Chronik 60

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 60



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Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Valgasch II. (Vologaeses)
51 - 78
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Nero
54 - 68
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Ming von Han
57 - 75
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 50 - 51 - 52 - 53 - 54 - 55 - 56 - 57 - 58 - 59
fortlaufende Ereignisse
* Der im Jahre 54 im Nordwesten der römischen Provinz Tarraconensis, dem späteren Asturien, begonnene Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht aufgrund von Machtmissbrauch der kaiserlichen Procuratoren wird fortgesetzt.
01.01.60
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCCXIII (813) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Kaiser Nero (Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus) und Cossus Cornelius Lentulus werden zu Consuln ernannt. Für Nero ist es die vierte Ernennung nach 55, 57 und 58. Zum Consules suffecti werden Gaius Velleius Paterculus und Marcus Manilius Vopiscus berufen.
Januar 60
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Imperium Romanum / Christliche Gemeinschaft

Dies ist beschrieben in der Apostelgeschichte des Lukas im 28. Kapitel (mit Versangaben):

11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab in einem alexandrinischen Schiff mit dem Zeichen der Dioskuren, das auf der Insel überwintert hatte.
12 Und als wir in Syrakus gelandet waren, blieben wir drei Tage.
13 Von dort fuhren wir in einem Bogen und kamen nach Regium; und da nach einem Tag sich Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli,
14 wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom.
15 Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernae entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.

Ende Februar 60
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Imperium Romanum / Christliche Gemeinschaft

Wie Gott ihm in einem Gesicht geweissagt hatte, betritt der Apostel Paulus die Stadt Rom. Obwohl er ein Gefangener ist, darf er sich relativ frei bewegen und hat das Recht, jedermann zu empfangen. Hier beschreibt die Apostelgeschichte im 28. Kapitel die Zeit zwischen der Abfahrt in Malta bis zu der Ankunft in Rom (mit Versangaben):

11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab in einem alexandrinischen Schiff mit dem Zeichen der Dioskuren, das auf der Insel überwintert hatte.
12 Und als wir in Syrakus gelandet waren, blieben wir drei Tage.
13 Von dort fuhren wir in einem Bogen und kamen nach Regium; und da nach einem Tag sich Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli,
14 wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom.
15 Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernae entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.
16 Als wir aber nach Rom kamen, wurde dem Paulus erlaubt, mit dem Soldaten, der ihn bewachte, für sich zu bleiben.
17 Es geschah aber nach drei Tagen, dass er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenrief. Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Brüder! Ich, der ich nichts gegen das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden.
18 Die wollten mich, nachdem sie mich verhört hatten, loslassen, weil keine todeswürdige Schuld an mir war.
19 Als aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich gegen meine Nation etwas zu klagen.
20 Um dieser Ursache willen nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels trage ich diese Kette.
21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern hergekommen und hat uns über dich etwas Böses berichtet oder gesagt.
22 Aber wir begehren von dir zu hören, welche Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.
23 Als sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, denen er das Reich Gottes auslegte und bezeugte. Und er suchte sie zu überzeugen von Jesus, sowohl aus dem Gesetz Moses als auch den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend.
24 Und einige wurden überzeugt von dem, was gesagt wurde, andere aber glaubten nicht.
25 Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vätern geredet
26 und gesagt: `Geh hin zu diesem Volk und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen.
27 Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.
28 So sei euch nun kund, dass dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören.
31 Er predigte das Reich Gottes und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert.

Juli 60
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Imperium Romanum

Consul Nero übergibt sein Amt an Consul suffectus Gaius Velleius Paterculus.

Herbst 60
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

In der Gefangenschaft, die man von der Form eher als eine Art "Hausarrest" bezeichnen kann, schreibt der Apostel Paulus einen Brief an die Gemeinde in Ephesos. Die Ausleger des 20. und 21. Jahrhunderts teilen die 14 Briefe ein in die sogenannten sieben "authentischen" (also die, die zweifelsfrei Paulus zugeordnet werden können) und die sieben Briefe, von denen man ausgeht, dass sie Werke von Schülern des Apostels sind. Für Christen, die die ganze Bibel als einen Ausdruck des Willens Gottes ansehen, sich den Menschen mitzuteilen, ist diese Unterscheidung nicht relevant, weil sie glauben, dass jegliches Wort "von Gott eingegeben" sei, wie es auch später im 1. Timotheusbrief in Kapitel 3 Vers 16 ausgedrückt werden wird: Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. Der Epheserbrief ist eine theologische Abhandlung, die in Briefform gekleidet ist. Viele Ausleger sind sich auch darüber einig, dass der Brief nicht nur an die Christen in Ephesos gerichtet ist, sondern ein Brief "an alle Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen" ganz allgemein ist. Die Lehre dieses Briefes enthält die höchste Wahrheit über die Gemeinde, aber er sagt nichts über die kirchlichen Ordnungen. Die Gemeinde, von der in diesem Brief die Rede ist, ist eine idealisierte Gemeinde. Im Wesentlichen geht es um die Wahrheit:

  1. Die erhabene Stellung des Gläubigen durch die Gnade Gottes
  2. Die Wahrheit über den Leib Christi (eine Umschreibung für die Christen in ihrer Gesamtheit)
  3. Ein Leben, welchs im Einklang mit dieser Stellung des Gläubigen steht.

Die Einheit der Gläubigen soll bewahrt werden. So schreibt der Verfasser des Epheserbriefes im 4. Kapitel (mit Versangaben):

1 Ich ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn: Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid,
2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend.
3 Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens:
4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung.
5 Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6 ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.
7 Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden.

Der Verfasser gibt außerdem noch Ratschläge über den Wandel des Gläubigen, in dem der Heilige Geist wohnt. Dies ist geschrieben im 4. Kapitel (mit Versangaben):

30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin. 31 Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit. 32 Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie Gott in Christus euch vergeben hat.


60
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Königreich Armenien

Tigranes V. wird als König von Armenien eingesetzt.

Corbulo wird Legat von Syrien.


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Imperium Romanum

Kaiser Nero stiftet die musischen Wettkämpfe "Neronia", die sich an den in Griechenland gängigen Agonen orientieren und in Neapel stattfinden, weil dort das Publikum immer noch stark griechisch ist und derlei Aufführungen offener gegenübersteht als die Menschen in Rom. Auch hier tritt der Princeps öffentlich auf, erstmals vor einer großen Zuschauerzahl.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Westeuropa

Im Nordwesten der römischen Provinz Tarraconensis, dem späteren Asturien, beginnt ein Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht aufgrund von Machtmissbrauch der kaiserlichen Procuratoren. Sergius Sulpivio Galba landet in Tarracon als kaiserlicher Praetor.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Britannien / Stamm der Icener / Stamm der Catuvellauni / Stamm der Trinovantes / Fürstentum Kent

Kaiser Nero setzt mit Gaius Suetonius Paulinus einen erfahrenen Legaten in Britannien ein, der sich an den Erfolgen des Corbulos in Armenien messen lassen kann. So geht Paulinus mit aller Härte gegen die Aufständischen auf der Insel Mona vor, lässt Männer Frauen und Druiden töten und schändet die heiligen Haine. Unterdessen bricht ein Aufstand in der Provinz aus. In Tacitus Annales wird die Demütigung des Stammes der Icener und der königlichen Familie als Auslöser für den Aufstand in den Vordergrund gestellt: Die von Tacitus erwähnten Icener leben im Norden des heutigen East Anglia, wie man aus Münzfunden erfahren wird. dem Statthalter Gaius Suetonius Paullinus gelingt es, die Briten in einen Hinterhalt zu locken und zu schlagen. Historiker gehen davon aus, dass Prasutagus um 43 als Klientelkönig der Icener von den Römern eingesetzt wurde und bis zu seinem Tod in diesem Jahr dieses im Einvernehmen mit den Römern regierte. Tacitus schreibt, dass Prasutagus ein Testament hinterließ, in dem er festlegte, dass sein Königreich zu gleichen Teilen seinen beiden Töchtern und dem römischen Kaiser Nero vererbt werden sollte. Laut Tacitus hoffte Prasutagus, dadurch den Fortbestand seines Reiches sicherzustellen und seine Familie vor Übergriffen der Römer schützen zu können. Die Römer unter der Führung des Prokurators Catus Decianus zogen jedoch in das Land der Icener ein und behandelten das Reich des bisherigen Klientelkönigs von nun an als einen Teil der römischen Provinz. Wie Tacitus berichtet, wurden Ländereien der adeligen Schicht der Icener ihrer Ländereien beraubt. Außerdem peitschten sie Prasutagus’ Witwe Boudicca aus und vergewaltigten ihre zwei Töchter. Die Historikerin Miranda Aldhouse-Green sagt dazu, dass die Römer unter dem befehlshabenden Prokurator Decianus Catus durchaus das Recht hatten, nach dem Tod eines Klientelkönigs dessen Ländereien einzuziehen und in das römische Reich einzugliedern. Was jedoch nicht legal war, war die brutale Behandlung der Icener sowie die Konfiszierung privaten Eigentums. Sogar nach römischen Standards war die Misshandlung Boudiccas und die Vergewaltigung ihrer Töchter ein Kriegsverbrechen. Hingley und Unwin sagen, dass diese Behandlung einer Rom treuen aristokratischen Familie für Tacitus’ Leserschaft in Rom besonders schockierend gewesen sein dürfte. Zu den weiteren von Tacitus in den Annales genannten Ursachen für den Aufstand zählen die Vertreibung der Trinovanten aus ihrer Hauptstadt Camulodunum, dem heutigen Colchester, um dort im Auftrag des römischen Kaisers Claudius eine Veteranenkolonie für ehemalige Legionäre zu errichten. Diese soll dem Erhalt des römischen Einflusses in der Stadt dienen, nachdem die ursprünglich dort stationierte Legio XX zur Bekämpfung der Silurer nach Westen verlegt worden war. Tacitus beschreibt das konfiszierte Land als agri captivi (deutsch „erobertes Land“). So war es den Römern erlaubt, Land der Trinovanten um Camulodunum für Veteranen einzuziehen. Der Archäologe Paul Sealey weist in diesem Zusammenhang auf Ausgrabungen im Graben der römischen Festung in Colchester hin. Dort wurden sechs Schädel gefunden, die schwere, vermutlich durch Waffen verursachte Verletzungen aufweisen, was auf eine rohe Behandlung der einheimischen Bevölkerung durch die Römer hindeutet. Eine zusätzliche Provokation für die Trinovanten war der Baubeginn eines Tempels in Camulodunum zu Ehren des 54 verstorbenen und vom römischen Senat konsekrierten Claudius. Die Trinovanten warfen den Priestern des Tempels vor, das Vermögen des Landes zu vergeuden. Tacitus schreibt, dass die Trinovanten den Tempel als „Hauptsitz ewiger Tyrannei“ (lat. arx aeternae dominationis) ansähen. Cassius Dio, der 100 Jahre später nach der Geschichte forschen und sie niederschreiben wird, erwähnt weder die Misshandlung der königlichen Familie der Icener noch die Provokation der Trinovanten. Stattdessen nennt er als einen Auslöser für den Aufstand eine plötzliche Rückforderung hoher Kredite durch römische Gläubiger, zu denen auch der Philosoph Seneca gehört. Cassius Dio sagt, dass Seneca bei seinem Kredit eine Verzinsung von 40 Millionen Sesterzen erwartet hätte. Dies entspricht dem Gegenwert von fast drei Tonnen Gold.


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