Europa: Unterschied zwischen den Versionen
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Verschiedene kleine Terrane werden an den heutigen Nordoststrand '''[[Baltica]]s''' angeschweißt und bilden die Timaniden. Der Timanrücken liegt nördlich des Urals und ist der Rest dieser Gebirgsbildung. Zu diesen akkretierten Gebieten gehört auch der Kontinentalschelf nördlich des Timangebirges bis Spitzbergen. Dieser Teil Balticas bildet jetzt die Südostspitze '''Balticas''', bedingt durch die spätere 120-Grad-Rotation im Gegenuhrzeigersinn. '''Gondwana''' und '''[[Baltica]]''' sind durch einen relativ schmalen Ozean-Bereich getrennt, der seit 2002 Ran-Ozean genannt wird. Zwischen '''[[Baltica]]''' und '''[[Siberia]]''', das östlich von '''Baltica''' liegt, hat sich der Aegir-Ozean geöffnet. Der Nordrand '''Gondwanas''', der von '''Avalonia''', '''Armorica''' und dem '''Hun-Superterran''' gebildet wurde, wird von der cadomischen Orogenese, einer Gebirgsbildungsphase an der Nordküste, erfasst, die auch '''[[Baltica]]''' erfassen wird. Es gibt noch kein Leben auf dem Land, dafür aber bereits Fische im „Thetys-Meer“. <br> | Verschiedene kleine Terrane werden an den heutigen Nordoststrand '''[[Baltica]]s''' angeschweißt und bilden die Timaniden. Der Timanrücken liegt nördlich des Urals und ist der Rest dieser Gebirgsbildung. Zu diesen akkretierten Gebieten gehört auch der Kontinentalschelf nördlich des Timangebirges bis Spitzbergen. Dieser Teil Balticas bildet jetzt die Südostspitze '''Balticas''', bedingt durch die spätere 120-Grad-Rotation im Gegenuhrzeigersinn. '''Gondwana''' und '''[[Baltica]]''' sind durch einen relativ schmalen Ozean-Bereich getrennt, der seit 2002 Ran-Ozean genannt wird. Zwischen '''[[Baltica]]''' und '''[[Siberia]]''', das östlich von '''Baltica''' liegt, hat sich der Aegir-Ozean geöffnet. Der Nordrand '''Gondwanas''', der von '''Avalonia''', '''Armorica''' und dem '''Hun-Superterran''' gebildet wurde, wird von der cadomischen Orogenese, einer Gebirgsbildungsphase an der Nordküste, erfasst, die auch '''[[Baltica]]''' erfassen wird. Es gibt noch kein Leben auf dem Land, dafür aber bereits Fische im „Thetys-Meer“. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|541.000.000 BC]]'''< | + | | <center>'''[[Paläozoikum|541.000.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Fortunium.jpg|thumb|'''Die Erde am Beginn des Paläozoikums, 541 Millionen Jahre BC''' (Quelle: Wikipedia.de)]] |
− | '''Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / [[ | + | '''Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / [[Baltica]] / [[Siberia]]''' <br> |
− | 200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents '''Rodinia''' schließen sich die der Bruchstücke '''Proto-Laurasia''' (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als '''Laurasia''' wiederformte), der '''Kraton''' (Festlandskern) '''[[Afrika|Kongo]]''' und '''Proto-Gondwana''' (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige '''[[Australien|Westaustralien]]''', der '''[[Afrika|Kongo]]''' und Teile '''[[Afrika|Südafrikas]]''', der '''[[ | + | 200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents '''Rodinia''' schließen sich die der Bruchstücke '''Proto-Laurasia''' (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als '''Laurasia''' wiederformte), der '''Kraton''' (Festlandskern) '''[[Afrika|Kongo]]''' und '''Proto-Gondwana''' (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige '''[[Australien|Westaustralien]]''', der '''[[Afrika|Kongo]]''' und Teile '''[[Afrika|Südafrikas]]''', der '''[[Antarktis]]''', der '''[[Arabien - Vorzeit|Arabischen Halbinsel]]''' und die Ostküste '''[[Indien - Vorzeit|Indiens]]''' sind in den Tropen und damit eisfrei; der Rest der Erde wird um den Südpol vollständig vergletschert. Die Anordnung der Kontinente ist demnach aus heutiger Sicht ''umgekehrt''. Das Kambrium als chronostratigraphisches System und älteste geochronologische Periode des Paläozoikums und damit des Phanerozoikums beginnt. Es ist das unterste chronostratigraphische System und damit des Phanerozoikum in der Erdgeschichte. Der Name Kambrium wurde von Adam Sedgwick bereits 1835 nach dem lateinischen Namen von Wales (Cambria) vorgeschlagen, da dort Schichten des Kambriums aufgeschlossen sind. Es existiert ein großer Südkontinent Gondwana, der mit seinen nördlichen Ausläufern bis über den Äquator bis in nördliche Breiten reicht. Zu diesem Kontinent gehören nicht nur die "klassischen" '''Gondwana'''-Kontinente '''([[Afrika]], [[Südamerika]], [[Indien - Vorzeit|Indien]], [[Madagaskar]], [[Australien]], [[Antarktis]]''', Saudi-Arabien und andere), sondern auch einige kleinere Blöcke, die später mit den Nordkontinenten verschweißt werden, wie der Kleinkontinent '''Avalonia''' (Teile von '''[[Europa|Mittel- und Westeuropa]]'''), die '''Armorica-Terrangruppe''' (Teile von West- und Südeuropa), der Tarim-Block, der '''[[China - Vorzeit|Sino-Koreanische Kraton und der Jangtse-Kraton]]'''. Diesem Großkontinent im Süden stehen drei kleinere Kontinente gegenüber. '''Laurentia''' (Teile '''[[Nordamerika]]s''' und '''[[Grönland]]s'''), '''[[Baltica]]s''' ('''[[Europa|Nordosteuropas]])''' und '''[[Siberia]]s''' liegen alle etwas südlich des Äquators. '''Laurentia''' ist von '''[[Baltica]]''' und '''Gondwana''' durch den Iapetus-Ozean getrennt. Zwischen '''[[Baltica]]''' und dem Gondwana '''vorgelagerten Avalonia''' liegt der Tornquist-Ozean. '''[[Siberia]]''' ist durch den Aegir-Ozean von '''[[Baltica]]''' getrennt. Isoliert von diesen Kontinenten ist auch ein kleiner Kontinent '''[[Kasachstan - Vorzeit|Kasachstania]]''', der im Karbon an '''[[Siberia]]''' angeschweißt wurde. Der '''[[Antarktis|Südpol]]''' befindet sich im Unterkambrium im heutigen nördlichen '''[[Südamerika]]'''. Er verlagert sich bis zum Ende des Kambriums nach '''[[Afrika|Nordafrika]]''' bzw. '''Gondwana''' wandert entsprechend über den Südpol hinweg. Der Nordpol liegt zur Zeit im Meer. Zu Beginn des Kambriums scheint eine globale Erwärmung eingetreten zu sein. Der Meeresspiegel steigt im Laufe des Unterkambrium beträchtlich an. Die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre ist zu Beginn des Kambrium niedriger als heute, hat aber vom ausgehenden Präkambrium zum Kambrium etwas zugenommen und steigt während des Kambriums weiter leicht an. Die CO2-Konzentration steigt im Laufe des Kambriums stark an und erreicht an der Kambrium/Ordovizium-Grenze einen absoluten Höhepunkt, der während des gesamten Phanerozoikums nicht mehr erreicht werden wird. Die Durchschnittstemperatur am Boden beträgt 21 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt pendelt bei 12,5 %, der Kohlendioxidwert liegt noch 12-16mal höher als heute, die durchschnittliche Bodentemperatur liegt bei 21 Grad Celsius und damit rund 7 Grad höher als heute). Der Beginn des Kambrium ist gekennzeichnet durch die sogenannte „Kambrische Explosion“, bei der in einem erdgeschichtlich recht kurzen Zeitraum sehr viele mehrzellige Tiergruppen entstehen bzw. im Fossilbericht erscheinen, deren grundsätzliche Baupläne sich teilweise bis heute erhalten. Der Beginn des Kambriums markiert somit für die Entwicklung der Tierwelt einen sehr wesentlichen Einschnitt in der Erdgeschichte, mit dem auch das Äonothem des Phanerozoikums beginnt, jener große geologische Abschnitt, in dem sich die Lebewelt, so wie wir sie heute kennen, entwickelt. Mit Ausnahme der Moostierchen (Bryozoa) sind bereits fast alle modernen Tierstämme im Kambrium vorhanden: Schwämme (Porifera), Nesseltiere (Cnidaria), Gliederfüßer (Arthropoda), Armfüßer (Brachiopoda), Weichtiere (Mollusca), Stachelhäuter (Echinodermata) und andere kleinere Stämme von Wirbellosen wie auch die Vorläufergruppen der Wirbeltiere. Es entwickeln sich jetzt viele Arten von erstmals harten Skeletten und Gehäusen. Dies wird einerseits erklärt als Schutz vor den ersten großen Räubern, die auch zu dieser Zeit auftreten, andererseits durch das große Angebot von Kalziumkarbonat durch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Das Auftreten von Gehäusen und Skeletten aus Kalziumkarbonat, die natürlich ein wesentlich besseres Fossilisationspotenzial haben als lediglich Weichteile, macht erklärbar, warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahren nichts bekannt ist. Vermutlich muss die Aufspaltung (Radiation) der vielzelligen Tiere (Metazoen) weit ins Ediacarium zurück verlegt werden. Als Leitfossilien zur biostratigraphischen Gliederung des Kambrium werden benutzt: <br> |
* Trilobiten | * Trilobiten | ||
* Archaeocyathiden | * Archaeocyathiden | ||
* Brachiopoden | * Brachiopoden | ||
− | Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In '''[[Europa|Mitteleuropa]]''' gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten ('''Laurentia''', '''[[ | + | Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In '''[[Europa|Mitteleuropa]]''' gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten ('''Laurentia''', '''[[Baltica]]''', '''Avalonia''' und die '''Armorica-Terranes''') zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]]''' sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu '''Avalonia''' und der '''Armorica-Terrangruppe''' gehören, also im Kambrium noch zu '''Gondwana''' gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf '''[[Baltica]]'''. Aus dem Burgess-Schiefer in den '''[[Nordamerika|Rocky Mountains Kanadas]]''' sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in '''[[China - Vorzeit|China (heutige Provinz Yunnan)]]'''. Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus '''[[Schweden - Vorzeit|Schweden]]''', wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium '''[[Australien]]s''' entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute. <br> |
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| <center>'''[[Paläozoikum|540.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Avalonia / Laurasia / Gondwana''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|540.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Avalonia / Laurasia / Gondwana''' <br> | ||
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Im Gebiet des heutigen '''[[Skandinavien|Buskerud in Norwegen]]''' schlägt der Asteroid Gardnos ein und verursacht einen Krater von 16 Kilometern Durchmesser. <br> | Im Gebiet des heutigen '''[[Skandinavien|Buskerud in Norwegen]]''' schlägt der Asteroid Gardnos ein und verursacht einen Krater von 16 Kilometern Durchmesser. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|485.000.000 BC]]''' <br> </center> [[Datei:Tremadocium.jpg|thumb| | + | | <center>'''[[Paläozoikum|485.000.000 BC]]''' <br> </center> || [[Datei:Tremadocium.jpg|thumb|left|'''Die Erde um 485 Millionen Jahre BC''' (Quelle: Wikipedia.de)]] [[Datei:Glyptagnostus reticulatus.jpg|thumb|'''Trilobit der Gattung Glyptagnostus reticulatus''' (Quelle: Wikipedia.en)]] [[Datei:Graptolithen.jpg|thumb|'''Graptolithen''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium''' <br> |
− | * Auf das Furongium folgt die Unterordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Serie ist nach einem alten Namen für die südchinesische Provinz Hunan („Hibiskus-Land“) benannt. Das Furongium entspricht dem früheren Begriff „oberes Kambrium“. Die Untergrenze der Stufe ist durch das Erstauftreten der agnostoiden Trilobiten-Art Glyptagnostus reticulatus definiert. Die Grenze zur nächstfolgenden, noch nicht benannten Stufe ("Stufe 7") ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Trilobiten-Art Agnostotes orientalis definiert werden. Im Tremadocium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Serie des Ordoviziums, ist die paläogeografische Situation der Kontinente wie im Kambrium noch geprägt vom Großkontinent '''[[Afrika|Gondwana]]''' und drei weiteren, kleineren Kontinenten '''[[Nordamerika|Laurentia]], [[ | + | * Auf das Furongium folgt die Unterordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Serie ist nach einem alten Namen für die südchinesische Provinz Hunan („Hibiskus-Land“) benannt. Das Furongium entspricht dem früheren Begriff „oberes Kambrium“. Die Untergrenze der Stufe ist durch das Erstauftreten der agnostoiden Trilobiten-Art Glyptagnostus reticulatus definiert. Die Grenze zur nächstfolgenden, noch nicht benannten Stufe ("Stufe 7") ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Trilobiten-Art Agnostotes orientalis definiert werden. Im Tremadocium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Serie des Ordoviziums, ist die paläogeografische Situation der Kontinente wie im Kambrium noch geprägt vom Großkontinent '''[[Afrika|Gondwana]]''' und drei weiteren, kleineren Kontinenten '''[[Nordamerika|Laurentia]], [[Baltica]]''' und '''[[Siberia]]''' sowie einer ganzen Reihe von Klein- und Mikrokontinenten, die ursprüngliche Bestandteile '''[[Afrika|Gondwanas]]''' waren. '''[[Baltica]]''' und Gondwana beginnen, sich voneinander zu entfernen, dazwischen entsteht der Tornquist-Ozean. Laurentia driftet nach Norden zum Äquator. Es ist von '''[[Afrika|Gondwana]]''' und '''[[Baltica]]''' durch den Iapetus-Ozean getrennt. '''[[Siberia]]''' ist auf dem Weg zum Äquator. Bezogen auf die heutigen Kontinente beginnt der Südpol seine Wanderung von einer Position im heutigen südlichen '''[[Afrika|Algerien]]''' zunächst etwas nach Norden bis etwa an die heutige '''[[Europa|Mittelmeerküste]]'''. Vom Nordrand '''[[Afrika|Gondwanas]]''' bricht der Mikrokontinent '''[[Europa|Avalonia]]''' ab und driftet nach Norden. Zwischen '''[[Europa|Avalonia]]''' und '''[[Afrika|Gondwana]]''' öffnet sich der Rheische Ozean. Der Name der Stufe leitet sich vom Ort Tremadoc in Wales ab und wurde 1846 von Adam Sedgwick vorgeschlagen. Die Basis des Tremadociums (und damit des Ordoviziums) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art lapetognathus fluctivagus definiert. Erstmals treten planktonische Graptolithen auf. Zu Beginn des Ordoviziums ist es in Nähe des Äquators wahrscheinlich sehr warm. Auch aus den Gebieten des Südpols sind keine Vereisungen bekannt. |
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| <center>'''[[Paläozoikum|480.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|480.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium''' <br> | ||
− | Der vor fünf Millionen Jahren von '''[[Afrika|Gondwana]]''' abgebrochene Kontinent '''[[Europa|Avalonia]]''' kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent '''[[ | + | Der vor fünf Millionen Jahren von '''[[Afrika|Gondwana]]''' abgebrochene Kontinent '''[[Europa|Avalonia]]''' kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent '''[[Baltica]]'''. <br> |
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| <center>'''[[Paläozoikum|470.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / [[Baltikum|Baltica]] / [[Afrika|Gondwana]]''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|470.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / [[Baltikum|Baltica]] / [[Afrika|Gondwana]]''' <br> | ||
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* Im Gebiet des heutigen Finnischen Meerbusens vor Estland schlägt der Asteroid Neugrund ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser. | * Im Gebiet des heutigen Finnischen Meerbusens vor Estland schlägt der Asteroid Neugrund ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser. | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|460.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / | + | | <center>'''[[Paläozoikum|460.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - [[Baltica]] / Avalonia / Laurentia''' <br> |
− | Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen '''[[Skandinavien]]s''' (zum Beispiel Schweden) und des '''[[Baltikum]]s''' (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. | + | Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen '''[[Skandinavien]]s''' (zum Beispiel Schweden) und des '''[[Baltikum]]s''' (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. Im heutigen '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]]''' finden sich hauptsächlich Tonablagerungen (Tonschiefer) aus dem Ordovizium. Vor allem in Thüringen enthalten diese Sedimentgesteine auch Fossilien. Eine Besonderheit unter ihnen stellt der Lederschiefer dar. Er enthält als Dropstones gedeutete Klasten (oft Quarzite), die Fossilien enthalten, während der umgebende Schiefer mindestens als fossilarm gilt. Sie sind ein wichtiger Beleg für die sich damals noch in Südpolnähe befindliche Armorica-Gruppe von Kleinkontinenten, die später mit '''[[Baltica]]''' verschmolzen werden und heute den Untergrund von '''[[Europa|Mitteleuropa]]''' bilden. Grünalgen sind im oberen Kambrium und im Ordovizium verbreitet. Vermutlich entstehen daraus bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen in Form von nicht vaskulären Moosen, ähnlich den heutigen Lebermoosen. Sporen dieser ersten Landpflanzen werden in den obersten ordovizischen Sedimenten gefunden. Man vermutet, dass Arbuskuläre Mykorrhizapilze unter den ersten landlebenden Pilzen sind und für die Besiedelung des Landes durch Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen, indem sie mit den Pflanzen eine Symbiose eingehen und ihnen mineralische Nährstoffe verfügbar machen. Fossilierte Hyphen und Sporen werden in '''[[Nordamerika|Wisconsin]]''' gefunden. <br> |
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| <center>'''[[Paläozoikum|455.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avallonia''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|455.000.000 BC]]''' <br> </center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avallonia''' <br> | ||
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Sehr charakteristisch für das Silur in weiten Teilen Mitteleuropas sind dunkle, bituminöse Tonsteine („Graptolithen-Schiefer“). Untergeordnet werden auch Kiesel- und Alaunschiefer gefunden. In Böhmen ist das obere Silur durch dunkle, flachmarine Kalke vertreten. In den Karnischen Alpen ist das Silur ebenfalls kalkig ausgebildet. Hier und auch in Böhmen sind zahlreiche vulkanische Lagen eingeschaltet. <br> | Sehr charakteristisch für das Silur in weiten Teilen Mitteleuropas sind dunkle, bituminöse Tonsteine („Graptolithen-Schiefer“). Untergeordnet werden auch Kiesel- und Alaunschiefer gefunden. In Böhmen ist das obere Silur durch dunkle, flachmarine Kalke vertreten. In den Karnischen Alpen ist das Silur ebenfalls kalkig ausgebildet. Hier und auch in Böhmen sind zahlreiche vulkanische Lagen eingeschaltet. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|440.000.000 BC]]'''</center> <br> [[Datei:Euramerica. | + | | <center>'''[[Paläozoikum|440.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium''' <br> |
− | Der Kontinentverbund '''[[Europa|Avalonia]]''' und '''[[Baltikum | + | * Das Erdenjahr hat 400 Tage. |
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+ | [[Datei:Euramerica.jpg|thumb|'''Der neue Kontinent Laurussia (Euramerica)''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / [[Baltikum]] / Laurentia / Laurussia''' <br> | ||
+ | Der Kontinentverbund '''[[Europa|Avalonia]]''' und '''[[Baltikum]]''' kollidiert mit dem Kontinent '''Laurentia''', der heute in '''[[Nordamerika]]''', '''[[Grönland]]''', dem nördlichen '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Schottland]]''' zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von '''[[Nordamerika|Laurentia]]''' auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten '''Baltikum/Avalonia''', die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen '''Laurussia'''. Man könnte ihn auch als '''Euramerica''' bezeichnen. <br> | ||
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| <center>'''[[Paläozoikum|433.400.000 BC]]'''<br> </center> [[Datei:Versteinerte Bärlapppflanzen.jpg|thumb|center|'''Versteinerte Bärlapppflanzen''' (Quelle: Wikipedia.de)]] || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|433.400.000 BC]]'''<br> </center> [[Datei:Versteinerte Bärlapppflanzen.jpg|thumb|center|'''Versteinerte Bärlapppflanzen''' (Quelle: Wikipedia.de)]] || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium''' <br> | ||
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'''Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Ectasium - Columbia''' <br> | '''Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Ectasium - Columbia''' <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|400.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia / [[ | + | | <center>'''[[Paläozoikum|410.800.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Pragium''' <br> |
+ | Das Pragium (engl.: Pragian, auch Praghian), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterdevon, beginnt. Das Pragium wurde nach der tschechischen Stadt Prag benannt. 1958 wurde das Pragium in der "Prager Arbeitstagung" als mit der Praha-Formation korrespondierende Stufe definiert. Später wird der obere Teil des ursprünglichen Pragiums abgetrennt und dem Emsium zugeschlagen. Der Beginn des Pragiums ist durch das Erstauftreten der Conodontenart Eognathodus sulcatus definiert. Das Ende markiert das erstmalige Auftreten von Polygnathus kitabicus (= Polygnathus dehiscens). Im Ozean über dem heutigen Gebiet von Mitteleuropa lebt der Tolypelepsis, ein 25 Zentimeter langes fischähnliches Wirbeltier. Fossilien dieses Lebewesens werden bei Gräfenhainichen in der Dübener Heide in '''[[Deutschland - Vorzeit|Sachsen-Anhalt]]''' entdeckt. Es ist das älteste Fisch-Fossil auf dem heutigen Kontinent Europa. <br> | ||
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+ | | <center>'''[[Paläozoikum|400.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia''' <br> | ||
+ | Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige '''[[Deutschland - Vorzeit|Norddeutsche Tiefebene]]''' ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten '''Laurentia''', '''[[Baltikum]]''' und '''Avalonia''' zu einem neuen Großkontinent '''Laurussia''' (auch '''Euramerika''' genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete '''[[Deutschland - Vorzeit|Norddeutschland]]''', der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile '''[[Nordamerika|Nordamerikas]]''' wie '''Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas'''. Die heute europäischen Teile '''[[Europa|Avalonias]]''' werden auch als '''Ost-Avalonia''' bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als '''[[Nordamerika|West-Avalonia]]'''. <br> | ||
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+ | '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia / [[Siberia]] / [[China - Vorzeit|China]]''' <br> | ||
'''[[China - Vorzeit|Nord-China]]''' erreicht den nördlichen Polarkreis und verbleibt dort vorerst als nördlichster Kontinent der Erde. Auch der sich bildende Kontinent '''Pangaea''' driftet nach Norden. Eigenartigerweise gibt es keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser nördlichen Kontinente. <br> | '''[[China - Vorzeit|Nord-China]]''' erreicht den nördlichen Polarkreis und verbleibt dort vorerst als nördlichster Kontinent der Erde. Auch der sich bildende Kontinent '''Pangaea''' driftet nach Norden. Eigenartigerweise gibt es keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser nördlichen Kontinente. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|390.000.000 BC]]''' | + | | <center>'''[[Paläozoikum|390.000.000 BC]]''' </center> || [[Datei:Tityosteus rieversi.jpg|thumb|'''Tityosteus rieversi''' (Quelle: Wikipedia.de)]] '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia''' <br> |
In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese): <br> | In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese): <br> | ||
− | * In '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''', wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen '''[[Iberische Halbinsel|Portugal | + | * In '''[[Europa|West- und Mitteleuropa]]''', wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen '''[[Iberische Halbinsel|Portugal und Westspanien]]''' nach '''[[Irland - Vorzeit|Südwest-Irland]]''' und '''[[Großbritannien - Vorzeit|Cornwall]]''' bis nach Pembrokeshire, der Gower-Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in '''[[Großbritannien - Vorzeit|Südwales]]'''. Am europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den '''[[Belgien - Vorzeit|Ardennen]]'', dem '''[[Deutschland - Vorzeit|Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse]]''', welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über den Vogesen zum '''[[Frankreich - Vorzeit|Französischen Zentralmassiv]]''' weiter über '''[[Korsika]]''' bis nach '''[[Sardinien]]'''. |
* Die Rhipidistier, Vorläufer der ersten Landwirbeltiere, schwimmen in den Gewässern der Erde. Diese Fische können sich mit ihren kräftigen Flossen, die bereits den Extremitäten der späteren Amphibien und Reptilien ähneln, vom Boden abstützen. Der besondere Bau der Gliedmaßen und lungenartige Organe ermöglichen ihnen das Überleben beim Austrocknen ihres Lebensraums. Möglicherweise sind sie sogar in der Lage, sich schlängelnd oder kriechend in benachbarte Gewässer zu retten. Eine andere Gruppe, die Coelacanthiformes, bleibt dagegen im Wasser. | * Die Rhipidistier, Vorläufer der ersten Landwirbeltiere, schwimmen in den Gewässern der Erde. Diese Fische können sich mit ihren kräftigen Flossen, die bereits den Extremitäten der späteren Amphibien und Reptilien ähneln, vom Boden abstützen. Der besondere Bau der Gliedmaßen und lungenartige Organe ermöglichen ihnen das Überleben beim Austrocknen ihres Lebensraums. Möglicherweise sind sie sogar in der Lage, sich schlängelnd oder kriechend in benachbarte Gewässer zu retten. Eine andere Gruppe, die Coelacanthiformes, bleibt dagegen im Wasser. | ||
− | * Die ältesten Panzerfische (Placodermi) '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]] | + | * Die ältesten Panzerfische (Placodermi) im Gebiet des heutigen '''[[Deutschland - Vorzeit|Deutschland]]''' leben im Hunsrückschiefermeer. Sie sind für das Leben auf dem Meeresgrund angepasst und sind wahrscheinlich schlechte Schwimmer. Der größte unter dieser Art ist der 2,50 Meter lange Tityosteus rieversi. |
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| <center>'''[[Paläozoikum|382.700.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia''' <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|382.700.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia''' <br> | ||
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Der '''[[Nordamerika|nordamerikanisch]]-[[Skandinavien|nordeuropäische]]''' Kontinent '''Laurussia''' bildet mit dem Kraton '''[[Asien]]''' den neuen Gesamtkontinent '''Pangaea'''. <br> | Der '''[[Nordamerika|nordamerikanisch]]-[[Skandinavien|nordeuropäische]]''' Kontinent '''Laurussia''' bildet mit dem Kraton '''[[Asien]]''' den neuen Gesamtkontinent '''Pangaea'''. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Paläozoikum|358.900.000 BC]]'''</center> | + | | <center>'''[[Paläozoikum|358.900.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium''' [[Datei:Tournaisium.jpg|thumb|'''Die Erde um 359 Millionen Jahre BC''' (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> |
− | * Am Südrand von '''Pangaea''', dem Kontinent, der sich durch die Kollision von '''[[Nordamerika|Laurentia (Nordamerika)]]''' und '''[[Baltikum | + | * Am Beginn der Karbon-Zeit existieren die ersten Amphibien. Das Tournaisium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Tournai) ist in der Erdgeschichte der älteste Zeitabschnitt des Karbon. Die Stufe ist nach der Stadt Tournai (Doornik) in Belgien benannt. Die Basis der Stufe ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Siphonodella sulcata innerhalb der Entwicklungslinie von Siphonodella praesulcata zu Siphonodella sulcata definiert. Die obere Grenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Fusulinen-Art Eoparastaffella simplex markiert. Die Bodentemperatur der Erde liegt durchschnittlich bei 14 Grad Celsius (wie heute). Der Sauerstoffanteil der Erde beträgt 32,5 Prozent und liegt damit 163 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Kohlendioxidanteils liegt mit 800 ppm etwa dreimal höher als heute. Der hohe Sauerstoffanteil bewirkt ein Riesenwachstum bei Insekten, wie die Libelle Meganeura, und anderen Gliedertieren. Landschaftsrekonstruktionen des Karbon werden in Museen häufig in Form von Graphiken präsentiert. |
+ | * Zu Beginn des Karbon befindet sich die Südspitze '''[[Afrika]]s''' im Bereich des Südpols. | ||
+ | * Am Ende des Devon kommt es zu einem Massenaussterben, bei dem 50 Prozent aller Arten aussterben, darunter auch Fische, Korallen und Trilobiten. Es sterben auch etliche Riffbauer unter den Korallen. Das hat zur Folge, dass die Zahl der Korallenriffe abnimmt. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass dadurch der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Dies könnte einen Anstoß für die Entwicklung von Amphibien sein. | ||
+ | * Die Placodermi, die in den Ozeanen des Devon die vorherrschende Gruppe waren, werden sich nicht vom Massenaussterben an der Wende Devon/Karbon erholen. Die Entwicklung verläuft hin zu beweglicheren Formen der Strahlenflosser. Auch die Trilobiten, die seit dem Kambrium wichtige Leitfossilien sind, überleben im Karbon nur mit wenigen Arten und verlieren ihre bisherige Bedeutung. Andere gesteinsbildende Organismengruppen sind Moostierchen (Bryozoa, verästelte oder fächerförmige, koloniebildende Tiere) und Formen der Foraminiferen, die Großforaminiferen (vor allem Schwagerina und Fusulina aus der Ordnung der Fusulinida). Großforaminiferen sind einzellige, benthisch lebende, amöboide Lebewesen, die jedoch bis 13 cm Größe erreichen. Die Ammonoideen, eine Gruppe der Kopffüßer (Cephalopoda), entwickeln im Karbon eine große Diversität. Die Biostratigraphie des Karbon beruht zum großen Teil auf dieser Gruppe. Die ersten innenschaligen Cephalopoden (Tintenfische oder Coleoidea) erscheinen. Die ältesten, flügellosen Insekten (Insecta) sind bereits aus dem Unterdevon bekannt. Die ältesten geflügelten Insekten stammen aus dem Oberdevon. Im Oberkarbon sind die geflügelten Insekten bereits sehr divers entwickelt. Die einzigen an Land lebenden Wirbeltiere des Karbon sind basale Tetrapoden, also vor allem Amphibien und die ersten Reptilien, darunter die Protorothyrididae. Viele Formen, wie Crassigyrinus behalten jedoch eine aquatische oder zumindest semiaquatische Lebensweise bei. Die Amphibien haben an Land keinerlei Nahrungskonkurrenten und entwickelten mannigfaltige Formen. Manche Arten erreichten Größen von bis zu sechs Metern. Vermutlich entwickelt sich während des Oberkarbons auch das so genannte Amnion-Ei, mit fester Außenschale und zwei Dottersäcken. Da das Amnion-Ei in sich einen abgeschlossenen Flüssigkeitskörper darstellt, bedeutet es größere Unabhängigkeit vom Wasser bei der Fortpflanzung. Man kann das Karbon auch als das Zeitalter der Farne bezeichnen. In weitausgedehnten Kohlesümpfen entstehen die weltgrößten Vorräte an Steinkohle. Die beherrschenden Vertreter der Flora in den Kohlesümpfen sind die Gattungen der Schuppenbäume (Lepidodendron) und der Siegelbäume (Sigillaria), baumartige Pflanzen, die zur Klasse der Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida) gezählt werden. Die Vertreter beider Gattungen erreichen Größen von bis zu 40 Metern und Stammdurchmesser von über einem Meter. Die Schachtelhalme (Equisetopsida) bringen mit den Kalamiten (Calamites) ebenfalls bis zu 20 Meter große Baumformen hervor (meist sind heute von den Stämmen nur Steinkerne der verholzten Markröhren erhalten). Die bereits im Devon erschienene Gruppe der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) bringen mit Glossopteris (auf dem Südkontinent '''[[Afrika|Gondwana]]''') ebenfalls baumartige Formen hervor. Diese Pflanzen zeigen Jahresringe was auf die '''[[Afrika|Gondwana-Vereisung]]''' im Oberkarbon zurückzuführen ist. Seit dem Oberkarbon lassen sich die ersten Vertreter der Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen, Nacktsamer) nachweisen. Bekannte Beispiele für karbonische Samenpflanzen sind die Farnsamer und die nadeltragenden Cordaiten. Ebenfalls treten diese erstmals gegen Ende des Karbons auf. Diese Wälder bildenden Nadelbäume überlebten das Massenaussterben im Perm nicht. | ||
+ | * Am Südrand von '''Pangaea''', dem Kontinent, der sich durch die Kollision von '''[[Nordamerika|Laurentia (Nordamerika)]]''' und '''[[Baltikum]]''' mit '''[[Russland - Vorzeit|Westrussland]]''' gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute '''[[Nordamerika]]''' ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]/[[Großbritannien - Vorzeit|England]], [[Belgien - Vorzeit|Belgien und die Ardennen]]''' über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach '''[[Polen - Vorzeit|Polen]]'''. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter. | ||
* Die Kulm-Fazies schließt sich südlich an die Kohlenkalk-Fazies an, sie stellt eine synorogene Sedimentation dar, also Ablagerungen, die gleichzeitig mit der Gebirgsbildung der variszischen Orogenese erfolgten. Das klastische Material wurde dabei von der Mitteldeutschen Kristallinschwelle, damals ein Inselbogen, geliefert. Das Sedimentationsbecken, in dem die Kulm-Fazies zur Ablagerung kommt, wird durch diese Schwelle grob in einen nördlichen und einen südlichen Bereich geteilt. Der nördliche Bereich bildet heute das '''[[Deutschland - Vorzeit|Rheinische Schiefergebirge]]'''. In diesem Beckenbereich kommen hauptsächlich Tonschiefer (mit der bivalven Muschel Posidonia becheri) und Radiolarien führende Kieselschiefer (Lydite) zur Ablagerung. Im südlichen Bereich herrscht eine Flyschfazies mit turbiditischen Sandsteinen, Grauwacken und Olisthostromen vor. Die Kulm-Fazies erreicht in diesem südlichen Becken Mächtigkeiten von bis zu 3.000 Metern. | * Die Kulm-Fazies schließt sich südlich an die Kohlenkalk-Fazies an, sie stellt eine synorogene Sedimentation dar, also Ablagerungen, die gleichzeitig mit der Gebirgsbildung der variszischen Orogenese erfolgten. Das klastische Material wurde dabei von der Mitteldeutschen Kristallinschwelle, damals ein Inselbogen, geliefert. Das Sedimentationsbecken, in dem die Kulm-Fazies zur Ablagerung kommt, wird durch diese Schwelle grob in einen nördlichen und einen südlichen Bereich geteilt. Der nördliche Bereich bildet heute das '''[[Deutschland - Vorzeit|Rheinische Schiefergebirge]]'''. In diesem Beckenbereich kommen hauptsächlich Tonschiefer (mit der bivalven Muschel Posidonia becheri) und Radiolarien führende Kieselschiefer (Lydite) zur Ablagerung. Im südlichen Bereich herrscht eine Flyschfazies mit turbiditischen Sandsteinen, Grauwacken und Olisthostromen vor. Die Kulm-Fazies erreicht in diesem südlichen Becken Mächtigkeiten von bis zu 3.000 Metern. | ||
* Beim variszischen Gebirge handelt es sich um ein kompliziert gebautes Decken- und Faltengebirge. Die enorme Krustenverkürzung macht sich in starken Verfaltungen und internen Überschiebungen bemerkbar. Der Name stammt von den Variskern, einem im '''[[Deutschland - Vorzeit|Vogtland]]''' ansässigen Volksstamm. Das '''[[Europa|mitteleuropäische Variszikum]]''' wird von Norden nach Süden in folgende Zonen eingeteilt: | * Beim variszischen Gebirge handelt es sich um ein kompliziert gebautes Decken- und Faltengebirge. Die enorme Krustenverkürzung macht sich in starken Verfaltungen und internen Überschiebungen bemerkbar. Der Name stammt von den Variskern, einem im '''[[Deutschland - Vorzeit|Vogtland]]''' ansässigen Volksstamm. Das '''[[Europa|mitteleuropäische Variszikum]]''' wird von Norden nach Süden in folgende Zonen eingeteilt: | ||
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| <center>'''[[Paläozoikum|300.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea''' [[Datei:Pangaea.png|gerahmt|'''Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC''' (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> | | <center>'''[[Paläozoikum|300.000.000 BC]]'''</center> || '''Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea''' [[Datei:Pangaea.png|gerahmt|'''Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC''' (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> | ||
− | * Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/ | + | * Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent '''[[Nordamerika]]/[[Skandinavien]]/[[Asien]]''' '''Pangaea''' genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen '''pan''' = alles, allumfassend und '''gaia''' = Land, Erde, also '''Alles Land''' oder '''Ganzerde''' oder '''Allerde'''. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente '''Perunica''', '''Armorica''', aber auch die Kratone des heutigen '''[[Sibirien]], [[Kasachstan - Vorzeit|Kasachstans]], [[China - Vorzeit|Nord- und Südchinas]]''' sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. '''Pangaea''' ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit '''[[Indien - Vorzeit|Indien]]''' und damit '''[[Afrika|Gondwana]]''' verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von '''Pangaea'''. Während dieser Periode wird nun der Nordteil '''[[Indien - Vorzeit|Indiens]]''' von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent '''Pangaea''' nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen. |
* Im Gebiet des heutigen '''[[Baltikum|Lettland]]''' schlägt der Asteroid Dobele ein und verursacht einen Krater von 4,5 Kilometern Durchmesser. | * Im Gebiet des heutigen '''[[Baltikum|Lettland]]''' schlägt der Asteroid Dobele ein und verursacht einen Krater von 4,5 Kilometern Durchmesser. | ||
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Version vom 1. November 2016, 18:19 Uhr
EUROPA
Europa (die Bezeichnung kommt aus dem Altgriechischen) ist ein Erdteil, der sich über das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse erstreckt. Obwohl es geographisch gesehen ein Subkontinent ist, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet, wird es historisch und kulturell begründet meist als eigenständiger Kontinent betrachtet. Dies verweist darauf, dass sich der Begriff „Europa“ nicht in der geographischen Definition erschöpft, sondern sich auch auf historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche und ideelle Aspekte bezieht.
Nach der griechischen Mythologie war Europa der Name einer phönizischen Königstochter, die Zeus in Stiergestalt schwimmend nach Kreta entführte und dort verführte. Dieser Name stammt nach Auffassung einiger Etymologen aus einer semitischen Sprache und wurde dann gräzisiert, z. B. aus phönizisch erob, „dunkel“, „Abend“.
Im 5. Jahrhundert vor Christus bezog der griechische Schriftsteller und Geograph Herodot den Begriff „Europa“, der sich als geografischer Terminus seinerzeit nur auf den Peloponnes bezogen hatte, auf die Landmassen nördlich des Mittelmeers sowie des Schwarzen Meeres und unterschied sie so von den Landmassen Asiens („Asia“) und Afrikas („Libya“).
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Präkambrium – Archaikum – Neoarchaikum - Ur In dem geologischen Gebiet der heutigen Halbinsel Kola werden Gneise gebildet, die heute als das älteste Gestein Europas angesehen werden. Sie stammen möglicherweise aus dem ersten archaischen Superkontinent Ur. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Siderium - Kenorland / Arctica / Skandinavien / Nordamerika Der Asteroid Suavjärvi geht im heutigen Gebiet von Karelien nieder und verursacht dort einen 16 Kilometer großen Einschlagkrater. Es beginnt das „Archaische Eiszeitalter, das in Nordamerika „Huronische Kaltzeit“ genannt wird (nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind). | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium - Columbia Nach 300 Millionen Jahren endet die „Archaische Eiszeit“, die in Nordamerika den Namen „Huronische Eiszeit“ genannt wird, nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind. Beginn der Entstehung des Superkontinents Columbia. "Columbia" wird alle fast größeren existierenden Blöcke der Erde umfassen. Die Ostküste des Kontinents berührt die Ostküste des heutigen Indien und das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist so weit verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision der drei Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland, Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen von Antarctica. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia Die drei alten Kernen Fennoskandia, Sarmatia und Wolgo-Uralia werden gebildet. "Fennoskandia" kann wiederum in zwei Teile untergliedert werden: einen archischen Kern im Nordosten und eine südwestliche Zone mit proterozoischen Gesteinen. Die Gneise der zum archaischen Kern gehörenden heutigen Halbinsel Kola sind die ältesten Gesteine Europas, die möglicherweise aus dem ersten archaischen Superkontinent Ur stammen. Die Kerne "Wolgo-Uralia" und "Sarmatia" wurden kurz davor miteinander verschmolzen. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia Im Gebiet des heutigen Finnland schlägt der Asteroid Keurusselkä ein und verursacht einen Krater von 30 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Kenorland / Arctica / Baltica / Nena Kenorland wird durch Akkretion des Wyoming-Kratons, des Rae- und Nain-Komplexes von Grönland und von zwei sibirischen Kratonen zum Großkontinent Arctica verschweißt. Anschließend werden die beiden Kontinente Arctica und Baltica zu einem Kontinent verschmolzen, der die Bezeichnung Nena erhält. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Atlantica / Columbia 300 Millionen Jahre nach seiner Entstehung wird der Kontinent Atlantica integraler Bestandteil des Superkontinents Columbia, der fast alle größeren Kontinentalbruchstücke miteinander vereinigt. Die Ostküste des heutigen Indien berührt das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist derart verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision von drei bereits vorher entstandenen Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland und Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen der Antarktis. Die genaue Position der Kratone zueinander ist jedoch umstritten. Columbia wird in erster Linie aufgrund annähernd globaler magmatischer Ereignisse im Zeitraum von 2100 bis 1300 Millionen Jahren angenommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung wird mit 12.900 Kilometern angenommen, mit 4.800 Kilometern an der breitesten Stelle. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia 300 Millionen Jahre nach dem Beginn der Grenville-Orogenese erfolgt die Bildung des Superkontinentes Rodinia zur Auffaltung zahlreicher Gebirge führt, und deren Reste auch heute noch auf den Kontinenten auffindbar sind. Das russische Wort "Rodinia" bedeutet sowohl Heimatland als auch „zeugen“ oder „gebären“. In Rodinia sind alle heutigen Kontinente noch zu einem einzigen Kontinent zusammengefasst; sie werden von einem einzigen Ozean umgeben, Mirovia. Rodinia ist unterteilt in Laurasia nördlich des Äquators und Gondwana südlich des Äquators. Alles ist umgeben vom Ozean „Mirovia“. Nördlicher Teil von Gondwana wird Avalonia (geologisch gesehen das heutige Gebiet Norddeutschland). | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia / Baltica Zwischen 1.100.000.000 und 1.000.000.000 BC wird Baltica Teil des Superkontinents Rodinia. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia Die Periode des Tonium in der geologischen Ära des Neoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name ist abgeleitet vom grch. „tonas“ = ausdehnen. Er spielt auf die weitere Ausdehnung der alten Kratone an. Das herausragende geologische Ereignis im Tonium ist die Existenz eines einzigen Superkontinentes, Rodinia, in dem fast alle Kratone (alte Festlandkerne der heutigen Kontinente) enthalten sind. Gleichzeitig existiert analog ein einziger gigantischer Ozean, Mirovia genannt. Es finden nun Gebirgsbildungsprozesse statt. Der Beginn der Periode überschneidet sich mit dem Ende der Grenville-Orogenese, einer wichtigen gebirgsbildenden Phase und während deren unter anderem Gebirgszüge im heutigen Osten Nordamerikas und auf dem indischen Kontinent geformt werden. Der Wärmeaustausch zwischen der oberen Erdkruste und dem unteren Material erreicht den noch heute vorliegenden Stand. Die Plattentektonik gleicht etwa der heutigen. Vulkanausbrüche gewaltigen Ausmaßes existieren noch im heutigen Golf von Mexiko, zwischen Madagaskar und der Antarktis sowie nordöstlich von Neuguinea. Infolge der Gezeitenreibung, die die Erde im Laufe der letzten dreieinhalb Milliarden Jahre immer mehr abbremste, wurden die Tage kontinuierlich verlängert. Inzwischen hat ein Erdtag 22 Stunden gegenüber 18 Stunden vor einer halben Milliarde Jahren und 10 Stunden vor 3,5 Milliarden Jahren. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia
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Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana / Fennoskandia Der Kontinent Baltica entsteht als eigenständiger Kontinent, da sich der Iapetus-Ozean zwischen Laurentia und Baltica drängt. Schon vor 10 Millionen Jahren hatte der Iapetus-Ozean den Doppelkontinent Baltica und Laurentia von Gondwana getrennt. Baltica liegt etwa zwischen 30 Grad und 60 Grad südlicher Breite und besteht aus Gebieten, die auch als Fennosarmatia oder Fennoskandia (zusammengesetzt aus "Fenno" für Finnland und Sarmatien) und Wolga-Uralia und kann auch als Ureuropa bezeichnet werden. Die Grenzen des erdgeschichtlichen Kontinents Baltica bestehen heute aus Geosuturen bzw. großen Störungen, die zum Teil erst durch sehr viel spätere tektonische Aktivitäten entstanden sind; das heißt die Grenzen Balticas, wie sie sich heute darstellen, sind gegenüber den ursprünglichen Grenzen zur Zeit der Existenz des erdgeschichtlichen Baltica stark verändert. Daher kann die Beschreibung des erdgeschichtlichen Baltica anhand der heutigen Geografie nur sehr grob erfolgen. Baltica besteht zur Zeit seiner maximalen Größe aus dem größten Teil von Nordeuropa und Osteuropa bis zum Ural. In Mitteleuropa wird die Westgrenze grob von der nordwest-südöstlich-verlaufenden Transeuropäischen Suturzone gebildet. Im kaledonisch gefalteten Westskandinavien verläuft die Grenze innerhalb des kaledonischen Deckenstapels. Im Süden ist die Grenze noch weniger deutlich, da sie hier durch spätere Orogenesen mehrfach stark deformiert worden ist. Sie verläuft von der Transeuropäischen Suturzone ausgehend etwa von Moldawien, nördlich des Schwarzen Meeres zum Ural. Im Nordosten gehörten der Timanrücken und der heute nach Norden anschließende Kontinentalschelf mit dem Spitzbergen-Archipel und dem Franz-Joseph-Land dazu. Diese Gebiete werden während der eigenständigen Geschichte Balticas an den Kontinent angeschweißt werden. Insgesamt umfasst das Gebiet, das den erdgeschichtlichen Kontinent Baltica bildet, etwa 8 Millionen Quadratkilometer. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica Kimberella, eines der ältesten Bilateria-Fossilien, existieren an der russischen Weißmeerküste in Sedimenten der Ust-Pinega-Formation. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia / Australia / Baltica / Siberia Der Superkontinent Gondwana bildet sich erneut und beinhaltet die heutigen Gebiete Afrika, Indien, Arabien und Südamerika. Die nächstgrößten Kontinente sind Australia, was den heutigen Kontinenten Australien und Antarktis entspricht. Die Kontinente Laurentia, heute Nordamerika, Baltica, Skandinavien und Siberia liegen in hohen südlichen Breiten, Siberia liegt etwas näher zum Äquator (etwa um den 30 Breitengrad), jedoch ebenfalls auf der Südhalbkugel. Das nördliche Südamerika befindet sich in der Nähe des Südpols, die Panthalassa bedeckt auch den Nordpol. Zwischen Laurentia und Gondwana hat sich noch vor dem Beginn des Ediacariums der Iapetus-Ozean geöffnet, der sich im Verlauf des Ediacariums ständig erweiterte. Zwischen Baltica und Siberia auf der einen Seite, die durch den Aegir-Ozean voneinander getrennt sind, und Gondwana auf der anderen Seite hat sich vor Gondwana eine Subduktionszone gebildet, durch die dieser Teil Gondwanas tektonisch deformiert und thermisch verändert wird (Cadomische Orogenese). Von diesem Teil Gondwanas werden im Paläozoikum mehrfach Teile abbrechen, die später mit Laurentia und Baltica verschweißt werden und heute den Untergrund von Teilen von Mitteleuropa und der Ostküste Nordamerikas bilden. Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Laurentia / Baltica Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Siberia / Avalonia / Armorica / Gondwana | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Avalonia / Laurasia / Gondwana Auf der Erde existieren vier größere Landmassen bzw. Kontinente wie Laurentia, Baltica, Gondwana und Siberia. Der Kontinent Laurentia befindet sich in Äquatornähe, südlich davon liegen Avalonia und Baltica im Iapetus-Ozean. Laurasia liegt in tropischen Breiten, wo sich Nordchina und Siberia in Richtung Norden absonderten und im Ordovizium als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 3. Stufe - Armorica Im Gebiet des heutigen Buskerud in Norwegen schlägt der Asteroid Gardnos ein und verursacht einen Krater von 16 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium Der vor fünf Millionen Jahren von Gondwana abgebrochene Kontinent Avalonia kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent Baltica. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / Baltica / Gondwana Nachdem der Mikrokontinent Avalonia sich vor rund 10 Millionen Jahren vom Nordrand Gondwanas abspaltete und nach Norden driftete, öffnete sich zwischen Avalonia und Gondwana der Rheische Ozean. Avalonia bildet nun eine eigene Faunenprovinz, die sich von der von Gondwana, Baltica und Laurentia unterscheidet. Das Erdenjahr hat jetzt 396 Tage und es beginnt eine Eiszeit, die die Bezeichnung Dapingium erhält. Dapingium ist in der Erdgeschichte die ältere der beiden chronostratigraphischen Stufen der Mittelordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Stufe ist benannt nach einem kleinen Dorf in der Nähe des GSSP (= "Global Stratotype Section and Point"). Das Klima ist tropisch feucht und ist sehr heiß.
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avalonia / Laurentia Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen Skandinaviens (zum Beispiel Schweden) und des Baltikums (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. Im heutigen Deutschland finden sich hauptsächlich Tonablagerungen (Tonschiefer) aus dem Ordovizium. Vor allem in Thüringen enthalten diese Sedimentgesteine auch Fossilien. Eine Besonderheit unter ihnen stellt der Lederschiefer dar. Er enthält als Dropstones gedeutete Klasten (oft Quarzite), die Fossilien enthalten, während der umgebende Schiefer mindestens als fossilarm gilt. Sie sind ein wichtiger Beleg für die sich damals noch in Südpolnähe befindliche Armorica-Gruppe von Kleinkontinenten, die später mit Baltica verschmolzen werden und heute den Untergrund von Mitteleuropa bilden. Grünalgen sind im oberen Kambrium und im Ordovizium verbreitet. Vermutlich entstehen daraus bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen in Form von nicht vaskulären Moosen, ähnlich den heutigen Lebermoosen. Sporen dieser ersten Landpflanzen werden in den obersten ordovizischen Sedimenten gefunden. Man vermutet, dass Arbuskuläre Mykorrhizapilze unter den ersten landlebenden Pilzen sind und für die Besiedelung des Landes durch Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen, indem sie mit den Pflanzen eine Symbiose eingehen und ihnen mineralische Nährstoffe verfügbar machen. Fossilierte Hyphen und Sporen werden in Wisconsin gefunden. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avallonia Drei Asteroideneinschläge prägen die Zeit um 455 Millionen Jahre BC:
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium - Laurentia Beginn der takonisch-kaledonischen Orogenese im oberen (=späten) Ordovizium, im speziellen Nordirland, Nord- und West-Wales, wo kaledonische und variszische Terrane eng nebeneinander liegen, Schottland, Norwegen und der Takonischen Orogenese an der Ostküste Laurentias. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery – Rhuddanium - Avalonia Sehr charakteristisch für das Silur in weiten Teilen Mitteleuropas sind dunkle, bituminöse Tonsteine („Graptolithen-Schiefer“). Untergeordnet werden auch Kiesel- und Alaunschiefer gefunden. In Böhmen ist das obere Silur durch dunkle, flachmarine Kalke vertreten. In den Karnischen Alpen ist das Silur ebenfalls kalkig ausgebildet. Hier und auch in Böhmen sind zahlreiche vulkanische Lagen eingeschaltet. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / Baltikum / Laurentia / Laurussia Der Kontinentverbund Avalonia und Baltikum kollidiert mit dem Kontinent Laurentia, der heute in Nordamerika, Grönland, dem nördlichen Irland und Schottland zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von Laurentia auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten Baltikum/Avalonia, die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen Laurussia. Man könnte ihn auch als Euramerica bezeichnen. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium Das Sheinwoodium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Wenlock-Serie des Silur, beginnt. Das Sheinwoodium ist nach der Farm Sheinwood nördlich von Much Wenlock, Shropshire [[Großbritannien - Vorzeit|(England)] benannt. Die Basis ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt zwischen der Basis der Acritarchen-Biozone 5 und dem Aussterben der Conodonten-Art Pterospathodus amorphognathoides. Die Grenze liegt wahrscheinlich auch nahe der Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen-Zone. Das Ende der Stufe ist durch das Erstaufteten der Graptolithen-Art Cyrtograptus lundgreni definiert. Die Landpflanzen entwickeln sich weiter und breiteten sich aus. Die ersten Gefäßpflanzen erscheinen im Mittelsilur mit Cooksonia auf Laurussia und Baragwanathia auf Gondwana. Eine ursprüngliche Landpflanze mit Xylem und Phloem, aber noch ohne Differenzierung in Wurzel, Stamm und Blätter, ist Psilophyton. Sie betreibt Photosynthese über die gesamte Oberfläche, auch die Stomata sind über die gesamte Oberfläche verteilt. Sie vermehrt sich über Sporen und steht an der Basis der Urfarne (Psilophytopsida), die ihre eigentliche Entwicklung aber im Devon hatten. Die Rhyniophyta und einfache Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta) haben ihren Ursprung ebenfalls bereits im Silur. Flechten sind ebenfalls erstmals im Silur nachgewiesen. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Pragium Das Pragium (engl.: Pragian, auch Praghian), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterdevon, beginnt. Das Pragium wurde nach der tschechischen Stadt Prag benannt. 1958 wurde das Pragium in der "Prager Arbeitstagung" als mit der Praha-Formation korrespondierende Stufe definiert. Später wird der obere Teil des ursprünglichen Pragiums abgetrennt und dem Emsium zugeschlagen. Der Beginn des Pragiums ist durch das Erstauftreten der Conodontenart Eognathodus sulcatus definiert. Das Ende markiert das erstmalige Auftreten von Polygnathus kitabicus (= Polygnathus dehiscens). Im Ozean über dem heutigen Gebiet von Mitteleuropa lebt der Tolypelepsis, ein 25 Zentimeter langes fischähnliches Wirbeltier. Fossilien dieses Lebewesens werden bei Gräfenhainichen in der Dübener Heide in Sachsen-Anhalt entdeckt. Es ist das älteste Fisch-Fossil auf dem heutigen Kontinent Europa. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige Norddeutsche Tiefebene ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten Laurentia, Baltikum und Avalonia zu einem neuen Großkontinent Laurussia (auch Euramerika genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete Norddeutschland, der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile Nordamerikas wie Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas. Die heute europäischen Teile Avalonias werden auch als Ost-Avalonia bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als West-Avalonia. Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia / Siberia / China | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese):
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia Das Frasnium (im deutschen Sprachgebrauch meist nur Frasne genannt), in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe des Oberdevon, beginnt. Das Frasnium ist nach der belgischen Ortschaft Frasnes-lez-Couvin (Gemeinde Couvin) in den Ardennen benannt. Die Basis des Frasnium wurde an das Erstauftreten der Conodonten-Art Ancyrodella rotundiloba gelegt, die auch die Basis der Unteren Polygnathus asymmetricus-Conodonten-Zone darstellt. Das Ende der Stufe wird durch das Ende des Kellwasser-Events, einem größeren Aussterbeereignis im Oberdevon (mit Typlokalität im Harz) markiert. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia Im Gebiet des heutigen Kaluga in Russland schlägt ein Asteroid ein und verursacht einen Krater von 15 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Laurussia Im Gebiet der heutigen Dalarnas Iän in Schweden schlägt der Asteroid Siljan ein und verursacht einen Krater von 55 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Pangaea / Laurussia / Asien Der nordamerikanisch-nordeuropäische Kontinent Laurussia bildet mit dem Kraton Asien den neuen Gesamtkontinent Pangaea. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea Datei:Pangaea.png Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Asselium Im Sommer des Jahres 2010 finden Wissenschaftler im Thüringer Wald das 60 Zentimeter große Skelett eines etwa 300 Millionen Jahre alten Sauriers, der ein Vorläufer der etwa 100 Millionen Jahre später auftretenden Dinosaurier sein könnte. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium – Artinskium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Ukraine schlägt der Asteroid Ternovka ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Guadalupium - Capitanium - Pangaea Nach 100 Millionen Jahren endet die Karoo-Kaltzeit auf der Südhalbkugel der Erde. Auch die Nordhalbkugel erwärmt sich. Durch Verdunstung entstehen die mächtigen Kalisalz-Zechsteinschichten im heutigen Norddeutschland, die heute 150-1500 Meter tief unter dem Gebiet von Westholstein liegen. Unter dem heutigen Steinhuder Meer liegt diese Schicht bis zu 3000 Meter tiefer. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Madagaskar, des heutigen England und des heutigen Deutschland werden "fliegende Eidechsen" die Herren der Lüfte. Die Gleitflugechsen auf Madagaskar werden Daedalosaurus genannt. Dieser Begriff erinnert an jenen Dädalus der griechischen Mythologie, der zusammen mit seinem Sohn Ikarus mit künstlichen Flügeln aus dem kretischen Labyrinth floh. Die Gleitflugechsen in England und Deutschland heißen Weigeltisaurus. Mit diesem Namen wird der deutsche Geologe Johannes Weigelt (1890–1948) aus Halle/Saale geehrt, der 1930 den ersten Fund eines Weigeltisaurus untersucht hatte. Bevor die Gleitflugechsen ihre Flüge antreten, müssen sie allerdings erst auf allen Vieren hohe Bäume erklimmen. Von dort aus lassen sie sich fallen und segeln mit Hilfe ihrer seitlich ausgespannten Flughäute zum nächsten Baum oder zu Boden. Anders als bei all den anderen Gleitreptilien werden die Flughäute bei Coelurosauravus jedoch nicht durch Knochen aufgespannt, die bereits bei dessen nicht-gleitfliegenden Vorfahren vorhanden waren (Gliedmaßen oder verlängerte Rippen). Stattdessen handelt es sich bei den 28 Paar gebogener knöcherner Stäbe, die seitlich am Rippenkorb ansetzen, um gänzlich neu entstandene Strukturen. Diese Knochenstäbe werden in der Haut (dermal) gebildet. Solche Hautknochen kommen heute bei zahlreichen Reptilien, unter anderem Krokodilen, vor. Dort werden sie als (Osteoderme) bezeichnet und sind zumeist Teil einer Art Panzerung. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Deutschland ergibt sich die traditionelle Aufteilung des Perms in Rotliegend und Zechstein aus dem markanten Wechsel, der an der Grenze zwischen den beiden Formationen stattfindet. Nach langer Festlandszeit, die im Karbon begann, dringt das Meer wieder nach Nord- und Mitteldeutschland vor, was den Beginn der Zechsteinzeit markiert. Lediglich Süddeutschland bleibt zunächst Festland. An der Basis der Meeresablagerungen wird der wirtschaftlich bedeutende Kupferschiefer abgelagert. Diese geologische Marke ist einer der markantesten Leithorizonte in Deutschland. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias - Indusium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistan - Vorzeits und Tibets. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Balticas mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien. Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea In Pangaea ist es wüstenartig und heiß. In der Untertrias kommt es in Mitteleuropa zur Ablagerung der terrestrischen Sedimente des Buntsandsteins. Cycadeen und Benettiteen erscheiben, Nadelbäume breiten sich aus. In der Fauna breiten sich Ammoniten aus sowie Grashüpfer und erste fleisch- und pflanzenfressende Saurier. Die Säugetiere spalten sich ab von den säugetierartigen Reptilien (Therapsiden). | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Anisium Das größte Amphibium aller Zeiten, der Urlurch "Mastodonsaurus", tritt auf. Dieses auf den ersten Blick wie eine riesige Kröte wirkende Tier erreicht eine Länge von maximal drei Metern. Der größte, bisher von einem Mastodonsaurus bekannte Unterkiefer misst 1,40 Meter. Er wird 1977 bei Grabungen des Stuttgarter Naturkundemuseums an der Autobahn bei Kupferzell im Hohenloher Land (Baden-Württemberg) geborgen. Im Saurier-Massengrab von Kupferzell kommen auch Schädelknochen von Larven des Mastodonsaurus mit etwa 10 Zentimeter langen Schädeln zum Vorschein. Mastodonsaurus wird wegen der charakteristischen Struktur seiner Zähne auch „Zitzenzahnsaurier“ genannt. Er lauert im Wasser oder am Ufer Beutetieren auf. Bissstellen auf Knochen von 5 Meter langen, an Land lebenden Dinosaurier-Ahnen zeigen, dass der Mastodonsaurus auch diese gefährlichen Räuber angriff. Das rätselhafteste Organ der Amphibien ist das so genannte „dritte Auge“ auf dem Scheitelbein. Es besitzt wie ein echtes Auge eine Linse, eine Netzhaut und einen zum Gehirn ziehenden Nerv, aber keine Regenbogenhaut. Man vermutet, dass das „dritte Auge“ vor allem eine Funktion als thermoregulatorisches Organ hat, das durch die Aufnahme des Sonnenlichtes die Aktivität, unter anderem die Körpertemperatur, regelt. Ein „drittes Auge“ ist bei Fischen, den meisten Amphibien und Reptilien bekannt. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium Die ersten Flugsaurier bevölkern die Erde. Ihre Überreste werden in den 1970er Jahren in der Nähe von Bergamo in Italien gefunden. Diese Flugsaurier gehören zu den Gattungen Peteinosaurus und Eudimorphodon. Bei den Flugsauriern werden zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen unterschieden. Dabei handelt es sich auf der einen Seite um die Langschwanzflugsaurier (Rhamphorhynchoidea) die sich durch einen langen Schwanz und relativ kurze Mittelhandknochen auszeichnen. Diese Flugsaurier sind die frühesten Formen. Ihnen werden die Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea) gegenübergestellt, die keinen oder einen nur sehr kurzen Schwanz und lange Mittelhandknochen besitzen. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium Im Gebiet des heutigen Deutschland leben Krokodile der Gattung Saltoposuchus, deren Überreste hauptsächlich in Württemberg gefunden werden. Er ist 1-1,5 Meter lang und wiegt 10-15 Kilogramm. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Poltawa in der Ukraine schlägt der Asteroid Obolon ein und verursacht einen Krater von 15 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Limousin in Frankreich schlägt der Asteroid Rochechouart ein und verursacht einen Krater von 23 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium Das norddeutsche Flachmeer wird immer öfter trocken; schließlich bleibt ein sandwüstenartiges Flachland zurück, das heute die „Lüneburger Heide“ ist. Die Senkung Norddeutschlands hält weiter an. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Rhaetium Im Gebiet des heutigen Deutschland, vornehmlich in Baden-Württemberg, kommen die ersten Schildkröten auf. Sie existieren in zwei unterschiedlichen Gruppen: Die eine davon hat einen hochgewölbten Panzer wie die Gattung Proterochersis und die andere einen bis zu einen Meter langen, sehr flachen Panzer wie Proganochelys. Die Urschildkröte Proganochelys kann bei Gefahr ihren Schädel nicht unter den Panzer ziehen, weil ihr Hals ebenso wie der Schwanz mit Knochendornen versehen ist. Sie hat auf dem Gaumen Zähne und einen zahnlosen Hornschnabel, wie er für moderne Schildkröten typisch ist. Mit Proganochelys ist die aus Halberstadt in Sachsen-Anhalt bekannte Gattung Triassochelys identisch. | ||||||
Datei:Archaeopterix.jpg Der "Urvogel" Archaeopterix |
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Pliensbachium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Toarcium - Pangaea / Gondwana
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Bathonium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Nischni Nowgorod schlägt der Asteroid Puchezh-Katunki ein und verursacht einen Krater von 80 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Callovium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Litauen schlägt der Asteroid Vepriai ein und verursacht einen Krater von 7,5 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Oxfordium - Pangaea Die norddeutsche Küste reicht noch bis zum Nordharz. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzerbrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia. | ||||||
Datei:Archaeopterix.jpg Archaeopteryx |
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium
Im Gebiet der heutigen Barentssee schlägt der Asteroid Mjølnir ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium - Laurasia Im Gebiet des heutigen Tscherkassy in der Ukraine schlägt der Asteroid Rotmistrovka ein und verursacht einen Krater von 2,7 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium - Pangaea / Gondwana / Laurasia
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Barremium - Laurasia Im Gebiet der heutigen Kronobergs Iän in Schweden schlägt der Asteroid Mien ein und verursacht einen Krater von neun Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium - Laurasia Im Gebiet der heutigen Ukraine schlägt der Asteroid Zeleny Gai ein und verursacht einen Krater von 2,5 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium - Laurasia Im Gebiet des heutigen Ukraine schlägt der Asteroid Zapadnaya ein und verursacht einen Krater von vier Kilometern Durchmesser. | ||||||
Datei:Die Erde etwa 100 Millionen Jahre BC.png Die Erde etwa 100 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de) |
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana / Laurasia / Indien Der Kontinent Gondwana bricht endgültig auseinander. Als Bruchstück des ehemaligen Superkontinent Pangaea prallt die Afrikanische Platte im Zuge der Kontinentaldrift auf Europa, wobei die Alpen aufgewöblt werden, während der Aufprall Indiens auf Laurasia den Himalaya entstehen lässt. Dieser Vorgang wird als "alpidische Orogenese" bezeichnet. | |||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland], der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Coniacium Im Gebiet der heutigen Gävleborgs Iän schlägt der Asteroid Dellen ein und verursacht einen Krater von 19 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Laurasia Im Gebiet des heutigen Finnland schlägt der Asteroid Lappajärvi ein und verursacht einen Krater von 17 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia Im Gebiet des heutigen Kirowohrad in der Ukraine schlägt der Asteroid Boltysh ein und verursacht einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana
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Datei:Giant's Causeway.JPG Giant's Causeway in Nordirland (Quelle: Oteriwutaban) |
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Seelandium - Laurasia
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Ypresium
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Lutetium - Laurasia / Laurentia In den tropischen Wald- und Buschgebieten Nordamerikas und Europas lebt der Diatryma, ein 2,5 Meter großer, flugunfähiger Vogel. Der Diatryma hat einen mehr als 40 Zentimeter langen Kopf und einen sehr starken, gebogenen Schnabel. Da die Säugetiere im Lutetium meist nur von geringer Körpergröße sind, ist der Diatryma wahrscheinlich eine ernste Gefahr für sie. Fossilien dieses Tieres werden sowohl im Geiseltal bei Halle (Saale) sowie in der Grube Messsel bei Darmstadt in Hessen als auch in Nordamerika geborgen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Infolge des noch im Eis gebundenen Wassers liegt der Meeresspiegel während des Höhepunkts dieser Eiszeit etwa 120 Meter tiefer als im Jahre 1950 AD. Da die Eiszeit jetzt ihren kältesten Punkt erreicht, wird der Meeresspiegel in den nächsten Tausenden von Jahren langsam wieder ansteigen. Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Bartonium - Laurasia
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Laurasia Der größte Hai im Gebiet des heutigen Deutschland, das im Norden und im Westen noch unter einem Meer liegt, ist der Procarcharodon, der vermutlich bis zu zehn Meter lang ist, mehr als 160 bis zu acht Zentimeter lange, dolch-artige Zähne trägt und im Mainzer Becken größere Fische und Seekühe jagt. Dieser weitläufig mit dem heutigen Weißen Hai verwandte Raubfisch ist zurzeit das größte Lebewesen in der etwa 300 Kilometer langen und maximal 40 Kilometer breiten Meeresstraße, welche das Nordmeer in Norddeutschland mit dem Meer im heutigen Alpenvorland verbindet. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium - Laurasia Die Nordsee reicht jetzt nur noch bis zum Harz und die Bildung der Alpen schreitet rasch voran. Die erste, "vorgosauische Gebirgsbildung" der Alpen, begann bereits vor 60 Millionen Jahren. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium Die "Känozoische Kaltzeit" beginnt. Beide Pole der Erde vereisen völlig. Dieser Zustand hält bis heute an. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium - Laurasia Im Gebiet des heutigen Spanien schlägt der Asteroid Rubielos de la Cérida ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australia / Antarktika Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktika haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Europa Auf dem sich bildenden Kontinent Europa gibt es große trockene Steppen- und Savannengebiete mit vielen Großsäugern. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Asien / Europa / Afrika Im Gebiet des heutigen Bayern, aber auch in anderen Teilen Mitteleuropas sowie in Afrika und in Vorderasien existierten die ältesten Rüsseltiere, die sogenannten "Hauer-Elefanten" oder auch Deinotherien (andere Bezeichnung: Dinotherien). Die im Gebiet des heutigen Deutschland lebende Art hat die Bezeichnung "Dinotherium bavaricum". | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa Das größte landbewohnende Säugetier allerzeiten, der Indricotherium (auch Paraceratherium genannt), stirbt nach gut 18 Millionen Jahren der Existenz seiner Gattung aus. Dieses Tier mit einem Gewicht von bis zu 20 Tonnen gehört zur Familie der Nashornartigen und lebte im heutigen Ost-, Zentral- und Westasien sowie in Südosteuropa. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika Thetys, der Vorläuferozean des Mittelmeeres, bildet eine breite Wasserstraße zwischen dem Indischen Ozean und dem sich öffnenden Atlantik. Allerdings wird Thetys in Zukunft immer mehr eingeengt werden. Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Europa | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika Weite Teile Eurasiens werden erstmals von Meerkatzenverwandten und von Menschenartigen aus Afrika besiedelt. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Asien / Europa / Afrika Die Afrikanische Platte kollidiert mit Vorderasien. Dies führt zur Auffaltung von Kettengebirgen im Nahen Osten und beendet die Verbindung des entstehenden Mittelmeers zum Indischen Ozean. Von nun an bestehen nur noch Verbindungen zum Atlantik in Gestalt der Betischen Straße im Süden der Iberischen halbinsel nördlich der Betischen Kordillere und der Rif-Straße in Nordwest-Afrika, südlich des Rif-Gebirges. Die heutige Straße von Gibraltar wird von einem Gebirgsbogen, der die Betische Kordillere und Rif miteinander verbindet (Gibraltar-Bogen), verschlossen. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Europa Im Gebiet des heutigen Bayern schlägt ein Asteroid im Nördlinger Ries ein und verursacht einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser. Wegen der mutmaßlichen Ähnlichkeit des Gesteins mit dem Gestein auf dem Mond werden hier im 20. Jahrhundert Trainingsprogramme US-amerikanischer Astronauten stattfinden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Europa Im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg schlägt ein Asteroid ein und verursacht einen Krater von 3,8 Kilometern Durchmesser. Das Steinheimer Becken entsteht. | ||||||
Datei:Pierolapithecus catalaunicus.JPG Pierolapithecus catalaunicus (Quelle: Wikipedia.fr) |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Asien / Europa Die Zahl der Menschenartigen-Arten nimmt in Europa zu, unter anderem auf der Iberischen Halbinsel leben der Pierolapithecus und der Anoiapithecus und mindestens vier Arten des Dryopithecus. Eine vergleichbare Entwicklung vollzieht sich in Asien, allerdings werden die Oran-Utans die einzigen Überlebenden bleiben. | |||||
![]() Oreopithecus (Quelle: http://bertsgeschiedenissite.nl/) |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Europa Die sogenannte Vallesium-Krise führt zu erheblichen Veränderungen der Ökosysteme in Europa: Von der spanischen Mittelmeerregion ausgehend verschwinden in West- und Mitteleuropa die subtropischen, immergrünen Wälder infolge allmählicher Abkühlung; an ihrer Stelle folgen laubabwerfende Bäume und in einigen südlichen Regionen Steppen. Diese Klimaveränderung hat auch einen tiefgreifenden Wandel in der Tierwelt zur Folge – die meisten europäischen Arten der Menschenartigen dieser Epoche sterben aus; einzig Oreopithecus überlebt vorerst auf einer Insel in der Region von Sardinien/Korsika. | |||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Asien / Europa Als Folge der seit einer Million Jahren andauernden Hebung des Tibetischen Hochlandes, das mit einer Steigerung der Intensität des Monsuns in Asien verbunden ist, führt dies zu einer Verringerung der Niederschlagshäufigkeit in Europa, was zu einem völligen Aussterben der Menschenartigen in Europa führen wird. Die Artenvielfalt in Asien geht zurück; nur der Orang-Utan und die Gibbons bleiben verschont. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika Während des Messiniums beginnt das Mittelmeer mit der weitgehenden Austrocknung. In diesem „Messinische Salinitätskrise“ (italienisch: Crisi di salinità del Messiniano) genannten Abschnitt der Erdgeschichte lagern sich in den tiefsten Meeresbecken bis zu drei Kilometer mächtige Verdunstungsgesteine (Evaporite) ab. | ||||||
![]() Oreopithecus (Quelle: http://bertsgeschiedenissite.nl/) |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika Das Mittelmeer trocknet für etwa 10.000 Jahre aus. Dies hat auch Folgen für die Menschenartigen in dieser Region. Der Oreopithecus, der in der Region von Sardinien/Korsika lebt, stirbt aus. | |||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Afrika In den Steppen breiten sich erste Gräser aus. An der Wende vom Miozän zum Pliozän erfolgt eine leichte Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika, sodass für einige Jahrtausende nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgetrocknete Mittelmeerbecken schwappen. Nach und nach wird sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke graben, bis schließlich durch einen 200 Kilometer langen und bis zu elf Kilometer breiten Kanal etwa 100 Millionen Kubikmeter pro Sekunde einströmen und dabei mit einer Geschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde den Strömungskanal um 40 Zentimeter pro Tag vertiefen. Insgesamt werden dabei 500 Kubikkilometer Gestein weggewaschen. Das führt dazu, dass auf dem Höhepunkt dieses Vorgangs der Wasserspiegel im Mittelmeerbecken täglich um mehr als 10 Meter ansteigt, bis nach maximal zwei Jahren das Mittelmeer wieder aufgefüllt ist. Seither ist diese Meerenge die einzige natürliche Verbindung zwischen Atlantik und Mittel- und Schwarzem Meer. Bei den isolierten Evaporit-Vorkommen auf den Festländern rund um das Mittelmeer handelt es sich übrigens meistens um Sedimente in kleineren, aber auch höher gelegenen Randbecken, die während späterer Gebirgsbildungsphasen über den Meeresspiegel angehoben wurden, zum Beispiel in Italien, auf Sizilien und auf Kreta. Die Becken in Südspanien und Nordwestafrika hingegen bilden bis zur Öffnung der Straße von Gibraltar die einzige Verbindung zum Atlantik. Schon geringe tektonische Bewegungen oder eustatische Meeresspiegelschwankungen in dieser Region könnten die Verbindung mit dem Atlantik, mit dem Mittelmeer, aber auch mit den einzelnen Teilbecken untereinander blockieren oder wieder herstellen. | ||||||
Datei:Mammut.png.png Mammut (Quelle: Wikipedia.de) |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Asien/ Europa / Afrika / Nordamerika Im Gebiet des heutigen Nordamerika, Europa, Asien und Afrika lebt das Mammut. Der Name ist ein Begriff aus dem Waldnenzischen. Ursprünglich entwickelt sich das Mammut in Afrika und verbreitet sich dann in den anderen genannten Kontinenten. Die heutigen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten stammen nicht vom inzwischen ausgestorbenen Mammut ab; vielmehr haben alle drei Gruppen den selben Vorfahren, von dem sie sich bereits über 2 Millionen Jahre zuvor trennten. Das eiszeitliche Mammut erreicht mit einer Schulterhöhe von etwa drei Metern nicht einmal die Maße des heutigen Afrikanischen Elefanten. | |||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Europa Die Alpen liegen jetzt vollständig unter einem Gletscher. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Europa Infolge der seit 100.000 Jahren herrschenden Brüggen-Kaltzeit stirbt in Europa das Krokodil aus. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Europa Im nördlichen Europa beginnt die Tegelen-Warmzeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Europa / Asien / Afrika In Afrika, Asien und Europa tritt der Homo erectus auf. Die Abgrenzung des "Homo erectus" von anderen Arten der Gattung "Homo" allerdings umstritten. Homo erectus ist laut Richard Leakey "die erste hominine Art, die das Feuer benutzte; die erste, die das Jagen als ein wesentliches Element zur Sicherung ihrer Nahrungsversorgung einsetzt; die erste, die wie ein moderner Mensch laufen kann." Die Bezeichnung "erectus" ist abgeleitet aus dem Lateinischen und bedeutet "aufrichten". Homo erectus bedeutet somit "der aufgerichtete Mensch". Homo erectus gilt als die erste Art der Gattung Homo, die sich weit über Afrika hinaus verbreitet. Heute werden zahlreiche Fossilienfunde dem Homo erectus zugeordnet, die von ihren Entdeckern zunächst eigene Gattungs- und Artnamen erhalten, so zum Beispiel der von Eugène Dubois benannte Anthropopithecus („Java-Mensch“), der von Davidson Black benannte Sinanthropus pekinensis („Peking-Mensch“), der von John T. Robinson benannte Telanthropus capensis („Zielmensch“, ein Fund aus Swartkrans, Südafrika) und der von Camille Arambourg benannte Atlanthropus mauritanicus („Atlas-Mensch“, drei Unterkiefer-Fragmente aus Ternifine bei Muaskar, Algerien; gelegentlich auch: Homo mauritanicus oder Homo erectus mauritanicus). Charakteristisch für Homo erectus ist demnach der im Vergleich zum modernen Menschen „tonnenförmigere“ und volumenreichere Rumpf sowie sein kräftiges und im Vergleich zu älteren Arten der Hominini größeres Skelett mit besonders dickwandigen Schädelknochen (Schädeldach zwischen 6 und 11 mm) und kräftigen Überaugenwülsten, „über deren Funktion man bis heute rätselt.“ Der Schädel ist – von hinten betrachtet – in Relation zu seiner Höhe auffällig breit. Der Unterkiefer von Homo erectus ist im Vergleich zu Homo sapiens breiter und leicht V-förmig. Ein vorspringendes Kinn fehlt. Die Körpergröße wird in der älteren Fachliteratur auf maximal 1,60 Meter geschätzt, da zunächst aussagekräftiges Skelettmaterial aus dem Bereich des Rumpfes und der Beine fehlte. Funde aus Afrika (Turkana-See) führen später dazu, dass ausgewachsenen Individuen von Homo erectus inzwischen eine Körpergröße von 1,45 bis 1,80 Meter zugeschrieben wird. Das Gehirnvolumen von Homo erectus vergrößert sich im Verlauf der zwei Millionen Jahre seiner Existenz deutlich; unter anderem deshalb variieren die Angaben zu seinem Gehirnvolumen selbst in der gleichen Region sehr stark: von 650 bis 1250 ccm für ausgewachsene Individuen (zum Vergleich: Homo sapiens 1100 bis 1800 ccm). In der Regel ist das Volumen jedoch deutlich größer als das von Homo habilis (ca. 600 bis 700 ccm) oder Homo rudolfensis (ca. 750 ccm). Das Gehirnvolumen der Homo-erectus-Funde aus Sangiran und Trinil wird mit rund 930 ccm angegeben, das der Peking-Menschen mit rund 1060 ccm, das der Funde aus Ngandong mit rund 1150 ccm. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Skandinavien Im Gebiet des heutigen Finnland schlägt der Asteroid Karikkoselkä ein und verursacht einen Krater von 1500 Metern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Asien / Europa / Afrika Der Homo rudolfensis stirbt aus. Er existierte seit etwa 300.000 Jahren gemeinsam mit dem Homo habilis und 100.000 Jahre gemeinsam mit dem Homo ergaster. Der älteste Nachweis von Vertretern der Gattung Homo außerhalb Afrikas stammt derzeit aus der Gegend des heutigen Georgien, wo zuverlässig datierte Fossilien gefunden und provisorisch als „homo georgicus“ bezeichnet werden. Dies markiert den Beginn der Altsteinzeit in Westasien, 700.000 Jahre nach dem Beginn in Afrika. Homo erectus befindet sich noch in Afrika, wird sich aber später nach Asien und in das südliche Europa aufmachen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Europa Der Homo Erectus betritt Europa. Dadurch beginnt nun auch in Südeuropa die Altsteinzeit, 1,3 Millionen Jahre nach dem Beginn in Afrika und 200.000 Jahre nach dem Beginn in Westasien. Die ältesten menschlichen Überreste werden in der Sierra de Atapuerca in der Provinz Burgos auf der Iberischen Halbinsel gefunden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Asien / Europa / Afrika
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Westeuropa An der heutigen Ostküste Englands in der Nähe des heutigen Happisburgh in der Grafschaft Norfolk lassen sich Vertreter des Homo erectus nieder. Zurzeit ist das Magnetfeld der Erde noch umgekehrt zu dem heutigen. Die klimatischen Bedingungen in Westeuropa gleichen vermutlich den heutigen: Die Sommer sind vermutlich etwas wärmer; die Winter dafür etwa drei Grad kälter. Die frühen Menschen im Mündungsgebiet der Themse sind Jäger und Sammler. In dieser Marschlandschaft leben auch Pflanzen fressende Tiere wie Mammuts, Nashörner und Pferde sowie die Fleischfresser Hyänen und Säbelzahntiger. Außerdem befinden sich hier weitläufige Nadelwälder. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Iberische Halbinsel Vorläufer des Urmenschen „homo erectus“ leben auf der Iberischen Halbinsel. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Asien / Europa / Afrika Der Homo erectus beherrscht den Hüttenbau und beginnt mit der Sprachentwicklung. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in Spanien. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen P?ezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien / Europa / Nordamerika | ||||||
![]() Megaloceros (Quelle: http://www.tumblr.com/tagged/megaloceros) |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Nordamerika
Asien / Europa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa 60 Kilometer westlich des heutigen Budapest lebt der Homo heidelbergensis. Es werden zerbrochene Knochen von Nagetieren, Bären und Nashörnern gefunden, die der Homo heidelbergensis benötigte, um das Knochenmark zu verzehren. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa Der Homo erectus in der Gegend des heutigen Ungarn und in Britannien beherrscht das Feuer. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südeuropa Der Vulkan Pozzuoli in der Nähe des Vesuvs bringt die Flegreischen Felder (Campi Flegrei) hervor. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Mitteleuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Westeuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa Beginn der Holstein-Warmzeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa Ende der Holstein-Warmzeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südwesteuropa
Im Atapuerca-Massiv nahe dem heutigen Burgos in Nordspanien leben nahe der Sima de los Huesos („Knochenhöhle“) Menschen der Gattung Homo heidelbergensis. Offenbar dient diese Höhle rituellen oder religiösen Zwecken. Es werden dort lediglich die Leichname der Menschen ohne Werkzeuge oder Tierknochen als Grabbeigaben beigesetzt. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Kanarische Inseln / Nordamerika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Neben dem Homo erectus und dem Homo heidelbergensis tritt nun dem Homo neandertalensis auf. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Antarktika / Grönland / Nordamerika / Europa / Asien Die größte Ausdehnung des Gletschereises beginnt. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Mitteleuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa Das „Leine-Urstromtal“ mündet vorübergehend südlich vor dem heutigen Nienburg in die Weser, die noch 50 Kilometer weiter westlich entfernt über die Hunte und erst hinter Bremen ihre Mündung östlich der Ems in einen riesigen Gletscherstausee erreicht. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Afrika Aus Homo heidelbergensis beziehungsweise Homo erectus heidelbergensis entwickelt sich in Europa der Homo neandertalensis, im Volksmund "Neandertaler" genannt, während zur selben Zeit aus den in Afrika verbliebenen Populationen des Homo erectus der Homo sapiens hervorgeht, der heutige "moderne" Mensch. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Iberische Halbinsel
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Sardinien Funde von Steinwerkzeugen belegen eine frühe Besiedlung der Insel Sardinien. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ostafrika / Terra Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südosteuropa Der Homo neandertalensis lebt im Gebiet des heutigen Transsylvanien (Siebenbürgen) in Rumänien. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Sardinien Die auf Sardinien lebenden Menschen benutzen als einfache Werkzeuge Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen wird. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika / Europa Die Faustkeile des Acheuléen veränderen sich von nun an, werden asymmetrische, sogenannte Faustkeilmesser. Man spricht nun vom Mittelpaläolithikum und seiner ersten Stufe, dem Micoquien, gleichzeitig entwickelt sich eine ganz neue Form der Werkzeugbearbeitung: Abschläge vom Kernstein wurden erzeugt, die kleiner und leichter sind und flexibler gehandhabt werden können. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Das Jungpleistozän (auch Oberes Pleistozän, Spätpleistozän oder Tarantium), der jüngste und zugleich kürzeste Abschnitt des Pleistozäns, dem Zeitalter der wechselnden Warm- und Eiszeiten, beginnt. Die Stufe wird nach Planungen der „International Commission on Stratigraphy“ voraussichtlich den Namen Tarantium erhalten. Das Jungpleistozän ist gekennzeichnet durch das Aussterben vieler großer Säugetierarten, vor allem am Ende des Pleistozäns und dem Beginn des Holozäns. Auch der Neandertaler stirbt in diesem Zeitraum aus. Ins Jungpleistozän fällt auch das Vordringen des anatomisch modernen Menschen auf alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis. Für die vorgeschichtliche Archäologie fallen in diesen Zeitraum die jüngeren Kulturabschnitte des Mittelpaläolithikums und das Jungpaläolithikum als Unterteilungen der Altsteinzeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien Die ersten Homo sapiens („moderne Menschen") verlassen Afrika und erreichen die Ostküste des Mittelmeeres. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika Ende der dritten alpinen Eiszeit des Pleistozän namens Riss-Eiszeit. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa Die Nordsee ist bis 125 Meter Tiefe ausgetrocknet. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika Eine neue Warmzeit beginnt (Tyrthénien). Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südosteuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südwesteuropa Grabstätten aus der Mittleren Steinzeit weisen auf eine frühe Besiedelung des heutigen Portugal hin. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa Der „Homo sapiens“ stirbt im östlichen Mittelmeerraum aus. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien / Europa Nachdem seine Art vor 5000 Jahren im östlichen Mittelmeerraum ausstarb, wandert der Homo sapiens erneut aus Ostafrika aus und zieht an der Küste entlang nach Vorderasien. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien Beginn der letzten Eiszeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Indien / Grönland Der Supervulkan Toba auf der Insel Sumatra in der heutigen Provinz Sumatera Utara bricht aus. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Vulkanausbruch seit 2.000.000 BC handelt. Vulkanische Asche findet man im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens. Es ist neben der Oruanui-Eruption des Taupo die einzige Eruption, die in diesem Zeitraum eine Stufe von 8 erreicht. Schätzungen zufolge werden 2.800 Kubikkilometer vulkanischen Materials bis in 50 km Höhe geschleudert und verteilen sich in der Atmosphäre. Der Ausbruch verursacht möglicherweise die kältesten Jahre der Würmeiszeit. Der Vulkanausbruch hat zur Folge, dass die menschliche Population auf dem ganzen Planeten stark reduziert wird. Die Eruption führt in den folgenden sechs Jahren zu einer Absenkung der Durchschnittstemperatur um 3 bis 3,5 Grad Celsius. Alan Robock von der Rutgers Universität in New Jersey errechnet in neueren Computermodellen sogar gravierendere Folgen. So sollen die Temperaturen zunächst weltweit um bis zu 18 Grad sinken und nach einem Jahrzehnt die Temperatur immer noch um durchschnittlich zehn Grad niedriger liegen. Diese These einer kurzen globalen Eiszeit wird durch die Datierung der Würmkaltzeit und Weichsel-Kaltzeit im europäischen Raum gestützt. Die Toba-Katastrophe selbst wird durch archäologische Funde in Grönland gestützt, die für den fraglichen Zeitraum eine massive Störung im Eisaufbau zeigt. Im antarktischen Eis wird dieses jedoch nicht beobachtet. Es gibt auch andere Kritik, die darauf verweist, dass der Toba-Vulkanausbruch nicht genug Schwefel in die Atmosphäre bringt, um eine globalen Abkühlung zu verursachen. Stattdessen wird sehr viel Gestein emporgeschleudert - der Ausbruch hat eine Explosionskraft von etwa einer Gigatonne TNT - in dessen Folge der indische Subkontinent mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Ascheschicht überzogen wird. Auch an diesem Punkt bildet sich Kritik aus, da bei archäologischen Grabungen in Indien Steinwerkzeuge aus dieser Zeit gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass die Population des Homo erectus in Indien die Toba-Katastrophe überlebt hat. Zum Zeitpunkt der Tobaeruption existieren in Afrika Homo sapiens, in Europa die Homo neandertalensis (Neandertaler) und in Asien Homo erectus und Homo floresiensis. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt den Anspruch, eine Erklärung zu liefern für die enge genetische Verwandtschaft der gesamten heutigen Menschheit. Berechnungen zur Mutationsrate des menschlichen Genoms ergeben, dass ungefähr zur Zeit der Toba-Explosion ein sogenannter genetischer Flaschenhals beim Menschen entsteht, also eine Verkleinerung der damals in Afrika lebenden Homo sapiens-Population auf wenige tausend Individuen. Allerdings können diese genetischen Berechnungen bisher nicht durch archäologische oder paläoanthropologische Funde gestützt werden. Auch sind direkte Auswirkungen auf die Neandertaler und auf Tier- und Pflanzenspezies bisher unbekannt. Der Toba-Katastrophen-Theorie zufolge sollen Asien und Europa, ausgehend von der kleinen afrikanischen Population des Homo sapiens, nach der Toba-Katastrophe von diesem besiedelt worden sein. Die in Asien und Europa ansässigen Arten der Gattung Homo sind danach binnen weniger tausend Jahre ausgestorben. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt somit auch den Anspruch, eine ökologische Erklärung zu liefern für die durch zahlreiche Fossilfunde gut abgesicherte Out-of-Africa-Theorie. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Baltikum / Grönland
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa Menschen der Gattung Homo sapiens ziehen vom Mittleren Osten in Richtung Europa. Die Ausbreitung des modernen Menschen in die anderen Regionen der Erde beginnt etwa jetzt (plus/minus 5000 Jahre) über den Nahen Osten, der noch ökologisch zu Afrika gehört. Vertreter der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen vertreten hingegen die Ansicht, dass sich lokale Populationen des Homo erectus, die viel früher aus Afrika auswanderten, mehrfach unabhängig voneinander in verschiedenen Regionen der Welt zum modernen Menschen entwickelten. Genetische Analysen des Y-Chromosoms und der Mitochondrien des Menschen stützen inzwischen die Out-of-Africa-Theorie. Eine Vermischung zwischen Homo sapiens und den späten Vertretern von Homo erectus in Asien ist unbelegt, die Vermischung zwischen Homo sapiens und dem Homo neandertalensis (Neandertaler) ist mit allenfalls 1 bis 4 Prozent eher gering und schlägt sich nach den bisherigen Analysen nicht in äußerlich sichtbaren Merkmalen nieder. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Asien Beginn der Ausbreitung des Homo sapiens über die Sahara und dem Maghreb im Westen und dem Nahen Osten und Südostasien im Osten von Afrika. Das Bakterium „Heliobacter pylori“, das ab jetzt verantwortlich ist für Magengeschwüre und ihre Entartung zu Krebs (1 Prozent), befindet sich bereits in den Mägen der Hälfte aller lebenden Homo sapiens in Afrika. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien Die vier Arten der Gattung Homo – Homo erectus, Homo neandertalensis (Neandertaler), Homo floresiensis und Homo sapiens – sowie die Denisova-Menschen besiedelten über gewisse Zeitspannen hinweg gleichzeitig Eurasien. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südosteuropa Die ersten Menschen der Gattung Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Bulgarien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Aus Afrika auswandernde Gruppen von Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Israel. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Im Jahre 2012 werden in elf spanischen Höhlen rote Handabdrücke als älteste Höhlenmalereien der Welt identifiziert werden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostasien / Europa Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen Rumänien ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen Frankreich, wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg existiert nachweislich kulturelles Leben. Im heutigen Geißenklösterle wird 1979 eines der ältesten bekannten Musikinstrumente der Menschheit (eine Elfenbeinflöte) ausgegraben und in Höhlen der Schwäbischen Alb ein Bildnis eines Löwenmenschen. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Im Gebiet des heute tschechischen P?edmostí entstehen die ersten Gemeinschaftsgräber. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Hellas Auf dem Gebiet der Halbinsel Hellas führen halb-nomadisch lebende Vorfahren der Minoer ein Leben als Jäger und Sammler. Erste Siedlungen entstehen in Böotien, in Argolis, Evia und auf den Ionischen Inseln. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sizilien Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa | ||||||
Afrika / Europa Die „Europäer“ spalten sich von den „Afrikanern“ ab. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 33.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen. | ||||||
Afrika / Indien / Australien / Asien Am Ende des Jungpaläolithikum (Altsteinzeit) spaltet sich der Homo sapiens sapiens in drei Menschheitsgruppen auf: Negride, Europiden und Mongolide. Diese drei Gruppen weisen unterschiedliche äußere Merkmale auf. Die Haut der Menschen, die unter der steil einfallenden Sonnenstrahlung leben, färbt sich zum besseren Schutz vor UV-Strahlung schwarz. In den kühleren Zonen Afrikas jedoch verliert sich das schwarze Pigment, da nur helle Haut aus ultraviolettem Licht das lebensnotwendige Vitamin D bilden kann, um in der Winterzeit der Gefahr von Rachitis zu entgehen. Negride leben in Afrika (Pygmäen, San), in besonderen Gegenden Indiens, auf Ceylon, Neu-Guinea (Papua), Australien (Aborigines) und Japan (Ainu). Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien
Der Homo sapiens in Europa markiert Knochen mit mehreren Sätzen von Kerben. Dies wird als der Beginn der Mathematik angesehen. In der Grotte Chauvet im heutigen Frankreich in der Nähe von Vallon-Pont-d’Arc in der Region Rhône-Alpes entstehen mehr als 500 Wandmalereien von Bisons, roten Mammuts, Eulen, Näshörnern, Löwen, Bären, Hirschen, Pferden, Hyänen, Rentieren und riesigen dunklen Katzen. Möglicherweise ist dieser Ort ein religiöses oder soziales Zentrum der in der Region lebenden Bevölkerung. In der Höhle von Lascaux werden in Höhlenmalereien möglicherweise die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck dargestellt. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa Die in Europa lebenden Männer haben im Durchschnitt einer Körpergröße von 1,72 Metern. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Zentralrussland Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel Die ersten Homo sapiens wandern in das Gebiet der Iberischen Halbinsel ein. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel Am Tejo gelingt der Nachweis für eine 24.000 Jahre alte Feuerstelle des Homo sapiens. Auch vom Homo neandertalensis (Neandertaler) gibt es Spuren durch einen Lagerplatz bei Vilas Ruivas. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien Die Würm-Eiszeit hat jetzt ihre niedrigsten Temperaturen auf der Nordhalbkugel erreicht. Der Meeresspiegel ist infolge der Vereisung an den Polen 120 Meter niedriger als im 21. Jahrhundert AD. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Afrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Asien / Afrika Die ersten Menschen entwickeln den Speer als Waffe. Außerdem verwenden Bewohner von Höhlen Lampen, die mit tierischem Fett gespeist werden und genügend Licht spenden. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordeuropa / Skandinavien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Im Gebiet des heutigen Südfrankreich entstehen die Höhlenmalereien von Lascaux, die neben Tierabbildungen möglicherweise auch die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck darstellen. Wegen ihres Reichtums an Felsmalereien wird die Höhle auch als „die Sixtinische Kapelle der Altsteinzeit“ bezeichnet. Die Felsbilder verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Höhlenabschnitte:
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel Die heute weltbekannten Höhlen von Altamira bei Santillana del Mar in Kantabrien, 30 Kilometer westlich von Santander, werden von Menschen zum Wohnen genutzt. Sie werden zum größten und am meisten typischen Beispiel der Kunst der Altsteinzeit durch ihre Felsmalereien und –gravuren. Die Künstler verwendeten Holzkohle und Ocker oder Hämatit zu malen, oft verdünnen Farben, verschiedene Farbtöne und verstärken die Wirkungen von hell und dunkel, auch werden die natürlichen Konturen der Wände genutzt, um einen Eindruck von Dreidimensionalität zu den Themen zu geben. Die mehrfarbige Decke ist das auffälligste und zeigt eine Herde von Bisons in verschiedenen Positionen, zwei Pferde, große Hirsche und offenbar ein Wildschwein. Die Deckengemälde in den Höhlen geben erste Zeugnisse vom künstlerischen Schaffen des Menschen auf der Iberischen Halbinsel. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises / Grönland Über eine derzeit bestehende Landbrücke "Beringia" beginnen indigene Völker über Nordostasien nach West-Alaska einzuwandern. Sie sind größtenteils Jäger und Sammler. Es wird angenommen, dass die Männer dieser Gruppe vornehmlich Bisons und Mammuts jagen. Wahrscheinlich kommen die meisten präkolumbischen Völker des amerikanischen Kontinents über diese Landbrücken. Die Passage ist von einer riesigen Eisschicht bedeckt, bis ein vorübergehender Rückgang des Eises einen Korridor im Nordwesten des heutigen Kanadas öffnet, durch den sich Gruppen über den restlichen Kontinent ausbreiten konnten. Alaska wird nun von den Inuit und zahlreichen indigenen Gruppen bevölkert. Heute teilt man die frühen Bewohner Alaskas in mehrere Hauptgruppen: die Indianer der Südostküste (die Tlingit, Haida und Tsimshian), die Athapasken, die Aleuten sowie die Inupiat und Yupik. Die Tlingit, Haida und Athapasken hielten Potlatch, wobei eine mächtige Person all ihren Besitz verschenkt, zum Essen gibt oder zerstören lässt. Bei diesen Festen erzählt man Familiengeschichten, übergibt zeremonielle Titel und Gaben an die Vorfahren. Die Gesellschaft der Aleuten wird in drei Kategorien geteilt: Ehrenleute (Walfänger, die hohen Respekt genießen, und Ältere), gewöhnliche Menschen und Sklaven. Beim Tod eines Würdenträgers mumifiziert man dessen Leiche und tötet gelegentlich Sklaven zu Ehren des Verstorbenen. Diese Völker jagen mit Schlingen, Keulen, Speeren sowie Pfeil und Bogen. Einige Menschen aus diesen Völkern sind die Vorfahren der heute auf Grönland lebenden Kalaallit. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordeuropa / Mitteleuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Britannien einschließlich Irland | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa einschließlich dem heutigen Gebiet Deutschlands In der späten Weichsel-Eiszeit finden sich Nachweise für sesshafte menschliche Anwesenheit im Raum des heutigen Magdeburg. Inzwischen beginnt eine phasenweise Klimaerwärmung in Europa; die menschliche Kultur in dieser noch fast baumlosen Steppenlandschaft wird bestimmt von der aus Nordwesten kommenden "Hamburger-Gruppe“ und der "Magdalenien-Kultur", die aus Südwesten vorrückt. Es entsteht nördlich des heutigen Steinhuder Meeres eine Endmoräne, die Binnensanddünen, die "Weißen Berge", die "Diepholzberge" und die "Schwarzen Berge". Die Niederung ist noch ein großes Wasser- und Sumpfgebiet. Die Dünen sind vorwiegend Wanderdünen mit Nord-Richtung und zum Teil noch bis ins 21. Jahrhundert in Bewegung. An der Uferlinie des sich bildenden Meeres werden erste kleine Sandstrände hinterlassen. Statt gutem Lößboden wird aber schließlich am Ende der Eiszeiten nur Sand, Kies und Geröll zurückbleiben. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa In Europa beginnt nach etwa 3000 Jahren Würm-Eiszeit eine post-eiszeitliche Erwärmung. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westskandinavien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Mitteleuropa/Nordeuropa Im Gebiet der heutigen Niederlanden, in Norddeutschland, Dänemark, Pommern und Nordpolen verbreitet sich die archäologische Kultur der ausgehenden Altsteinzeit namens „Hamburger Kultur“. Sie gehört damit zu den letzten jungpaläolithischen Kulturgruppen am Ende der Weichsel-Kaltzeit und wird zum Teil auch als spätpaläolithisch klassifiziert. Klimatisch fällt sie in die Zeit der ersten Wiedererwärmung im Meiendorf-Interstadial und die anschließende kurze Abkühlungsphase. Die Hamburger Kultur wird nach Funden am Alsterufer bei Hamburg-Wellingsbüttel aus dem Jahre 1931 benannt. Das Verbreitungsgebiet der Hamburger Kultur liegt nördlich der Mittelgebirgsschwelle. Charakteristisch sind saisonale Jagdplätze, in denen vor allem Rentiere gejagt werden. Winterlager liegen in der heutigen südlichen Nordsee, deren Küstenlinie wegen der Meerwasserbindung im Gletschereis der Weichseleiszeit bis zur Doggerbank reicht. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa / China / Nordamerika Die Altsteinzeit-Jäger und –Sammler domestizieren verschiedene Unterarten des Wolfes. Eine Handvoll weiblicher Wölfe sind nur nötig, um binnen Tausend Jahren den Hund zu entwickeln. Alle Hunde, die im 21. Jahrhundert auf der Erde existieren, stammen jedoch von den ersten Hunden Europas ab. In allen Hunden dieser Welt kommen die Gene von lediglich fünf Wölfinnen vor. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Britannien Über die noch bestehende Landbrücke wandert das Mammut von Europa aus auf die heutigen Britischen Inseln. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Infolge des dramatischen Anstiegs der Sommertemperaturen entstehen in Mitteleuropa Parklandschaften aus Weiden, Birken und Wacholder. Große Rentierherden wandern im Sommer in die nördlichen Tundrengebiete, im Winter zurück in die südlicheren Gebiete. Diese Rentierherden werden von den Jägern der „Hamburger Kultur“ vermutlich mit Speer und Speerschleuder gejagt, daneben jagen sie Pferde, Niederwild, Vögel und Fische. Als Behausungen von Siedlungsplätzen der „Hamburger Kultur“ sind nur Grundrisse von Stangenzelten bekannt. Typische Silexgeräte sind Kerbspitzen, außerdem Bohrer, Stichel, Kratzer und Zinken (zum Teil Doppelzinken). Harpunen werden aus Knochen und Geweih gefertigt. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien Mit der deutlichen Klimaerwärmung im Grönland-Interstadial beginnt das Spätpaläolithikum. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Nordasien / Sibirien / Afrika|Ostafrika]] Infolge der Erderwärmung trocknet an vielen Stellen der Erde die Tundra aus und Fichten und Eichen erscheinen. Auf dem Mount Kenya in Ostafrika gibt es Birken und Heidekraut. Die Großen Seen in Nordamerika erscheinen, die Ozeane steigen weiterhin an. Da das Eis immer mehr schmilzt, gibt es jetzt eine Landroute von Asien nach Nordamerika. Noch einmal setzt eine Besiedelung Nordamerikas von Asien aus ein. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa Sowohl die Menschen im heutigen Irak sowie im heutigen Gebiet Tschechiens und im Gebiet der Slowakei bestatten ihre Toten, nachdem sie sie mit rotem Ocker bestrichen haben. Anthropologen vermuten, dass durch die rote Farbe eine Verbindung zu ihrer Gottheit nach dem Tod hergestellt werden soll. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Irland Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Osteuropa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Asien / Europa Endgültiges Ende der letzten Eiszeit. In Eurasien und in Mitteleuropa beginnt die erste flächige Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit, die auch Weichsel-Hochglazial genannt wird. Es installieren sich vorwiegend Laub-/Nadel-Mischwälder, wobei in südlichen Regionen Laubwälder vorherrschen. Die Kiefer erlebt ihr Maximum in der jüngsten Erdgeschichte. In Norditalien ereignet sich der so genannte Kiefernabfall, wovon die Birke profitiert, die dabei ist, hier wieder die Vorherrschaft zu übernehmen. Ganz Nordeuropa befindet sich noch unter der Eisdecke. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika / Asien / Europa | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Baltikum | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa In der Eifel acht Kilometer von der heutigen Stadt Andernach entfernt bricht ein paar Tage lang ein Vulkan aus, dessen ausgeworfenes Material in Sedimenten als charakteristisch dünne Bimsschicht nachweisbar ist und zur Datierung verwendet werden kann. Kurz nach dem Ausbruch des Vulkans werden vulkanische Asche und Bims bis ins Rheintal geschleudert und bedecken die Erde bis zu sieben Meter hoch. Das Auswurfmaterial verstopft die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckt sich über das Neuwieder Becken bis in die Gegend der Moselmündung. Feine Ablagerungen der Explosion sind noch bis Skandinavien zu finden. Die Stärke des Ausbruchs beträgt 6 auf dem Vulkanexplosivitätsindex, deren Skala von 0 bis 8 reicht. Damit ist der Ausbruch 1,5mal so stark wie der des Pinatubo im Jahre 1991 oder sechsmal stärker als der Ausbruch des Mount St. Helens im Jahre 1980. Heute ist die Caldera des Vulkans mit Wasser gefüllt, die unter anderem durch Grundwasser gespeist wird und Laacher See genannt wird. Spuren der vulkanischen Tätigkeit finden sich noch heute in Form vulkanischer Ausgasungen. Der ovale See ist mit rund 3300 qm Fläche heute der größte See in Rheinland-Pfalz. Der See ist vollständig von einem durchschnittlich 125 Meter hohen Wall umgeben und weist eine Tiefe von 53 Meter auf. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika Auf der gesamten Erde findet ein „Kälterückfall“ statt, der vermutlich durch einen Asteroiden-Einschlag in Nordamerika verursacht wird („Clovis-Kometen-Explosion“). Dieser Einschlag hat Flächenbrände, Staubstürme, weltweite Erwärmung und dann wieder Abkühlung zur Folge. Besonders in Nordamerika sterben viele eiszeitliche „Mega-Säugetierarten“ aus und menschliche Kulturen in den eisnahen „verwüsteten“ Gebieten verschwinden. Nordamerika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika Auf der gesamten Erde findet ein „Kälterückfall“ statt, der vermutlich durch einen Asteroiden-Einschlag in Nordamerika verursacht wird („Clovis-Kometen-Explosion“). Dieser Einschlag hat Flächenbrände, Staubstürme, weltweite Erwärmung und dann wieder Abkühlung zur Folge. Besonders in Nordamerika sterben viele eiszeitliche „Mega-Säugetierarten“ aus und menschliche Kulturen in den eisnahen „verwüsteten“ Gebieten verschwinden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Die Erde erwärmt sich in sehr kurzer Zeit um mehr als 20 Grad Durchschnittstemperatur. Eisbohrkerne aus Grönland zeigen später sogar eine Temperaturschwankung von fast 59 Grad innerhalb eines 50-Jahres-Zeitraums. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa Im Gebiet des Doppelkontinentes Eurasien leben 500.000 Menschen. Das asiatische Wildpferd lebt noch in Asien, das Tarpan in Osteuropa und im Gebiet der heutigen Ukraine sowie große Herden von Pferden im Gebiet des heutigen Polen. Das schwere Waldpferd ist in Nordeuropa am Aussterben. Es kommt wahrscheinlich zu Kreuzungen zwischen Tarpan und Waldpferden; das Ergebnis sind die Araber-Pferde. In diesem Stadium der Geschichte der Erde dient das Pferd ausschließlich als Nahrung, nicht als Reit- oder Lastentier. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südeuropa Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Da der Meeresspiegel noch bis zu 120 Meter tiefer als heute liegt, verläuft die Küstenlinie der Nordsee rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später. Weite Teile der heutigen Nordsee liegen trocken. Die südliche Nordsee ist Festland und die Britischen Inseln und das europäische Festland bilden eine zusammenhängende Landmasse. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Orkney | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa Infolge des steigenden Meeresspiegels beginnt die Überflutung des nördlichen Teils des Elbe-Urstromtals, dessen Ende rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später liegt. Auch Doggerland, das das heutige Großbritannien mit der Westküste des Kontinents Europas verbindet, beginnt von der Oberfläche zu verschwinden. | ||||||
Mitteleuropa / Skandinavien / Baltikum
Mitteleuropa | ||||||
Südwesteuropa Im Gebiet der heutigen Dordogne der französischen Region Aquitaine wird ein vierjähriges Kind begraben; auf dem ganzen Körper werden 1500 Edelsteine ausgebreitet. Nordeuropa / Westeuropa Nordeuropa / Baltikum Nordeuropa / Skandinavien | ||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Durchschnittstemperaturen steigen auf der Nordhemisphäre innerhalb von etwa 30 Jahren sehr rasant um 6 Grad Celsius. Der Temperaturanstieg betrifft vor allem die Winterdurchschnittstemperaturen, für die Sommerdurchschnittstemperaturen wird nur ein Anstieg bis zu 3 Grad Celsius festgestellt. | ||||||
Asien / Europa / Nordamerika Durch die vor 50 Jahren begonnene enorm schnelle Klimaerwärmung auf der Nordhalbkugel von 6 Grad Celsius innerhalb von 20-40 Jahren etablieren sich weitestgehend feuchte, nasskalte Bedingungen. Vorderasien Skandinavien | ||||||
Terra Der Meeresspiegel der Erde beträgt jetzt 54 Meter unter NN. | ||||||
Terra
Nordafrika / Südeuropa / Vorderasien / Hellas
Mitteleuropa / Westeuropa Datei:Map Gemeinsame Mündung von Rhein und Themse.png Gemeinsame Mündung von Rhein und Themse Kurz vor dem Wiederanstieg des Meeresspiegels infolge der Eisschmelze besitzen der Rhein und die Themse noch ein gemeinsames Delta, welches heute im Kanal zwischen den heutigen Niederlanden und England liegt, das in den Atlantik und nicht in die Nordsee mündet. Zwischen dem heutigen Norwegen und den Britischen Inseln existiert eine große Landfläche, die als „Dogger Hills“ bezeichnet wird. Dies ist heute das wichtigste Förderungsgebiet des Nordsee-Öls. Skandinavien | ||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Durchschnittstemperaturen auf der Nordhalbkugel steigen noch einmal um etwa 4 Grad Celsius (mit einer Abweichung von ± 1,5 °C) an. Vorerst behalten die Temperaturen unter leichten Schwankungen eine leicht ansteigende Tendenz. | ||||||
Mitteleuropa Im heutigen norddeutschen Raum und in den Niederlanden beginnt die Ahrensburg-Kultur, benannt nach einer Stadt im heutigen Schleswig-Holstein. Die Ahrensburger Kultur ist an den gestielten Pfeilspitzen mit abgeschrägter Schneide zu erkennen. Von besonderer Bedeutung ist der im moorigen Grund beim nahen Gut Stellmoor nachgewiesene Kultplatz. Rentierjäger weiden hier erbeutete, weibliche Rentiere aus, füllen die Leiber mit Steinen und füllen die so beschwerten Tierkadaver als Opfergaben in einem Teich oder einem See, der später verlanden wird. Am Ufer des Opfergewässers steht ein zugespitzter, mehr als zwei Meter langer Kultpfahl, dem man den Schädel eines etwa 16 Jahre alten, weiblichen Rentiers aufsetzt. Der Kultplatz von Stellmoor erbringt die bisher ältesten bekannten Zeugnisse von Bräuchen, die aus religiösen Traditionen eurasischer Jägervölker entstanden sind. | ||||||
Skandinavien An der Grenze zwischen Rogaland und West-Agder liegt weit im Landesinneren der See Store Myrvatn, wo ab 8800 BC viele Wohnplätze entstehen. Der Gletscher reicht nur 10 bis 20 Kilometer an den Wohnplatz heran. | ||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Nordhalbkugel der Erde erlebt eine erneute Kaltzeit. Mitteleuropa Schottland | ||||||
Skandinavien / Baltikum Der Eisstausee am Öresund schmilzt endgültig und fließt in den Atlantik ab und das brackige Yoldia-Meer entsteht; es geht durch eine vom Nordseeraum ausgehende marine Inkursion Mittelschwedens aus dem vormaligen Baltischen Eisstausee hervor. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt noch unterhalb von 40 Metern unter NN. | ||||||
Zypern Die Insel Zypern wird dauerhaft besiedelt. | ||||||
Europa / Kanada
Island Sibirien. | ||||||
Eurasien Die Sommer auf der Nordhalbkugel werden wieder wärmer und feuchter. Die Steppe wird zur Tundra. Eichenmischwälder mit Ulmen und Linden beginnen die Birken und Kiefern auf die Sand- und Moorflächen zu verdrängen. Jäger und Sammler setzen die Umstellung auf Nahrung aus der Landwirtschaft mit Getreideanbau und der Zucht von Schafen und Ziegen fort. Irland Nordeuropa / Skandinavien | ||||||
Irland Am Ende der letzten Eiszeit wird Irland durch kontinentaleuropäische Jäger, Fischer und Sammler besiedelt. Diese wandern über die Landbrücke von der Kintyre-Halbinsel mit Schottland und, da die Britischen Inseln noch mit dem europäischen Kontinent verbunden sind, vom europäischen Festland ein. Mit der Erwärmung beginnen Eiche, Ulme und Esche die Kiefernwälder und die zuvor arktische Fauna und Flora zu verdrängen. Der Riesenhirsch (Megaloceros giganteur) mit einer Geweihauslage von 3,6 Metern kann dadurch auch in Irland nicht überleben und stirbt aus. | ||||||
Europa / Baltikum Im Baltikum und im Gebiet des heutigen Nordens des europäischen Russlands verbreitet sich die Kunda-Kultur, die nach einem der Hauptfundorte in Estland benannt ist. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Wäldern, Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und der Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen. | ||||||
Nordeuropa / Westeuropa 2750 Jahre nach dem Beginn der Senkung des Meeresspiegels und dem Beginn der Überflutung von Doggerland, einem Landgebiet, das sie halbe Nordsee umfasst, werden 600 Kilometer des bisherigen Elbe-Urstromtals nunmehr überflutet. Der südliche Teil der Nordsee zwischen der Doggerbank und dem Ärmelkanal werden ein Binnensee, in denen die Flüsse und nordeuropäischen Gletscher entwässern. | ||||||
Terra Die Menschen beginnen erstmals, Wasserfahrzeuge zu bauen, mit denen die Hohe See befahren werden kann. Es sind wahrscheinlich schon Plankenboote oder größere Fellboote. Die gezielte Hochseefischerei auch ein wenig außerhalb des Sichtkontakts mit der Küste beginnt.
Irland Skandinavien / Britannien | ||||||
Skandinavien / Baltikum Am Südrand des Baltischen Eismeers ergießt sich das Wasser in den Atlantik. Dies hat das Auftauchen weiterer Landesteile des heutigen Finnlands zur Folge. Da die Senke des ehemaligen Baltischen Eissees, der nun als „Yoldia-Meer“ bezeichnet wird, deutlich tiefer als der Meeresspiegel liegt, strömt nun im Gegenzug auch salzhaltiges Wasser von Westen her ein. Nach wie vor fließt Schmelzwasser aus dem Norden in dieses Meer. | ||||||
Südosteuropa
Sizilien / Malta Westeuropa Orkney Skandinavien / Baltikum | ||||||
Sizilien Ein Bergrutsch am sizilianischen Vulkan Ätna führt zu einer gewaltigen Tsunami-Katastrophe im Mittelmeer. Die 35 Kubikkilometer umfassenden Felsmassen verursachen nach ihrem Auftreffen auf dem Meer etwa 50 Meter hohe Wellen vor den Küsten Süditaliens und immerhin noch bis zu 13 Metern Höhe vor den Küsten des heutigen Griechenlands, Libyens und Tunesiens. Mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 725 km/h brauchen die Wassermassen nur etwas mehr als dreieinhalb Stunden, ehe sie im östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten die Küste erreichen. | ||||||
Südeuropa / Nordafrika An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Baleraren, komt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten. Mitteleuropa Westeuropa | ||||||
Terra Durch das weitere Abschmelzen der Gletscher wird es in den nächsten 100 Jahren kühlere Temperaturen geben. | ||||||
Sardinien Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach Korsika, in die Toskana, die Emilia, nach Ligurien und in das heutige Südfrankreich. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region Sardiniens sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen. Irland / Großbritannien
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Westeuropa / Britannien Britannien wird endgültig vom europäischen Festland abgetrennt. Ursache ist das Abschmelzen der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels. | ||||||
Südosteuropa Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Star?evo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in Südeuropa, vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht. Skandinavien / Westeuropa | ||||||
Schwarzes Meer / Vorderasien Der Bosporus wird überflutet. Salzwasser bricht in das Schwarze Meer ein und läßt den Meeresspiegel um mehr als 100 Meter ansteigen. Zahlreiche Siedlungen an den Ufern werden überflutet. Vermutlich stellt diese Katastrophe einen historischen Hintergrund der Sintflut im Gilgamesch-Epos und in der Bibel dar. Es gibt weltweit mehr als 200 verschiedene Fluterzählungen, von denen 85 Prozent ein großes Schiff beschreiben, das die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu retten hilft. Jüngere Untersuchungen datieren die Flut auf 16.000 BC bis 14.000 BC. | ||||||
Asien / Nordafrika / Europa Im Mittelmeerraum herrscht Monsun-Klima.
Sizilien / Malta Mitteleuropa | ||||||
Südosteuropa Beginn der Besiedlung des heutigen Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien. Diese Donauzivilisationen werden heute unter dem Begriff Vin?a-Kultur zusammengefasst. Typisch ist eine sehr qualitätvolle, überwiegend unbemalte Keramik. Die Oberfläche ist meist geglättet und glänzend poliert, teilweise mit Riefen oder Kanneluren verziert. Daneben kommen rechtwinklige Ritzmuster vor. Scharf profilierte bikonische Formen sind häufig. Oft sitzen 2 bis 4 Knubben am Umbruch. Die Vin?a-Kultur zeichnet sich durch folgende keramischen Merkmale aus:
Tonfiguren zeigen meist stehende Frauen mit großen und vortretenden Augen und einem dreieckigen Gesicht, das von manchen Forschern als Maske gedeutet wird. Diese Gesichtsform findet sich auch bei tierförmigen Figuren wie maskierten Rindern. Menschen- und Tierköpfe aus Ton werden als Giebelzier der Häuser gedeutet. Im jüngeren Vin?a kommen auch sitzende Figuren vor. Ferner finden sich menschen- und tiergestaltige Gefäßdeckel, die meist mit Ritzlinien verziert sind und dieselben hervorquellenden Augen wie die Idole zeigen. Auf einigen der Idole finden sich einzelne Ritzlinien, die als Töpfer- oder Besitzermarken gedeutet werden. Einige Forscher wollen daraus eine Frühform der Schrift ableiten. Typisch für die Vin?a-Kultur sind lange, regelmäßige Klingen. Obsidian aus Semplen wird gewöhnlich zur Geräteherstellung verwendet, daneben wird „balkanischer“ honiggelber Silex importiert. Gegen Ende der Vin?a-Kultur nehmen Importe deutlich ab. Beile sind insgesamt selten und oft sehr klein. Aus der Vin?a-Kultur sind auch Knochenidole und oft stark abgenutzte Löffelchen (spatulae) aus Rindermetapodien bekannt. Aus diesen werden bandkeramische Knochenidole, wie sie später in Niedermörlen gefunden wurden, abgeleitet. Aus der Schale der Spondylus-Muschel werden Schmuckstücke gefertigt. Die Siedlungen liegen meist auf Siedlungshügeln, die zwischen drei und zwölf Meter hoch sein können und manchmal durch Grabenwerke befestigt sind. Daneben sind aber auch Flachsiedlungen bekannt, wenn auch kaum erforscht. Die rechteckigen, teilweise mehrräumigen Häuser haben Fußböden aus dünnen Baumstämmen, die mit Estrich bedeckt sind, die Wände bestehen aus lehmverschmiertem Flechtwerk, das möglicherweise zuweilen eine plastische Verzierungen trägt. Im Gebiet des heutigen Rumänien werden teilweise Schwellbauten angenommen, da Pfostenlöcher fehlen. In den Häusern befinden sich Herdstellen und Backöfen, die häufig erneuert werden. Wie das Dach aussieht, ist unbekannt. Da tragende Pfosten im Hausinneren fehlen, muss es offenbar recht leicht gewesen sein und besteht vielleicht aus Holzschindeln oder Rinde. Die Häuser sind entlang von Straßen recht regelmäßig angeordnet. Sehr häufig finden sich durch Brand zerstörte Häuser, was zu der Annahme verleiten kann, dass die Gebäude beim Tod eines Familienmitgliedes absichtlich in Brand gesetzt werden. Über Bestattungsriten ist bisher nichts bekannt. Bei Par?a im heutigen Rumänien existiert ein 11,5 Meter langer und 6 Meter breiter Altarraum, der aus zwei Teilen, der Altarkammer und der Opferstelle besteht (Heiligtum von Par?a). Auf dem Altar befinden sich zwei Statuen, eine weibliche Gottheit und ein Stier als Symbol der Fruchtbarkeit. Der Tempel dient wahrscheinlich auch als Kalender. Genau zur Zeit der Tagundnachtgleiche fällt das Licht durch einen Spalt und beleuchtet den Altar. Im Altarraum werden auch Gefäße aus Keramik für Opfergaben aufbewahrt. An Haustieren sind neben dem Hund Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bekannt. In Liubcova wie in Uivar dominiert das Rind. Auch der Hund wird anscheinend gegessen, aus Liubcova liegen zahlreiche Knochen mit Schlachtspuren vor. Daneben werden Rothirsch, Wildesel, Reh, Ur, Biber und einige andere Wildtierarten gejagt, wobei noch unklar ist, mit welchen Werkzeugen das geschieht; Pfeilspitzen aus Silex sind unbekannt. Wichtigste Kulturpflanze ist das Einkorn, eine primitive Weizenart, daneben werden auch Emmer, Nacktweizen, Spelzgerste, Erbsen, Linsen und Flachs angebaut. Auch Sammelpflanzen wie Haselnüsse, Schlehen, Kornelkirsche und Weißer Gänsefuß wurden genutzt. Die Zinnober-Mine von Šuplja Stena am Avalaberg wird gern der Vin?a-Kultur zugeordnet, da alle Schichten von Vin?a Zinnober enthalten, der vermutlich als Farbstoff verwendet wird. Mitteleuropa | ||||||
Osteuropa Die Völker der „Vin?a-Kultur“, die das heutige Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien bevölkern, entwickeln unter anderem in Tartaria in Transsylvanien ein erstes mutmaßliches Schriftsystem, eingeritzt auf Tontafeln. | ||||||
Sizilien / Malta Die Mittelmeerinseln Malta und Gozo werden (wahrscheinlich) erstmals von Sikanern aus dem nur 95 Kilometer entfernten Sizilien aus besiedelt. | ||||||
Asien / Europa / Nordamerika Auf der Nordhalbkugel der Erde kommt es zu einem Klima-Optimum: Europa ist vollkommen eisfrei. Es ist der Höhepunkt der noch 7000 Jahre später anhaltenden Warmzeit. Hellas Südosteuropa
Europa Iberische Halbinsel
Westeuropa Britannien / Nördliches Mitteleuropa / Jütland / Skandinavien / Nordamerika
Island | ||||||
Mitteleuropa
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Irland In der Umgebung der heutigen Stadt Sligo entsteht das erste frei stehende Steingrab Westeuropas mit 100 Dolmen und Ganggräbern. Der Legende nach sollen hier Krieger der Königin Maeves bestattet sein. In Knocknarea, einem weithin sichtbaren Gipfel-Cairn von über zehn Meter Höhe, wird die Herrin, Irlands legendäre starke Frau, angeblich stehend bestattet. | ||||||
Südosteuropa
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Südosteuropa Die neolithische Gumelni?a-Kultur kommt im Bereich der Großen Walachai (im Anschluss an die Boian-Kultur), in der Dobrudscha (dem Gebiet der vorherigen Hamangia-Kultur) und im südlichen Bessarabien auf. Die Gumelni?a-Kultur, auch bekannt als Gumelni?a-Kodjadermen-Karanovo-VI-Kultur, erhält ihren Namen nach den ersten Funden in der Umgebung des Gumelni?a-Massivs. Charakteristische Merkmale der Gumelni?a-Kultur sind die vorherrschende Verwendung von mit Graphit bemalter und gebrannter Keramik, die sogenannte Schwarze Keramik sowie eine spezielle Totenkultur. Die Verstorbenen werden in geduckter Haltung beigesetzt und die Bestattungsstätten befinden sich außerhalb der Wohnsiedlungen in geordneten Feldern. Manche Schädel zeigen nachträglich vorgenommene Einkerbungen. Die Menschen dieser Kulturzeit siedeln häufig auf Hügelkuppen, auf Inseln, in der Nähe von natürlichen Wasserquellen. Sie leben vor allem von Produkten der Landwirtschaft, von der Tierzucht und der Jagd. Ihre flachen Wohnbauten besitzen Böden aus gestampftem Lehm, für die Wände sind eingerammte Holzpfosten mit biegsamen Gerten umflochten und mit Lehm und Stroh ausgefacht. In der Nähe befinden sich Werkstätten, Schlachthöfe, Ställe, Gemeinschaftsräume und Kultstätten. Zwischen den einzelnen Siedlungen findet friedlicher Handel statt. Für die Werkzeuge benutzt man Tierknochen, Horn, bearbeitete Steine, große Beile mit scharfen langen Klingen, Pfeile, Harpunen und Hacken, teilweise werden auch Kupfer und Gold verarbeitet. Aus wenig bekannten Gründen stellen die Menschen der Gumelni?a-Kultur auch anthropomorphe und Statuen in Tiergestalt her, meist aus Lehm geformt oder aus Knochen geschnitzt. Die Analyse der Körpermerkmale ergibt, dass etwa ein Drittel aller menschlichen Statuetten weiblich sind, nur ein Prozent dagegen deutliche männliche Merkmale aufweisen. Der Rest ist dagegen indifferent. Diese Aufteilung legt die Vermutung nahe, dass Frauen in dieser Kulturgesellschaft dominierend sind. | ||||||
Europa In Europa kommt der Pflug auf. Westeuropa
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Mitteleuropa/Südosteuropa Das Neolithikum (Jungsteinzeit) bringt eine Wende in die Geschichte der Menschheit. Gegen 4500 vor Christus kommen Menschen aus dem Gebiet südlich der Karpaten mit der Kenntnis von Ackerbau und Viehzucht in die Gegend des heutigen Polen. Die sehr wichtigen Handwerke der Töpferei und der Weberei nehmen jetzt ihren Anfang und man beginnt auch neue Techniken bei der Herstellung von Werkzeugen anzuwenden. Die ersten Ackerbauern nehmen ihre Tätigkeit im heutigen Mähren auf. Südosteuropa Osteuropa
Nordeuropa / Skandinavien Skandinavien Irland Eurasien | ||||||
Osteuropa Die Völker der sogenannten Kurgan-I-Gruppe verlassen aufgrund großer Trockenheit ihre Heimat in der Wolgasteppe und siedeln in den Westteil der heutigen Ukraine und von hier weiter zu den Mündungen der Flüsse Dnister und Donau und am Unterlauf dieser beiden Flüsse aufwärts. Die russischen Archäologen bezeichnen Kurgan-I als frühes Jamna, wobei das Wort Jamna soviel wie „Grube“ bedeutet und die Erdgrube unter dem Grabhügel bezeichnet. Südosteuropa | ||||||
Südosteuropa / Mitteleuropa Im Gebiet des heutigen Moldawien, Südrumänien und in Ostungarn entstehen Rundhügelgräber, die ein breites Zeugnis für die Wanderungen der Kurganvölker aus den Steppen Südrusslands ablegen. Im krassen Gegensatz zum ausgeglichenen Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Bestattungen auf den zeitgleichen Friedhöfen des Alten Europa, sind die Kurgangräber fast ausschließlich für männliche Leichname ausgelegt. Während zu dieser Zeit im Alten Europa einfache Erdgruben üblich sind, bedecken die Kurganstämme ihre Gräber mit einem Erd- oder Steinhügel und bestatten darin ausschließlich ihre „Krieger“-Fürsten zusammen mit deren bevorzugtem Kriegswerkzeug, dem Speer, Pfeil und Bogen und Feuersteindolch oder Langmesser. Die Grabfunde enthüllen zwei Charakteristika des indoeuropäischen Weltbildes, wie sie sich in Ostmitteleuropa zum ersten Mal in den beiden Grabstätten Suworowo (Bezirk Warna, Bulgarien) und Casimcea (Donautal) manifestieren. Die Fundorte bezeugen, dass die sogenannten Kurganvölker das Pferd als heiliges Tier verehren, was sich durchaus mit den vom Permafrost konservierten Hügelgräbern der Skythen am Altai vergleichen lässt, und dass die Frau oder Gefährtin eines Stammeshäuptlings nach dessen Tod geopfert wird. Angebliche Bevölkerungsverschiebungen im alten Mitteleuropa nach Norden und Nordwesten weisen indirekt auf eine Katastrophe von so gewaltigem Ausmaß hin, dass sie nicht mit klimatischen Veränderungen oder Epidemien erklärbar sind, für die ohnehin aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends keinerlei Hinweise vorliegen. Dagegen ist angeblich belegt, dass berittene Krieger in diese Landstriche einfallen, nicht nur durch die Funde von Hügelgräbern, die für einen einzigen Mann angelegt werden, sondern weil zu diesem Zeitpunkt ein ganzer Komplex von gesellschaftlichen Zügen hervortritt, der für die Kurgankultur charakteristisch ist: Höhensiedlungen, Haltung von Pferden, eine auf Weidewirtschaft ausgerichtete Ökonomie, Hinweise auf Gewaltbereitschaft und Patriarchat sowie religiöse Symbole, die auf einen Sonnenkult hinweisen. Radiokarbon-Daten siedeln diese Periode zwischen 4400 und 3900 an. Im Gegensatz zu den massiven, oberirdisch gebauten Langhäusern der vorhergehenden Zeitspanne, entstehen die kleinen Trichterbecherhäuser. Sie enthalten Keramik, die mit Furchenstichtechnik angebrachten Sonnensymbolen, Fischgräten- und Stichmustern verziert sind. Südosteuropa Mitteleuropa Russland | ||||||
Südosteuropa Die Angehörigen der Sredny-Stog-Kultur nördlich des Asowschen Meeres zwischen den Flüssen Dnepr und Don werden die ersten Pferdezüchter dieses Planeten. Allerdings finden sich bislang keine eindeutigen Beweise dafür, dass man Pferde als Zug- oder Reittiere nutzt. Für letzteres sind die nur 1,2 bis 1,4 Meter großen Tiere nicht geeignet und Rinder existieren bereits in dieser Region und werden als Zugtiere genutzt; somit werden die Pferde offenbar von den Menschen gegessen. Nördliches Mitteleuropa | ||||||
Terra Die Weltbevölkerung beträgt jetzt etwa sieben Millionen Menschen. Zum ersten Mal nutzen Menschen das Rad als Transportmittel. Georgien Georgien / Armenien / Hellas / Mesopotamien
Ägyptisches Reich - Vordynastische Zeit / Hellas Osteuropa / Mitteleuropa Malta / Iberische Halbinsel / Mittel- und Westeuropa / Skandinavien Sardinien / Malta / Korsika / Westeuropa / Südeuropa Westeuropa
Irland / Britannien
Britannien (Orkney-Inseln) Britannien Dänemark / Südschweden
Island | ||||||
Mitteleuropa Die vor fast 1000 Jahren im Gebiet des heutigen Österreich, Mähren, Kroatien, Polen, Zentralungarn und Bayern aufgekommene Lengyel-Kultur endet. Diese Kultur ist ein Komplex, der andere architektonische, technische und künstlerische Traditionen hervorbringt. Die Siedlungen sind von breiten Spitzgräben umgeben. Die typischen bemalten birnenförmigen Gefäße und Fußschalen weisen Ähnlichkeiten mit denen der Danilo-Hvar Kultur und der Butmir-Kultur auf. Ihre Entstehung im Kerngebiet der Starcevo-Kultur in Slawonien, Srem (Sirmien) und Südungarn ist auf verstärkten Austausch mit dem Westen, mit Bosnien und Dalmatien an der Adriaküste zurückzuführen. Vom frühen 5. Jahrtausend unterscheidet sich die Bevölkerung westlich und nördlich der mittleren Donau deutlich durch einen eigenen Kunststil. Die Keramikphasen der Lengyel-Kultur werden unterteilt in a) polychrom, b) bichrom und c) unbemalt. Diese Kultur setzt die für danubische Kulturen übliche Herstellung von Figurinen fort und erreicht dabei eine besondere Vielfalt. | ||||||
Voralpenland In der Gegend des heutigen Hornstaad am Untersee (bei Unteruhldingen in Baden) entstehen jungsteinzeitliche Pfahlbauten am Bodensee. Das später so benannte Hornstaadhaus ist ein einräumiges Haus mit lehmbeworfenen Flecht- und Prügelwände in Firstsäulenbauweise mit abgehobenem Prügelfußboden. Die Dachdeckung besteht aus Rohrglanzgras. Die Bindung geschieht durch Hanf- und Flachsseile. Der Wandbewurf der Häuser besteht aus einer Mischung von Lehm, Sand und Wasser, der Bodenestrich aus Seekreide, Sand, Lehm und Wasser. Das Haus ist 3,75 bis 4,10 Meter breit und 5,70 bis 6,30 Meter lang (Pfostenstellung), die Höhe über dem Grund 1,58 bis 2,14 Meter. | ||||||
Armenien Im vorderasiatischen Raum wird bekannt, dass das Gebiet des heutigen Armenien sehr reich an Metallen sei. | ||||||
Nordafrika / Iberische Halbinsel Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen Irland, Großbritannien und Frankreich unterworfen wurden.
Mitteleuropa Europa Irland Skandinavien
Im Gebiet des heutigen Dänemark siedeln steinzeitliche Bauern. | ||||||
Mitteleuropa In der Gegend des heutigen Arbon im Kanton Thurgau (bei Zürich) entstehen zweischiffige Pfahlbauten mit einer Länge von acht Metern und einer Breite von vier Metern. Das Besondere an ihnen ist die Verwendung von bis zu 2,10 Meter langen Weißtannenschindeln, die sowohl für die Dachdeckung als auch für die Wände Verwendung finden. | ||||||
Alpen Der Mann vom Hauslabjoch, allgemein bekannt als Ötzi, lebt am Similaun-Gletscher in dem Teil der Alpen, der heute italienisch ist. Seine Tattoos sind die ältesten, die jemals gefunden werden, da von ihm infolge des Eingeschlossen-seins im Eis keine Verwesung der Haut eingetreten ist. Der Todeszeitpunkt „Ötzis“ wird zwischen 3359 und 3105 BC datiert. Um seinen rechten Fußknöchel existiert eine Tätowierung in Form eines Kreuzes. Aufgrund einiger Punktierungen an klassischen Akupunkturpunkten wird über eine therapeutische Funktion der Tätowierungen spekuliert. Drei im Jahre 2001 a.D. beschriebene Gallensteine deuten auf einen erhöhten Cholesterinspiegel des Gletschermannes, was in Verbindung mit der bereits vor Jahren diagnostizierten Arteriosklerose zu einer neuen Interpretation seiner Ernährung führt. Während der starke Zahnabrieb noch als Beleg für eine überwiegend vegetarische Ernährung gesehen wurde, wird jetzt Fleisch als wesentliche Nahrungsquelle gesehen. Aus der DNA-Analyse ergeben sich jedoch auch Anhaltspunkte für eine erbliche Komponente der Arterienerkrankung. Der linke Oberarmknochen wird während der Bergung im vereisten Gelände gebrochen. Wie erst pathologische Untersuchungen im Jahre 2011 zeigten, ist dies auch mit dem rechten Oberarm bei der Bergung der Leiche geschehen. 2012 gelingt mittels Rasterkraftmikroskop und Raman-Spektroskopie der Nachweis roter Blutkörperchen in einer Pfeilwunde am Rücken. Eine weitere Untersuchung seiner DNA ergibt, dass er einer Haplogruppe K 1 angehört, von der im 21. Jahrhundert keine Überlebenden bekannt sind. Jedoch existieren Vertreter einer übergeordneten Haplogruppe, die im 21. Jahrhundert sowohl in Gotland und in Südschweden als auch in Bulgarien leben. Im Jahre 2011 werden erste Ergebnisse der Untersuchung des Genoms bekannt. So wird das Gen für braune Augen identifiziert. Seine Y-Chromosomen gehören zur Haplogruppe G2a4, die heute praktisch nur in der relativ isoliert gebliebenen Bevölkerung von Sardinien enthalten ist. Das bedeutet, dass auf Sardinien am stärksten die Gene einer neolithischen Urbevölkerung erhalten sind und nicht, dass damit ein Hinweis auf eine Abstammung Ötzis aus Sardinien naheliegen würde. Der Eismann ist Träger der Blutgruppe 0, ist laktose-intolerant und leidet an Borreliose, einer durch Zecken übertragenen Krankheit. Mindestens etwa 24 Stunden vor der Pfeilattacke, die zum Tod führt, ist Ötzi in einen Nahkampf verwickelt. Davon zeugen Schnittverletzungen am linken Arm und den Händen sowie Kratzspuren auf dem gesamten Körper, besonders am Rücken. Im Sommer 2011 wird bekannt, dass Ötzi noch rund eine Stunde vor seinem Tod eine Rast einlegt und ein ausgiebiges Mahl zu sich nimmt, wozu auch Alpensteinbock-Fleisch gehört. Botaniker der Universität Innsbruck finden außerdem zahlreiche Pollen der Hopfenbuche in Ötzis Magen, was darauf schließen lässt, dass Ötzi im Frühjahr stirbt. Im Jahre 2007 wird ein schlüssiges Szenario von Ötzis Tod publiziert, das einen Mord durch eine Pfeilattacke sehr wahrscheinlich macht. Die Pfeilspitze wird erst im Jahre 2001 durch neue Röntgenaufnahmen entdeckt. Sie unterscheidet sich von Ötzis eigenen Pfeilspitzen in Material (lessinischer Feuerstein) und Machart, stammt also mit hoher Wahrscheinlichkeit von seinem Verfolger. Der Angreifer schießt den Pfeil in den Rücken des Gletschermannes, als dieser möglicherweise noch rastet. Die Pfeilspitze schlägt beim Eindringen in den Körper ein etwa zwei Zentimeter großes Loch in das linke Schulterblatt. Mit Hilfe einer „Multislice-Computertomographie“ kann eine Verletzung der rückseitigen Wand der linken schulternahen Unterschlüsselbeinarterie (Arteria subclavia) nachgewiesen werden. Auf den CT-Bildern ist in den umliegenden Geweben ein großer Bluterguss erkennbar. "Ötzi" ist möglicherweise mit 45 oder 46 Jahren gestorben. | ||||||
Asien / Nordeuropa / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises Nach 8500 BC und 6100 BC ereignet sich ein neuer Kälteeinbruch in der nördlichen Hemisphäre. | ||||||
Irland In Irland entstehen megalithische Anlagen wie „court tombs“ (Monumente, die durch einen Hof [„Creevykeel“] gekennzeichnet sind), „passage tombs“ (Ganggräber), „portal tombs“ (Dolmen) und „wedge tombs“ (keilförmige Grabanlagen). Die größte Ansammlung mit einem Haupthügel und rund 20 kleineren Satellitenanlagen, von denen heute 17 erhalten sind, entsteht bei Cnobha (Knowth). Die Satellitengräber umgeben den Haupthügel kreisförmig. Einige findet man auch in größerer Entfernung. Acht der Satellitenanlagen haben eine unbestimmte und sechs eine Kreuzkammer. Der ovale Haupthügel hat einen Durchmesser von 80 bzw. 95 Metern und ist bei einem Umfang von 275 Metern fast 10 Meter hoch. Insgesamt werden auf der Anlage 261 Großsteine postiert. | ||||||
Irland Bau des Ganggrabes von Sí an Bhrú (Newgrange). Die Anlage hat einen Durchmesser von gut 70 m. Der Hügel besteht überwiegend aus Stein und Grassoden, von einem fixierenden Steinring begrenzt, der nach Meinung der Wissenschaftler ursprünglich eine drei Meter hohe Mauer aus Granit und an der Zugangseite aus weißem Quarzit trägt. Ein etwa 22 m langer Gang unter dem Hügel endet in einer kreuzförmigen Grabkammer. Sie hat ein etwa sieben Meter hohes Kraggewölbe und ist immer noch wasserdicht. In einer der drei Nischen der Kammer findet sich ein großer verzierter Altarblock mit einer seichten Mulde. Auf ihm fanden sich verbrannte menschliche Knochen. An etwa 13 Tagen jedes Jahres dringt um die Wintersonnenwende bei Sonnenaufgang ein Lichtstrahl durch eine Öffnung über dem Eingang für etwa 15 Minuten in den Gang und die Kammer. Weil die Erdachse im Verlauf der Tausende von Jahre wegen der Präzession pendelt, ist der Lichtstrahl heute etwas schwächer als zur Bauzeit und erreicht nicht mehr die hintere Platte der inneren Kammer, sondern endet einen Meter vorher. Insgesamt werden auf der Anlage 106 Steine postiert; sie ist damit kleiner als Cnobha (Knowth), die 50 Jahre früher mit 261 Steinen fertig gestellt wurde und nur einige Hundert Meter entfernt liegt.Der Name „Newgrange“ geht darauf zurück, dass die Umgebung im Jahr 1142 a.d. Teil der Ländereien der Mellifont Abbey wird. So entstand die Bezeichnung „new grange“ („neues Gehöft“). Auf Irisch wird die Gegend als Brú na Bóinne „Herberge/Wohnstatt am (Fluss) Boyne“ oder ursprünglich wohl „Wohnstatt der (Göttin) Bóinn“ bezeichnet. | ||||||
Europa / Skandinavien / Griechenland / Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Iran / Russland / Syrien / Israel / Königreich Ägypten - Erste Dynastie / Iberische Halbinsel Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben. Königreich Thrakien Sardinien / Korsika | ||||||
Achämenidenreich Persien (Königreich Thrakien) Thrakien wird von den Persern unter Großkönig Dareios I. erobert. | ||||||
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