Nordafrika
NORDAFRIKA - ÜBERSICHT
Dies ist die Geschichte des nördlichen Afrikas. Detaillierte Informationen über die heutigen Länder des nördlichen Afrikas findet man hier:
- Geschichte der Arabischen Republik Ägypten (Hauptstadt Kairo)
- Geschichte der Demokratischen Volksrepublik Algerien (Hauptstadt Algier)
- Geschichte des Staates Libyen (Hauptstadt Tripolis)
- Geschichte des Königreiches Marokko (Hauptstadt Rabat)
- Geschichte der Sudan (Hauptstadt Khartum)
- Geschichte der Südsudan (Hauptstadt Juba)
- Geschichte der Tunesischen Republik (Hauptstadt Tunis)
- Geschichte der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (Hauptstadt El Aaiún, provisorisch Bir Lehlu, Regierungssitz Tindouf in Algerien)
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Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute. | |
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland], der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte. | |
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana / Island
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Gondwana Die erste Primatenart, der Aegyptopithecus zeuxis, lebt in der Gegend des heutigen Ägypten. Er ist einer der frühesten bekannten Vertreter der Altweltaffen, zu denen die heutigen Meerkatzenverwandten und Menschenaffen gehören. Der Kopf von Aegyptopithecus zeuxis ist durch die relativ lange Schnauze (Prognathie) und das kleine Gehirn (30 ccm) charakterisiert. In der Größe der Eckzähne zeigt sich ein Geschlechtsdimorphismus (die Eckzähne der Männchen sind größer als die der Weibchen), was sich auch heute bei etlichen Primatenarten findet. Der Bau der Zähne mit breiten, flachen Schneidezähnen und niedrigen Molaren entspricht wohl ziemlich dem ursprünglichen Altweltaffengebiss. Das Körperskelett zeigt im Wesentlichen affenähnliche Züge, die Vordergliedmaßen sind kurz, die erste Zehe opponierbar und ein langer Schwanz ist vorhanden. Das Gewicht von Aegyptopithecus wird auf rund 6,7 Kilogramm geschätzt. Vermutlich leben diese Tiere auf Bäumen und bewegen sich langsam auf allen Vieren fort. Aus dem Bau der Zähne kann gefolgert werden, dass die Nahrung vorwiegend aus Pflanzen wie Früchten und Blättern besteht. Systematisch wird die Gattung Aegyptopithecus mit Propliopithecus und anderen Gattungen in die Gruppe der Propliopithecidae eingeordnet, die der Basis der Altweltaffen ziemlich nahesteht. Sie dürften jedoch nicht die unmittelbaren Vorfahren der heutigen Meerkatzenverwandten oder Menschenartigen sein, sondern einen Seitenzweig bilden. Somit ist dieser gibbongroße Affe möglicherweise der letzte gemeinsame Ahne von Menschenaffen und Menschen. | |
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Afrika In den Steppen breiten sich erste Gräser aus. An der Wende vom Miozän zum Pliozän erfolgt eine leichte Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika, sodass für einige Jahrtausende nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgetrocknete Mittelmeerbecken schwappen. Nach und nach wird sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke graben, bis schließlich durch einen 200 Kilometer langen und bis zu elf Kilometer breiten Kanal etwa 100 Millionen Kubikmeter pro Sekunde einströmen und dabei mit einer Geschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde den Strömungskanal um 40 Zentimeter pro Tag vertiefen. Insgesamt werden dabei 500 Kubikkilometer Gestein weggewaschen. Das führt dazu, dass auf dem Höhepunkt dieses Vorgangs der Wasserspiegel im Mittelmeerbecken täglich um mehr als 10 Meter ansteigt, bis nach maximal zwei Jahren das Mittelmeer wieder aufgefüllt ist. Seither ist diese Meerenge die einzige natürliche Verbindung zwischen Atlantik und Mittel- und Schwarzem Meer. Bei den isolierten Evaporit-Vorkommen auf den Festländern rund um das Mittelmeer handelt es sich übrigens meistens um Sedimente in kleineren, aber auch höher gelegenen Randbecken, die während späterer Gebirgsbildungsphasen über den Meeresspiegel angehoben wurden, zum Beispiel in Italien, auf Sizilien und auf Kreta. Die Becken in Südspanien und Nordwestafrika hingegen bilden bis zur Öffnung der Straße von Gibraltar die einzige Verbindung zum Atlantik. Schon geringe tektonische Bewegungen oder eustatische Meeresspiegelschwankungen in dieser Region könnten die Verbindung mit dem Atlantik, mit dem Mittelmeer, aber auch mit den einzelnen Teilbecken untereinander blockieren oder wieder herstellen. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Nordafrika Die ersten menschenähnlichen Wesen besiedeln das Niltal. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika Im Gebiet des heutigen Tamanrasset in Algerien schlägt der Asteroid Amguid ein und verursacht einen Krater von 450 Metern Durchmesser. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika Zum ersten Mal erschafft der Mensch ein Musikinstrument. Der älteste Fund, eine Knochenflöte, wird später in Haua Fteah in Nordafrika ausgegraben. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika Im nördlichen Afrika beginnt die Atérien-Kultur der Spätsteinzeit. Ihr Verbreitungsgebiet ist die gesamte Nord- und Mittel-Sahara, besonders das östliche Algerien, im Süden bis zum 18. Breitengrad reichend. Benannt wurde das Atérien nach der Fundstelle Bir Al Ater in Algerien. Im Osten unterscheidet sich Ägypten durch ein Levallois- und Moustero-Levallois-Fundinventar deutlich von den Gebieten des Atérien. Die Feuerstein-(Silex)geräte des Atérien sind sowohl leichter als auch kleiner als die bisherigen Werkzeuge. Typische Funde sind erstmals Stielspitzen (sogenannte Atérien-Spitzen), Kratzer, Schaber, Bohrer und Stichel. Der Stielfortsatz dürfte zur Schäftung der Geräte in Holz oder Knochen dienen. Träger der Atérien-Kultur ist der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens, wie an mehreren Fundplätzen Marokkos (Témara, Dar es Soltane 2 und El Harourader) belegt werden kann. Die Menschen sind Sammler und Jäger, die Tiere wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Löwen und Antilopen jagen, die typische Savannenbewohner sind. Allerdings ist das Klima noch kühler und feuchter als im Holozän in einer Landschaft mit offenen Laubwäldern. So nimmt die Anzahl der starken Regenfälle in der Sahara zu. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten Die Jäger und Sammler im Niltal erleben ein Ende ihrer Lebensweise, als das Klima trockener wird und sich das Grasland in eine trockene Wüstenlandschaft verwandelt. Nur die regelmäßigen Überflutungen des Nils geben eine fruchtbare Landschaft, die das Überleben von Menschen in dieser Region erlaubt. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika Die seit 20.000 Jahren andauernde Periode von starken Regenfällen in der Sahara nimmt wieder ab. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika In Nordafrika beginnt die ibero-maurusianische Zivilisation. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Volk der Iberomauren / Volk der Capsier Als Nachfolgekultur des Atérien tritt das Iberomaurusien, eine Kultur es Epipaläolithikums, in Nordafrika auf. Die Benennung geht auf die heute überholte Meinung zurück, dass diese Kultur außer in Nordafrika auch auf der Iberischen Halbinsel verbreitet ist. Iberomauren sind Cro-Magnon-Menschen, die die südliche Mittelmeerküste und deren Hinterland besiedeln, sich aber nicht über das Atlas-Gebirge hinaus ausbreiten; sie erreichen niemals die Iberische Halbinsel. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten Im Niltal beginnen die Menschen mit der Landwirtschaft. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Kultur der Iberomauren / Kultur der Capsier Die Cro-Magnon-Menschen der Ibéromaurusien-Kultur in Nordafrika erreichen mit dem Boot die Kanarischen Inseln. Die Hauptsiedlungsgebiete liegen allerdings in den heutigen Staaten Marokko und Algerien. Bei den Ibéromaurusien findet sich eine starke Tendenz hin zu einer Miniaturisierung, besonders kleine Pfeilspitzen werden aus Klingen oder Lamellen gewonnen. Die Technik des abgeschlagenen Rückens durch steile Retuschen ist weit verbreitet. Häufig sind Rückenspitzen, die zu Kompositgeräten verarbeitet wurden. Daneben gab es größere Schaber, Mikrostichel und dreiseitige Spitzen. Mahlsteine zum Zerreiben von Grassamen deuten auf eine bereits weiterführende Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen hin. Aus Knochen werden Pfrieme, Geschossspitzen, Messer und Glätter zur Lederbearbeitung gefertigt. Schmuck wird aus marinen Muscheln und Fossilien hergestellt. Die Menschen des Ibéromaurusien sind hauptsächlich Jäger und Sammler. An Wohnstätten finden sich Höhlen und Abris, die zumindest auf Vorformen einer Sesshaftigkeit bei noch weitgehend nomadisierender Lebensweise hindeuten. In den Abris finden sich räumliche Aufteilungen in Werkstatt-, Lebens- und Bestattungsbereiche. Eine künstlerische Betätigung wird nur sehr selten angetroffen - so in Marokko (Ifri n'Ammar) Spuren einer Malerei. Schildkrötenpanzer wuerden offensichtlich als Behälter für Rötel genutzt, dem roten Ocker, der zur Bemalung von Mensch und Gerät verwendet wird. Die bedeutendste der Nachfolgekulturen ist das Capsien, das allerdings von einer anderen Population- bzw. Volksgruppe (mediterraner Typus) getragen wird. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Der Wasserspiegel im Mittelmeer liegt etwa 100 Meter unter dem heutigen Niveau. Das bedeutet, dass die Insellage vieler Inseln, zum Beispiel Sardiniens, zurzeit aufgehoben ist. | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Die Erde erwärmt sich in sehr kurzer Zeit um mehr als 20 Grad Durchschnittstemperatur. Eisbohrkerne aus Grönland zeigen später sogar eine Temperaturschwankung von fast 59 Grad innerhalb eines 50-Jahres-Zeitraums. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sahara | |
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sahara
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Nordafrika / Volk der Iberomauren / Volk der Capsier In Nordafrika entsteht die nordafrikanisch-epipaläolithische Kultur im Übergang von der Alt- zur Jungsteinzeit. Die Capsien-Kultur ist benannt nach dem antiken Ort Capsa, dem heutigen Gafsa in Tunesien. Die meisten Funde sind auf den algerischen und tunesischen Hochebenen gemacht worden. Typischerweise finden sich Rückenmesser und Rückenklingen sowie Mikrolithen als Dreiecke, Vierecke und Trapeze. Straußeneier werden als Behälter genutzt und mit Ritzmustern verziert. Dieses Material findet sich auch in Form von runden, durchbohrten Perlen. Erstmals finden sich figürliche Darstellungen. Dem Capsien ging das Atérien voraus, an manchen Stellen finden sich zwischen Atérien und Capsien Spuren des Ibéromaurusien. In das Capsien fällt auch die Zeit der nordafrikanischen Felsbilder. Die frühen Siedlungen liegen meistens auf Anhöhen. An den Chotts (ausgetrockneten Salzseen) liegen Køkkenmøddinger, wie sie auch von den Küsten Europas bekannt sind. Es fanden sich enorme Mengen an Schneckengehäusen, da die Tiere Nahrungszwecken dienten. Die Ernährungsweise ist die der Jäger und Sammler. Totenbestattungen mit Grabbeigaben und Ocker sind bekannt. Die Capsier beginnen Ziegen und Schafe zu halten, möglicherweise wird bereits, ähnlich wie in Dar Tichitt Getreide angebaut. Nordafrika / Südeuropa / Vorderasien / Hellas | |
Nordafrika Weite Teile der heutigen Wüste Sahara sind eine fruchtbare Gegend, in dem sich Elefanten, Krokodile und Flusspferde tummeln und Menschen siedeln. Im Zeitraum zwischen 9000 und 3000 BC entstehen in Laas Geel bei Hargeysa im Norden Somalias Höhlenmalereien. | |
Nordafrika Das Neolithische Subpluvial (eine mehrere Tausend Jahre andauernde Regenzeit) beginnt; sie bringt feuchtes Klima nach Nordafrika und lässt die Sahara ergrünen. | |
Nordafrika Das Gebiet der heutigen Sahara beginnt zu einer Wüste zu werden. Bis der Zustand des 21. Jahrhunderts erreicht sein wird, wird es aber noch über 3000 Jahre dauern. | |
Südeuropa / Nordafrika An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Baleraren, komt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten. | |
Nordafrika / Westafrika Mit der Verlagerung der Monsun-Zone nach Norden wird das Klima in Nordafrika deutlich feuchter. Der Wasserstand des Nils steigt an und seine Hochfluten werden zunehmend unberechenbar. In den Fischresten herrscht nun der Nilhecht vor; um ihn zu fangen, werden Knochenharpunen eingesetzt. Gejagt werden Wasservögel, Gazellen, Wildrinder, Krokodile und Flusspferde. Durch die stärkeren Überschwemmungen können auch Niederungen wie das Fayyum und das Nabta-Schwemmland besiedelt werden. Hier werden auch Pflanzen wie Knöterich, Ampfer und Binsen genutzt. Im Nabta-Playa ist für diese Periode auch Keramik nachgewiesen. Die Siedlungen bestehen aus regelmäßig angeordneten Hütten mit Herdstellen und Vorratsgruben. Drei Gerstenarten, Hülsenfrüchte und Hirse (Panicum und Sorghum) und zahlreiche andere Pflanzen wurden nachgewiesen. Aus der östlichen Wüste gibt es aus dieser Zeit Hinweise auf frühe Viehzucht. Die Menschen der Sahara-Region beginnen damit, vor der zunehmenden Trockenheit in die südlich gelegene Sahel-Zone zu ziehen. | |
Asien / Nordafrika / Europa Im Mittelmeerraum herrscht Monsun-Klima. | |
Nordafrika Im Süden der Sahara entsteht die Kultur des Teneriums. Die Wüste ist ergrünt und die hier lebenden Menschen betreiben Viehzucht und Fischfang, gleichzeitig gehen sie auch der Jagd nach. Grabbeigaben wie aus Nilpferdhauern gefertigter Schmuck und Keramik belegen spirituelle Vorstellungen. Der interessanteste Fund wird 7200 Jahre später die Bestattung einer erwachsenen Frau in Umarmungspose mit zwei Kindern sein, deren Alter anhand der Zähne auf 5 und 8 Jahre abgeschätzt werden kann. Pollenreste legen nahe, dass die Bestattung auf einer Streu von Blumen erfolgt. Ihr Grund ihres Todes, der die drei innerhalb von 24 Stunden ereilt haben muss – die Skelette zeigen weder Verletzungen noch Krankheitsbefall – bleibt noch ein Rätsel. | |
Nordafrika
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Nordafrika / Ostafrika / Zentralafrika Die Sahara-Region wird immer trockener, wodurch ihre Bewohner gezwungen sind, in klimatisch günstigere Gebiete abzuwandern. Sie gründen daraufhin vor allem im Niltal südlich des zweiten Katarakts dauernde oder halbdauernde Siedlungen. Der klimatische Umbruch verursacht auch, dass die heftigen und anhaltenden Niederschläge in Zentral- und Ostafrika weniger werden. Seitdem herrscht in diesen Gebieten trockenes Klima. Infolge der sich immer weiter nach Süden ausbreitenden Wüste kommt es im nördlichen Afrika zu einer großen Völkerwanderung, in deren Verlauf in das Gebiet der heutigen Republik Niger verschiedene negroide Volksgruppen gelangen, die als Vorfahren der heute dort lebenden Songhai, Kanuri und Haussa gelten. Eine weitere Wanderung verschiedener negroider Volkstruppen führt entlang des Nils, wo diese sich im Gebiet der heutigen Republik Sudan niederlassen. Diese Völker gelten als Vorfahren der heute dort lebenden Dinka, Nuba, Beja und Nuer. | |
Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Im Mittelmeerraum endet das vorherrschende Monsunklima und das Klima wird trockener. | |
Königreich Ägypten / Nordafrika
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Nordafrika / Westafrika Infolge der sich immer weiter nach Süden ausbreitenden Wüste ziehen mehrere Gruppen aus der Gegend der heutigen Republik Tschad mit ihren Viehherden in die weiter südlich gelegenen Regionen Westafrikas und in das Niltal. | |
Terra / Nordafrika / Königreich Ägypten Beginn der sogenannten "Piora-Schwankung I" im ausgehenden Atlantikum. Klimatisch wird sie eine globale Abkühlung bewirken. Als Folgeerscheinung wird es zu einer Austrocknung der Sahara kommen; die bislang dort ansässige Bevölkerung wird in Richtung Niltal abwandern. | |
Königreich Ägypten In Ägypten wird die Katze domestiziert; einige Wissenschaftler behaupten, dass die Hauskatze von der Afrikanischen Wildkatze (Felis silvestris lybica) abstammt und in Nordafrika und im südwestlichen Asien beheimatet ist. Es wird vermutet, dass die Ägypter die Katze zähmen, um Kontrolle über Ratten und Mäuse zu bekommen, die ihre Städte bevölkern. | |
Terra / Nordafrika / Königreich Ägypten Nach 120 Jahren endet die sogenannten "Piora-Schwankung I", die eine globale Abkühlung bewirkte, die die Austrocknung der Sahara bewirkte. Die noch vor über 100 Jahren dort ansässige Bevölkerung wanderte ins Niltal ab. | |
Zentralafrika Ende der Afrikanischen Feuchtigkeitsperiode. Rapider Rückgang des Seespiegels des Tschadsees. | |
Nordafrika Die Savannenlandschaft der Sahara beginnt sich in eine Wüste zu verwandeln. | |
Nordafrika / Iberische Halbinsel Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen Irland, Großbritannien und Frankreich unterworfen wurden. | |
Königreich Ägypten Die Naqada-Kultur (auch Negade-Kultur genannt, seit 4500 BC) gilt als Vorläufer des eigentlichen ägyptischen Reiches. Sie wird in drei Stufen unterteilt (Naqada I- III). Neueste archäologische Funde auf dem U-Friedhof von Umm el-Qaab bei Abydos, Grab U-j deuten darauf hin, dass die Schrift hier entweder unabhängig von oder sogar vor Sumer entwickelt wurde, was allerdings wegen einer fehlenden sicheren vergleichenden Chronologie beider Kulturkreise weder wirklich bestätigt noch widerlegt werden kann. Fundstellen wie Naqada liefern Nachweise von Ackerbau (Emmer, sechsreihige Gerste und Flachs) und Viehzucht, daneben wird aber auch noch gejagt und werden wilde Pflanzen gesammelt. Ferner lässt sich eine ausschließlich produzierende Wirtschaft nachweisen. Ob die Vorfahren der domestizierten Rinder, Schafe und Ziegen aus dem vorderen Orient oder aus Nordafrika stammten, ist bis jetzt noch ungeklärt. | |
Königreich Ägypten (in Memphis und Sakkara) Im Gebiet des heutigen Ägyptens entsteht der erste Staat auf dem afrikanischen Kontinent: Das Königreich Ägypten. | |
Nordafrika Felsgravierungen aus der Jungsteinzeit in der libyschen Sahara geben Zeugnis von einer frühen Jäger- und Sammlerkultur im trockenen Grasland Nordafrikas während der letzten Kaltzeit. Wo sich heute die Wüste Sahara erstreckt, leben Fischer und Jäger. Typisch für die südliche Sahara ist die mit Wellenlinien verzierte Keramik, die so genannte „wavy-line-pottery“. Infolge der Fortschreitung der Sahara konzentriert sich die Besiedlung weiterhin im Nil-Tal in der Gegend der heutigen Republik Sudan. | |
Königreich Ägypten Ägypten erlebt den Beginn des Zeitalters der "Großen" Pyramiden. König Snofru wird die Pyramide von Meidum erbauen. Cheops, Chephren und Menkaure erbauen die drei großen Pyramiden von Giseh. | |
Nordafrika Das Wüstenklima erreicht endgültig die Sahara. Die vor 2700 Jahren im Süden der Sahara aufgekommene Kultur des Teneriums verschwindet gemeinsam mit der durch sie ermöglichte Tierwelt. Während des Teneriums war die Wüste ergrünt und die damaligen Menschen betrieben Viehzucht und Fischfang, gleichzeitig gingen sie auch der Jagd nach. Grabbeigaben wie aus Nilpferdhauern gefertigter Schmuck und Keramik belegen spirituelle Vorstellungen. | |
Königreich Ägypten (in Unterägypten)
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Königreich Ägypten (in Heracleopolis) Die ägyptischen Könige regieren lediglich über den größten Teil des Nildeltas, da viele Gaufürstentümer rebellieren und sich weigern, ihre Autorität anzuerkennen. | |
Nordafrika Die Gebiete der heutigen Staaten Marokko, Algerien, Libyen, (Nord-)Mauretanien und Westsahara werden von zahlreichen unabhängigen viehzüchtenden (hellhäutigen) Berber-Stämmen besiedelt. | |
Königreich Ägypten Pharao Mentuhotep II. gelingt die Wiedervereinigung des Reiches und erobert Nubien für Ägypten zurück. | |
Königreich Ägypten - Dynastie der Hyksos / Kreta Die Ägypter erreichen Kreta und werden durch eindringende Indogermanen und semitische Hyksos erobert. | |
Nordafrika / Phönizisches Reich Das Seefahrervolk der Phönizier (Phöniker) gründet entlang der Nordküste Afrikas, vor allem in den Gebieten der heutigen Staaten Tunesien, Algerien und Marokko, zahlreiche Handelsniederlassungen. | |
Nordafrika / Phönizisches Reich Die Länder rund um das Mittelmeer werden durch die Phönizier von Phönizien und Karthago aus kolonisiert und besiedelt. | |
Nordafrika / Königreich Rom / Phönizisches Reich Karthago Vermutlich existieren Handelskontakte zwischen Schwarzafrika und der Mittelmeerwelt. Der früheste Teilnehmer am Transsaharahandel ist Karthago, das mit den Garamanten, ein im Fessan ansässiges Berbervolk, entlang der Bornustraße Handel treibt. Die Bornustraße verläuft zwischen Libyen und dem Tschadsee. Die Haupthandelsgüter sind Gold, Luxusgüter und Sklaven, für die sowohl in Karthago als auch in Rom eine rege und beständige Nachfrage besteht. | |
Königreich Ägypten (in Athribis, später Sais) / Achämenidenreich Persien Persien besetzt das nördliche Ägypten mit dem fruchtbaren Nil-Delta. Mit der Besetzung Ägyptens durch den König der Achämeniden, Kambyses II., wird Ägypten erstmals eine Provinz eines fremden Weltreiches. In gewissen Grenzen wird Ägypten von den neuen Herrschern die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. | |
Nordafrika Im ersten Jahrhundert hat die zunehmende Verbreitung des Kamels in Nordafrika große Bedeutung für den Aufschwung des Transsaharahandels. Über die staatliche Organisation der westafrikanischen Völker zur Antike weiß man heute nur wenig. | |
Westafrika / Nordafrika Aus dem Soninke-Stamm im Gebiet des Oberen Niger und des Senegal-Flusses entsteht das Reich von Ghana. Zu dieser Zeit haben die Soninke bereits alle wichtigen Zwischenstationen entlang der westlichen Handelsroute unter Kontrolle. Die Hauptstadt war Koumbi Saleh, 200 Kilometer nördlich von Bamako. Wie alle anderen Reiche, die in diesem Teil der Erde entstehen, gründet auch dieses seinen Reichtum im Wesentlichen auf die Transporte von Gold und Elfenbein von Westafrika zum Mittelmeer und in den Nahen Osten. Darüber hinaus wird der Salzhandel von den Sahara-Oasen nach Westafrika kontrolliert. Auch Kupfer, Baumwolle, Werkzeuge und Schwerter (zunächst aus Arabien, später dann auch aus Deutschland), Pferde aus Marokko und Ägypten sowie Kola-Nüsse und Sklaven aus dem südlichen Westafrika passieren dieses Gebiet. Das Reich Ghana ist wie die meisten frühmittelalterlichen Reiche fast ausschließlich auf die Herrschaftsausübung des Königs und seiner unmittelbaren Begleiter gegründet. Ein Verwaltungssystem und staatliche Einrichtungen, wie sie in den später entstehenden Reichen Mali und Songhai auftreten sollen, gibt es hier noch nicht. Der moderne Staat Ghana hat weder geschichtlich noch territorial etwas mit dem mittelalterlichen Reich zu tun. Die angebliche Herkunft der Akan aus dem alten Ghana ist ein politischer Mythos, der von Politikern wie Kwame Nkrumah im Vorfeld der Entlassung der Goldküste in die Unabhängigkeit geschaffen wurde, um dem neuen afrikanischen Staat Ghana eine historische Tiefe zu verleihen und gleichzeitig die von europäischen Historikern aufgestellte Behauptung, Schwarzafrika besitze keine eigene Geschichte, zu widerlegen.Es kommt durch den Aufstieg des Reiches von Ghana in der westlichen Sahara zu einem erneuten Aufschwung des Handels. Durch die Entstehung einer sozialen Oberschicht im Niger-Senegal-Gebiet steigt die Nachfrage nach Luxusgütern aus dem Norden erheblich an. Die Intensivierung des Handels wird auch durch den staatlichen Schutz von Ghana begünstigt. Im Austausch für das Gold der Wangara liefern die nordafrikanischen Händler hauptsächlich Salz aus den Salinen von Taghaza (Nordmali) und Idschil (Westmauretanien), da Salz im tropischen Westafrika sehr begehrt ist. Endpunkt des Handels im Maghreb ist Sidschilmasa. Auf der Bornustraße zwischen dem Tschadsee und Tripolis sind Sklaven seit der Antike das wichtigste Ausfuhrprodukt. Salz kommt in diesem Bereich aus den Oasen von Bilma und Fachi. Wichtigste Importprodukte aus Nordafrika sind Pferde, Stoffe und Waffen. | |