörde ein Gewerkschaftler sein sollte. Die deutsche Delegation soll am 17. Dezember ihre Tätigkeit aufnehmen.

07.10.1949
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland / Deutsche Demokratische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Nachdem mit der Annahme des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 auf dem Gebiet der Besatzungszonen der Westalliierten die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, wird auf Betreiben der Sowjetunion in deren Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Der bereits zuvor in der "Sowjetisch besetzten Zone (SBZ)" durch den Dritten Volkskongress gewählte 330köpfige II. Deutsche Volksrat tritt unter dem Vorsitz von Wilhelm Pieck (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED) im Haus der DWK in der Leipziger Straße in Ostberlin als "Provisorische Deutsche Volkskammer" zusammen und erklärt die am 30. Mai 1949 im Volkskongress beschlossene „Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik“ zu dort geltendem Recht. Zum Amtierenden Präsidenten des neuen Staates wird Johannes Dieckmann (Liberaldemokratische Partei Deutschlands LDPD) bestimmt.

08.10.1949
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland / Deutsche Demokratische Republik

In Frankfurt am Main wird das Abkommen über den Interzonenhandel unterzeichnet. Es ist die erste innerdeutsche Vereinbarung seit Gründung der beiden deutschen Staaten.


09.10.1949
Österreich.png
Republik Österreich
Nach der Nationalratswahl kann Bundeskanzler Figl weiter regieren
Bei der zweiten Nationalratswahl nach der Zeit des Nationalsozialismus wird die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit Bundeskanzler Leopold Figl die stärkste Partei, die allerdings Stimmen verliert und ihre absolute Mandatsmehrheit einbüßt. Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) unter Adolf Schärf verliert etwa gleich viele Stimmen wie die ÖVP und wird zweitstärkste Partei. Die neu gegründete Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) schafft auf Anhieb den Sprung über die Grundmandatshürde und wurde drittstärkste Kraft noch vor der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), deren Stimmenanteil in etwa gleich bleibt. Wahlberechtigt sind 4.391.815 Menschen. Die Wahlbeteiligung beträgt 95,49 Prozent (1945: 93,27 Prozent). Von den rund 556.000 österreichischen Nationalsozialisten sind 90 Prozent wieder wahlberechtigt. Mit der Wahlpartei der Unabhängigen gibt es eine Partei, die ein Sammelbecken für die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wird. Allerdings kämpfen auch ÖVP und SPÖ um die Stimmen der ehemaligen Nationalsozialisten.
Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich (Zweite Republik)
Rang Partei Abkürz. Stimmen Prozent Sitze
1 Österreichische Volkspartei ÖVP 1.846.581 44,0 77
2 Sozialistische Partei Österreichs SPÖ 1.623.524 38,7 67
3 Wahlpartei der Unabhängigen WdU 489.273 11,7 16
4 Kommunistische Partei Österreichs
und Linkssozialisten (Linksblock)
KPÖ 213.066 5,1 5
5 Demokratische Union DU 12.059 0,3 0
6 Vierte Partei - 7.134 0,2 0
7 Demokraticna fronta delovnegna ljudstva DF 2.088 0,0 0
8 Demokratische Partei Österreichs DPÖ 5 0,0 0
9 Wirtschaftspartei der Haus- und Grundbesitzer Wirtschaftspartei 3 0,0 0
10 Österreichische Patriotische Union ÖPU 0 0,0 0

Die ÖVP stellt mit Leopold Figl weiterhin den Bundeskanzler. Es wird abermals eine Große Koalition aus ÖVP und SPÖ gebildet.

Griechenland 1924-1970.png
Hellenisches Königreich

Mit einem Waffenstillstand zwischen der konservativen griechischen Regierung und der aus der ELAS hervorgegangenen linken Demokratischen Armee Griechenlands (DSE) endet der Griechische Bürgerkrieg.

Frankreich.png
Französische Republik

In Frankreich ist die erste Ausgabe der religiösen Wochensendung "Le Jour du Seigneur" (Der Tag des Herrn) im Fernsehen zu sehen.


10.10.1949
UdSSR 1923-1955.png Deutschland 1945.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Deutsche Demokratische Republik

Die 1945 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands eingerichtete "Sowjetische Militäradministration in Deutschland" (SMAD) wird durch die "Sowjetische Kontrollkommission" abgelöst.


11.10.1949
Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

thumb|150px|Wilhelm Pieck wird der erste Präsident der DDR In Berlin treten im Haus der DWK die Provisorische Volkskammer und eine kurz vorher konstituierte Provisorische Länderkammer zu gemeinsamer Sitzung zusammen und wählen den Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Wilhelm Pieck, zum ersten Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik. Wilhelm Pieck wird für vier Jahre zum ersten Präsidenten der DDR gewählt. Sein Amtssitz wird das Schloss Schönhausen in Berlin. Der Verfassung der DDR zufolge ist sein Stellvertreter der Präsident der Volkskammer. Am späten Nachmittag wird der neue Präsident auf einer Großkundgebung vor der Humboldt-Universität gefeiert.

Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland

In Bonn konstituiert sich die Bundespressekonferenz. Diese Institution ist zunächst als eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) organisiert. Zweck der Gesellschaft ist es, Pressekonferenzen zu veranstalten und den Mitgliedern „Möglichkeiten einer umfassenden Unterrichtung der Öffentlichkeit zu verschaffen“, wie es in der Satzung heißt. Sie finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen.


12.10.1949
Deutschland.png Bayern.png
Bundesrepublik Deutschland / Bayern
Logo DGB.png
In München findet der Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB statt. Der Bundeskongress der Gewerkschaften verabschiedet die „Satzung des DGB“. Demnach ist dieser eine „Vereinigung von Gewerkschaften“ mit Sitz in Berlin. Vorläufer des DGB war der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB).
Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

thumb|140px|Otto Grotewohl wird der erste Ministerpräsident der DDR Die Provisorische Volkskammer der DDR wählt ihren den ersten Ministerpräsidenten, Otto Grotewohl.


13.10.1949
Deutschland.png Bayern.png
Bundesrepublik Deutschland / Bayern
Logo DGB.png
Die Delegierten des Gründungskongresses des am Vortag gegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes, die von insgesamt 16 Mitgliedsgewerkschaften entsandt wurden, wählen Hans Böckler zu ihrem ersten Vorsitzenden. Die weltanschauliche Spaltung in Richtungsgewerkschaften wird durch die Einheitsgewerkschaft überwunden. Das „Parlament der Arbeit“, so die Bezeichnung und das Selbstverständnis dieses und der späteren DGB-Kongresse, beschließt wirtschafts- und sozialpolitische Leitsätze mit den Forderungen nach Sozialisierung der Schlüsselindustrien, Wirtschaftsplanung und Mitbestimmung.


14.10.1949
Bundesrepublik Deutschland (Württemberg-Baden) / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

In Heidelberg wird bekannt, dass die US-amerikanische Besatzungsmacht in der Stadt 453 Wohngebäude mit 1133 Wohnungen, 27 Hotels und Pensionen, 13 Gaststätten und Restaurants, 22 öffentliche Gebäude, 19 gewerblich genutzte Gebäude, drei Kasernen sowie Turnhallen, Sportplätze und ein Thermalbad beschlagnahmt haben.


17.10.1949
Israel.png Jordanien 1928-1958.png Irak 1924-1959.png Syrien 1930-1958.png Libanon.png Nord-Jemen 1927-1962.png
Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien / Königreich Irak / Syrische Republik / Libanesische Republik / Königreich Nord-Jemen

Negev


19.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

In Köln wird der Ausschuss für Wirtschaftsfragen der industriellen Verbände gegründet, der der Vorläufer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sein wird.


25.10.1949
Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Vereinigte Staaten von Amerika

Die Bundesrepublik Deutschland stellt den Antrag, anstelle des "Alliierten Kontrollrates für Deutschland" Mitglied der "Organization for European Economic Cooperation (OEEC)" (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) zu werden. Die OEEC wurde bereits am 16. April 1948 von den am Marshall-Plan beteiligten 17 europäischen Staaten und den Oberbefehlshabern der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszonen Deutschlands mit Sitz in Paris gegründet. Generalsekretär ist der Franzose Robert Marjolin. Da die Bundesrepublik Deutschland bislang noch nicht das Recht besitzt, eine Mitgliedschaft in internationalen Organisationen wahrzunehmen, wird sie von den drei Oberbefehlshabern der westlichen Besatzungszonen in der OEEC repräsentiert.


31.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

Die Bundesrepubik Deutschland wird in die "Organization for European Economic Cooperation" (OEEC; Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) aufgenommen.

Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1949 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1950 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1951 / 1952 / 1953 / 1954 / 1955 / 1956 / 1957 / 1958 / 1959
Weblinks