Deutsches Reich 1870/71
DEUTSCHES REICH
Hauptstadt: Berlin
Chronik des Jahres 1870/1871
Chronik des Zeitraums vom 10. Dezember 1870 bis zum 18. Januar 1871
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Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1860 - 1861 - 1862 - 1863 - 1864 - 1865 - 1866 | ||||
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres ... 1866- 1867- 1868 - 1869 - 1870 | ||||
Chronik des Deutschen Bundes ... des Zeitraums vom 15.11. bis zum 10.12.1870 | ||||
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Deutscher Bund / Deutsches Reich Der Norddeutsche Reichstag billigt die "Novemberverträge" mit den süddeutschen Staaten und genehmigt den am Vortag eingebrachten Vorschlag zur Umbenennung des Deutschen Bundes in Deutsches Reich. Es soll auf schnellstem Wege eine neue Verfassung erarbeitet werden. Das Oberhaupt des "Deutschen Reiches" soll ein "Deutscher Kaiser" werden. | ||||
Deutsches Reich / Königreich Bayern / Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz / Französische Republik In den drei Tagen der Schlacht von Beaugency (Arrondissement Orléans, Département Loiret) zwischen der 27.000 Mann starken Preußischen Armeegruppe (XIII. Korps und anderen) unter dem Befehl des Großherzogs von Mecklenburg Friedrich Franz II. und der 110.000 Mann starken französischen Loirearmee unter General Antoine Eugène Alfred Chanzy hatte der Großherzog alle verfügbaren Truppen einschließlich der Sicherungstruppen in Orléans nach Beaugency in Marsch setzen lassen, um seine Einheiten zu verstärken. Nun versuchten beide Seiten, ihre Gegner mit eigenen Angriffen zu schlagen. Die Preußen versuchten dabei sogar eine Umfassung des dreifach überlegenen Gegners. Alle Angriffe scheiterten jedoch, auch wenn die Franzosen bei ihren Angriffen einige Anfangserfolge erzielen konnten. Die Angriffe bis heute hatten für beide Seiten keinen entscheidenden Sieg gebracht. Gleichzeitig jedoch hatte das IX. Korps unter General Manstein, das auf der linken Seite der Loire vorgegangen war, die Loire in Blois überschritten und steht somit im Rücken der Loirearmee. Da in dieser Situation für die Franzosen die Gefahr bestand, eingeschlossen zu werden, befiehlt General Chanzy den Rückzug über Vendôme nach Le Mans. Die Verfolgung durch die Preußen wird nur bis Vendôme vorangetrieben, da die Versorgungswege überdehnt und die eigenen Kräfte sehr angeschlagen sind. Deutsche Truppen nehmen die Stadt Phalsbourg (dt. Pfalzburg) im Département in Lothringen nach viermonatiger Belagerung ein. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen In Berlin beginnt die erste katholische Tageszeitung „Germania“ ihr Erscheinen. Sie führt den Untertitel „Zeitung für das deutsche Volk“ und versteht sich als Interessenvertreterin der Berliner Katholiken gegenüber der antiklerikalen Berliner Presse. | |||
Deutsches Reich Die katholische Zentrumspartei schafft eigene Presseerzeugnisse, um die katholischen Interessen angesichts der Tatsache, dass die Vormacht in Deutschland, die Preußen, hauptsächlich evangelisch sind. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik In Andelnans und La Brosse im Département Belfort in der Region Franche-Comté findet ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik In Morée und Fréteval im Département Loir-et-Cher in der Zentralregion findet ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. | ||||
Deutsches Reich / Königreich Sachsen / Französische Republik Der sächsische General der Kavallerie Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice wird nach Versailles berufen, wo er die Verwaltung der eroberten nördlichen Départements leiten soll. Seine Aufgabe wird es sein, während des zu erwartenden Waffenstillstands als Vertreter des Reichskanzlers in Frankreich zu bleiben und alle zur Durchführung der Friedensvorbereitungen und für die Besatzungsarmee wichtigen Angelegenheiten zu vermitteln. Von Fabrice nahm als Chef des Generalstabes im Deutschen Krieg auf der Seite Sachsens gegen Preußen teil und führte die Operationen des sächsischen Armeekorps in Böhmen mit großem Geschick. Am 29. Juni 1866 fiel in der Schlacht bei Gitschin (Böhmen) sein Bruder Bernhard Graf Fabrice im Krieg gegen Preußen. Nach dem Friedensschluss wurde er im Oktober 1866 mit der Leitung des sächsischen Kriegsministeriums betraut und im Dezember zum Generalleutnant befördert. Fabrice schloss mit Preußen die lange bestehende Militärkonvention ab und führte die Umgestaltung der sächsischen Armee zum 12. Armee-Korps des Norddeutschen Bundes nach preußischem Muster rasch durch. Beim Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs wurde Fabrice zum Generalgouverneur für den Bezirk des XII. Armee-Korps ernannt. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik In Vendôme im Département Loir-et-Cher und in Bel Essert in der Zentralregion im Département Loir-et-Cher findet ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik In Cloyes-sur-le-Loir im Département Eure-et-Loir in der Zentralregion und in Longeau in der Region Champagne-Ardenne im Département Haute-Marne finden Gefechte zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Der deutsche Vormarsch erreicht Vendôme. Nach der Schlacht von Orléans liegt die strategische Initiative an der Loire nur noch bei den Preußen. | |||
Deutsches Reich / Königreich Preußen In Berlin erscheint die erste Nummer des Zentralorgans der Deutschen Zentrumspartei "Germania". | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik In Nuits-Saint-Georges im Département Indre-et-Loire in der Zentralregion findet ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. | ||||
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Deutsches Reich / Französische Republik In Monnaie in Burgund im Département Côte d’Or findet eine Schlacht um Nuits zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. Außerdem findet in St. Agil im Département Eure-et-Loir in der Zentralregion ein Gefecht statt. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Königreich Sachsen / Französische Republik Ein zweites Gefecht ereignet sich um den von den Deutschen besetzten Ort Le Bourget, wo schon einmal vor sechs Wochen gekämpft wurde. Dieser Angriff sollte mit dem Vorstoß der französischen Nordarmee zeitgleich erfolgen und so einen Entsatz für Paris bewirken. Dass der Angriff der Nordarmee nicht wie geplant an Paris herangeführt werden konnte, wurde nicht mehr rechtzeitig erkannt. Die Preußen hatten Le Bourget nach der Schlacht im Oktober nur mit einem kleinen Verband aus fünf Kompanies der 2. Garde-Infanteridivision besetzt. Die Preußische Linie machte hier einen Vorsprung zwischen den Ortschaften Dugny und Le Blanc Mesnil. Diese Besatzung wird nun von dem am frühen Morgen beginnenden Angriff im Ort eingeschlossen. Durch gleichzeitige Angriffe gegen Stains und Aulnay-sous-Bois wird nicht bemerkt, dass deutsche Einheiten noch im Ort sind. Der Angriff richtet sich gegen deutsche Einheiten des Gardekorps und des XII. Korps. Stains wird von den Vorposten geräumt, anschließend unter Artilleriefeuer genommen und dann vom 1. Garde-Regiment zurückerobert. Die Besatzung von Le Bourget kann sich den Tag über halten, bis der deutsche Gegenangriff durch drei Bataillone der Regimenter Nr. 3 und Nr. 4 am Nachmittag die Franzosen zurückdrängt. Die Verluste des Gardekorps an diesem Tag betragen 14 Offiziere und 431 Soldaten an Toten, Verwundeten und Vermissten. Beim Angriff geraten mehrere hundert Franzosen in Gefangenschaft. Der Angriff gegen die Sachsen erfolgt in Richtung der Ortschaften Bobigny und Sevran und mit einem weiteren Schwerpunkt gegen Rosny-sous-Bois und Neuilly-sur-Marne in Richtung Chelles. Alle diese Angriffe bleiben jedoch im Artilleriefeuer und spätestens vor den Stellungen der Infanterie liegen. | |||
Deutsches Reich / Französische Republik Das gestern begonnene Gefecht um den von den Deutschen besetzten Ort Le Bourget wird fortgesetzt. Der nächste Angriff der Franzosen wird von den Sachsen und den flankierenden Württembergern bereits erwartet. Die französische Taktik von mehreren Angriffen an aufeinander folgenden Tagen wird auch hier angewandt. Auf deutscher Seite ist daher die Artillerie entsprechend in Stellung gebracht worden. Alle Angriffe, an denen mindestens drei französische Brigaden beteiligt sein sollen, bleiben im Artilleriefeuer liegen. Es gelingt den Franzosen jedoch, sich auf der Hochebene des Mont Avron, östlich vom Fort Rosny festzusetzen. Hier jedoch sind die Soldaten der Nationalgarde ohne Deckungsmöglichkeit dem massiven deutschen Artilleriebeschuss ausgesetzt. Hinzu kommt der in diesen Tagen einsetzende starke Frost. Von französischer Seite sind binnen zwei Wochen bis zum 17. Dezember Artillerie-Stellungen konstruiert und errichtet worden. Die Stellungen weisen allerdings keinen ausreichenden Schutz gegen Beschuss auf. Die deutschen Verbände haben ihrerseits auf den günstigen Erhebungen von Raincy und Montfermeil starke Befestigungen ausgehoben, um von hier aus den Beschuss der Festung Rosny beginnen zu können. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Am Fluss Hallue, einem Nebenfluss der Somme, beginnt eine weitere Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg zwischen der deutschen Nordarmee unter General Manteuffel und der französischen Armee unter General Faidherbe. Die französische Nordarmee besteht aus dem 22. und 23. Korps, ca. 50.000 Mann mit 80 Geschützen. Die preußischen Verbände bestehen aus ca. 20.000 bis 22.000 Mann, und zwar dem VIII. Armee-Korps General von Göbens (15. und 16. Division), einer Brigade des 1. Korps, die 3. Kavallerie und einzelnen anderen Abteilungen. Die Franzosen kommen von Norden her an der Hallue an und planen, gegen Paris vorzustoßen. Manteuffel konzentriert seine Streitkräfte um Amiens. Die französischen Streitkräfte erwarten den Angriff der Preußen in einer befestigten Stellung und machen demzufolge selbst keinen Versuch anzugreifen. Die Preußen beginnen ihren Angriff durch die 15. Division unter Generalleutnant von Kummer im Zentrum, während gleichzeitig die 16. Division von Barnekow die rechte französische Flanke zu umfassen versucht. Die französischen Vorposten werden gegen die Hallue zurückgeworfen, leisten dann in ihrer befestigten Stellung jedoch erfolgreichen Widerstand. Der 15. Division gelingt es, mehrere kleine im Flusstal liegende Dörfer zu erobern. Hierbei erleiden die französischen Verbände erhebliche Verluste. Die Eroberung der hinter dem Fluss erhöht gelegenen Stellungen gelingt jedoch nicht. Am linken Flügel nimmt die 16. Division ebenfalls den Abschnitt vor dem Fluss ein, die Kräfte reichen jedoch für eine Umfassung nicht aus. Ein französischer Gegenangriff am späten Abend bei Dunkelheit vor dem Hintergrund der brennenden Dörfer kann von den deutschen Truppen abgewehrt werden. | |||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Die gestern begonnene Schlacht am Fluss Hallue, einem Nebenfluss der Somme, wird am Morgen fortgesetzt. Nachdem auch ihre Angriffe auf der linken Flanke scheitern, ziehen sich die Franzosen bis hinter die Scarpe zwischen Arras und Douai zurück. Eine Verfolgung erfolgt ohne die 16. Division, die auch als Belagerungseinheit bei Péronne verbleibt. Die französischen Verluste betragen über 1.000 Gefallene, etwa 1100 Soldaten werden gefangengenommen und weitere 1.000 gelten als versprengt. Die Preußen verlieren 955 Soldaten als Tote, Verwundete und Vermisste. | |||
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Königreich Italien / Französische Republik Der Mont-Cenis-Tunnel oder auch Fréjus-Tunnel, der in den Alpen zwischen Savoyen und Piemont die Orte Modane und Bardonecchia miteinander verbinden soll, wird nach 13 Jahre langer Bauzeit durchstoßen. Die ursprüngliche Bauzeit sollte 25 Jahre betragen; durch die Einführung von pneumatischen Bohrhämmern ab 1861 sowie der elektrischen Zündung von Sprengladungen konnte sie auf 14 Jahre verkürzt werden. | |||
Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Deutsche Truppen beginnen damit, die Stadt Maizières im Département Meurthe-et-Moselle in der Nähe von Nancy in Lothringen zu belagern. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik Deutsche Truppen beginnen damit, die Stadt Péronne im Département Somme in der Region Picardie zu belagern. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik
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Norddeutscher Bund / Deutscher Bund / Deutsches Reich Es wird eine neue Verfassung des Deutschen Reiches verkündet, womit der Norddeutsche Bund offiziell sein Ende nimmt. Die meisten Gesetze des Norddeutschen Bundes gehen auf das Deutsche Reich über, die Anleihen sollen aus der französischen Kriegsentschädigung getilgt werden. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik
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Deutsches Reich / Königreich Dänemark / Königreich Schweden Da strenger Frost die Postbeförderung erschwert, wird bekanntgegeben, dass bis auf weiteres nach Dänemark und Schweden nur noch solche Pakete zur Postbeförderung angenommen werden, deren Gewicht 60 Pfund und deren Umfang 2,5 Fuß nicht übersteigen. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen Die im November 1870 abgeschlossenen Staatsverträge über den Beitritt der süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen zum Norddeutschen Bund treten in Kraft. Eine Neugründung ist hierbei nicht vorgesehen, vielmehr soll der ehemalige Norddeutsche Bund sich mit Hilfe der süddeutschen Staaten zum Deutschen Reich erweitern. Die Novemberverträge sind im Einzelnen der Bundesvertrag zwischen dem Norddeutschen Bund und Baden und Hessen zur Gründung des Deutschen Bundes. Der Deutsch-Französische Krieg ist bislang äußerst positiv für Preußen verlaufen, jedoch nicht ohne Hilfestellung der süddeutschen Staaten, die Eisenbahnstrecken und Truppen zur Verfügung stellen. Schon 1867 hat sich durch gegenseitige Schutz- und Trutzbündnisse eine nahende Einigung angebahnt, jetzt aber – vor der bevorstehenden Niederlage Frankreichs – wird der Weg für ein geeintes Deutschland frei. Während der Belagerung von Paris im November unterzeichneten preußische und Abgeordnete aus den süddeutschen Staaten die Verträge. Eine Einigung wurde schnell erzielt, da die Konditionen schon vor Kriegsbeginn feststanden: Der schnelle Sieg über Frankreich und faire Bedingungen für eine Übernahme, die der Kanzler des Norddeutschen Bundes Graf Otto von Bismarck schon vorher gewährt hat. Bayern soll einige Sonderrechte wie eine eigene Armee sowie gewisse außenpolitischen Rechte behalten. | |||
Deutsches Reich / Königreich Preußen Eine Darlehnskasse für „alleinstehende, selbstständig erwerbstätige Frauen und Mädchen“ wird als „Lette-Stiftung“ der Öffentlichkeit übergeben. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik Deutsche und französische Streitkräfte bereiten sich auf eine Schlacht bei Bapaume im Arrondissement Arras im Département Pas-de-Calais in der Region Nord-Pas-de-Calais vor. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Die Schlacht bei Bapaume im Deutsch-Französischen Krieg endet unentschieden. Die französische Armée de Nord zieht sich am Abend zurück. Nach der Einnahme von Amiens und Rouen beginnen die deutschen Truppen mit der Belagerung der Festung Peronne, da diese Festung die deutschen Nachschublinien im Norden Frankreichs bedroht und der letzte französische Stützpunkt an der Somme ist. Mit einem Vorstoß will General Louis Léon César Faidherbe, der Befehlshaber der etwa 40.000 Mann umfassenden französischen Nordarmee, Peronne entsetzen und die deutschen Truppen, die in diesem Kampfgebiet lediglich über 15.000 Mann verfügen, zurückdrängen. Nachteilig für die deutsche Seite ist, dass man sowohl für Amiens als auch Rouen Truppen abstellen muss und auch die 16. Division für die Belagerung von Peronne weitere Soldaten benötigt. Außerdem gibt es kaum Informationen über die französischen Truppenbewegungen. Bei ihrem Vormarsch stießen die französischen Truppen am 2. Januar 1871 bei Sapignies (nördlich von Bapaume) auf die 15. Division. Diese war zusammen mit einer weiteren Brigade nach der Schlacht an der Hallue den zurückweichenden Franzosen gefolgt und bis Bapaume vorgedrungen. Das Geschehen war geprägt vom zögerlichen Vorgehen des 23. französischen Korps. So blieb es bei einem Abtasten. Heute nun setzen die Franzosen ihren Vormarsch fort. Der Ort Bapaume soll durch ein Zangenmanöver erobert werden. Das 23. Korps bildet den linken Flügel, während das 22. Korps auf dem rechten Flügel zum Einsatz kommen soll. Der Angriff beginnt mit dem Vormarsch der Division Bessol auf Biefvillers. Die dort stehende 5. Kompagnie zieht sich aufgrund der feindlichen Übermacht nach Avesnes zurück. Weil damit die bei Favreuil stehenden Einheiten im Rücken bedroht werden, erhält das Regiment 33 den Befehl, Biefvillers zurückzuerobern. Es gelingt zwar, den Ort größtenteils wieder in Besitz zu nehmen, jedoch muss man sich nach dem Eintreffen weiterer französischer Einheiten wieder zurückziehen. Die Division Derroja hat inzwischen die 6. Kompagnie aus Grevillers vertrieben und ist bis an die Straße von Bapaume nach Albert vorgerückt. Aufgrund der ungünstiger werdenden Lage und des starken französischen Artilleriefeuers ziehen sich die deutschen Truppen zurück, um auf das Eintreffen von Verstärkungen zu warten. Ein Bataillon des Regiments 68 verbleibt in St. Aubin und die 29. Brigade in Bapaume. Die übrigen Einheiten werden südlich von Bapaume gesammelt. Während es den Franzosen gelingt, Avesnes und eine Vorstadt von Bapaume zu erobern, schlägt der Angriff auf St. Aubin fehl. Auch mehrere Angriffe auf Bapaume selbst können abgewehrt werden. Daher beginnt die Division Derroja, Bapaume weiter zu umfassen. Im zweiten Anlauf gelingt es, Tilloy zu erobern, während die inzwischen eingetroffene deutsche Verstärkung Ligny halten können. Auch auf dem rechten deutschen Flügel trifft Verstärkung ein. Ein Bataillon des Regiments 40 kann Favreuil zurückerobern, muss sich aber wegen der isolierten Lage wieder zurückziehen. Ein anderes Bataillon des Regiments 40 kann St. Aubin zurückerobern, welches zuvor geräumt werden musste. Nun beginnen die Deutschen, auch ihre linke Flanke zu stabilisieren. Einheiten des Regiments 69 beginnen mit dem Angriff auf Tilloy. Später kommen noch zwei Kompagnien des Regiments 68 hinzu. Die Franzosen räumen den Ort jedoch kampflos und auch Avesnes und die Vorstadt. Mit dem Einbruch der Dunkelheit enden die Kampfhandlungen. Preußen und seine Verbündeten haben an diesem Tag in dieser Schlacht 750 Tote zu beklagen, darunter 52 Offiziere. Frankreich verliert 1569 Mann, darunter 53 Offiziere. | |||
Deutsches Reich / Französische Republik
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Deutsches Reich / Französische Republik Bei Vesoul im Département Haute-Saône in der Franche-Comté beginnen Kämpfe zwischen Loir (nicht zu verwechseln mit der Loire) und der Stadt Le Mans im Département Sarthe in der Region Pays de la Loire zwischen deutschen und französischen Streitkräften. | ||||
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Deutsches Reich / Französische Republik In der Franche-Comté bei Belfort beginnt ein Gefecht zwischen deutschen und französischen Streitkräften. | ||||
Deutsches Reich Das gestern in der France-Comté bei Belfort begonnene Gefecht zwischen deutschen und französischen Streitkräften endet. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik Ende der seit dem 26. Dezember 1870 andauernden Belagerung von Péronne im Département Somme in der Region Picardie durch die Kapitulation der Festung sowie das Ende der Kämpfe zwischen Loir und Le Mans im Département Sarthe in der Region Pays de la Loire zwischen deutschen und französischen Streitkräften. Strategisch gesehen ist die Schlacht von Bapaume damit ein Erfolg für die deutschen Truppen. Péronne ist der letzte französische Stützpunkt an der Somme. | ||||
Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Bei Villersexel findet zwischen der französischen Ostarmee unter General Charles Denis Bourbaki und dem deutschen XIV. Korps unter General August Graf von Werder ein weiteres Gefecht des Deutsch-Französischen Krieges statt. Im Januar versuchen die französischen Truppen eine koordinierte Offensive, um zum Einen die deutsche Belagerung von Paris aufzuheben und gleichzeitig die Belagerungsverbände vom Nachschub abzuschneiden. Hierzu sollen gleichzeitig mehrere Angriffe geführt werden. Dies wären ein großer Ausfall der Pariser Besatzung bei Buzenval, ein Angriff aus dem Südwesten durch die Loirearmee, der in der Schlacht bei Le Mans verhindert wird. Ein Angriff von Norden soll deutsche Truppen binden und wird in der Schlacht bei Saint-Quentin zurückgeschlagen. Der Angriff im Süden in Richtung Belfort durch die Ostarmee führt zur Schlacht an der Lisaine. Die Deutschen haben den Vorteil, dass sie sich vor den Franzosen in Richtung Osten bewegen können. Bei dieser Verlegung kommt es zum Gefecht von Villersexel. Die deutschen Truppen führen hier durch die verstärkte Brigade Goltz der 13. Division und die 4. Reservedivision einen Angriff gegen die linke Flanke der auf Belfort marschierenden Armee Bourbakis [8., 20. und 24. Korps] bei Villersexel in der Nähe von Lure aus. Nachdem bis etwa 1300 Uhr der Ort und das Schloss Les Grammont eingenommen werden, beginnt am späten Nachmittag ein französischer Gegenangriff unter der persönlichen Leitung von General Bourbaki. | ||||
Deutsches Reich / Französische Republik Der Gegenangriff des französischen Generals Charles Denis Bourbaki in dem Gefecht von Villersexel im Département Haute-Saône gegen das von General August von Werder geführte preußische XIV. Korps wird fortgesetzt. Gegen die zahlenmäßig überlegenen französischen Verbände ist ein Erfolg der etwa 15.000 deutschen Soldaten auf Dauer nicht zu erreichen und die Preußen müssen sich gegen 3 Uhr früh zurückziehen, um nicht eingeschlossen zu werden. Das Schloss wird von den Franzosen hierbei erst im Nahkampf erobert. Die zahlenmäßig überlegenen Franzosen können zwar einen taktischen Sieg erringen, weil sich die deutschen Truppen zurückziehen müssen, verlieren aber Zeit, als sie sich nach dem Erfolg sammeln müssen. Ziel der deutschen Führung ist es, einen Abstand zwischen die in die gleiche Richtung marschierenden Einheiten zu bringen und die französische Armee aufzuhalten, um vor Belfort eine gesicherte Verteidigungslinie zu erreichen und ausbauen zu können. Dieses Ziel wird erreicht: Mit dem hier gewonnenen Vorsprung kann eine Verteidigungslinie an der Lisaine errichtet werden. Die Deutschen haben 533 Tote zu beklagen, darunter 26 Offiziere, von Frankreich gibt es zu dem Gefecht keine Angaben über Verluste. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Die am Vortag begonnene Schlacht im Arrondissement Le Mans zwischen der 2. Preußischen Armee und der Loirearmee wird fortgesetzt. Die ersten Gefechte beginnen gegen 9 Uhr zwischen der 12. Infanteriebrigade aus Brandenburg (6. Division, Buddenbrock) und der Brigade des Oberst Bell (4. Division der XXI. Korps, Division de Bretagne). Bis 11 Uhr haben die Brandenburger Champagne (Eure-et-Loir) erobert und gehen entlang der Bahnlinie in Richtung Le Mans vor. Die deutschen Verbände an den Flanken können die verbissen verteidigten französischen Stellungen stürmen und erreichen den Vorort Pontlieue. Die Huisne ist somit überschritten. Am Abend gibt daher General Antoine Alfred Chanzy den Befehl zum Rückzug. Der linke Flügel soll sich bis nach Alençon zurückziehen, das Zentrum und der rechte Flügel soll eine neue Stellung westlich der Sarthe einnehmen. Dieser Rückzug gelingt anfangs unbemerkt von den deutschen Verbänden. In der Nacht auf den 12. Januar erobert die 20. Division unter Generalleutnant Alexander Friedrich Wilhelm von Kraatz-Koschlau das große Lager von Conlie, wo sich die Vorräte der in der Region Bretagne aufgestellten Einheiten befinden. | |||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Die vor zwei Tagen begonnene Schlacht im Arrondissement Le Mans zwischen der 2. Preußischen Armee und der Loirearmee wird fortgesetzt. Der am Vortag erreichte Einbruch wird ausgeweitet, Pontlieue von den deutschen Truppen eingenommen. Yvré-l‘Evrêque wird gestürmt. Der Rückzug der französischen Truppen wandelt sich dabei teilweise in eine Flucht. Die Ordnung und Disziplin der Loirearmee löst sich auf und immer mehr Soldaten fliehen. Bei einigen Einheiten gelingt ein geordneter Rückzug, es zeigen sich große Unterschiede zwischen den Milizen und den regulären Truppen. Die Kämpfe gehen auch in der Stadt Le Mans weiter, wo bis in die Nacht hinein ein Straßenkampf tobt. Diese Kämpfe werden besonders von der 19. und der 5. Division geführt. Die 150.000 Mann umfassende Loirearmee wird vollständig von den 73.000 Soldaten der 2. Preußischen Armee, darunter 15.000 Kavalleristen, geschlagen; fast ein Drittel aller französischen Soldaten desertiert, 7000 Mann fallen und weitere 22.000 Mann werden verwundet oder geraten in Gefangenschaft. Der übrig gebliebene Rest zieht sich unter Zurücklassung eines großen Teils der Ausrüstung und der schweren Waffen nach Westen in Richtung Laval zurück. Bei der Verfolgung durch die 6. Kavalleriedivision werden noch weitere Franzosen von den deutschen Truppen gefangen genommen. Die Loirearmee muss nunmehr neu organisiert werden; ein Entsatz von Paris erscheint in absehbarer Zeit nicht mehr möglich und ist nun auch nicht mehr das Ziel von General Antoine Alfred Chanzy. In der Schlacht bei Le Mans erleiden die Deutschen 3418 Verluste an Gefallenen und Verwundeten. | |||
Deutsches Reich / Französische Republik Bei Arcey im Département Côte d'Or sowie in Ste. Marie und Gonvillers im Département Haute-Saône in der Region Franche-Comté sowie Gefechte um Dasle im Département Doubs, etwa 8 Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Montbéliard sowie um Croix im Département Belfort, beide in der Franche-Comté-Region, finden Gefechte zwischen deutschen und französischen Einheiten statt. Die Temperatur fällt in der Nacht zum 14. Januar auf bis zu minus 17 Grad. | ||||
Deutsches Reich Bei Beaumont im Département Meurthe-et-Moselle in der Präfektur Nancy in Lothringen, in Lure (dt. Lüders) im Département Haute-Saône in der Region Franche-Comté sowie bei Langres im Département Haute-Marne in der Region Champagne-Ardenne finden Gefechte zwischen deutschen und französischen Streitkräften statt. | ||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Französische Republik Bei St. Jean und Ste. Suzanne im Département Mayenne in der Region Pays de la Loire sowie bei Sillé und Alencon im Département Orne in der Region Basse-Normandie finden Gefechte statt; außerdem beginnt eine Schlacht an der Lisaine in der Region Franche-Comté zwischen deutschen und französischen Streitkräften. An der Lisaine, in der Nähe von Belfort, beginnt im Deutsch-Französischen Krieg zwischen dem deutschen XIV. Korps unter General August Graf von Werder und der französischen Ostarmee unter General Charles Denis Bourbaki eine weitere Schlacht. In einigen Quellen wird sie auch als „Schlacht bei Belfort“, „Schlacht bei Héricourt“ oder „Schlacht bei Montbéliard“ bezeichnet. Nach dem Fall der Festung Straßburg wurde das deutsche XIV. Korps unter dem Kommando des Generals August Graf von Werder damit beauftragt, die elsässischen Festungen einzunehmen. Eine nach der Schlacht von Orléans aus Teilen der Loirearmee neu gebildete französische Armee unter General Charles Denis Bourbaki wird in der Gegend von Bourges gesammelt. Mit dieser Armee soll der Hauptschlag einer koordinierten Offensive geführt werden. Gleichzeitig soll ein Ausfall in Paris erfolgen und von Norden und Westen auf Paris koordinierte Angriffe durchgeführt werden. Ziel des französischen Angriffs im Osten ist es, Dijon einzunehmen und die Festungen Belfort und Langres zu entsetzen. Damit wären die deutschen rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten, was die Versorgung der deutschen Einheiten vor Paris erschweren würde, da die einzige zu diesem Zeitpunkt verfügbare Bahnlinie (Paris–Straßburg) bei Nancy unterbrochen würde. Strategisches Ziel ist die Vereinigung mit der Nordarmee von General Louis Léon César Faidherbe. Unterstützung erhält die Ostarmee dabei durch die Vogesenarmee von Giuseppe Garibaldi. Die Ostarmee besteht aus ca. 140.000 Soldaten mit 300 Geschützen. Kern der Armee sind das 18. und das 20. Korps. Weitere Verbände sind noch die von Divisionsgeneral Camille Crémer geführte "Division Crémer" und die 7. Militärdivision. Hinzu kommen soll noch das neu aufgestellte 24. Korps. Alle diese Verbände sind in großer Eile mit entsprechenden Schwierigkeiten bei der Ausbildung, Führung und Ausrüstung zusammengestellt worden. Die bereits kampferfahrenen Teile der Korps haben in den Gefechten an der Loire schwere Verluste hinnehmen müssen und befinden sich seit über zwei Monaten ununterbrochen im Einsatz. Der Vormarsch Charles Denis Bourbakis' gegen Belfort zwang General von Werder zum Rückzug von Dijon am 27. Dezember und zur Verlegung der Truppen nach Vesoul. Als Verstärkung wurde die verstärkte Brigade unter Goltz aus der Belagerung von Langres abgezogen. Am 9. Januar 1871 kam es zwischen dieser Brigade, 4. Reservedivision und den Franzosen zum Gefecht bei Villersexel. Dabei erkannten die preußischen Verbände die Stärke und Zusammensetzung der Ostarmee. Daraufhin wurden erhebliche deutsche Verstärkungen in Marsch gesetzt, die aber bis auf einige Verbände aus der Reserve in Süddeutschland nicht mehr rechtzeitig vor Ort sein können. Die Anzahl der deutschen Truppen in diesem Gebiet beträgt mit dieser Verstärkung etwa 43.000 Soldaten (einige französische Quellen nennen 52.000 Soldaten). General von Werder zieht seine Truppen daraufhin in eine feste Stellung westlich von Belfort an der Lisaine zurück. Ziel ist es, bis zum Eintreffen der Verstärkungen die Belagerung von Belfort aufrecht zu erhalten. In der zeitgenössischen Berichterstattung, etwa bei Friedrich Engels in „The Pall Mall Gazette Nr. 1854 vom 21. Januar 1871“ wird General Bourbaki später vorgeworfen werden, zu langsam und übervorsichtig taktiert zu haben. Dadurch hätte er seinen Vorteil der zahlenmäßigen Überlegenheit verspielt und den deutschen Verbänden zu viel Zeit für die Absetzung und spätere Vorbereitung auf die Verteidigung gelassen. Die deutschen Truppen beziehen am Abend eine durch die Täler der Lisaine und der Allaine westlich von Belfort gebildete Verteidigungsstellung. Außerdem bietet der Damm der Eisenbahnlinie von Montbeliard nach Héricourt, welcher der Lizaine folgt, eine natürliche Befestigung für die preußischen Einheiten. Die Linie erstreckt sich bis Montbeliard-Héricourt im Süden und nach Norden bis Frahier-et-Chatebier. Zur Verstärkung dieser Feldbefestigungen werden auch schwere Geschütze aus der Belagerung von Belfort abgezogen. Heute findet bei morgendlichen Temperaturen um minus 14 Grad der Kampf um die Vorposten vor der befestigten Linie statt. Durch die schwierigen Wegeverhältnisse können die Franzosen nicht sofort ihre zahlenmäßige Überlegenheit nutzen. An diesem Tag werden die deutschen Vorposten auf die Hauptlinie zurückgedrängt, befinden sich dort aber auch unter dem Schutz der eigenen Artillerie. Der Frontalangriff auf das deutsche Zentrum kann die Lisaine nicht überschreiten. Die Franzosen sind durch den starken Frost und das gebirgige Gelände behindert. | |||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden / Französische Republik Die am Vortag begonnene Schlacht an der Lisaine zwischen dem deutschen XIV. Korps unter General August Graf von Werder und der französischen Ostarmee unter General Charles Denis Bourbaki wird fortgesetzt. Der französische General Bourbaki versucht mit der Division Crémer eine Umfassung des deutschen rechten Flügels, um die von Frahier über Châlonvillars und Essert nach Belfort führende Straße zu erreichen. Der rechte deutsche Flügel wird gebildet von drei badischen Bataillonen mit drei Batterien unter Generalmajor Alfred Ludwig von Degenfeld, die unmittelbar vor der Schlacht herbeigeführt wurden. Diese Umfassung wird jedoch zu kurz angesetzt. Auf Grund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gelingt es hier nach einem Kampf von etwa zehn Stunden, die Ortschaft Chénebier im Département Haute-Saône in der Region Franche-Comté einzunehmen und den schwachen deutschen Flügel bis kurz vor Châlonvillars zurückzudrängen. Die Einnahme von Châlonvillars gelingt jedoch nicht. Gleichzeitig erfolgen auch französische Angriffe an anderen Abschnitten. Die erhebliche Ausdehnung der deutschen Stellungen führt dazu, dass General Bourbaki die Stärke seiner Gegner falsch einschätzt und entsprechend vorsichtig vorgeht. | |||
Deutsches Reich / Französische Republik Gefecht bei Tertry im Arrondissement Péronne im Département Somme in der Region Picardie und Gefecht bei Cauvigny im Arrondissement Beauvais im Département Oise in der Region Picardie zwischen deutschen und französischen Streitkräften. | ||||
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Norddeutscher Bund / Deutsches Reich / Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen / Königreich Bayern / Königreich Württemberg / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen-Darmstadt / Französische Republik Im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles wird König Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, seit 1961 König von Preußen und seit 1866 Präsident des Norddeutschen Bundes, zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Damit entsteht aus dem Norddeutschen Bund und den vier süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt unter preußischer Führung der erste deutsche Nationalstaat. Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes vom 1. Juli 1867 wurde Wilhelm der Inhaber des Bundespräsidiums. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 übernahm Wilhelm wieder den Oberbefehl über die gesamte in Frankreich einrückende Armee, befehligte selbst bei Gravelotte und bei der Schlacht bei Sedan; zudem leitete er von Oktober 1870 bis März 1871 von Versailles aus nominell die militärischen Operationen und die politischen Verhandlungen über die Gründung des Deutschen Reichs. Tatsächlich spielt auch hierbei Bismarck die wesentliche Rolle. Wilhelm war nur schwer davon zu überzeugen, Preußen künftig in einem gesamtdeutschen Nationalstaat aufgehen zu lassen, auch wenn er selbst an dessen Spitze treten sollte. Der Annahme des Titels Deutscher Kaiser widersetzte er sich noch bis zum Vorabend der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles. Auf dem Palais Unter den Linden in Berlin wird nun die neue Kaiserstandarte gehisst. Die bisherige preußische Hauptstadt wird zur Kaiserstadt. | |||
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