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Ereignis
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frühere Ereignisse |
Chronik 49 - 50 - 51 - 52 - 53 - 54 - 55 - 56 - 57 - 58
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fortlaufende Ereignisse |
* Der im Jahre 54 im Nordwesten der römischen Provinz Tarraconensis, dem späteren Asturien, begonnene Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht aufgrund von Machtmissbrauch der kaiserlichen Procuratoren wird fortgesetzt.
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01.01.59 |
Imperium Romanum
- In Rom schreibt man dass Jahr DCCCXII (812) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
- Gaius Vipstanus Apronianus und Gaius Fonteius Capito werden zu Consuln ernannt. Zu Consules suffecti werden Titus Sextius Africanus und Marcus Ostorius Scapula berufen.
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23.03.59 |
Imperium Romanum
Das Verhältnis des Kaisers mit seiner Mutter Agrippina, ist zerrüttet. Agrippina klagt seit Jahren darüber, dass sie die Kontrolle über ihren Sohn verloren habe. Sie droht ihm seit Monaten, wenn nicht Jahren, damit, ihn durch Intrigen, Verschwörungen und Bestechungen zu stürzen. Nero setzte daraufhin eine Untersuchungskommission ein, der auch Seneca angehörte, die Agrippina jedoch nichts nachweisen konnte. Unter Mithilfe seines ehemaligen Lehrers Anicetus, inzwischen zum Admiral befördert wurde, wollte Nero Agrippina mit einem eigens dafür präparierten Schiff versenken lassen. Es gelang ihr jedoch, an Land zu schwimmen. Nun lässt Nero seine Mutter in ihrer Villa ermorden. Als Rechtfertigung wird ihr ein Anschlag auf Nero unterstellt und notdürftig bewiesen. Die Beteiligung von Seneca und Burrus an diesem Verbrechen ist unklar. Vermutlich wussten sie von dem Anschlag zu Wasser nichts, befürworteten jedoch die anschließende Ermordung. Nero wird sich seiner Macht bewusst und beschließt, zahlreiche Hochverratsprozesse durchführen und – wie es übliche Praxis ist – das Vermögen der Hingerichteten einzuziehen.
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Juli 59 |
Imperium Romanum
Consul Gaius Vipstanus Apronianus übergibt sein Amt an Consul suffectus Titus Sextius Africanus.
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft
Der Apostel Paulus befindet sich seit Juni 57 in einer Art Schutzhaft in Caesarea. Seine Freunde und Verwandten dürfen ihn jederzeit in der Haftanstalt besuchen. Eine Gerichtsverhandlung wird nach Eintreffen des neuen Statthalters Porcius Festus anberaumt. Die Verhandlung ist überliefert in der Apostelgeschichte des Lukas (mit Versangaben):
24. Kapitel
27 Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porcius Festus zum Nachfolger; und da Felix sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, hinterliess er den Paulus gefangen.
25. Kapitel
1 Als nun Festus in die Provinz gekommen war, ging er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.
2 Und die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden machten Anzeige bei ihm gegen Paulus und baten ihn,
3 indem sie es als eine Gunst für sich gegen ihn erbaten, dass er ihn nach Jerusalem kommen ließe; sie machten einen Anschlag, ihn unterwegs umzubringen.
4 Festus nun antwortete, Paulus werde in Cäsarea behalten, er selbst aber wolle in Kürze abreisen.
5 Die Angesehenen unter euch nun, sprach er, mögen mit hinabreisen und, wenn etwas Unrechtes an diesem Mann ist, ihn anklagen.
6 Nachdem er aber nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen verweilt hatte, ging er nach Cäsarea hinab; und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, Paulus vorzuführen.
7 Als er aber angekommen war, stellten sich die von Jerusalem herabgekommenen Juden um ihn her und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht beweisen konnten,
8 da Paulus sich verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas gesündigt.
9 Festus aber, der den Juden eine Gunst erweisen wollte, antwortete dem Paulus und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort dieser Dinge wegen vor mir gerichtet werden?
10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss; den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt.
11 Wenn ich nun unrecht getan und etwas Todeswürdiges begangen habe, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts an dem ist, wessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser.
12 Dann besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du gehen. Paulus vor Festus und Herodes Agrippa II.
13 Als aber einige Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, den Festus zu begrüßen.
14 Als sie aber mehrere Tage dort verweilt hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden,
15 dessentwegen, als ich zu Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden Anzeige machten, indem sie ein Urteil gegen ihn verlangten.
16 Diesen antwortete ich: Es ist bei den Römern nicht Sitte, irgendeinen Menschen preiszugeben, ehe der Angeklagte seine Ankläger persönlich vor sich habe und Gelegenheit bekommt, sich wegen der Anklage zu verteidigen.
17 Als sie nun hierher zusammengekommen waren, setzte ich mich, ohne irgendeinen Aufschub, tags darauf auf den Richterstuhl und befahl, den Mann vorzuführen.
18 Als die Ankläger auftraten, brachten sie gegen ihn keine Beschuldigung wegen Übeltaten vor, die ich vermutete.
19 Sie hatten aber einige Streitfragen gegen ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus sagte, er lebe.
20 Da ich aber hinsichtlich der Untersuchung wegen dieser Dinge in Verlegenheit war, sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen und dort wegen dieser Dinge gerichtet werden wolle.
21 Als aber Paulus Berufung einlegte und forderte, dass er für die Entscheidung des Augustus behalten werde, befahl ich, ihn zu bewahren, bis ich ihn zum Kaiser senden werde.
22 Agrippa aber [sprach] zu Festus: Ich möchte wohl auch selbst den Menschen hören. - Morgen, sagte er, sollst du ihn hören.
23 Als nun am folgenden Tag Agrippa und Bernice mit grossem Gepränge gekommen und mit den Obersten und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren und Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt.
24 Und Festus spricht: König Agrippa und ihr Männer alle, die ihr mit uns zugegen seid, ihr seht diesen, um den mich die ganze Menge der Juden angegangen hat, in Jerusalem wie auch hier, indem sie gegen ihn schrien, er dürfe nicht mehr leben.
25 Ich aber, da ich fand, dass er nichts Todeswürdiges begangen, dieser selbst aber sich auch auf den Augustus berufen hat, habe beschlossen, ihn zu senden.
26 Über ihn habe ich dem Herrn nichts Gewisses zu schreiben. Deshalb habe ich ihn vor euch geführt und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich, wenn die Untersuchung geschehen ist, etwas zu schreiben habe.
27 Denn es scheint mir ungereimt, einen Gefangenen zu senden und nicht auch die gegen ihn vorliegenden Beschuldigungen mitzuteilen.
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01.08.59 |
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft
Der Apostel Paulus, der sich seit Juni 57 in einer Art Schutzhaft in Caesarea befindet und seine Deportation nach Rom erwartet, wo er vor dem Kaiser sprechen soll, hat im Gefängnis in Caesarea eine Unterredung mit dem König der Juden Agrippa II. Diese ist überliefert in der Apostelgeschichte des Lukas im 26. Kapitel (mit Versangaben):
1 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verteidigte sich:
2 Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, dass ich mich über alles, dessen ich von den Juden angeklagt werde, heute vor dir verteidigen soll;
3 besonders weil du ein hervorragender Kenner bist von allen Gebräuchen und Streitfragen, die unter den Juden sind. Darum bitte ich dich, mich langmütig anzuhören.
4 Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, der von Anfang an unter meiner Nation in Jerusalem gewesen ist, wissen alle Juden.
5 Sie kennen mich von der ersten Zeit her - wenn sie es bezeugen wollen -, dass ich nach der strengsten Sekte unserer Religion, als Pharisäer, lebte.
6 Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung,
7 zu der unser zwölfstämmiges [Volk], unablässig Nacht und Tag [Gott] dienend, hinzugelangen hofft. Wegen dieser Hoffnung, o König, werde ich von den Juden angeklagt.
8 Warum wird es bei euch für etwas Unglaubliches gehalten, wenn Gott Tote auferweckt?
9 Ich meinte freilich bei mir selbst, gegen den Namen Jesu, des Nazoräers, viel Feindseliges tun zu müssen,
10 was ich auch in Jerusalem getan habe; und viele der Heiligen habe ich in Gefängnisse eingeschlossen, nachdem ich von den Hohenpriestern die Vollmacht empfangen hatte; und wenn sie umgebracht wurden, so gab ich meine Stimme dazu.
11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oftmals durch Strafen, zu lästern; und indem ich über die Maßen gegen sie raste, verfolgte ich sie sogar bis in die ausländischen Städte.
12 Und als ich dabei mit Vollmacht und Erlaubnis von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste,
13 sah ich mitten am Tag auf dem Weg, o König, vom Himmel her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die mit mir reisten umstrahlte.
14 Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen.
15 Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
16 Aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füße; denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen dessen zu verordnen, was du gesehen hast, wie auch dessen, worin ich dir erscheinen werde.
17 Ich werde dich herausnehmen aus dem Volk und den Nationen, zu denen ich dich sende,
18 ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.
19 Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam der himmlischen Erscheinung,
20 sondern verkündigte denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, indem sie der Buße würdige Werke vollbrächten.
21 Deshalb haben mich die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu ermorden.
22 Da mir nun der Beistand von Gott zuteil wurde, stehe ich bis zu diesem Tag und bezeuge sowohl Kleinen als Großen - indem ich nichts sage außer dem, was auch die Propheten und Mose geredet haben, dass es geschehen werde -,
23 dass der Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkündigen sollte, sowohl dem Volk als auch den Nationen.
24 Während er aber dies zur Verteidigung sagte, spricht Festus mit lauter Stimme: Du bist von Sinnen, Paulus! Die große Gelehrsamkeit bringt dich zum Wahnsinn.
25 Paulus aber spricht: Ich bin nicht von Sinnen, hochedler Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und der Besonnenheit.
26 Denn der König weiß um diese Dinge, zu dem ich auch mit Freimütigkeit rede; denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts hiervon verborgen ist, denn nicht in einem Winkel ist dies geschehen.
27 Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiss, dass du glaubst.
28 Agrippa aber sprach zu Paulus: In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden.
29 Paulus aber sprach: Ich möchte zu Gott beten, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Fesseln.
30 Und der König stand auf und der Statthalter und Bernice und die mit ihnen da saßen.
31 Und als sie sich zurückgezogen hatten, redeten sie miteinander und sagten: Dieser Mensch tut nichts, was des Todes oder der Fesseln wert wäre.
32 Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte losgelassen werden können, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.
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Mitte August 59 |
Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft
Um dem römischen Gesetz Genüge zu tun, wird der Apostel Paulus zusammen mit einer Streitmacht nach Rom verbracht, um dort vor dem Kaiser seine Aussage zu machen. Er besteigt zusammen mit seinen Begleitern und einigen Wachsoldaten ein mysisches Schiff, ihn in Sicherheit bringen soll. Dies ist beschrieben in der Apostelgeschichte des Lukas im 27. Kapitel (mit Versangaben):
1 Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln sollten, überlieferten sie Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der Schar des Augustus.
2 Nachdem wir aber in ein adramyttisches Schiff gestiegen waren, das im Begriff stand, die Orte längs [der Küste] Asiens zu befahren, fuhren wir ab; und es war bei uns Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonich.
3 Und am anderen Tag legten wir in Sidon an. Und Julius behandelte den Paulus sehr wohlwollend und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, damit er ihrer Fürsorge teilhaftig wurde.
4 Und von da fuhren wir ab und segelten unter Zypern hin, weil die Winde widrig waren.
5 Und als wir das Meer von Zilizien und Pamphylien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lyzien;
6 und als der Hauptmann dort ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, brachte er uns auf dasselbe.
7 Als wir aber viele Tage langsam segelten und mit Mühe in die Nähe von Knidus gekommen waren, segelten wir, da uns der Wind nicht heranliess, unter Kreta hin, gegen Salmone;
8 und als wir mit Mühe daran entlangfuhren, kamen wir an einen Ort, Schönhafen genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa war.
9 Da aber viel Zeit verflossen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch das Fasten schon vorüber war, mahnte Paulus
10 und sprach zu ihnen: Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Unheil und großem Schaden, nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens, vor sich gehen wird.
11 Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.
12 Da aber der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, von dort abzufahren, ob sie etwa nach Phoenix gelangen [und dort] überwintern könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwesten und gegen Nordwesten sieht.
13 Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie, ihre Absicht erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren näher an Kreta hin.
14 Aber nicht lange danach erhob sich von da her ein Sturmwind, Eurakylon genannt.
15 Als aber das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben.
16 Als wir aber unter einer kleinen Insel, Kauda genannt, hinliefen, konnten wir kaum des Rettungsbootes mächtig werden.
17 Dieses zogen sie herauf und wandten Hilfsmittel an, indem sie das Schiff umgürteten; und da sie fürchteten, in die Syrte verschlagen zu werden, ließen sie das Takelwerk nieder und trieben so dahin.
18 Da wir aber sehr unter dem Sturm litten, warfen sie am folgenden Tag [Ladung] über Bord;
19 und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort.
20 Da aber viele Tage lang weder Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringes Unwetter [uns] bedrängte, schwand zuletzt alle Hoffnung auf unsere Rettung.
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Oktober 59 |
Imperium Romanum / Christliche Gemeinschaft
Durch die schwere See, in der sich das Schiff des Apostels Paulus und seiner Männer sowie seiner Wachmannschaft befinden, ist an die Einhaltung eines Zeitplanes nicht mehr zu denken. Durch den wochenlangen Sturm bei Tag und bei Nacht ist es der Besatzung auch nicht möglich, die Position des Schiffes festzustellen. Dies ist beschrieben in der Apostelgeschichte des Lukas (mit Versangaben):
Kapitel 27
21 Und als man lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: O Männer! Man hätte mir freilich gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Unglück und den Schaden vermeiden sollen.
22 Und jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird verloren gehen, nur das Schiff.
23 Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, stand in dieser Nacht bei mir
24 und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.
25 Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.
26 Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden.
27 Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war und wir im Adriatischen Meer umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, dass sich ihnen Land nahe.
28 Und als sie das Senkblei ausgeworfen hatten, fanden sie zwanzig Faden; nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wieder ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden.
29 Und da sie fürchteten, wir möchten etwa auf felsige Stellen verschlagen werden, warfen sie vom Hinterschiff vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde.
30 Als aber die Matrosen aus dem Schiff zu fliehen suchten und das Boot unter dem Vorwand, als wollten sie vom Vorderschiff Anker auswerfen, in das Meer hinabliessen,
31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.
32 Dann hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es hinabfallen.
33 Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu nehmen, und sprach: Heute schon den vierzehnten Tag wartend, seid ihr ohne Essen geblieben, weil ihr nichts zu euch genommen habt.
34 Deshalb ermahne ich euch, Speise zu nehmen, denn dies gehört zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar des Hauptes verloren gehen.
35 Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen hatte, begann er zu essen.
36 Alle aber wurden guten Mutes und nahmen auch selbst Speise zu sich.
37 Wir waren aber in dem Schiff, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig.
38 Als sie sich aber mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer warfen.
39 Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die einen Strand hatte, auf den sie, wenn möglich, das Schiff zu treiben gedachten.
40 Und als sie die Anker gekappt hatten, ließen sie sie im Meer und machten zugleich die Haltetaue der Steuerruder los und hissten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.
41 Da sie aber auf eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff stranden; und das Vorderschiff saß fest und blieb unbeweglich, das Hinterschiff aber wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt.
42 Der Soldaten Plan aber war, die Gefangenen zu töten, damit nicht jemand fortschwimmen und entfliehen möchte.
43 Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben und befahl, dass die, welche schwimmen könnten, sich zuerst hinabwerfen und an Land gehen sollten
44 und die übrigen teils auf Brettern, teils auf Stücken vom Schiff. Und so geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden.
Kapitel 28
1 Und als wir gerettet waren, da erfuhren wir, dass die Insel Melite heiße.
2 Die Eingeborenen aber erzeigten uns eine nicht gewöhnliche Freundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte.
3 Als aber Paulus eine Menge Reiser zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und hängte sich an seine Hand.
4 Als aber die Eingeborenen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Jedenfalls ist dieser Mensch ein Mörder, den Dike, obschon er aus dem Meer gerettet ist, nicht leben lässt.
5 Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes.
6 Sie aber erwarteten, dass er aufschwellen oder plötzlich tot hinfallen werde. Als sie aber lange warteten und sahen, dass ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.
7 In der Umgebung jenes Ortes aber besass der Erste der Insel, mit Namen Publius, Ländereien; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundlich.
8 Es geschah aber, dass der Vater des Publius, von Fieber und Ruhr befallen, daniederlag. Zu dem ging Paulus hinein, und als er gebetet hatte, legte er ihm die Hände auf und heilte ihn.
9 Als dies aber geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, die Krankheiten hatten, herbei und wurden geheilt;
10 diese erwiesen uns auch viele Ehren, und als wir abfuhren, luden sie uns auf, was uns nötig war.
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EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Königreich Armenien
Der römische General Gnaeus Domitius Corbulo, der im Vorjahr bereits fast ganz Armenien erobert hat, nimmt die wichtige Stadt Tigranokert (lat. Tigranocerta) ein. Ein Gegenangriff des von den Parthern eingesetzten Königs von Armenien, Trdat, schlägt fehl; Armenien kommt nun nominell unter römische Herrschaft.
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Imperium Romanum
Der römische Kaiser Nero veranstaltet um seine traditionelle Bartabnahme ein Fest, die Iuvenalia. Bei dieser Gelegenheit treten jedoch keine professionellen Künstler auf, sondern Senatoren und Ritter, was für die römische Aristokratie so widerlich wie verdammenswert ist. Am Ende der Spiele tritt Nero selbst auf.
58-60 IMPERIUM ROMANUM - JUDÄA UND SAMARIA
Als die Juden ihn bedrohen, wird Paulus von den römischen Behörden gefangengenommen
und zwei Jahre in Kaisareia in Palästina in leichter Haft gehalten.
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spätere Ereignisse |
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