Frankreich - Vorzeit: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „__NOTOC__ <font face="Verdana"> ==<center>'''FRANKREICH - VORZEIT'''</center>== <center>'''390.000.000 bis 58 BC'''</center><br> {| class="wikitable" | styl…“) |
|||
(7 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
| <center>'''[[Paläozoikum|390.000.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Tityosteus rieversi.jpg|thumb|'''Tityosteus rieversi''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|390.000.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Tityosteus rieversi.jpg|thumb|'''Tityosteus rieversi''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia''' <br> | ||
In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese): <br> | In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese): <br> | ||
− | * In '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''', wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen '''[[Iberische Halbinsel|Portugal und Westspanien]]''' nach '''[[Irland - Vorzeit|Südwest-Irland]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Cornwall]]''' bis nach Pembrokeshire, der Gower-Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in '''[[Großbritannien - Vorzeit|Südwales]]'''. Am europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den '''[[Belgien - Vorzeit|Ardennen]]'', dem '''[[Deutschland - Vorzeit|Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse]]''', welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über den Vogesen zum '''[[Frankreich - Vorzeit|Französischen Zentralmassiv]]''' weiter über '''[[Korsika]]''' bis nach '''[[Sardinien]]'''. | + | * In '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''', wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen '''[[Iberische Halbinsel|Portugal und Westspanien]]''' nach '''[[Irland - Vorzeit|Südwest-Irland]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Cornwall]]''' bis nach Pembrokeshire, der Gower-Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in '''[[Großbritannien - Vorzeit|Südwales]]'''. Am europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den '''[[Belgien - Vorzeit|Ardennen]]''', dem '''[[Deutschland - Vorzeit|Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse]]''', welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über den Vogesen zum '''[[Frankreich - Vorzeit|Französischen Zentralmassiv]]''' weiter über '''[[Korsika]]''' bis nach '''[[Sardinien]]'''. |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Paläozoikum|350.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|350.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea''' <br> | ||
− | * Zwischen 390 und 310 Millionen Jahre BC entsteht in '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''' der Gebirgsgürtel der Varisziden. Die variszischen Berge reichen vom heutigen Portugal und West-Spanien bis nach '''[[Irland - Vorzeit|Südwest-Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Cornwall]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Südwales]]'''. Auf dem europäischen Festland beschreibt das Gebirge einen weiten Bogen: Armorikanisches Massiv in der '''[[Frankreich | + | * Zwischen 390 und 310 Millionen Jahre BC entsteht in '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''' der Gebirgsgürtel der Varisziden. Die variszischen Berge reichen vom heutigen Portugal und West-Spanien bis nach '''[[Irland - Vorzeit|Südwest-Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Cornwall]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Südwales]]'''. Auf dem europäischen Festland beschreibt das Gebirge einen weiten Bogen: Armorikanisches Massiv in der '''[[Frankreich - Vorzeit|Bretagne, Zentralfrankreich]], [[Belgien - Vorzeit|Ardennen]], [[Deutschland - Vorzeit|Rheinisches Schiefergebirge, Odenwald, Spessart und Harz, Thüringisch-Fränkisches Mittelgebirge, Erzgebirge''' und schließlich am Ostrand die '''Böhmische Masse]]'''. Nach Süden zieht sich ein Gebirgsband vom Schwarzwald über die Vogesen und das französische Zentralmassiv bis nach '''[[Korsika]]''' und '''[[Sardinien]]'''. Am '''[[Nordamerika|Kanadischen Schild]]''' entstehen die nördlichen '''Appalachen'''. Im heutigen '''[[Nordamerika|Texas]]''' und in '''[[Mexiko - Vorzeit|Mexiko]]''' kommt es ebenso zu Auffaltungen wie in '''[[Nordamerika|Nevada]]''' und in '''[[Nordamerika|Arkansas (Quachita-Berge)]]'''. |
* Der Sauerstoffgehalt der Luft erreicht den Rekordwert von 32,5 Prozent. | * Der Sauerstoffgehalt der Luft erreicht den Rekordwert von 32,5 Prozent. | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Mesozoikum| | + | | <center>'''[[Mesozoikum|135.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium''' <br> |
Der Liopleurodon, der größte kurzhalsige Pliosaurier in der Jurazeit, lebt in dieser Periode. Seine Gesamtlänge beträgt etwa zwölf Meter. Sein stromlinienförmiger Körper mit dem mächtigen Kopf und dem dicken Hals erinnert an einen Wal. Liopleurodon werden in den Gebieten des heutigen '''[[Großbritannien - Vorzeit|England]]''', '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''', '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]]''' und '''[[Russland - Vorzeit|Russland]] nachgewiesen. <br> | Der Liopleurodon, der größte kurzhalsige Pliosaurier in der Jurazeit, lebt in dieser Periode. Seine Gesamtlänge beträgt etwa zwölf Meter. Sein stromlinienförmiger Körper mit dem mächtigen Kopf und dem dicken Hals erinnert an einen Wal. Liopleurodon werden in den Gebieten des heutigen '''[[Großbritannien - Vorzeit|England]]''', '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''', '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]]''' und '''[[Russland - Vorzeit|Russland]] nachgewiesen. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Paläogen|60.000.000 BC]]''' < | + | | <center>'''[[Mesozoikum|93.900.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium''' <br> |
+ | Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der '''[[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]]''' und '''[[Kanada - Vorzeit|Neufundland]]'''. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen '''[[Nordamerika]]''' und '''[[Grönland]]''', der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center>'''[[Paläogen|60.000.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Gastornis.jpg|thumb|'''Gastornis''' (Quelle: Wikipedia.en)]]'''Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Seelandium - Laurasia''' <br> | ||
Der erste und größte Laufvogel '''[[Europa|Laurasias (Europas)]]''', der zwei Meter große Gastornis, der einen großen Schädel, ein kleines Flügelskelett und riesige Füße hat, kommt auf. Überreste dieses Tieres werden später in '''[[Europa|Frankreich]]''' gefunden. <br> | Der erste und größte Laufvogel '''[[Europa|Laurasias (Europas)]]''', der zwei Meter große Gastornis, der einen großen Schädel, ein kleines Flügelskelett und riesige Füße hat, kommt auf. Überreste dieses Tieres werden später in '''[[Europa|Frankreich]]''' gefunden. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center>'''[[Pleistozän|600.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Homo heidelbergensis.jpg|thumb|'''Homo erectus heidelbergensis''' (Quelle: shadowness.com)]] '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - [[Asien]] / [[Europa]] / [[Afrika]]''' <br> | ||
+ | Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in '''[[Iberische Halbinsel|Spanien]]'''. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen P?ezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|40.000 BC]] </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|40.000 BC]] </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa]]''' <br> | ||
Zeile 37: | Zeile 43: | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|38.500 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Asien|Ostasien]] / [[Europa]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|38.500 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Asien|Ostasien]] / [[Europa]]''' <br> | ||
− | Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Rumänien]]''' ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen Frankreich, wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann. <br> | + | Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Rumänien]]''' ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''', wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann. <br> |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|30.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Eur]][[Asien|asien]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|30.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Eur]][[Asien|asien]]''' <br> | ||
Zeile 45: | Zeile 51: | ||
Die Indoeuropäer entstehen aus den Europiden möglicherweise im Gebiet des heutigen Osteuropa. Bis auf die heutigen Türken, Ungarn, Basken, Araber, Juden und die mongoliden Gruppen in Skandinavien sind praktisch alle Menschen Europas und Vorderasiens Indoeuropäer. Der Homo sapiens in Europa markiert Knochen mit mehreren Sätzen von Kerben. Dies wird als der Beginn der Mathematik angesehen. In der Grotte Chauvet im heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' in der Nähe von Vallon-Pont-d’Arc in der Region Rhône-Alpes entstehen mehr als 500 Wandmalereien von Bisons, roten Mammuts, Eulen, Näshörnern, Löwen, Bären, Hirschen, Pferden, Hyänen, Rentieren und riesigen dunklen Katzen. Möglicherweise ist dieser Ort ein religiöses oder soziales Zentrum der in der Region lebenden Bevölkerung. <br> | Die Indoeuropäer entstehen aus den Europiden möglicherweise im Gebiet des heutigen Osteuropa. Bis auf die heutigen Türken, Ungarn, Basken, Araber, Juden und die mongoliden Gruppen in Skandinavien sind praktisch alle Menschen Europas und Vorderasiens Indoeuropäer. Der Homo sapiens in Europa markiert Knochen mit mehreren Sätzen von Kerben. Dies wird als der Beginn der Mathematik angesehen. In der Grotte Chauvet im heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' in der Nähe von Vallon-Pont-d’Arc in der Region Rhône-Alpes entstehen mehr als 500 Wandmalereien von Bisons, roten Mammuts, Eulen, Näshörnern, Löwen, Bären, Hirschen, Pferden, Hyänen, Rentieren und riesigen dunklen Katzen. Möglicherweise ist dieser Ort ein religiöses oder soziales Zentrum der in der Region lebenden Bevölkerung. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Pleistozän|25.000 BC]]''' < | + | | <center>'''[[Pleistozän|25.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Venus von Brassempouy.jpg|thumb|left|'''Venus von Brassempouy (Quelle: Wikipedia.de)]] [[Datei:Venus von Laussel.jpg|thumb|'''Venus von Laussel''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa]]''' <br> |
* Im heutigen Marquay im '''[[Europa|französischen Département Dordogne]]''' entsteht die 42 Zentimeter hohe Frauenfigur aus Kalkstein „Venus von Laussel“. Die Figur gehört thematisch und chronologisch zwar zu den sogenannten Venusfigurinen, ist jedoch im Gegensatz zu diesen kein Kleinkunstwerk, sondern ein in den Kalkstein-Felsen eingemeißeltes Halbrelief. Die Figur war wohl ursprünglich mit rotem Ocker bemalt, von dem sich noch Spuren erkennen lassen. In der rechten Hand hält die nackte Venus ein Wisenthorn. Dieses ist mit 13 Einkerbungen versehen, was mitunter als die Anzahl der weiblichen Zyklen im Jahr gedeutet oder mit den Mondphasen in Zusammenhang gebracht wird. Die linke Hand liegt auf dem Bauch. Der Kopf ist gesichtslos. Der Nabel ist erkennbar. An der rechten Hüfte befindet sich ein Y-förmiges Zeichen. Die Skulptur befand sich auf einem mehrere Kubikmeter großen Felsblock, der aus dem Dach des Abris herausgebrochen war. In der unmittelbaren Nähe wurden vier weitere Reliefs gefunden. Diese Reliefarbeiten wurden in 40 bis 50 Zentimeter großen, transportierbaren Kalksteinplatten ausgeführt. Aufgrund der räumlichen Nähe der fünf Reliefs wurde dieser Ort als eine Art Cella, d.h. als ein primitives Heiligtum, interpretiert. | * Im heutigen Marquay im '''[[Europa|französischen Département Dordogne]]''' entsteht die 42 Zentimeter hohe Frauenfigur aus Kalkstein „Venus von Laussel“. Die Figur gehört thematisch und chronologisch zwar zu den sogenannten Venusfigurinen, ist jedoch im Gegensatz zu diesen kein Kleinkunstwerk, sondern ein in den Kalkstein-Felsen eingemeißeltes Halbrelief. Die Figur war wohl ursprünglich mit rotem Ocker bemalt, von dem sich noch Spuren erkennen lassen. In der rechten Hand hält die nackte Venus ein Wisenthorn. Dieses ist mit 13 Einkerbungen versehen, was mitunter als die Anzahl der weiblichen Zyklen im Jahr gedeutet oder mit den Mondphasen in Zusammenhang gebracht wird. Die linke Hand liegt auf dem Bauch. Der Kopf ist gesichtslos. Der Nabel ist erkennbar. An der rechten Hüfte befindet sich ein Y-förmiges Zeichen. Die Skulptur befand sich auf einem mehrere Kubikmeter großen Felsblock, der aus dem Dach des Abris herausgebrochen war. In der unmittelbaren Nähe wurden vier weitere Reliefs gefunden. Diese Reliefarbeiten wurden in 40 bis 50 Zentimeter großen, transportierbaren Kalksteinplatten ausgeführt. Aufgrund der räumlichen Nähe der fünf Reliefs wurde dieser Ort als eine Art Cella, d.h. als ein primitives Heiligtum, interpretiert. | ||
* In der Nähe von Brassempouy im heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' entsteht die Venus von Brassempouy, die die älteste realistische Darstellung eines menschlichen Gesichts aufweist. Das lediglich 3,65 Zentimeter hohe Köpfchen der Venus ist ein Fragment einer Elfenbeinstatuette, die zusammen mit acht weiteren Statuetten gefunden wird. | * In der Nähe von Brassempouy im heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' entsteht die Venus von Brassempouy, die die älteste realistische Darstellung eines menschlichen Gesichts aufweist. Das lediglich 3,65 Zentimeter hohe Köpfchen der Venus ist ein Fragment einer Elfenbeinstatuette, die zusammen mit acht weiteren Statuetten gefunden wird. | ||
Zeile 52: | Zeile 58: | ||
| <center>'''[[Pleistozän|20.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|20.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)''' <br> | ||
Zum ersten Mal nutzen Menschen eine Nadel zum Nähen. <br> | Zum ersten Mal nutzen Menschen eine Nadel zum Nähen. <br> | ||
− | |||
− | |||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|18.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Westeuropa]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|18.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Westeuropa]]''' <br> | ||
Die Bevölkerungszahl der Menschen auf dem Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' beträgt vermutlich weniger als 20.000 Menschen. <br> | Die Bevölkerungszahl der Menschen auf dem Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' beträgt vermutlich weniger als 20.000 Menschen. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Pleistozän|17.000 BC]]''' < | + | | <center>'''[[Pleistozän|17.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Höhlenmalerei aus Lascaux.jpg|thumb|'''Höhlenmalerei aus Lascaux''']] '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Westeuropa]]''' <br> |
Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]''' entstehen die Höhlenmalereien von Lascaux, die neben Tierabbildungen möglicherweise auch die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck darstellen. Wegen ihres Reichtums an Felsmalereien wird die Höhle auch als „die Sixtinische Kapelle der Altsteinzeit“ bezeichnet. Die Felsbilder verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Höhlenabschnitte: <br> | Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]''' entstehen die Höhlenmalereien von Lascaux, die neben Tierabbildungen möglicherweise auch die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck darstellen. Wegen ihres Reichtums an Felsmalereien wird die Höhle auch als „die Sixtinische Kapelle der Altsteinzeit“ bezeichnet. Die Felsbilder verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Höhlenabschnitte: <br> | ||
'''Saal der Stiere (franz. Salle des taureaux)''' - Der Saal der Stiere stellt zweifellos den spektakulärsten Abschnitt der Höhle von Lascaux dar. Er enthält nur Malereien, da die Wände von Kalzit überzogen sind und sich für Ritzzeichnungen nur schlecht eignen. Einige der Abbildungen können beeindruckende Dimensionen annehmen, wie beispielsweise der berühmte „Stier“ – Wahrzeichen der Dordogne – mit 5,20 Meter. Auf den beiden Wandseiten sind große Auerochsen dargestellt, zwei auf der Nordseite und drei auf der Südseite. Die Auerochsen auf der Nordseite werden von zehn Wildpferden und einem etwas rätselhaften Tier, dem sogenannten Licorne (Einhorn) begleitet. Die drei großen Auerochsen auf der Südseite werden von drei kleineren, in rot gemalten Auerochsen, sechs kleineren Hirschen und dem einzigen in Lascaux vorhandenen Bären umrahmt. Der Bär, nur sehr schlecht zu erkennen, überdeckt den Bauch eines Auerochsen. <br> | '''Saal der Stiere (franz. Salle des taureaux)''' - Der Saal der Stiere stellt zweifellos den spektakulärsten Abschnitt der Höhle von Lascaux dar. Er enthält nur Malereien, da die Wände von Kalzit überzogen sind und sich für Ritzzeichnungen nur schlecht eignen. Einige der Abbildungen können beeindruckende Dimensionen annehmen, wie beispielsweise der berühmte „Stier“ – Wahrzeichen der Dordogne – mit 5,20 Meter. Auf den beiden Wandseiten sind große Auerochsen dargestellt, zwei auf der Nordseite und drei auf der Südseite. Die Auerochsen auf der Nordseite werden von zehn Wildpferden und einem etwas rätselhaften Tier, dem sogenannten Licorne (Einhorn) begleitet. Die drei großen Auerochsen auf der Südseite werden von drei kleineren, in rot gemalten Auerochsen, sechs kleineren Hirschen und dem einzigen in Lascaux vorhandenen Bären umrahmt. Der Bär, nur sehr schlecht zu erkennen, überdeckt den Bauch eines Auerochsen. <br> | ||
Zeile 72: | Zeile 76: | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|16.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|16.000 BC]]''' </center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa]]''' <br> | ||
− | '''[[Europa]]''' erlebt seine vorerst letzte Kaltzeit, die als „Weichsel-Kaltzeit“ bezeichnet wird. '''[[Deutschland - Vorzeit|Norddeutschland]]''' erlebt im „Hochglazial der Weichsel-Kaltzeit“ einen neuen Kälte-Tiefpunkt. Infolge der Eiszeit sind Nord- und Mitteleuropa unbewohnbar. Die Menschen ziehen sowohl in das Gebiet des heutigen Südfrankreich sowie in die '''[[Russland - Vorzeit|Zentralrussische Tiefebene]]'''. Auch die typischen Tiere der Tundra verlassen ihre Gebiete und folgen den Menschen nach. So gelangen das Mammut, das Wollnashorn, das Pferd, Bisons, Auerochsen, Hirsche | + | '''[[Europa]]''' erlebt seine vorerst letzte Kaltzeit, die als „Weichsel-Kaltzeit“ bezeichnet wird. '''[[Deutschland - Vorzeit|Norddeutschland]]''' erlebt im „Hochglazial der Weichsel-Kaltzeit“ einen neuen Kälte-Tiefpunkt. Infolge der Eiszeit sind Nord- und Mitteleuropa unbewohnbar. Die Menschen ziehen sowohl in das Gebiet des heutigen Südfrankreich sowie in die '''[[Russland - Vorzeit|Zentralrussische Tiefebene]]'''. Auch die typischen Tiere der Tundra verlassen ihre Gebiete und folgen den Menschen nach. So gelangen das Mammut, das Wollnashorn, das Pferd, Bisons, Auerochsen, Hirsche und Antilopen in das Gebiet des heutigen '''Zentralrusslands''' und auch nach '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]'''. Da es in '''[[Russland - Vorzeit|Zentralrussland]]''' keine Höhlen gibt, wird man später lediglich in Westeuropa Höhlenmalereien dieser für diese Gegend ungewöhnlichen Tiere finden. <br> |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Pleistozän|14.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Westeuropa]]''' <br> | | <center>'''[[Pleistozän|14.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Europa|Westeuropa]]''' <br> | ||
Zeile 87: | Zeile 91: | ||
Das Wasser der südlichen Nordsee, bis jetzt ein Binnenmeer, fließt von jetzt an über den Ärmelkanal in den Atlantik ab, nachdem die Kreidefelsverbindung zwischen '''[[Großbritannien - Vorzeit|Dover]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Calais]]''' erodierte. <br> | Das Wasser der südlichen Nordsee, bis jetzt ein Binnenmeer, fließt von jetzt an über den Ärmelkanal in den Atlantik ab, nachdem die Kreidefelsverbindung zwischen '''[[Großbritannien - Vorzeit|Dover]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Calais]]''' erodierte. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 7500 BC|6000 BC]]''' </center> || '''[[Sardinien]] / [[Korsika]] / [[Europa| | + | | <center>'''[[Chronik 7500 BC|6000 BC]]''' </center> || '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardinien]] / [[Korsika - Vorzeit|Korsika]] / [[Europa|Südeuropa]]''' <br> |
− | Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach '''[[Korsika]]''', in die '''[[Italien - Vorzeit|Toskana, die Emilia, nach Ligurien]]''' und in das heutige '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]'''. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region '''[[Sardinien]] | + | Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach '''[[Korsika - Vorzeit|Korsika]]''', in die '''[[Italien - Vorzeit|Toskana, die Emilia, nach Ligurien]]''' und in das heutige '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]'''. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardiniens]]''' sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen. <br> |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Chronik 5000 BC|5000 BC]]'''</center> || '''[[Europa]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 5000 BC|5000 BC]]'''</center> || '''[[Europa]]''' <br> | ||
− | Die 6500 BC im Gebiet des heutigen '''[[ | + | Die 6500 BC im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Moldawien]]''' und der '''[[Ukraine - Vorzeit|Ukraine]]''' begonnene Bug-Dnister-Kultur wird durch die Dnepr-Don-Kultur abgelöst, deren westliche Verbreitung vom mittleren Dnister bis zur Donaumündung reicht. Die Dnepr-Don-Kultur ist eine Jäger- und Sammler-Kultur, die sich früh zu einer Landwirtschaft betreibenden Kultur wandelte. Die archäologischen Relikte der frühesten Phase verweisen fast ausschließlich auf eine jagende und fischende Wirtschaftsweise. Bestattungen werden in Grabgruben vorgenommen, bei denen die Bestatteten mit Ocker bestreut werden. Neben einzelnen individuellen Gräbern sind größere Gräber mit nacheinander eingebrachten Bestattungen üblich. Die Überreste werden als von typisch kaukasischer Anatomie beschrieben. Der frühe Gebrauch typischer spitzbodiger Transport-Keramik gleicht dem Verhalten anderer jungsteinzeitlicher Kulturen in der Peripherie neolithischer Kulturen. Solche Beobachtungen werden auch bei der Swifterbant-Kultur in den '''[[Niederlande - Vorzeit|Niederlanden]]''', Ellerbek, der Ertebølle-Kultur in Norddeutschland und Skandinavien, der Keramik des "keramischen Mesolithikums" Belgiens und '''[[Frankreich - Vorzeit|Nordfrankreichs]]''' (einschließlich der Nicht-Linear-Keramik wie der aus La Hoguette, Bliquy, Villeneuve-Saint-Germain) und bei der Roucedour-Kultur in '''[[Frankreich - Vorzeit|Südwestfrankreich]]''' und den Fluss- und Seenlandschaften '''[[Polen - Vorzeit|Nordpolens]]''' und '''[[Russland - Vorzeit|Russlands]]''' gemacht. <br> |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 5000 BC|4600 BC]]''' [[Datei: | + | | <center>'''[[Chronik 5000 BC|4600 BC]]''' </center> || [[Datei:Höhlenmalerei aus Lascaux.jpg|thumb|'''Höhlenmalerei aus Lascaux''']] '''[[Europa|Westeuropa]]''' <br> |
− | * In der Nähe des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Carnac]]''' werden die „Stehenden Steine“ aufgestellt. Diese Megalithen, die in einer Linie stehen, die sich an der Wintersonnenwende orientiert, werden später bekannt unter der Vulgärbezeichnung „Hinkelstein“. Die Steinreihen, die einzeln stehenden Menhire und die Dolmen, bestehen im Wesentlichen aus dem Granitgestein der vom Meer aufgeschlossenen Küste. Viele Oberflächen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten überzogen. Während die älteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfältig bearbeitet wurden, sind bei späteren Steinsetzungen kaum noch | + | * In der Nähe des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Carnac]]''' werden die „Stehenden Steine“ aufgestellt. Diese Megalithen, die in einer Linie stehen, die sich an der Wintersonnenwende orientiert, werden später bekannt unter der Vulgärbezeichnung „Hinkelstein“. Die Steinreihen, die einzeln stehenden Menhire und die Dolmen, bestehen im Wesentlichen aus dem Granitgestein der vom Meer aufgeschlossenen Küste. Viele Oberflächen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten überzogen. Während die älteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfältig bearbeitet wurden, sind bei späteren Steinsetzungen kaum noch Bearbeitungsspuren. Die Steinreihen bilden die Gruppen von Kerlescan, Le Menec und Kermario. Die Reihen sind über drei Kilometer lang und enthalten anfangs über 3000 Steine, die zwischen 50 Zentimeter und vier Meter hoch sind. Die größten Steine befinden sich immer am westlichen Ende. Das ursprüngliche Ausmaß beträgt vermutlich acht Kilometer, und die Anlage schließt auch die Monumente von Le Petit Menec, St. Barbe und Kerzerho ein. Die Reihen erstreckten sich damit von Crac'h Ria bis Plouharnel. Menec hat Steinkreise an beiden Enden (90 und 110 Meter Durchmesser). Die Steinreihe ändert einmal die Ausrichtung, was manche Forscher als Hinweis auf einen Bau in zwei Phasen ansehen. Bei Kermario sind heute noch die Reste des Steinkreises am West-Ende auf Luftbildern noch zu erkennen. Die Steinreihe ändert dreimal ihre Richtung. Kerlescan hat einen Steinkreis am Westende, im Osten anscheinend nicht. Er besteht aus 13 parallelen Reihen, die zwischen sieben und 41 Steinen enthalten. Ein Teil der Megalithen liegt bereits als Blöcke vor, viele der kleineren werden aus dem anstehenden Fels gebrochen. |
* [[Datei:Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur.jpg|thumb|right|Die Steinreihe von Clendy der Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' von der Kanalküste bis zum Mittelmeer, in '''[[Italien - Vorzeit|Oberitalien]]''' in der Nähe von Mailand sowie in der '''[[Schweiz - Vorzeit|Westschweiz]]''' am Westufer des Neuenburger Sees kommt die '''Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur''' auf. Ging man im 20. Jahrhundert AD noch davon aus, dass es sich um bei den Dreien um eigenständige Kulturen handelt, werden diese nunmehr wegen der Übereinstimmung in der Keramik als eine einzige westeuropäische Kultur angesehen. Die als Protochasseen bezeichneten frühen Siedlungen der '''Chasseen''' liegen westlich der Rhone. Man nimmt an, dass sich die Kultur (wie die La-Hoguette-Gruppe) entlang der Rhone ausbreitete, die Grandes Causses agrarisieren und ins Pariser Becken und in den burgundischen Jura vordringen. Die Zahl der Siedlungsplätze nimmt stetig zu. Mahlsteine, Reibsteine und polierten Feuersteinklingen weisen auf intensiven Ackerbau. Äpfel, Bohnen, Emmer, Einkorn, Eicheln, Gerste, Haselnüsse und Pflaumen dienen als Nahrungsmittel, auch eine Viehhaltung gilt als gesichert. Es existieren durch Wälle geschützte Freilandsiedlungen. In der Steinindustrie treten Geräte mit Klingencharakter massenhaft auf, querschneidige, blattförmige, rhombische und gestielte Flügelpfeilspitzen, Messer und Bohrer, spitznackige Beile mit ovalem Querschnitt, Scheibenbeile und Meißel sind bekannt. Die Hocker-Einzel-Bestattung erfolgt unter anderem in Höhlen. Die Verbreitung der '''Lagozza'''-Gruppe reicht vom Languedoc über die Provence und Ligurien bis in die Lombardei und die Emilia, mit Ausläufern bis in das Gebiet des heutigen Pisa und Ripoli, Molfetta und die Gegend von Bari. Die Siedlungen liegen auch an Ufern ("Terramaren"). Ihre einfarbige Keramik besteht meist aus schwarz oder gelegentlich auch aus rot poliertem feintonigem Material ohne Verzierung. Gelegentliche Verzierungen nach Chassey-Art verschwinden bald. An Steingeräten gibt es neben spitznackigen Beilen, stellenweise Mikrolithen wie Trapezen und Dreiecksquerschneidern, sowie rhombische und dreieckige, zum Teil gestielten Pfeilspitzen. Aus Knochen wurden Kämme, Anhänger und vereinzelt auch Harpunen hergestellt. Webgewichte und Spinnwirtel sind aus Ton. Die hauptsächliche Verbreitung der '''Cortaillod'''-Kultur liegt in einem etwa 40–50 km breiten Streifen vom Genfer- bis zum Zürichsee. Die Siedlungen liegen in der Regel an Seeufern (ähnlich der Lagozza Gruppe), seltener auf Höhen. Die Häuser hatten einen maximalen Grundriss von 12 mal 7 Metern. Sie bestehen aus Pfosten, die mit Flechtwerk verbunden sind. Die Ernährungsbasis bildet neben dem Ackerbau mit Haustierhaltung (vorwiegend Rind) die Jagd und der Fischfang. Jagdwaffen dieser Kultur sind Pfeil und Bogen, sowie bumerangähnliche Wurfhölzer. Die Pfeilspitzen sind dreieckig oder herzförmig mit konkaver Basis. Querschneidige Pfeilspitzen fehlen. Die Angelhaken bestehen aus Knochen, die Harpunen aus Hirschgeweih. Geweihe dienen auch als Rohmaterial für Beile, Hämmer und Hacken. Netzreste und Netzschwimmer belegen den Fischfang. Grabstöcke, Hechelkämme für Hanf und Flachs sowie Mahlsteine und Sicheln bezeugen den Ackerbau. Zu den Steinwerkzeugen zählen neben Äxten und Beilen Dechsel und geschliffene Meißel. Aus Holz fertigt man Becher, Dreschflegel, Hacken, Löffel und Schalen. Kupfer wird zu Beilen und Meißeln sowie zu Perlen und Schmuck verarbeitet. In der Kunst werden die ältesten Felszeichnungen der Schweiz mit der Cortaillod-Gruppe in Verbindung gebracht. Die Toten werden auf Gräberfeldern (zum Beispiel in Saint Martin de Corléans, Dolmen von Petit-Chasseur) in Steinkisten oder Dolmen als Hocker bestattet. | * [[Datei:Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur.jpg|thumb|right|Die Steinreihe von Clendy der Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Gebiet des heutigen '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' von der Kanalküste bis zum Mittelmeer, in '''[[Italien - Vorzeit|Oberitalien]]''' in der Nähe von Mailand sowie in der '''[[Schweiz - Vorzeit|Westschweiz]]''' am Westufer des Neuenburger Sees kommt die '''Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur''' auf. Ging man im 20. Jahrhundert AD noch davon aus, dass es sich um bei den Dreien um eigenständige Kulturen handelt, werden diese nunmehr wegen der Übereinstimmung in der Keramik als eine einzige westeuropäische Kultur angesehen. Die als Protochasseen bezeichneten frühen Siedlungen der '''Chasseen''' liegen westlich der Rhone. Man nimmt an, dass sich die Kultur (wie die La-Hoguette-Gruppe) entlang der Rhone ausbreitete, die Grandes Causses agrarisieren und ins Pariser Becken und in den burgundischen Jura vordringen. Die Zahl der Siedlungsplätze nimmt stetig zu. Mahlsteine, Reibsteine und polierten Feuersteinklingen weisen auf intensiven Ackerbau. Äpfel, Bohnen, Emmer, Einkorn, Eicheln, Gerste, Haselnüsse und Pflaumen dienen als Nahrungsmittel, auch eine Viehhaltung gilt als gesichert. Es existieren durch Wälle geschützte Freilandsiedlungen. In der Steinindustrie treten Geräte mit Klingencharakter massenhaft auf, querschneidige, blattförmige, rhombische und gestielte Flügelpfeilspitzen, Messer und Bohrer, spitznackige Beile mit ovalem Querschnitt, Scheibenbeile und Meißel sind bekannt. Die Hocker-Einzel-Bestattung erfolgt unter anderem in Höhlen. Die Verbreitung der '''Lagozza'''-Gruppe reicht vom Languedoc über die Provence und Ligurien bis in die Lombardei und die Emilia, mit Ausläufern bis in das Gebiet des heutigen Pisa und Ripoli, Molfetta und die Gegend von Bari. Die Siedlungen liegen auch an Ufern ("Terramaren"). Ihre einfarbige Keramik besteht meist aus schwarz oder gelegentlich auch aus rot poliertem feintonigem Material ohne Verzierung. Gelegentliche Verzierungen nach Chassey-Art verschwinden bald. An Steingeräten gibt es neben spitznackigen Beilen, stellenweise Mikrolithen wie Trapezen und Dreiecksquerschneidern, sowie rhombische und dreieckige, zum Teil gestielten Pfeilspitzen. Aus Knochen wurden Kämme, Anhänger und vereinzelt auch Harpunen hergestellt. Webgewichte und Spinnwirtel sind aus Ton. Die hauptsächliche Verbreitung der '''Cortaillod'''-Kultur liegt in einem etwa 40–50 km breiten Streifen vom Genfer- bis zum Zürichsee. Die Siedlungen liegen in der Regel an Seeufern (ähnlich der Lagozza Gruppe), seltener auf Höhen. Die Häuser hatten einen maximalen Grundriss von 12 mal 7 Metern. Sie bestehen aus Pfosten, die mit Flechtwerk verbunden sind. Die Ernährungsbasis bildet neben dem Ackerbau mit Haustierhaltung (vorwiegend Rind) die Jagd und der Fischfang. Jagdwaffen dieser Kultur sind Pfeil und Bogen, sowie bumerangähnliche Wurfhölzer. Die Pfeilspitzen sind dreieckig oder herzförmig mit konkaver Basis. Querschneidige Pfeilspitzen fehlen. Die Angelhaken bestehen aus Knochen, die Harpunen aus Hirschgeweih. Geweihe dienen auch als Rohmaterial für Beile, Hämmer und Hacken. Netzreste und Netzschwimmer belegen den Fischfang. Grabstöcke, Hechelkämme für Hanf und Flachs sowie Mahlsteine und Sicheln bezeugen den Ackerbau. Zu den Steinwerkzeugen zählen neben Äxten und Beilen Dechsel und geschliffene Meißel. Aus Holz fertigt man Becher, Dreschflegel, Hacken, Löffel und Schalen. Kupfer wird zu Beilen und Meißeln sowie zu Perlen und Schmuck verarbeitet. In der Kunst werden die ältesten Felszeichnungen der Schweiz mit der Cortaillod-Gruppe in Verbindung gebracht. Die Toten werden auf Gräberfeldern (zum Beispiel in Saint Martin de Corléans, Dolmen von Petit-Chasseur) in Steinkisten oder Dolmen als Hocker bestattet. | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 4000 BC|4000 BC]]'''</center> || '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardinien]] / [[Malta]] / [[Korsika]] / [[Frankreich - Vorzeit|Westeuropa]] / [[Italien - Vorzeit|Südeuropa]]''' <br> | + | | <center>'''[[Chronik 4000 BC|4000 BC]]'''</center> || '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardinien]] / [[Malta - Vorzeit|Malta]] / [[Korsika - Vorzeit|Korsika]] / [[Frankreich - Vorzeit|Westeuropa]] / [[Italien - Vorzeit|Südeuropa]]''' <br> |
Die Bevölkerung Sardiniens unterhält kulturelle Beziehungen zu den in Südfrankreich, auf Korsika, in Italien und auf Malta lebenden Menschen. <br> | Die Bevölkerung Sardiniens unterhält kulturelle Beziehungen zu den in Südfrankreich, auf Korsika, in Italien und auf Malta lebenden Menschen. <br> | ||
---- | ---- | ||
Zeile 103: | Zeile 107: | ||
Die Menschen in Frankreich betreiben hauptsächlich Landwirtschaft. Es liegen Indizien vor, die darauf schließen lassen, dass die im heutigen Frankreich lebenden Menschen Kannibalen sind. <br> | Die Menschen in Frankreich betreiben hauptsächlich Landwirtschaft. Es liegen Indizien vor, die darauf schließen lassen, dass die im heutigen Frankreich lebenden Menschen Kannibalen sind. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 3500 BC|3500 BC]]'''</center> || '''[[ | + | | <center>'''[[Chronik 3500 BC|3500 BC]]'''</center> || '''[[Nordafrika]] / [[Iberische Halbinsel]]''' <br> |
Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den '''[[Volk der Kelten|Kelten]]''' im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen '''[[Irland - Vorzeit|Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Großbritannien]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' unterworfen wurden. <br> | Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den '''[[Volk der Kelten|Kelten]]''' im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen '''[[Irland - Vorzeit|Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Großbritannien]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' unterworfen wurden. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center>'''[[Chronik 2700 BC|2700 BC]]'''</center> || '''[[Frankreich - Vorzeit]]''' <br> | ||
+ | Im bereits seit der Altsteinzeit besiedelten Gebiet zwischen Rhein, Alpen, Pyrenäen und Atlantischem Ozean, dem heutigen Frankreich, beginnt man mit der Verarbeitung von Bronze. Es bildet sich eine Kultur aus, die die Funktion des Kriegers und den Beruf des Händlers (Kupfer- und Zinnhandel) kennt. Es werden Grab- und Kultbauten monumentaler Form errichtet (unter anderem an der Rhône und in der Bretagne). <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center>'''[[Chronik 800 BC|800 BC]]'''</center> || '''[[Volk der Kelten]]''' <br> | ||
+ | Die Nennung der Kelten und deren Lokalisierung fällt mit der eisenzeitlichen Späthallstattkultur in Mitteleuropa zusammen. Diese Kultur entwickelt sich von jetzt an in einer Region zwischen Ostfrankreich und Österreich mit seinen angrenzenden Ländern aus den ansässigen spätbronzezeitlichen Urnenfelderkulturen. Die Hallstattkultur reicht von '''[[Slowenien - Vorzeit|Slowenien]]''' über '''[[Österreich - Vorzeit|Österreich]]''', das nordwestliche '''[[Ungarn - Vorzeit|Ungarn]]''', die südwestliche '''[[Slowakei - Vorzeit|Slowakei]]''', '''[[Tschechien - Vorzeit|Tschechien]]''', '''[[Deutschland - Vorzeit|Süddeutschland]]''', die '''[[Schweiz - Vorzeit|Schweiz]]''' bis nach '''[[Frankreich - Vorzeit|Ostfrankreich]]'''. Der gesamte Bereich wird 1959 von Georg Kossack in einen Ost- und Westhallstattkreis unterschieden. Der Westhallstattkreis reicht von Ostfrankreich, Mittel- und Süddeutschland über die Schweiz bis nach Mittelösterreich. Der Osthallstattkreis umfasst Nordösterreich, Südmähren, die Südwestslowakei, Westungarn, Kroatien und Slowenien. Ost- und Westhallstattkreis unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Siedlungsweise und der Bestattungssitte. Im Westhallstattkreis herrschen große befestigte Höhensiedlungen, die von kleineren, weilerartigen Siedlungen umgeben sind, vor. Im Osthallstattkreis dominieren kleinere befestigte Herrenhöfe. Werden im Westen wichtige Persönlichkeiten mit Schwert oder Dolch bestattet, so gibt man ihnen im Osten eine Streitaxt mit ins Grab. Im Westen entstehen reiche Wagengräber, während der Krieger im Osten mit seiner kompletten Bewaffnung, inklusive Helm und Brustpanzer beerdigt wird. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Chronik 58 BC|58 BC]]'''</center> || '''''[[Frankreich|hier geht es zur Geschichte Frankreichs seit der römischen Besetzung]]''''' <br> | | <center>'''[[Chronik 58 BC|58 BC]]'''</center> || '''''[[Frankreich|hier geht es zur Geschichte Frankreichs seit der römischen Besetzung]]''''' <br> |
Aktuelle Version vom 26. September 2019, 19:09 Uhr
FRANKREICH - VORZEIT
Home | ||||
Jahres-Chroniken | ||||
Länderchroniken |
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese):
| ||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
| ||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium Der Liopleurodon, der größte kurzhalsige Pliosaurier in der Jurazeit, lebt in dieser Periode. Seine Gesamtlänge beträgt etwa zwölf Meter. Sein stromlinienförmiger Körper mit dem mächtigen Kopf und dem dicken Hals erinnert an einen Wal. Liopleurodon werden in den Gebieten des heutigen England, Frankreich, Deutschland und Russland nachgewiesen. | ||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte. | ||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Seelandium - Laurasia Der erste und größte Laufvogel Laurasias (Europas), der zwei Meter große Gastornis, der einen großen Schädel, ein kleines Flügelskelett und riesige Füße hat, kommt auf. Überreste dieses Tieres werden später in Frankreich gefunden. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in Spanien. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen P?ezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
| ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostasien / Europa Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen Rumänien ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen Frankreich, wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien Einige Theorien besagen, dass der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens 10.000 Jahre nach seinem ersten Auftreten in Eurasien den Homo neandertalensis (Neandertaler) allmählich ablöst. Im Genom anatomisch moderner Menschen Eurasiens werden heutzutage bis zu 4 Prozent Neandertaler-spezifischer Gene festgestellt. Die Vermutung, dass die Cro-Magnon-Menschen, von Südosten kommend, die „kältegewohnten“ Neandertaler in der Zeit vor diesem Temperaturminimum in nördliche Refugien abgedrängt hätten, scheint jedoch irrig, da Neandertaler kurz vor ihrem Aussterben nur noch in Südeuropa leben, während Siedlungsplätze der Cro-Magnon-Menschen vielfach nördlich der Alpen belegt sind. In Westeuropa befindet sich ein früher Siedlungsraum von Cro-Magnon-Menschen in Südfrankreich und Nordspanien, während die Neandertaler den Süden der Iberischen Halbinsel bis nach Gibraltar besiedeln. In Osteuropa ergibt sich ein ähnliches Bild mit relativ nördlich gelegenen Fundorten moderner Menschen bei Kostenki am Don aus dem Early Upper Palaeolithic (EUP). Zu dieser Zeit liegen die bislang erwiesenen Siedlungsgebiete der Cro-Magnon-Menschen im Grenzgebiet zwischen Tundren-, Kaltsteppen- und Nadelbaumvegetation, während die Neandertaler im wärmeren Grenzgebiet zwischen Nadel- und Laubbaumvegetation siedeln. Der Homo sapiens erfindet Pfeil und Bogen, der Homo neandertalensis stirbt aus. Die Letzten seiner Art leben in Gibraltar, in Vindija in Kroatien und auf der Halbinsel Krim. Es werden später Überreste von Neandertalern gefunden, die offenbar an Lungenkrebs starben, außerdem nehmen pathologische Veränderungen an den Knochen des Beines zu. Bis auf den Homo floresiensis auf Java ist der Homo sapiens bald der einzige Vertreter seiner Art auf der Erde und übernimmt die Vorherrschaft. Untersuchungen an den menschlichen Fossilien aus dieser Zeit ergeben, dass von jetzt an die Menschen länger als früher leben. Es gibt dafür noch keine schlüssige wissenschaftliche Erklärung. Durch die längere Dauer des Lebens können Frauen nicht nur mehr Kinder gebären, was für die Bevölkerungsentwicklung sinnvoll ist, sondern sie können auch ihr Wissen an ihre Töchter weiter geben, wenn diese selbst im gebärfähigen Alter sind. Immer mehr erfahrene Frauen leben länger und so wachsen ihre Beiträge für die Entwicklung von Großfamilien. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
| ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Zum ersten Mal nutzen Menschen eine Nadel zum Nähen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Die Bevölkerungszahl der Menschen auf dem Gebiet des heutigen Frankreich beträgt vermutlich weniger als 20.000 Menschen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Im Gebiet des heutigen Südfrankreich entstehen die Höhlenmalereien von Lascaux, die neben Tierabbildungen möglicherweise auch die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck darstellen. Wegen ihres Reichtums an Felsmalereien wird die Höhle auch als „die Sixtinische Kapelle der Altsteinzeit“ bezeichnet. Die Felsbilder verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Höhlenabschnitte:
| ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa Europa erlebt seine vorerst letzte Kaltzeit, die als „Weichsel-Kaltzeit“ bezeichnet wird. Norddeutschland erlebt im „Hochglazial der Weichsel-Kaltzeit“ einen neuen Kälte-Tiefpunkt. Infolge der Eiszeit sind Nord- und Mitteleuropa unbewohnbar. Die Menschen ziehen sowohl in das Gebiet des heutigen Südfrankreich sowie in die Zentralrussische Tiefebene. Auch die typischen Tiere der Tundra verlassen ihre Gebiete und folgen den Menschen nach. So gelangen das Mammut, das Wollnashorn, das Pferd, Bisons, Auerochsen, Hirsche und Antilopen in das Gebiet des heutigen Zentralrusslands und auch nach Frankreich. Da es in Zentralrussland keine Höhlen gibt, wird man später lediglich in Westeuropa Höhlenmalereien dieser für diese Gegend ungewöhnlichen Tiere finden. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa In den Höhlen von La Marche im heutigen Frankreich entstehen einige Tausend Gravuren von Tieren, darunter auch Darstellungen von Menschen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
| ||||
Südwesteuropa Im Gebiet der heutigen Dordogne der französischen Region Aquitaine wird ein vierjähriges Kind begraben; auf dessen ganzen Körper werden 1500 Edelsteine ausgebreitet. | ||||
Westeuropa Das Wasser der südlichen Nordsee, bis jetzt ein Binnenmeer, fließt von jetzt an über den Ärmelkanal in den Atlantik ab, nachdem die Kreidefelsverbindung zwischen Dover und Calais erodierte. | ||||
Sardinien / Korsika / Südeuropa Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach Korsika, in die Toskana, die Emilia, nach Ligurien und in das heutige Südfrankreich. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region Sardiniens sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen. | ||||
Europa Die 6500 BC im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine begonnene Bug-Dnister-Kultur wird durch die Dnepr-Don-Kultur abgelöst, deren westliche Verbreitung vom mittleren Dnister bis zur Donaumündung reicht. Die Dnepr-Don-Kultur ist eine Jäger- und Sammler-Kultur, die sich früh zu einer Landwirtschaft betreibenden Kultur wandelte. Die archäologischen Relikte der frühesten Phase verweisen fast ausschließlich auf eine jagende und fischende Wirtschaftsweise. Bestattungen werden in Grabgruben vorgenommen, bei denen die Bestatteten mit Ocker bestreut werden. Neben einzelnen individuellen Gräbern sind größere Gräber mit nacheinander eingebrachten Bestattungen üblich. Die Überreste werden als von typisch kaukasischer Anatomie beschrieben. Der frühe Gebrauch typischer spitzbodiger Transport-Keramik gleicht dem Verhalten anderer jungsteinzeitlicher Kulturen in der Peripherie neolithischer Kulturen. Solche Beobachtungen werden auch bei der Swifterbant-Kultur in den Niederlanden, Ellerbek, der Ertebølle-Kultur in Norddeutschland und Skandinavien, der Keramik des "keramischen Mesolithikums" Belgiens und Nordfrankreichs (einschließlich der Nicht-Linear-Keramik wie der aus La Hoguette, Bliquy, Villeneuve-Saint-Germain) und bei der Roucedour-Kultur in Südwestfrankreich und den Fluss- und Seenlandschaften Nordpolens und Russlands gemacht. | ||||
Westeuropa
| ||||
Sardinien / Malta / Korsika / Westeuropa / Südeuropa Die Bevölkerung Sardiniens unterhält kulturelle Beziehungen zu den in Südfrankreich, auf Korsika, in Italien und auf Malta lebenden Menschen. Westeuropa | ||||
Nordafrika / Iberische Halbinsel Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen Irland, Großbritannien und Frankreich unterworfen wurden. | ||||
Frankreich - Vorzeit Im bereits seit der Altsteinzeit besiedelten Gebiet zwischen Rhein, Alpen, Pyrenäen und Atlantischem Ozean, dem heutigen Frankreich, beginnt man mit der Verarbeitung von Bronze. Es bildet sich eine Kultur aus, die die Funktion des Kriegers und den Beruf des Händlers (Kupfer- und Zinnhandel) kennt. Es werden Grab- und Kultbauten monumentaler Form errichtet (unter anderem an der Rhône und in der Bretagne). | ||||
Volk der Kelten Die Nennung der Kelten und deren Lokalisierung fällt mit der eisenzeitlichen Späthallstattkultur in Mitteleuropa zusammen. Diese Kultur entwickelt sich von jetzt an in einer Region zwischen Ostfrankreich und Österreich mit seinen angrenzenden Ländern aus den ansässigen spätbronzezeitlichen Urnenfelderkulturen. Die Hallstattkultur reicht von Slowenien über Österreich, das nordwestliche Ungarn, die südwestliche Slowakei, Tschechien, Süddeutschland, die Schweiz bis nach Ostfrankreich. Der gesamte Bereich wird 1959 von Georg Kossack in einen Ost- und Westhallstattkreis unterschieden. Der Westhallstattkreis reicht von Ostfrankreich, Mittel- und Süddeutschland über die Schweiz bis nach Mittelösterreich. Der Osthallstattkreis umfasst Nordösterreich, Südmähren, die Südwestslowakei, Westungarn, Kroatien und Slowenien. Ost- und Westhallstattkreis unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Siedlungsweise und der Bestattungssitte. Im Westhallstattkreis herrschen große befestigte Höhensiedlungen, die von kleineren, weilerartigen Siedlungen umgeben sind, vor. Im Osthallstattkreis dominieren kleinere befestigte Herrenhöfe. Werden im Westen wichtige Persönlichkeiten mit Schwert oder Dolch bestattet, so gibt man ihnen im Osten eine Streitaxt mit ins Grab. Im Westen entstehen reiche Wagengräber, während der Krieger im Osten mit seiner kompletten Bewaffnung, inklusive Helm und Brustpanzer beerdigt wird. | ||||
hier geht es zur Geschichte Frankreichs seit der römischen Besetzung | ||||
|