Deutsches Kaiserreich 1918-IV
DEUTSCHES KAISERREICH
Hauptstadt: Berlin
Chronik des Jahres 1918
IV. Quartal
Waffenstillstandsverhandlungen beginnen
Reichskanzler Max von Baden gibt die Abdankung Kaiser Wilhelms II. bekannt
Reichskanzler Max von Baden übergibt die Regierungsgewalt an Friedrich Ebert
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen | |||
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen Der Kaiser des Deutschen Reichs, Wilhelm II., überträgt durch die „Gesetze zur Abänderung der Reichsverfassung“ dem Reichstag bedeutende Machtbefugnisse. Der Reichstag beschließt daraufhin das "Gesetz zur Parlamentarisierung". Die Regierung ist nun vom Vertrauen des Reichstags abhängig. Die Artikel des Gesetzes:
Für den Satz "Der Reichskanzler bedarf zu seiner Amtsführung des Vertrauens des Reichstages" haben Sozialdemokraten, Zentrum und Liberale teilweise seit Jahrzehnten gekämpft. Zum ersten Mal in Deutschland wird verfassungsmäßig festgelegt, dass der Regierungschef die Unterstützung der Mehrheit im Parlament bedarf. Bis jetzt hatten Preußens Ministerpräsidenten und Deutschlands Kanzler stets nur des Vertrauens des jeweiligen Monarchen bedurft. Zwar verfügten der preußische Landtag seit 1848 und der Reichstag ab 1871 über die Budgethoheit. Doch der Einfluss auf die aktuelle Politik war begrenzt. Freiwillig räumten Kaiser Wilhelm II. und seine konservativen Unterstützer diesen Umsturz der Machtverhältnisse nicht ein. Es ist der unmittelbar bevorstehende Zusammenbruch der Westfront, die den starken Mann der Obersten Heeresleitung, General Erich Ludendorff, am 29. September 1918 zu einer überraschenden Wende bewegte. Nachdem der Weltkrieg militärisch nicht mehr zu gewinnen war, forderte Ludendorff einen Waffenstillstand auf Grundlage der "14 Punkte" des US-Präsidenten Woodrow Wilson. | |||
Deutsches Kaiserreich Angesichts der geplanten Großoffensive der Reichsflotte entsteht eine Meuterei unter den Matrosen der Hochseeflotte in Wilhelmshaven. Daraufhin meutern die Besatzungen der in Kiel liegenden deutschen Hochseeflotte. | ||||
Deutsches Kaiserreich Matrosenaufstand in Kiel. | ||||
Deutsches Kaiserreich In Kiel übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. Der Aufstand breitet sich auf andere Städte aus. | ||||
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Deutsches Kaiserreich / Vereinigte Staaten von Amerika / Französische Republik Der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson informiert die Reichsregierung, dass die deutsche Waffenstillstandskommission von General Ferdinand Foch empfangen werde. | |||
Deutsches Kaiserreich / Französische Republik In Compiègne bei Paris beginnen die Waffenstillstandsverhandlungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und der Französischen Republik. Die Verhandlungen werden von Marschall Ferdinand Foch auf Seiten der Entente und von Staatssekretär Matthias Erzberger auf Seiten der Regierung des Deutschen Kaiserreiches geführt. | ||||
(Fortsetzung) 50px |
Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen In Berlin konstituiert sich der Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte. Dieser Rat beansprucht die Rolle einer vorläufigen Zentralinstanz der Arbeiter- und Soldatenräte im Großraum Berlin. Der Vollzugsrat sieht es als seine Aufgabe an, bis zum Zusammentritt des ersten Reichsrätekongresses, der für Dezember geplant ist, die provisorische Regierung, den Rat der Volksbeauftragten unter dem Vorsitz von Friedrich Ebert auf Reichsebene und den unter Paul Hirsch in Preußen auf Landesebene zu kontrollieren. Bereits während des Januarstreiks von 1918 gab es mit dem als Streikleitung amtierenden Aktionsausschuss aus Vertretern der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und und der Mehrheits-Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD, später SPD) einen Vorläufer des späteren Vollzugsrates. Ende Oktober 1918 tauchte der Begriff "Vollzugsausschuss der Arbeiter- und Soldatenräte" in einem Aufruf erstmals auf. In diesem geheim agierenden Gremium gaben die revolutionären Obleute ergänzt um den gerade aus dem Gefängnis entlassenen Karl Liebknecht und Politiker des Linken Flügels der USPD wie Georg Ledebour den Ton an. Dieser illegal operierende Arbeiterrat hatte sich die Planung einer revolutionären Aktion für Berlin zum Ziel gesetzt, daher war die MSPD hier nicht vertreten. Allerdings gab es auch innerhalb der beteiligten Linkssozialisten erhebliche Meinungsunterschiede zwischen den Spartakusanhängern auf der einen Seite und den USPD-Leuten Hugo Haase und Wilhelm Dittmann sowie den revolutionären Obleuten Richard Müller und Emil Barth auf der anderen Seite. Streit gab es vor allem um die Taktik und den Termin des geplanten Aufstandes. Die Vorstellungen für eine nachrevolutionäre Ordnung waren ebenfalls bis jetzt unklar. Nun aber beginnt der illegale Vollzugsausschuss mit Flugblättern an die Öffentlichkeit zu gehen und ruft zum Generalstreik auf. | |||
Deutsches Kaiserreich / Deutsches Reich Prinz Max von Baden, eigentlich Maximilian Alexander Wilhelm Friedrich, ab 1907 designierter Nachfolger seines kinderlosen Neffen Friedrich II. von Baden, Präsident der Ersten Badischen Kammer; 1911 Abschied aus dem Militärdienst im Rang des Generalmajors. 1914 wurde Max von Baden bei Kriegsausbruch als Vertreter des Großherzogs im Stab des Generalkommandos des 14. Armeekorps (Baden) reaktiviert; diese Position gab er aus persönlichen wie gesundheitlichen Gründen jedoch bald wieder auf. Anschließend übernahm der Generalmajor den Ehrenvorsitz des badischen Roten Kreuzes und nutzte seine Beziehungen zum schwedischen und russischen Hof für die Durchführung seiner Hilfe für Kriegsgefangene. 1916 wurde ihm das Amt des Ehrenpräsidenten der deutsch-amerikanischen Kriegsgefangenenhilfe des Weltbunds des CVJM übertragen. Nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Georg Graf von Hertling trat Max von Baden dessen Nachfolge an; zusätzlich übernahm er das Amt des Ministerpräsidenten. In dieser Position übermittelte er die Bitte nach Waffenstillstand der deutschen OHL an den US-amerikanischen Präsidenten Wilson, setzte die Entlassung Erich Ludendorffs durch und verkündigt nun ohne Ermächtigung dazu die Abdankung des Kaisers. Er benennt Friedrich Ebert von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zu seinem Nachfolger im Amt des Reichskanzlers und ordnet seinen eigenen Ruhestand an. Philipp Scheidemann (SPD) ruft um 14 Uhr die Republik aus, wenig später tut dies Karl Liebknecht von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) noch einmal, indem er die "Freie Sozialistische Räterepublik" ausruft. In Berlin beginnt ein Generalstreik. Schließlich erhält die SPD mehr Zustimmung durch die Bildung eines Rates der Volksbeauftragten und erteilt damit der Parole der USPD "Alle Macht den Räten" de facto eine Absage. Allerdings setzt sich die USPD bei der Bildung der vorläufigen Regierung mit der Formulierung durch: "Die politische Gewalt liegt in den Händen der Arbeiter- und Soldatenräte, die zur Vollversammlung aus dem ganzen Reich alsbald zusammengerufen sind." | ||||
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