Chronik 54
DIE EREIGNISSE DES JAHRES 54
Nero wird neuer Kaiser des Imperium Romanum
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Nation | Name | Regierungszeit | ||
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(221 BC - 1912 AD) (Östliche Han-Dynastie) |
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(33-754) |
(Simon bar Jona) |
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(27 BC - 395 AD) |
Imperator Nero |
54 - 68 | ||
(247 BC - 224 AD) |
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Imperium Romanum
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Imperium Romanum Nach einer nicht gesicherten Überlieferung von ungenannten Geschichtsschreibern wird Kaiser Claudius durch seinen Vorkoster, den Eunuchen Halotus, durch eine Täuschung vergiftet. Nach einer anderen Überlieferung wurde sein Leibarzt Gaius Stertinius Xenophon angeblich bestochen, so dass er eine Pfauenfeder, an deren Spitze sich Gift befand, in den Kaiser stach. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus meint, dass die berüchtigte Giftmischerin Lucusta an der Vergiftung des Kaisers beteiligt sei. Einige behaupten, dass er durch eine einzige Dosis vergiftet wurde, während andere wiederum erläutern, Claudius habe die vergiftete Speise erbrochen, woraufhin man ihm noch mehr Gift zugeführt habe. Der Überlieferung zufolge soll Claudius aufgrund der Vergiftung auch Durchfallsymptome gehabt haben. | |
Imperium Romanum Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XIV, Consul V, Imperator XXVII, Pater patriae, stirbt am Morgen an der ihm zugefügten Vergiftung. Es wird später nahezu unstrittig, dass seine vierte und letzte Ehefrau Agrippina beschuldigt wird, die Vergiftung im Namen Neros angestiftet zu haben. Agrippina und Claudius bekämpften sich laut diesen Quellen heimlich in den letzten Monaten vor dessen Tod. Claudius begann angeblich schon, die Ehe mit Agrippina sogar öffentlich zu bereuen und somit den heranwachsenden Britannicus, welcher noch der Ehe mit Messalina entstammte, hinsichtlich der Nachfolgefrage verstärkt zu berücksichtigen. Claudius’ letzter Wille soll sich kurz vor seinem Tod noch einmal geändert haben: Entweder sah er sowohl Nero als auch Britannicus oder nur Britannicus als seinen Nachfolger an. Agrippina beabsichtigte, die Nachfolge für ihren Sohn aus ihrer ersten Ehe, den älteren Nero, zu sichern, bevor Britannicus selbst alt genug war, um als einzig möglicher Nachfolger gelten zu können. Viele Althistoriker sind insgesamt deutlich skeptischer, was die antike Überlieferung zu Claudius’ Tod betrifft. Sie bezweifeln die Existenz von Mordmotiv und Komplott und gehen von einem natürlichen Tod oder einem Unfall aus (ein giftiger Pilz sei versehentlich ins Essen geraten). Claudius habe Neros Nachfolge in Wahrheit bis zum Schluss nie in Frage gestellt. Er habe Britannicus im Unterschied zu Nero nie jene Würden verliehen, die ihn als Nachfolger gekennzeichnet hätten, obwohl er alt genug dafür gewesen wäre. Die Mordgerüchte seien daher erst im Nachhinein entstanden, als Nero längst als schlechter Kaiser galt, dem man die Beseitigung seines Vorgängers andichtete. Nach einer anderen Sichtweise könnte Claudius aber auch infolge eines Herzinfarkts verstorben sein, als er mit Agrippina um die Thronnachfolge stritt. Der Praetorianerpraefekt Burrus, ein Protegé Agrippinas, führt daraufhin Claudius‘ Adoptivsohn Nero aus dem Palast, wo die Garde ihn mit Jubel- und Imperatorrufen als neuen Kaiser begrüßt. Nero wird vom Prätorianerpräfekten Sextus Afranius Burrus den Prätorianern präsentiert, von diesen zum Imperator ausgerufen und vom Senat bestätigt. Burrus und Seneca übernehmen übergangsweise die Verwaltung des Reiches. | |
Imperium Romanum Neun Tage nach seinem Tod wird Kaiser Claudius von Lucius Domitius Ahenobarbus alias Nero und auf Senatsbeschluss hin als Divus („Vergöttlichter“) konsekriert werden. Die von Seneca verfasste Leichenrede hält Nero. Kurze Zeit nach Claudius’ Vergöttlichung erschien die von Seneca verfasste Apocolocyntosis ("Verkürbissung"), eine der boshaftesten Satiren, die je auf einen Herrscher geschrieben worden sind. So legt er dem gestorbenen Kaiser die "Letzten Worte" in den Mund: "Vae me, puto, concacavi me!" („Oh weh, ich glaube, ich habe mich beschissen!“), was als Anspielung auf die erwähnten Durchfallsymptome vor dessen Tod zu verstehen ist. Von den weniger treuen Anhängern des Claudius gehen viele schnell in das Lager Neros über. Der neue Kaiser Nero wurde als Sohn von Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Iulia Agrippina, einer Schwester des Kaisers Caligula, in Antium an der Küste Latiums geboren. Er war über die weibliche Linie ein Ururenkel des Kaisers Augustus. Wie die meisten männlichen Mitglieder seiner Familie war Nero blond oder rotblond und blauäugig. Er soll, wie Plinius der Ältere berichtet, mit den Füßen zuerst, also in der Steißlage geboren worden sein. Weil seine Mutter von Caligula ins Exil geschickt worden war, verbrachte er einen Teil seiner Kleinkindzeit bei seiner Tante Domitia Lepida. Die als schön geltende Agrippina war für ihren Ehrgeiz, Stolz und Mut, aber auch für ihren Machthunger bekannt. Spätestens seit sie nach dem Tod ihres zweiten Mannes Gaius Sallustius Crispus Passienus im Jahr 49 Kaiser Claudius, ihren Onkel, geheiratet hatte, verfolgte sie das Ziel, ihren Sohn Lucius zum Kaiser zu machen. Deshalb sorgte sie für eine hervorragende Ausbildung Neros in Literatur, Latein und Mathematik. Nach Vollendung seines zwölften Lebensjahres betrieb sie die Rückberufung Senecas aus der Verbannung und machte ihn zum Lehrer ihres Sohnes. Seneca war ein bekannter Philosoph und einflussreicher Politiker, der das Leben des späteren Nero entscheidend prägte. Der junge Lucius erhielt eine standesgemäße Ausbildung und interessierte sich vor allem für Kunst, Architektur und das Theater. Am 25. Februar 50 adoptierte Claudius seinen Stiefsohn Lucius Domitius Ahenobarbus. Dieser hieß jetzt mit vollem Namen Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus. Er stand durch Einflussnahme seiner Mutter kurz darauf an erster Stelle in der Thronfolge. Bereits mit 14 wurde er für erwachsen erklärt und zum Senator und Proconsul ernannt. Der um drei Jahre jüngere Sohn des Claudius, Britannicus, wurde zwar nicht von der Thronfolge ausgeschlossen, jedoch durch die Adoption und die Ämter, die Nero erhielt, ihm offensichtlich nachgestellt. Bereits vor der Eheschließung seiner Mutter mit dem Kaiser im Jahr 47 hatte Nero im Alter von 9 Jahren bei der 800-Jahr-Feier Roms als Anführer der aristokratischen Jugend bei den Reiterspielen mehr Beifall erhalten als der ebenfalls teilnehmende sechsjährige Kaisersohn. Drei Jahre später forcierte Agrippina eine Ehe zwischen ihrem 16jährigen Sohn und der 13jährigen Tochter des Claudius, Octavia. Um Blutschande zu vermeiden, wurde Claudius’ Tochter von den Octaviern adoptiert, sodass sie kein Mitglied der gens Claudia mehr war und den durch die Adoption zum claudischen Haus gehörenden Nero heiraten konnte. Damit war er nicht nur väterlicher- und mütterlicherseits mit dem julisch-claudischen Haus verwandt, sondern faktisch auch mit dem aktuellen Herrscher verschwägert. Allerdings war Neros Position noch nicht endgültig gesichert, denn Claudius schloss eine Machtteilung zwischen ihm und Britannicus, der im März 55 volljährig werden würde, nicht mehr aus. Dies führte zu heftigen Streitigkeiten zwischen dem Kaiser und Agrippina. Die Herrschaft des neuen Kaisers beginnt positiv. Er zeigt sich als fähiger und eigenständig handelnder Richter, der sein Urteil wohlüberlegt fällt. Er betont die Eigenständigkeit der senatorischen Rechtsprechung, schafft endgültig die Majestätsbeleidungs-Prozesse ab und ist beim Volk durch Senkung des Getreidepreises und die Veranstaltung von Spielen beliebt. Von Nero ist der Satz „Wenn ich doch bloß nicht schreiben könnte!“ überliefert. Er soll ihn gesagt haben, als er zum ersten Mal ein Todesurteil unterschreiben musste. Die meisten Verbrecher wird er zur Zwangsarbeit verurteilen lassen, während der Adel ins Exil verbannt oder zum Suizid gedrängt werden soll. Der Senat hat nur der durch die Praetorianer geschaffenen Lage nach der Ausrufung Neros zum Kaiser zustimmen können. Der Ausschluss des Britannicus stößt vereinzelt auf Argwohn, und die Gerüchte um den Tod des Claudius wollen nicht verstummen. Doch die Lobrede des jungen Princeps auf seinen verstorbenen Vater, dessen Divinisierung und die Rede vor den Senatoren deuten auf einen gemäßigten Herrscher hin, der die Meinung der Mehrheit akzeptieren wird. Er stellt sich damit in die Tradition von Augustus und lobt den guten Willen des Senats sowie seine Ratgeber. Insbesondere die Ablehnung der kaiserlichen Einmischungen in senatorische Angelegenheiten, die unter Claudius zu Erbitterung führte, muss den Senatoren gefallen. Nero stellt heraus, dass er sich in erster Linie um die Außenpolitik kümmern will. | |
54 IMPERIUM ROMANUM Cn. Domitius Corbulo, zum Statthalter von Cappadocia und Galatia ernannt und soll fortan die Unternehmungen im Osten leiten. Allerdings befindet sich Corbulo noch in Germanien und sein Einsatz im Osten wird sich um Jahre verzögern.
Die paulinischen Gemeinden unterscheiden sich in ihrer Organisationsform von der Urgemeinde: Presbyterat fehlt; es gibt eine große Anzahl von freien „Diensten“, die auf die Anerkennung der Gemeinde angewiesen sind; noch zu Lebzeiten des Apostels beginnen sich aber die Funktionen der Vorsteher, Verwalter und Hirten in den Episkopen („Bischöfen“) zu institutionalisieren. – Das Nebeneinander verschiedener Organisationsformen ist typisch für die Gemeinden der ersten und auch noch der zweiten christlichen Generation. Organisatorische Fragen stehen nicht im Vordergrund des Interesses; unterschiedliche regionale Traditionen können sich auswirken.
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