Chronik 5000 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf der Nordhalbkugel der Erde kommt es zu einem Klima-Optimum: Europa ist vollkommen eisfrei. Es ist der Höhepunkt der noch 7000 Jahre später anhaltenden Warmzeit. <br> | Auf der Nordhalbkugel der Erde kommt es zu einem Klima-Optimum: Europa ist vollkommen eisfrei. Es ist der Höhepunkt der noch 7000 Jahre später anhaltenden Warmzeit. <br> | ||
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* Die Besiedlung '''[[Mesopotamien|Südmesopotamiens]]''' beginnt. Bauern besiedeln das Land zwischen Babylon und dem Persischen Golf und betreiben die erste Landwirtschaft. Die Bauern lernen nach und nach, die im Schwemmland immer wieder von neuem notwendigen Ent- und Bewässerungsarbeiten durchzuführen. | * Die Besiedlung '''[[Mesopotamien|Südmesopotamiens]]''' beginnt. Bauern besiedeln das Land zwischen Babylon und dem Persischen Golf und betreiben die erste Landwirtschaft. Die Bauern lernen nach und nach, die im Schwemmland immer wieder von neuem notwendigen Ent- und Bewässerungsarbeiten durchzuführen. | ||
* In '''[[Mesopotamien]]''' entsteht eine ideographische Schrift. Außerdem wird unter der Halaf-Kultur das Rad erfunden, das eine Holzscheibe mit einem Achsenloch darstellt. | * In '''[[Mesopotamien]]''' entsteht eine ideographische Schrift. Außerdem wird unter der Halaf-Kultur das Rad erfunden, das eine Holzscheibe mit einem Achsenloch darstellt. | ||
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Es entsteht eine Siedlung an der Stelle, wo später die Akropolis in Athen stehen wird. <br> | Es entsteht eine Siedlung an der Stelle, wo später die Akropolis in Athen stehen wird. <br> | ||
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− | '''[[Europa|Südosteuropa]]''' [[Datei:Map Cucuteni-Kultur.jpg|Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)|thumb]] <br> | + | '''[[Europa|Südosteuropa]]''' [[Datei:Map Cucuteni-Kultur.jpg|Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)|thumb|150px]] <br> |
* Der Balkan ist eine wichtige Quelle für den Abbau von Kupfer. | * Der Balkan ist eine wichtige Quelle für den Abbau von Kupfer. | ||
* An den Ufern der Donau in der Nähe des heute serbischen '''[[Serbien - Vorzeit|Lepenski Vir]]''' entstehen 59 Häuser aus Holz und Stein, mit verputzten Etagen und ungewöhnlichen, kleinen Figuren, die offenbar als „Fisch-Götter“ anzusehen sind. | * An den Ufern der Donau in der Nähe des heute serbischen '''[[Serbien - Vorzeit|Lepenski Vir]]''' entstehen 59 Häuser aus Holz und Stein, mit verputzten Etagen und ungewöhnlichen, kleinen Figuren, die offenbar als „Fisch-Götter“ anzusehen sind. | ||
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Die Insel Thera (heute Santorin) wird von '''[[Kreta - Vorzeit|Kreta]]''' aus besiedelt. <br> | Die Insel Thera (heute Santorin) wird von '''[[Kreta - Vorzeit|Kreta]]''' aus besiedelt. <br> | ||
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− | '''[[Europa|Südosteuropa]]''' [[Datei:Map Cucuteni-Kultur.jpg|thumb|Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> | + | '''[[Europa|Südosteuropa]]''' [[Datei:Map Cucuteni-Kultur.jpg|thumb|150px|Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> |
* Die vor 200 Jahren in der Großen Walachei (dem Gebiet rings um das heutige Bukarest herum) entstandene Cucuteni-Kultur breitet sich im Gebiet des heutigen '''[[Ukraine - Vorzeit|Bessarabien]], [[Rumänien - Vorzeit|Rumänien]]''' und '''[[Moldawien - Vorzeit|Moldawien]]''' aus. Die Siedlungen sind planmäßig in konzentrischen Ringen oder als von Gräben umgebene Häuser-Gruppen auf künstlichen Terrassen angelegt. Einige Cucuteni-Siedlungen erreichen beachtliche Größe und mit 2000 Häusern auf rund 350 ha fast stadtartiges Ausmaß. Die bis zu 20 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Häuser waren in drei oder vier Räume unterteilt. Die schwarz-weiß-rote Keramik der Cucuteni-Kultur ist für diese Periode einmalig. Sie setzt mit ihren Spiralmotiven bandkeramische Formen fort. Typisch sind auch fernglasartige Doppelgefäße. Die plastische Kunst ist stark stilisiert. Sie stellt zumeist Frauen dar und ähnelt in der Spätphase etwas der Kykladen-Kunst. Über 30 Prozent der Plastik besteht aus teils stark stilisierten zoomorphen (tierförmigen) Figuren. | * Die vor 200 Jahren in der Großen Walachei (dem Gebiet rings um das heutige Bukarest herum) entstandene Cucuteni-Kultur breitet sich im Gebiet des heutigen '''[[Ukraine - Vorzeit|Bessarabien]], [[Rumänien - Vorzeit|Rumänien]]''' und '''[[Moldawien - Vorzeit|Moldawien]]''' aus. Die Siedlungen sind planmäßig in konzentrischen Ringen oder als von Gräben umgebene Häuser-Gruppen auf künstlichen Terrassen angelegt. Einige Cucuteni-Siedlungen erreichen beachtliche Größe und mit 2000 Häusern auf rund 350 ha fast stadtartiges Ausmaß. Die bis zu 20 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Häuser waren in drei oder vier Räume unterteilt. Die schwarz-weiß-rote Keramik der Cucuteni-Kultur ist für diese Periode einmalig. Sie setzt mit ihren Spiralmotiven bandkeramische Formen fort. Typisch sind auch fernglasartige Doppelgefäße. Die plastische Kunst ist stark stilisiert. Sie stellt zumeist Frauen dar und ähnelt in der Spätphase etwas der Kykladen-Kunst. Über 30 Prozent der Plastik besteht aus teils stark stilisierten zoomorphen (tierförmigen) Figuren. | ||
* Fünf Kilometer südwestlich des heutigen Volos in '''[[Griechenland - Vorzeit|Thessalien]]''' in der Nähe des Dorfes Dimini wird eine Siedlung gegründet, die später der spätneolithischen Dimini-Kultur zugeordnet werden wird und der Sesklo-Kultur folgt, die zehn Kilometer westlich von Volos anzutreffen war. Sesklo war der Beginn des keramischen Neolithikums in Griechenland. Zunächst war die hier hergestellte Keramik noch meist monochrom rötlich bis bräunlich bemalt und gut poliert. Einfache Ornamentik, wie Zick-Zack, Wellen und Rhomben, sind bereits bekannt. Die Sesklo-Kultur kennt Pfostenhäuser und Lehmbauten mit Steinfundamenten. Der Ort besitzt mit seinen über 500 Häusern eine beachtliche Größe. Die Lehmziegelbauten waren quadratisch angelegt und besaßen teilweise Pfosten in ihrem Innern. Wahrscheinlich wird die Siedlung durch ein Feuer zerstört. Die auf Sesklo folgende Dimini-Kultur besiedelt den Platz nun wieder. Für die Dimini-Siedlung sind mehrere Ringmauern, die um einen Hügel herum verlaufen, charakteristisch. In den Mauern sind mehrere Zugänge zum Mittelpunkt der Anlage auf der Hügelkuppe ausgelassen. Der Mittelpunkt wird durch einen hofähnlichen Platz markiert, der von kleineren Gebäuden und einem größeren Haus umstellt ist. Die Häuser der Ortschaft liegen nicht nur auf dem Hügel, sondern befinden sich auch verstreut in dessen Umfeld. Auch eine Grabanlage wird in den Hügel hineingebaut. | * Fünf Kilometer südwestlich des heutigen Volos in '''[[Griechenland - Vorzeit|Thessalien]]''' in der Nähe des Dorfes Dimini wird eine Siedlung gegründet, die später der spätneolithischen Dimini-Kultur zugeordnet werden wird und der Sesklo-Kultur folgt, die zehn Kilometer westlich von Volos anzutreffen war. Sesklo war der Beginn des keramischen Neolithikums in Griechenland. Zunächst war die hier hergestellte Keramik noch meist monochrom rötlich bis bräunlich bemalt und gut poliert. Einfache Ornamentik, wie Zick-Zack, Wellen und Rhomben, sind bereits bekannt. Die Sesklo-Kultur kennt Pfostenhäuser und Lehmbauten mit Steinfundamenten. Der Ort besitzt mit seinen über 500 Häusern eine beachtliche Größe. Die Lehmziegelbauten waren quadratisch angelegt und besaßen teilweise Pfosten in ihrem Innern. Wahrscheinlich wird die Siedlung durch ein Feuer zerstört. Die auf Sesklo folgende Dimini-Kultur besiedelt den Platz nun wieder. Für die Dimini-Siedlung sind mehrere Ringmauern, die um einen Hügel herum verlaufen, charakteristisch. In den Mauern sind mehrere Zugänge zum Mittelpunkt der Anlage auf der Hügelkuppe ausgelassen. Der Mittelpunkt wird durch einen hofähnlichen Platz markiert, der von kleineren Gebäuden und einem größeren Haus umstellt ist. Die Häuser der Ortschaft liegen nicht nur auf dem Hügel, sondern befinden sich auch verstreut in dessen Umfeld. Auch eine Grabanlage wird in den Hügel hineingebaut. | ||
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Die Zeitskala des Julianischen Datums, das vor allem für Datumsberechnungen in der Astronomie und Geodäsie benutzt wird, beginnt am 1. Januar 4713 BC um 12:00 Uhr Weltzeit (= JD 0). Teile eines Tages (Stunden, Minuten, etc.) werden dabei in Nachkommastellen ausgedrückt. <br> | Die Zeitskala des Julianischen Datums, das vor allem für Datumsberechnungen in der Astronomie und Geodäsie benutzt wird, beginnt am 1. Januar 4713 BC um 12:00 Uhr Weltzeit (= JD 0). Teile eines Tages (Stunden, Minuten, etc.) werden dabei in Nachkommastellen ausgedrückt. <br> | ||
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Im Gebiet des späteren Assyrien beginnt zwischen 5000 und 4400 BC die Tell Hassuna (bei Mossul) genannte Kultur. Sie übernimmt aus Nordwestiran den Ackerbau und mit ihm den Pflug, ebenso wohl die dörflichen Siedlungsformen (Schilfhütten und Holzhäuser mit Stampflehmfundamenten). Angebaut werden Gerste, Emmer, Einkorn und Hülsenfrüchte; Haustiere sind Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine und Hunde. Zu Geräten aus Ton und Stein treten manchmal Messer aus Obsidian. Außer einer groben Gebrauchskeramik gibt es eine feinere Ware mit schwarzen, einfachen Malmustern. In Tell es-Sauwan bei Samarra findet man in Häusern und Gräbern auch grob modellierte Alabasterstatuetten mit eingelegten Augen. <br> | Im Gebiet des späteren Assyrien beginnt zwischen 5000 und 4400 BC die Tell Hassuna (bei Mossul) genannte Kultur. Sie übernimmt aus Nordwestiran den Ackerbau und mit ihm den Pflug, ebenso wohl die dörflichen Siedlungsformen (Schilfhütten und Holzhäuser mit Stampflehmfundamenten). Angebaut werden Gerste, Emmer, Einkorn und Hülsenfrüchte; Haustiere sind Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine und Hunde. Zu Geräten aus Ton und Stein treten manchmal Messer aus Obsidian. Außer einer groben Gebrauchskeramik gibt es eine feinere Ware mit schwarzen, einfachen Malmustern. In Tell es-Sauwan bei Samarra findet man in Häusern und Gräbern auch grob modellierte Alabasterstatuetten mit eingelegten Augen. <br> | ||
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* In Unterägypten kommt ebenfalls die Omari-Kultur auf, die hauptsächlich von einer Reihe von Fundorten nahe Kairo bekannt ist, obwohl auch an anderen Orten vereinzelte Funde belegt sind. Die Omari-Kultur wurde 1924 von Amin El-Omari entdeckt, nach dem sowohl Fundort als auch Kultur benannt sind. Die Omari-Leute leben in Siedlungen, führen Bestattungen durch, wobei die Toten meist mit dem Kopf nach Süden bestattet werden und nur wenige Beigaben bekommen (ein einzelner Topf ist die Regel). Da sich die Gräber kaum in Ausstattung und Größe voneinander unterscheiden, kann man auf eine geringe soziale Differenzierung schließen. Die Omari-Leute sind offenbar Bauern, die Weizen anbauen sowie Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen halten. Sie jagen und verzehren Nilpferde und auch Fische. <br> | * In Unterägypten kommt ebenfalls die Omari-Kultur auf, die hauptsächlich von einer Reihe von Fundorten nahe Kairo bekannt ist, obwohl auch an anderen Orten vereinzelte Funde belegt sind. Die Omari-Kultur wurde 1924 von Amin El-Omari entdeckt, nach dem sowohl Fundort als auch Kultur benannt sind. Die Omari-Leute leben in Siedlungen, führen Bestattungen durch, wobei die Toten meist mit dem Kopf nach Süden bestattet werden und nur wenige Beigaben bekommen (ein einzelner Topf ist die Regel). Da sich die Gräber kaum in Ausstattung und Größe voneinander unterscheiden, kann man auf eine geringe soziale Differenzierung schließen. Die Omari-Leute sind offenbar Bauern, die Weizen anbauen sowie Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen halten. Sie jagen und verzehren Nilpferde und auch Fische. <br> | ||
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− | '''[[Europa|Westeuropa]]''' [[Datei:Carnac.jpg|Megalithanlage von Le Ménec mit 1099 Menhiren, Carnac (Quelle: Wikipedia.de) | + | '''[[Europa|Westeuropa]]''' [[Datei:Carnac.jpg|thumb|150px|Megalithanlage von Le Ménec mit 1099 Menhiren, Carnac (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> |
* In der Nähe des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Carnac]]''' werden die „Stehenden Steine“ aufgestellt. Diese Megalithen, die in einer Linie stehen, die sich an der Wintersonnenwende orientiert, werden später bekannt unter der Vulgärbezeichnung „Hinkelstein“. Die Steinreihen, die einzeln stehenden Menhire und die Dolmen, bestehen im Wesentlichen aus dem Granitgestein der vom Meer aufgeschlossenen Küste. Viele Oberflächen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten überzogen. Während die älteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfältig bearbeitet wurden, sind bei späteren Steinsetzungen kaum noch Barbeitungsspuren. Die Steinreihen bilden die Gruppen von Kerlescan, Le Menec und Kermario. Die Reihen sind über drei Kilometer lang und enthalten anfangs über 3000 Steine, die zwischen 50 Zentimeter und vier Meter hoch sind. Die größten Steine befinden sich immer am westlichen Ende. Das ursprüngliche Ausmaß beträgt vermutlich acht Kilometer, und die Anlage schließt auch die Monumente von Le Petit Menec, St. Barbe und Kerzerho ein. Die Reihen erstreckten sich damit von Crac'h Ria bis Plouharnel. Menec hat Steinkreise an beiden Enden (90 und 110 Meter Durchmesser). Die Steinreihe ändert einmal die Ausrichtung, was manche Forscher als Hinweis auf einen Bau in zwei Phasen ansehen. Bei Kermario sind heute noch die Reste des Steinkreises am West-Ende auf Luftbildern noch zu erkennen. Die Steinreihe ändert dreimal ihre Richtung. Kerlescan hat einen Steinkreis am Westende, im Osten anscheinend nicht. Er besteht aus 13 parallelen Reihen, die zwischen sieben und 41 Steinen enthalten. Ein Teil der Megalithen liegt bereits als Blöcke vor, viele der kleineren werden aus dem anstehenden Fels gebrochen. | * In der Nähe des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Carnac]]''' werden die „Stehenden Steine“ aufgestellt. Diese Megalithen, die in einer Linie stehen, die sich an der Wintersonnenwende orientiert, werden später bekannt unter der Vulgärbezeichnung „Hinkelstein“. Die Steinreihen, die einzeln stehenden Menhire und die Dolmen, bestehen im Wesentlichen aus dem Granitgestein der vom Meer aufgeschlossenen Küste. Viele Oberflächen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten überzogen. Während die älteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfältig bearbeitet wurden, sind bei späteren Steinsetzungen kaum noch Barbeitungsspuren. Die Steinreihen bilden die Gruppen von Kerlescan, Le Menec und Kermario. Die Reihen sind über drei Kilometer lang und enthalten anfangs über 3000 Steine, die zwischen 50 Zentimeter und vier Meter hoch sind. Die größten Steine befinden sich immer am westlichen Ende. Das ursprüngliche Ausmaß beträgt vermutlich acht Kilometer, und die Anlage schließt auch die Monumente von Le Petit Menec, St. Barbe und Kerzerho ein. Die Reihen erstreckten sich damit von Crac'h Ria bis Plouharnel. Menec hat Steinkreise an beiden Enden (90 und 110 Meter Durchmesser). Die Steinreihe ändert einmal die Ausrichtung, was manche Forscher als Hinweis auf einen Bau in zwei Phasen ansehen. Bei Kermario sind heute noch die Reste des Steinkreises am West-Ende auf Luftbildern noch zu erkennen. Die Steinreihe ändert dreimal ihre Richtung. Kerlescan hat einen Steinkreis am Westende, im Osten anscheinend nicht. Er besteht aus 13 parallelen Reihen, die zwischen sieben und 41 Steinen enthalten. Ein Teil der Megalithen liegt bereits als Blöcke vor, viele der kleineren werden aus dem anstehenden Fels gebrochen. | ||
− | * [[Datei:Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur.jpg|thumb|right|Die Steinreihe von Clendy der Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' von der Kanalküste bis zum Mittelmeer, in '''[[Italien - Vorzeit|Oberitalien]]''' in der Nähe von Mailand sowie in der '''[[Schweiz - Vorzeit|Westschweiz]]''' am Westufer des Neuenburger Sees kommt die '''Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur''' auf. Ging man im 20. Jahrhundert AD noch davon aus, dass es sich um bei den Dreien um eigenständige Kulturen handelt, werden diese nunmehr wegen der Übereinstimmung in der Keramik als eine einzige westeuropäische Kultur angesehen. Die als Protochasseen bezeichneten frühen Siedlungen der '''Chasseen''' liegen westlich der Rhone. Man nimmt an, dass sich die Kultur (wie die La-Hoguette-Gruppe) entlang der Rhone ausbreitete, die Grandes Causses agrarisieren und ins Pariser Becken und in den burgundischen Jura vordringen. Die Zahl der Siedlungsplätze nimmt stetig zu. Mahlsteine, Reibsteine und polierten Feuersteinklingen weisen auf intensiven Ackerbau. Äpfel, Bohnen, Emmer, Einkorn, Eicheln, Gerste, Haselnüsse und Pflaumen dienen als Nahrungsmittel, auch eine Viehhaltung gilt als gesichert. Es existieren durch Wälle geschützte Freilandsiedlungen. In der Steinindustrie treten Geräte mit Klingencharakter massenhaft auf, querschneidige, blattförmige, rhombische und gestielte Flügelpfeilspitzen, Messer und Bohrer, spitznackige Beile mit ovalem Querschnitt, Scheibenbeile und Meißel sind bekannt. Die Hocker-Einzel-Bestattung erfolgt unter anderem in Höhlen. Die Verbreitung der '''Lagozza'''-Gruppe reicht vom Languedoc über die Provence und Ligurien bis in die Lombardei und die Emilia, mit Ausläufern bis in das Gebiet des heutigen Pisa und Ripoli, Molfetta und die Gegend von Bari. Die Siedlungen liegen auch an Ufern ("Terramaren"). Ihre einfarbige Keramik besteht meist aus schwarz oder gelegentlich auch aus rot poliertem feintonigem Material ohne Verzierung. Gelegentliche Verzierungen nach Chassey-Art verschwinden bald. An Steingeräten gibt es neben spitznackigen Beilen, stellenweise Mikrolithen wie Trapezen und Dreiecksquerschneidern, sowie rhombische und dreieckige, zum Teil gestielten Pfeilspitzen. Aus Knochen wurden Kämme, Anhänger und vereinzelt auch Harpunen hergestellt. Webgewichte und Spinnwirtel sind aus Ton. Die hauptsächliche Verbreitung der '''Cortaillod'''-Kultur liegt in einem etwa 40–50 km breiten Streifen vom Genfer- bis zum Zürichsee. Die Siedlungen liegen in der Regel an Seeufern (ähnlich der Lagozza Gruppe), seltener auf Höhen. Die Häuser hatten einen maximalen Grundriss von 12 mal 7 Metern. Sie bestehen aus Pfosten, die mit Flechtwerk verbunden sind. Die Ernährungsbasis bildet neben dem Ackerbau mit Haustierhaltung (vorwiegend Rind) die Jagd und der Fischfang. Jagdwaffen dieser Kultur sind Pfeil und Bogen, sowie bumerangähnliche Wurfhölzer. Die Pfeilspitzen sind dreieckig oder herzförmig mit konkaver Basis. Querschneidige Pfeilspitzen fehlen. Die Angelhaken bestehen aus Knochen, die Harpunen aus Hirschgeweih. Geweihe dienen auch als Rohmaterial für Beile, Hämmer und Hacken. Netzreste und Netzschwimmer belegen den Fischfang. Grabstöcke, Hechelkämme für Hanf und Flachs sowie Mahlsteine und Sicheln bezeugen den Ackerbau. Zu den Steinwerkzeugen zählen neben Äxten und Beilen Dechsel und geschliffene Meißel. Aus Holz fertigt man Becher, Dreschflegel, Hacken, Löffel und Schalen. Kupfer wird zu Beilen und Meißeln sowie zu Perlen und Schmuck verarbeitet. In der Kunst werden die ältesten Felszeichnungen der Schweiz mit der Cortaillod-Gruppe in Verbindung gebracht. Die Toten werden auf Gräberfeldern (zum Beispiel in Saint Martin de Corléans, Dolmen von Petit-Chasseur) in Steinkisten oder Dolmen als Hocker bestattet. | + | * [[Datei:Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur.jpg|thumb|right|150px|Die Steinreihe von Clendy der Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' von der Kanalküste bis zum Mittelmeer, in '''[[Italien - Vorzeit|Oberitalien]]''' in der Nähe von Mailand sowie in der '''[[Schweiz - Vorzeit|Westschweiz]]''' am Westufer des Neuenburger Sees kommt die '''Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur''' auf. Ging man im 20. Jahrhundert AD noch davon aus, dass es sich um bei den Dreien um eigenständige Kulturen handelt, werden diese nunmehr wegen der Übereinstimmung in der Keramik als eine einzige westeuropäische Kultur angesehen. Die als Protochasseen bezeichneten frühen Siedlungen der '''Chasseen''' liegen westlich der Rhone. Man nimmt an, dass sich die Kultur (wie die La-Hoguette-Gruppe) entlang der Rhone ausbreitete, die Grandes Causses agrarisieren und ins Pariser Becken und in den burgundischen Jura vordringen. Die Zahl der Siedlungsplätze nimmt stetig zu. Mahlsteine, Reibsteine und polierten Feuersteinklingen weisen auf intensiven Ackerbau. Äpfel, Bohnen, Emmer, Einkorn, Eicheln, Gerste, Haselnüsse und Pflaumen dienen als Nahrungsmittel, auch eine Viehhaltung gilt als gesichert. Es existieren durch Wälle geschützte Freilandsiedlungen. In der Steinindustrie treten Geräte mit Klingencharakter massenhaft auf, querschneidige, blattförmige, rhombische und gestielte Flügelpfeilspitzen, Messer und Bohrer, spitznackige Beile mit ovalem Querschnitt, Scheibenbeile und Meißel sind bekannt. Die Hocker-Einzel-Bestattung erfolgt unter anderem in Höhlen. Die Verbreitung der '''Lagozza'''-Gruppe reicht vom Languedoc über die Provence und Ligurien bis in die Lombardei und die Emilia, mit Ausläufern bis in das Gebiet des heutigen Pisa und Ripoli, Molfetta und die Gegend von Bari. Die Siedlungen liegen auch an Ufern ("Terramaren"). Ihre einfarbige Keramik besteht meist aus schwarz oder gelegentlich auch aus rot poliertem feintonigem Material ohne Verzierung. Gelegentliche Verzierungen nach Chassey-Art verschwinden bald. An Steingeräten gibt es neben spitznackigen Beilen, stellenweise Mikrolithen wie Trapezen und Dreiecksquerschneidern, sowie rhombische und dreieckige, zum Teil gestielten Pfeilspitzen. Aus Knochen wurden Kämme, Anhänger und vereinzelt auch Harpunen hergestellt. Webgewichte und Spinnwirtel sind aus Ton. Die hauptsächliche Verbreitung der '''Cortaillod'''-Kultur liegt in einem etwa 40–50 km breiten Streifen vom Genfer- bis zum Zürichsee. Die Siedlungen liegen in der Regel an Seeufern (ähnlich der Lagozza Gruppe), seltener auf Höhen. Die Häuser hatten einen maximalen Grundriss von 12 mal 7 Metern. Sie bestehen aus Pfosten, die mit Flechtwerk verbunden sind. Die Ernährungsbasis bildet neben dem Ackerbau mit Haustierhaltung (vorwiegend Rind) die Jagd und der Fischfang. Jagdwaffen dieser Kultur sind Pfeil und Bogen, sowie bumerangähnliche Wurfhölzer. Die Pfeilspitzen sind dreieckig oder herzförmig mit konkaver Basis. Querschneidige Pfeilspitzen fehlen. Die Angelhaken bestehen aus Knochen, die Harpunen aus Hirschgeweih. Geweihe dienen auch als Rohmaterial für Beile, Hämmer und Hacken. Netzreste und Netzschwimmer belegen den Fischfang. Grabstöcke, Hechelkämme für Hanf und Flachs sowie Mahlsteine und Sicheln bezeugen den Ackerbau. Zu den Steinwerkzeugen zählen neben Äxten und Beilen Dechsel und geschliffene Meißel. Aus Holz fertigt man Becher, Dreschflegel, Hacken, Löffel und Schalen. Kupfer wird zu Beilen und Meißeln sowie zu Perlen und Schmuck verarbeitet. In der Kunst werden die ältesten Felszeichnungen der Schweiz mit der Cortaillod-Gruppe in Verbindung gebracht. Die Toten werden auf Gräberfeldern (zum Beispiel in Saint Martin de Corléans, Dolmen von Petit-Chasseur) in Steinkisten oder Dolmen als Hocker bestattet. |
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Version vom 13. September 2018, 17:06 Uhr
DIE EREIGNISSE DER JAHRE 5000 BIS 4501 BC
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Mitteleuropa
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Nordamerika Der Vulkan Mount Mazama (im heutigen US-Bundesstaat Oregon) bricht mit Stärke 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex VEI aus. Der Vulkan gehört zum Bogen der Kaskadenkette. Die supermassive Eruption bewirkt einen Materialausstoß von 150 Kubikkilometer. Die Folge ist, dass der Dom des Vulkans einbricht und die heutige Caldera formt. Zwischen 88 und 224 Millionen Tonnen an Aerosolen gelangen in die Atmosphäre und sorgen auf der Nordhalbkugel für einen Temperaturrückgang um etwa 0,6° Celsius. Auch die Ozonschicht wird durch den Ausbruch merklich in Mitleidenschaft gezogen. Es folgen weitere Eruptionen, die zum Beispiel die zentrale Plattform, Wizard Island, Merriam Cone und andere Erhebungen im See formen. Die hydrothermale Aktivität am Boden des Sees ist ein Hinweis auf einen möglicherweise späteren, nochmaligen Ausbruch des Vulkans. Nach der Bildung des Sees ragen zwei Erhebungen als Inseln heraus: Wizard Island („Zauberer-Insel“) und Phantom Ship Island („Geisterschiff-Insel“). Wizard Island hat eine Höhe von 230 Meter bei mittlerem Wasserstand und eine Fläche von 1,278 qkm. Wizard Island ist seinerseits ein kleiner Vulkan. Der Merriam Cone ist eine Erhebung unterhalb der Wasseroberfläche. Die Wasserqualität wird die Beste in ganz Nordamerika sein, die eine Sichttiefe von 44 Metern ermöglicht. | ||||||||||
Irland In der Umgebung der heutigen Stadt Sligo entsteht das erste frei stehende Steingrab Westeuropas mit 100 Dolmen und Ganggräbern. Der Legende nach sollen hier Krieger der Königin Maeves bestattet sein. In Knocknarea, einem weithin sichtbaren Gipfel-Cairn von über zehn Meter Höhe, wird die Herrin, Irlands legendäre starke Frau, angeblich stehend bestattet. | ||||||||||
Hellas / Kreta Die Insel Thera (heute Santorin) wird von Kreta aus besiedelt. Südosteuropa
China China / Taiwan / Sumatra, Borneo und Java / Neuguinea / Australien Korea / Japan Australien | ||||||||||
China Am Unterlauf des Jangtsekiang sowie im Einzugsgebiet des Sees Taihu kommt die neolithische Majiabang-Kultur auf, die Elemente der Hemudu-Kultur weiterentwickelt. Das Wirtschaftsleben der Angehörigen dieses Kulturkreises besteht hauptsächlich aus Landwirtschaft, es wird Xian-Reis (ein langkörniger, glutinöser Reis) angebaut, auch Schweine, Hunde und andere Haustiere werden gezüchtet, Fischfang und Jagd sind ebenfalls entwickelt. | ||||||||||
Terra Die Zeitskala des Julianischen Datums, das vor allem für Datumsberechnungen in der Astronomie und Geodäsie benutzt wird, beginnt am 1. Januar 4713 BC um 12:00 Uhr Weltzeit (= JD 0). Teile eines Tages (Stunden, Minuten, etc.) werden dabei in Nachkommastellen ausgedrückt. | ||||||||||
Mesopotamien Im Gebiet des späteren Assyrien beginnt zwischen 5000 und 4400 BC die Tell Hassuna (bei Mossul) genannte Kultur. Sie übernimmt aus Nordwestiran den Ackerbau und mit ihm den Pflug, ebenso wohl die dörflichen Siedlungsformen (Schilfhütten und Holzhäuser mit Stampflehmfundamenten). Angebaut werden Gerste, Emmer, Einkorn und Hülsenfrüchte; Haustiere sind Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine und Hunde. Zu Geräten aus Ton und Stein treten manchmal Messer aus Obsidian. Außer einer groben Gebrauchskeramik gibt es eine feinere Ware mit schwarzen, einfachen Malmustern. In Tell es-Sauwan bei Samarra findet man in Häusern und Gräbern auch grob modellierte Alabasterstatuetten mit eingelegten Augen. Südosteuropa | ||||||||||
Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Im Mittelmeerraum endet das vorherrschende Monsunklima und das Klima wird trockener.
Westeuropa
Europa Baltikum Asien
Japan Nordamerika Mittelamerika | ||||||||||
Terra Nach rund 500 Jahren endet der warme Klimaabschnitt des Mittleren Atlantikums (AT2). | ||||||||||
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