3000 BC |
Terra
- Auf der Erde leben etwa 100 Millionen Menschen.
- In ganz Europa und Nordafrika werden große steinerne Denkmäler gebaut.
- In der Sahara, bis vor ein paar hundert Jahren noch gut bewaldet, schreitet die Wüstenbildung voran.
Mesopotamien
- Mesopotamien wird die erste Region, in der die Keilschrift in Gebrauch kommt.
- Die Sumerer entwickeln ihre Mathematik auf der Basis der Zahl 60 (ein Kreis wird in 360 Grade geteilt, eine Stunde hat 60 Minuten). Außerdem führen sie den ersten schriftlichen Nachweis eines Kalendersystems, das sowohl den Lauf der Erde um die Sonne wie auch den Lauf des Mondes berücksichtigt. Daraus ergibt sich ein Jahr von 360 Tagen, dessen Grund ein Kreis ist, der in 360 Grad eingeteilt ist. Auch ein Monat mit einem Schalttag ist vorgesehen.
- Die Hochkultur der Sumerer, die erste der Menschheitsgeschichte, entwickelt sich in Unter-Mesopotamien um die Stadt Uruk. Die Sumerer stammen aus dem Zagros-Gebirge ab und bilden bis zum Einfall der Akkader im 24. Jh. BC einen losen Staatenbund aus autonomen Städten. Das Metall Bronze wird von den Menschen verwendet. Die Sumerer errichten im Süden Mesopotamiens zahlreiche Stadtstaaten (z.B. Lagash, Kish, Uruk, Ur, Nippur) mit einer bereits hochentwickelten Land- und Bewässerungswirtschaft und erfinden die Keilschrift. (Die Hochkultur der Sumerer ist die früheste der Welt.) Uruk hat bereits 50.000 Einwohner und ist von wehrhaften Mauern umgeben. Die meisten Menschen Mesopotamiens leben in den Städten. Nippur entwickelt sich zum religiösen Zentrum der sumerischen Stadtstaaten. Die Sumerer glauben an eine von Göttern beherrschte Welt. Die Menschen wurden von ihnen als Diener erschaffen. Die durch Naturkatastrophen ständig bedrohten Ackergebiete werden in den Gebeten der Menschen ganz besonders bedacht. Die Sumerer interpretieren Dürre und Überschwemmung als göttlichen Zorn und stellen Beterstatuen auf. Diese Abbilder betender Menschen aus Stein sollen gewissermaßen permanent in Vertretung der realen Menschen um die Gnade der Götter bitten. Durch den stark ritualisierten Alltag wird die Priesterkaste zur mächtigsten Schicht in den Städten.
- Historiker gehen davon aus, dass in der Stadt Uruk (ca. 300 Kilometer südlich vom heutigen Bagdad, Irak) um 3000 BC eine Katastrophe durch einen Dammbruch stattgefunden hat. Hinweise sind, dass die Schriftaufzeichnungen zu dieser Zeit plötzlich enden. Dieses Ereignis könnte sich in den mesopotamischen Berichten über die Sintflut widerspiegeln.
- Susa, mit 1000 Jahren eine der ältesten Städte der Welt, wird zum Teil verlassen. Auf der dortigen Akropolis bleibt lediglich eine Besatzung zurück.
- Von jetzt an wandern Nomaden aus dem Norden in das südliche Mesopotamien ein. Die Sumerische Königsliste dokumentiert diese Wanderungen durch das Auftauchen semitischer Namen. Die Historiker bezeichnen diese Epoche als Frühdynastische Periode, die im 23. Jahrhundert BC endete. In dieser Epoche zerbricht die Einheit von geistlicher und weltlicher Macht. Paläste werden für die Könige gebaut. Die Könige dieser Zeit werden LU.GAL (großer Mensch) genannt. Ihren Machtanspruch zeigen die Herrscher auch mit ihren Gräbern, in denen sie sich mit ihrem Gefolge begraben ließen. Mehrere dieser Königsgräber fand man in Ur.
- Nippur entwickelt sich zum religiösen Zentrum der sumerischen Stadtstaaten. Die Sumerer glauben an eine von Göttern beherrschte Welt und daran, dass die Menschen von den Göttern erschaffen wurden, um ihnen zu dienen. Der Ackerboden Mesopotamiens wird häufig durch Naturkatastrophen heimgesucht, was besonderes Gebetsanliegen der Gläubigen ist. Die Sumerer interpretieren sowohl Dürre als auch Überschwemmungen als göttliche Heimsuchungen und entwickeln Gebetsstatuen: Diese Steinmonumente sind das Abbild betender Menschen, die sozusagen permanent in Vertretung der realen Bewohner um die Gnade der Götter bitten. Durch den stark ritualisierten Alltag wird die Priesterkaste die mächtigste Bevölkerungsschicht in Mesopotamien.
- Mit dem Tempel Eanna (sumerisch für "Haus des Himmels") von Uruk zu Ehren der Stadtgöttin Inanna (Ischtar) und ihres Vaters An wird der erste Monumentalbau der Geschichte errichtet. Die Bezeichnung "Schatzhaus", was "Eanna" ebenfalls bedeutet, bezieht sich nicht nur auf die reichhaltige Ausstattung des Tempels, sondern auch auf die Lagerung von Schätzen und großen Vorräten, die von der Tempelpriesterschaft aus den zugehörigen Besitzungen nach Eanna zur Aufbewahrung gebracht werden. Besondere Bekanntkeit erlangt Eanna als erwähnter Kultort im Gilgamesch-Epos.
- Die Sumerer machen Wein aus Datteln und aus Trauben. 40 Prozent der Getreideernte geht in die Produktion von Bier. Die Sumerer sind die ersten „großen Biertrinker“ der Menschheitsgeschichte.
- Die Kultur von Uruk reicht bis nach Syrien.
Zypern
Auf Zypern werden erstmals Kühe und Pferde nachgewiesen. Es gibt bereits Schiffe, die groß genug sind, um zumindest Jungtiere zu transportieren.
Königreich Ägypten / Zypern
Zwischen Ägypten und Zypern bestehen intensive Handelsbeziehungen.
Kreta
Die vor rund 400 Jahren im Gebiet des heurigen Chania im Westen Kreas entstandene Siedlung trägt den Namen Kudonija, aus der sich später der antike Name Kydonia ableiten wird.
Stamm der Araber / Mesopotamien / Vorderasien
Die vermutlich aus dem Sinai und der Arabischen Halbinsel stammenden Semiten beginnen, sich im Vorderen Orient auszubreiten. Sie dringen in das Gebiet des heutigen Palästina und nach Mesopotamien vor.
Königreich Ägypten / Land Kanaan / Reich der Hurriter / Reich der Amoriter / Stamm der Aramäer
Der Siedlungsraum der semitischen Kanaaniter, Amoriter, Hurriter und Aramäer in der Levante wird zwischen 3300 und 2350 BC auch zum Interessensgebiet der Ägypter. Die Hauptsiedlungsgebiete dieser Hochkulturen sind nahezu waldlos; daher ist das Interesse an den dichten Wäldern des Libanon so groß. Ägyptische Siedler siedeln besonders im Raum des heutigen Tel Aviv und brauen dort Bier. Dies belegen Gefäße, die in der israelischen Hafenstadt beim Ausschachten einer Baugrube 5000 Jahre später gefunden werden. Die Forscher stoßen auf 17 unterirdisch angelegte Gruben, in denen zur Bronzezeit Agrarprodukte gelagert wurden. Unter hunderten Gefäßen befinden sich auch große Wannen aus Steingut, die zum Bierbrauen dienen. Bier ist das Nationalgetränk der Ägypter. Es gehört zu den Grundnahrungsmitteln und wird von Jung und Alt getrunken. Hergestellt wird es aus gekochtem Gerstenbrei, der fermentiert und mit Gewürzen abgeschmeckt wird. Im Gebiet des heutigen Syrien entwickeln sich fortschrittliche Stadtstaaten wie Ugarit (Latakia) und Aleppo.
Königreich Ägypten
- Zwischen 3032 und 2900 BC beginnt mit der Vereinigung der „Beiden Länder“ von Ober- und Unterägypten ein Prozess, der sich mehrere Generationen hinziehen wird. Seit ca. 13 Jahren herrscht König Hor Djer, der Sohn des ersten Herrschers der ersten Dynastie, Menes (Horusname Aha).
- In Heliopolis entsteht eine Schule der Medizin, die ausschließlich Frauen vorbehalten sind, da nur Frauen den Beruf des Mediziners in Ägyten ausüben.
- Ägypten hat eine Einwohnerzahl von 870.000 Menschen.
- Erstmals werden bei größeren Schiffe die Paddel durch die Kräfte sparenden Riemen (Ruder) ersetzt; dies ist die erste große bekannte Revolution im Schiffsantrieb.
- Es bestehen Handelsbeziehungen zwischen Ägypten und dem Land Punt, das im heutigen Somalia oder Eritrea vermutet wird.
Afghanistan
Im Gebiet des heutigen Afghanistan gebrauchen die Bewohner die Bronze. Erste städtische Zentren entstehen in Mundiguk und Deh Morasi Ghundai. Mundiguk (in der Nähe des heutigen Kandahar) besitzt eine wirtschaftliche Basis aus Weizen, Gerste, Schafen und Ziegen und ist eine Provinzhauptstadt der Indus-Bevölkerung.
Volk der Arier
Einer These der Geologen William Ryan und Walter Pitman zufolge leben die Arier in unmittelbarer Umgebung des prähistorischen Schwarzen Meeres. Eine Flugkatastrophe soll der Auslöser für die Völkerwanderung in Richtung Osten sein.
Indischer Subkontinent
Elementare geometrische Kenntnisse und Vermessungsinstrumente sind in allen orientalischen Kulturen in Gebrauch. Im Gebiet des heutigen Afghanistan gebrauchen die Bewohner die Bronze. Erste städtische Zentren entstehen in Mundiguk und Deh Morasi Ghundai. Mundiguk (in der Nähe des heutigen Kandahar) besitzt eine wirtschaftliche Basis aus Weizen, Gerste, Schafen und Ziegen und ist eine Provinzhauptstadt der Indus-Bevölkerung.
Osteuropa
Auf dem Gebiet der heutigen Staaten Weißrußland, Ukraine und (West-) Rußland leben weit verstreut halbnomadische ostslawische Volksgruppen.
Nordafrika
Felsgravierungen aus der Jungsteinzeit in der libyschen Sahara geben Zeugnis von einer frühen Jäger- und Sammlerkultur im trockenen Grasland Nordafrikas während der letzten Kaltzeit. Wo sich heute die Wüste Sahara erstreckt, leben Fischer und Jäger. Typisch für die südliche Sahara ist die mit Wellenlinien verzierte Keramik, die so genannte „wavy-line-pottery“. Infolge der Fortschreitung der Sahara konzentriert sich die Besiedlung weiterhin im Nil-Tal in der Gegend der heutigen Republik Sudan.
Iberische Halbinsel / Mesopotamien / Königreich Ägypten
Mehrere Kolonisierungswellen aus dem östlichen Mittelmeer bringen Errungenschaften der Hochkulturen aus Ägypten und
Mesopotamien wie Ackerbau, Hausbau, Metallverarbeitung und Religion) auf die Iberische Halbinsel.
Kanarische Inseln
Die Guanchen, ein hellhäutiger Stamm von der Iberischen Halbinsel, setzt mit Binsenbooten von Nordafrika aus auf die Kanarischen Inseln über und siedelt sich dort an. Wahrscheinlich stammen die Guanchen von Wüstenbewohnern der Sahara ab.
Königreich Thrakien
Die indogermanischen Thraker beginnen mit der Besiedlung des heutigen Ostbulgarien. Thrakische Stämme siedeln bald in den Gebieten des heutigen Rumänien, Moldawien, Serbien und Kosovo, Mazedonien, Nordgriechenland, zwischen den nördlichen Karpaten und dem Ägäischen Meer und in Kleinasien, in Mysien, Bithynien und Paphlagonien. Sie seien das größte Volk nach den Indern, schreibt später der Geschichtsschreiber Herodot. Sie besitzen keine eigene Schrift, stehen aber in engem Kontakt zu den Griechen und ihrer Kultur. Ihre Sprache ist das Thrakische. In der Antike werden sie auch Kikonen genannt, nach dem gleichnamigen thrakischen Stamm.
Hellas
Die Gegend um das heutige Athen erhält ihre ersten Bewohner, diese kennen sich mit der Verarbeitung von Bronze aus.
Europa
Im Gebiet zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer, zwischen Skandinavien und Mitteleuropa ist der Pflug in Gebrauch; außerdem werden Haustiere gezielt gezüchtet und es existieren bereits Transportmittel. Über ganz Europa ist die Megalithkultur verbreitet. Typisch sind monumentale, aus großen Findlingen und Felsen errichtete Gräber.
Europa / Skandinavien / Hellas / Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Volk der Elamiter / Russland / Mesopotamien / Israel / Iberische Halbinsel
Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben.
Sardinien / Korsika / Mitteleuropa
Auf Sardinien und auf Korsika entstehen erste megalithische Bauwerke. Diese Megalithanlagen bestehen aus bearbeiteten oder unbearbeiteten Steinblöcken. Daneben finden sich aufgerichtete Steine, die ein Gewicht bis zu 350 Tonnen (Grand Menhir Brisé), in der Regel aber 15–20 Tonnen haben (Steinsetzungen). Die Bauten bzw. die Steinsetzungen werden im Gebiet des heutigen Deutschlands je nach Ausführung und vermutetem Verwendungszweck als Hünengräber, Dolmen, Ganggräber, Menhire, Steinkisten, Steinkreise bzw. Steinreihen bezeichnet.
Iberische Halbinsel
- Iberer wandern über die Straße von Gibraltar, Ligurer über die Pyrenäen auf die Iberische Halbinsel.
- Im Südosten des heutigen Spanien bildet sich die spätneolithisch-kupferzeitliche Almería-Kultur heraus (Megalith-Gräber, Feuersteingeräte, kupferne Flachbeile).
- Die älteste Siedlung im Gebiet des heutigen Almería in Spanien in Los Millares beherbergt 1000 Einwohner, die ihren Lebensunterhalt mit der Verarbeitung von Kupfer verdienen. Gegenstände aus diesem Ort verbreiten sich über einen großen Teil der Iberischen Halbinsel.
Maingebiet
Im Gebiet des heutigen Domhügels in Frankfurt am Main siedeln die Menschen der Jungsteinzeit.
Skandinavien
- Aus klimatischen Gründen gehen Ackerbau und Viehzucht im Gebiet des heutigen Norwegens zurück und das Jagen und Sammeln nimmt wieder zu. An der Jagd sind beide Geschlechter beteiligt. Auf Darstellungen sind Männer mit Großwild und Frauen mit Vögeln zusammen dargestellt. Frauen betreiben wohl auch den Fischfang mit Booten und sammeln essbare Pflanzen.
- Steinzeitliche Ackerbauern siedeln im Gebiet des heutigen Schweden. In Västergötland errichten sie erste Megalithgräber.
- Die Insel Læsø nordöstlich von Jütland hebt sich wieder aus dem Meer; bereits von etwa 12.000 oder 10.000 BC bis 5000 BC war diese Insel an der Oberfläche, ehe sie wieder vom Meer überflutet wurde.
- Bei Snæbum, einem Ort wenige Kilometer westlich des heutigen Hobro, werden zwei Ganggräber angelegt.
Weichselgebiet
- Der Bergbau wird im Gebiet des heutigen Polens in immer größerem Ausmaß betrieben. Ein interessanter Komplex neolithischer Feuersteingruben befindet sich in Krzemionki Opatowskie in Südpolen. Hier existieren auf einem 4 Kilometer langen und 15 bis 120 Meter breiten Feld mehr als 3000 Schächte, die ein paar Meter bis neun Meter tief sind, und von denen horizontale Gänge abzweigen. Die Höhe der Gewinnungskammern beträgt 0,55 bis 1,10 Meter. Stehen gelassene Felspfeiler schützen das System vor dem Einsturz und eine Lüftungsanlage ermöglicht die schwere Arbeit unter Tage.
- Im Gebiet des heutigen Polen fasst man einen Grabhügel mit Steinen ein, die eine Länge von bis zu 130 Metern und eine Breite bis zu 15 Metern und eine Höhe bis zu 3 Metern erreichen. In den Steinkammern der Grabhügel werden Bestattungen einer oder mehrerer Personen gefunden.
Baltikum / Skandinavien
Finnisch-ugrische Stämme, Vorfahren von heutigen Finnen, Esten und Liven, erreichen den Ostseeraum.
Die Fortingall-Eibe in Schottland, ältester Baum Europas Schottland
- Der einzige bekannte Baum, der nach 5000 Jahren noch leben und Blüten treiben wird, wächst von jetzt an im Gebiet des heutigen Fortingall im Bezirk Perth and Kinross in Schottland heran. Die "Fortingall Yew" (Fortingall-Kirchhofs-Eibe) gilt als ältester Baum Europas. Die Schätzung, dass der Baum im Jahre 2000 a.D. seinen 5000. Jahrestag erlebt, wird allerdings nicht von allen Wissenschaftlern geteilt; die pessimistischste Schätzung beläuft sich aber immer noch 2000 Jahre. Eiben sind zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Die Fortingall Yew wurde nach ihren Blüten in der Vergangenheit durchgehend und ausschließlich als männlich eingestuft, erst im Oktober 2015 a.D. wird ein Botaniker des Royal Botanic Garden Edinburgh jedoch einen Ast, der drei Früchte trägt, also auch weibliche Blüten entwickelt, entdecken. Der Rest des Baumes bleibt eindeutig weiterhin männlich. Als Ursache werden Veränderungen im Hormonhaushalt angenommen werden.
- Auf der heute schottischen Insel North Uist wird im Loch Olabhat der vielleicht älteste Crannóg namens Eilean Dhomhnaill errichtet. Ein Crannóg (von irisch "crann" = Baum) ist eine aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichtete runde künstliche Insel. Von jetzt an werden vor allem in den westlichen Teilen der Britischen Inseln bis zu 3000 Crannógs errichtet und teilweise Tausende von Jahre genutzt werden. In Seen und Sümpfen wird durch Gehölz und Steine und durch das Einrammen von Pfählen als Randbefestigung eine runde oder selten ovale künstliche Insel (von selten mehr als 20 Metern Durchmesser) geschaffen. Die bis zu drei darauf errichteten Hütten sind ebenfalls rund. Ihre Wände bestehen aus geflochtenen Ästen und Zweigen und werden mit Lehm abgedichtet. Das Dach besteht aus Reet oder Stroh. Im Inneren befindet sich eine Feuerstelle. Spätere Crannógs werden gelegentlich Zuwegungen über Dämme aus Stein oder Hölzern, die auch unterhalb der Wasserlinie verlaufen oder durch Seespiegelveränderung überflutet werden können. Da sie nicht geradlinig verlaufen, sind sie für Unkundige nicht einfach zu passieren. Ansonsten besteht der einzige sichere Zugang zu einem Crannóg per Einbaum. Wahrscheinlich ist der Crannóg eine handwerkliche Produktionsstätte.
- Auf der Insel Ellis auf den Äußeren Hebriden entstehen in der Nähe des heutigen Ortes Callanish mindestens drei große Steinkreise, die nicht weit voneinander entfernt errichtet werden.
Orkney
- 3,2 Kilometer oberhalb vom Loch Stenness entsteht ein prähistorischer Steinkreis mit 60 Monolithen. Die 2-4,5 Meter hohen Steine stehen aufrecht in einem akkuraten Kreis mit 103,7 Metern Durchmesser und unterteilen diesen exakt. An der Nordseite trägt ein Stein die Runeninschrift für den nordischen Namen „Björn“.
- Auf den Orkney-Inseln werden die ersten bekannten Toiletten- und Abwasserentsorgungssysteme geschaffen.
Irland
- Mehr als 300.000 Menschen bevölkern im Neolithikum Irland.
- In Knowth entsteht die erste Karte des Mondes.
Island
Der 5000 Jahre später 88 Meter hohe Vulkan Búðaklettur im Westen Islands, der zum Vulkansystem des Snæfellsjökull gehört, bricht aus. Man vermutet, dass die Lava strömt, als der Wasserstand im Meer niedriger ist als im Jahre 2000 a.d., so dass die Lava großenteils über trockenes Land strömt. 5000 Jahre nach dem Ereignis wird der Pegel des Meeres so hoch, dass bei Sturm- und Springfluten Meerwasser in vielen Spalten und Tümpeln im Lavafeld zu sehen sein wird.
Grönland / Nordamerika
Die Vorfahren der ersten Inuit wandern über die Behringstraße nach Alaska.
Asien / Sibirien
- Nachdem das Mammut aus Europa vollständig verdrängt wurde, stirbt das letzte Mammut auf der Wrangel-Insel im Nordosten Sibiriens.
- Im Stromtal des Jennissei im heutigen Südsibirien siedelt sich die jungsteinzeitliche Afanasjewo-Kultur an. Die Menschen sind Viehzüchter, obwohl auch die Jagd bei ihnen eine wichtige Rolle spielt. Bei den meisten Fundstätten handelt es sich um von kreisrunden Steineinfriedungen umgebene, flache Hügelgräber („Kurgane“), die Töpferwaren mit Kammstrich oder Stempeleindrücken sowie Steingeräte mit dreiseitigem Schliff und Kupferobjekte wie Schmuck und Geräte enthalten; es sind die ersten Objekte dieser Art in Sibirien.
Asien / Mongolei
Die in den Steppengebieten Zentralasiens und der heutigen Mongolei lebenden Volksstämme brauchen für ihre großen Viehherden weitflächiges Weideland, das sie sich im Notfall gewaltsam von ihren Nachbarn aneignen. So entwickeln sie sich schon früh zu äußerst kriegerischen Reiternomaden.
China
Der Reisanbau breitet sich 3500 Jahre nach dem Beginn am "Langen Fluss" (Jangtsekiang) nun auch im Tal des "Gelben Flusses" aus.
Südostasien
Neben Steinwerkzeugen ist in Vietnam bereits Keramik verbreitet. Der Bewässerungsanbau von Reis beginnt nun ebenfalls in dieser Region.
Asien / Südostasien / Philippinen
Aus dem Gebiet des heutigen Malaysia kommen die ersten Menschen auf die ersten der 7000 Inseln der Philippinen. Sie sind ohne Wissen über die Landwirtschaft, da sie bisher lediglich als Sammler und Jäger gelebt haben.
Afrika / Volk der San
Dieses Siedlungsgebiet der San scheint nach Norden geographisch von der Lundaschwelle und dem südlichen tansanischen Hochland begrenzt zu sein. Ihr Kernland ist offenbar das Gebiet des heutigen Simbabwe, die Gebiete nördlich und südlich davon gehörten zur Wanderungsperipherie. Offenbar ernähren sie sich von Früchten, Nüssen und Wurzeln, aber auch von erlegtem Wild. Es scheint starke Entwicklungsunterschiede gegeben zu haben.
Afrika / Volk der Bantu / Volk der Khoikhoi
Das Volk der Bantu expandiert in Afrika. Völker wie die Khoikhoi oder die Pygmäen, die bisher in Westafrika lebten, werden zunächst nach Norden gedrängt.
Bruchstück vom Campo-del-Cielo-Asteroiden Einschlagort im heutigen Argentinien Südamerika
Die wahrscheinlich noch von Menschen unbewohnte Gegend von Chaco im heutigen Argentinien wird von einem heftigen Meteoritenschauer getroffen. Die Gegend wird heute Campo del Cielo ("Feld des Himmels") genannt und wurde 1576 AD entdeckt. Später werden mehr als 100 Tonnen Material der niedergegangenen Eisenmeteoriten gefunden werden. Die größeren Bruchstücke werden in und um einen Bereich von 26 Kratern gefunden. Die Durchmesser der größten Krater sind 115, 105, 96, 85, 70, 46, 45, 35, 25 und 20 Meter. Der "Campo-del-Cielo-Schwarm" war ursprünglich ein Kleinkörper aus dem Asteroidengürtel. Seine Reste werden als grobe Oktaedriten der Gruppe IA klassifiziert. Chemische Zusammensetzung: 92,6 % Eisen, 6,68 % Nickel, 0,43 % Cobalt, 0,25 % Phosphor, 87 ppm Gallium, 407 ppm Germanium und 3,6 ppm Iridium.
- Das Gebiet des heutigen Venezuela ist von verschiedenen, von Mittelamerika eingewanderten Volksstämmen besiedelt (Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien [Sibirien] nach Nordamerika [Alaska] gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen ist), die zunächst noch ausschließlich als Jäger und Sammler leben.
- Im heutigen Andira im Oberland des heutigen ostbrasilianischen Bundesstaates São Paulo entsteht die Siedlung Andira. Die dort lebenden Menschen beherrschen noch nicht die Herstellung von Keramik („präkeramisch“) und jagen mit gestielten Spitzen.
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